Qualzuchten

  • Ich selbst kann mich dem Charme eines Mopses auch nur schwer entziehen. Ich mag sie, aber in den meisten Fällen bedauere ich sie, sie können nicht das ausleben, was sie wollen, weil ihr Körper sie einschränkt.
    Ich finde es schön, wenn jemand mit einem "Retro-Mops" sein Glück gefunden hat (und vice versa auch der Hund), aber auch ich würde leider sagen, dass Hunde im Alter von unter einem Jahr noch nicht zuverlässig zu beurteilen sind, was die Atmung etc angeht.
    Ich wünsche Deinen Beiden jedenfalls alles Gute!

    • Neu

    Hi


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    • Ich denke auch, dass die Leute nach einem "gemütlichen" Begleiter suchen der mit wenig zufrieden ist.
      Neulich eine Anzeige gesehen in der eine englische Bulldogge eine Betreuung gesucht hat. In der stand geschrieben, dass der Hund mit 30 min Gassi absolut zufrieden ist und er lieber auf dem Sofa liegt. Klar gibt es Hunde denen das reicht, aber wenn dies durch körperliche Einschränkungen so ist, ist das für mich absolut nicht in Ordnung.
      Kein Wunder, denke ich mir dann nur.
      In einer anderen Anzeige hat eine Familie explizit nach einem Labrador aus Showlinie gesucht, ein ganz gemütlicher sollte es werden. Dazu war ein Beispielbild von einem Labrador der wirklich einer Tonne glich.


      Wenn der Hund also allein wegen seiner körperlichen Verfassung/ Merkmalen so "gemütlich" ist, ist das für mich irgendwo Augenwischerei.

    • Problem bei der Sache ist ja, dass es kein einheitliches Zuchtprojekt gibt und da jeder in der Gegend rumzüchtet wie er gerade lustig ist und man nicht wirklich einblick hat, was da eingezüchtet wurde.


      Wenn ich morgen hergehe und DJT einkreuze und das ganze altdeutschen Mops nenne und am Freitag Mops mit Dackel mixe und das als Retro Mops verkaufe, kann mich keiner daran hindern. Durchdachte und vor allem transparente Zuchtbemühungen fehlen da bislang einfach und das macht es für den Käufer so unendlich schwer sich einzulassen und sich auch zurechtzfinden.

    • Das Ding ist ja: das kriegt man schon gut hin. Die Continental Bulldogge beispielsweise ist ja auch eine Variation der Englischen Bulldogge, wo es darum ging einen mittelgroßen Molosser wieder hinzukriegen. Und die hat der VDH ja nun auch vergangenes Jahr anerkannt.
      Es geht. Es muss aber wirklich richtig angegangen werden und man muss sich evtl davon verabschieden, dass es so einfach sein soll einfach ein bisschen Pinscher hier oder Terrier da einzukreuzen und jeder sein eigenes Ding macht.

    • Natürlich geht es.
      Aber dafür muss man sich auch erstmal organisieren und im Moment kocht da jeder sein eigenes Süppchen.


      Muss ja nicht die FCI als Dachorganisation sein, aber einer allein, der da auf gut Glück und nach seiner Meinung verpaart, kommt nicht weit. Vernünftiger Zuchtplan mit klarer Zielsetzung und Überwachung ist da einfach ein Muss.

    • Ich bin da ganz bei @Cattlefan. Wenn per Gentest bestimmt werden muss, wie viel "Ursprungsrasse" in einem Hund steckt, mit dem man züchten will, dann hört sich das komisch an. Dabei geht es nicht um die Einkreuzung an sich. Sondern darum, dass man da eine Zucht mit einem Hund aufbauen will, von dem man augenscheinlich nicht viel weiß. Ja, man weiß jetzt vielleicht, welche Rassen zu welchen Anteilen mitgemischt haben. Aber wie es um das Wesen und die Gesundheit der einzelnen, beteiligten Vertreter der Rasse stand, das weiß man ja nicht.
      Vielleicht stelle ich mir das aber auch zu rosa-rot vor, so als Nicht-Züchter. Ich stelle mir unter Einkreuzung und Begründung einer "gesünderen" Zucht einfach etwas anderes vor. Dass man anhand von Ahnentafeln nachvollziehen kann, was das für ein Hund ist. Dass man Linien begutachten oder recherchieren kann. Sieht, welche Probleme Nachzuchten hatten, ob es da Tendenzen gab, die weitergegeben wurden. Und das auf beiden Elternseiten.



      Vor ein paar Jahren, als wir noch keinen Hund halten konnten/durften, haben wir immer wieder auf einen Nachbarshund, einen Franzosen, aufgepasst. Er wurde von uns liebevoll Fledermaus genannt, wobei das für Fledermäuse schon beleidigend war. Er war ein ganz lieber Kerl, aber wenn ich ihn mir angesehen habe, da hab ich mich schon für die Menschheit geschämt. Ein junger Hund, voller Energie in einem Körper eines 80-Jährigen. Er hat so laut geröchelt/geschnarcht/gegrunzt, dass man den Fernseher lauter stellen und er besuchsweise vor der Schlafzimmertür nächtigen musste, weil das nicht auszuhalten war. Auf einem Auge hatte er einen Nickhautdrüsenvorfall und das andere Auge tränte eigentlich immer. Dazu war er super Magen-empfindlich (etwas, was ich jetzt schon mehrfach gehört habe). Und da haben wir uns dann schon gefragt, was einen Menschen reiten muss, einen quasi-behinderten Hund haben zu wollen. Und als wären sie gesundheitlich nicht schon genug gestraft, haben sie unter anderen Hunden gar nicht mal selten keinen leichten Stand.


      Aber grds. finde ich die "Rassewahl" auch gar nicht so einfach, obwohl es ja so viele Rassen gibt, dass eigentlich für jeden etwas dabei sein müsste. Ich beneide da so manchen, der für sich ganz klar sagen kann "Das ist meine Rasse!".

    • Was mir bei den Kein/Kaumnasenhunden auch auffällt ist, dass die "Artgenossenverträglichkeit" zunimmt umso mehr sie unter Atemnot leiden.


      Dieselbe Verhaltensweisen kann man auch bei sehr alten Hunden oder Hunden mit Handicap beobachten. Egal wie nervig oder sogar aggressiv sich ein Artgenosse ihnen gegenüber verhält diese Hunde ertragen es und deeskalieren mit allen Mitteln, weil ihnen bewusst ist, dass sie ihrem Gegenüber in einer körperlichen Auseinandersetzung chancenlos ausgeliefert sind.


      Der neueste Modehund in unserer Umgebung ist der "American Bulldog", mit etwas weniger ausgeprägten Atemproblemen, wie sie die Frenchis und Möpse zeigen und auch noch möglichst fett gefüttert. Perversion kennt wohl keine Grenzen... :kotz:

    • Das Ding ist ja: das kriegt man schon gut hin. Die Continental Bulldogge beispielsweise ist ja auch eine Variation der Englischen Bulldogge, wo es darum ging einen mittelgroßen Molosser wieder hinzukriegen. Und die hat der VDH ja nun auch vergangenes Jahr anerkannt.
      Es geht. Es muss aber wirklich richtig angegangen werden und man muss sich evtl davon verabschieden, dass es so einfach sein soll einfach ein bisschen Pinscher hier oder Terrier da einzukreuzen und jeder sein eigenes Ding macht.

      Vielleicht bin ich ja falsch informiert, aber ich habe eigentlich auch nichts Gutes über den Gesundheitszustand des Continental Bulldog gehört. Eher in diese Richtung, dass es zu spät war, um noch rettend eingreifen zu können.


    • Wenn per Gentest bestimmt werden muss, wie viel "Ursprungsrasse" in einem Hund steckt, mit dem man züchten will, dann hört sich das komisch an.


      Ich finds komisch, dass man das negativ auslegt. Klar, diese Tests sind nicht für ihre Genauigkeit bekannt, aber wenn man keinen macht hat man ja als Welpenkäufer nur das Wort des Züchters. Ich finde es ist eine gutgemeinte Geste, das ganze etwas durchsichtiger zu gestalten und das finde ich sehr lobenswert.



      Würde ja dann auch heißen, wenn ein Züchter seine Hunde ganz vielen Gentests unterzieht, die nicht Pflicht sind, dass er dann an der Qualität seiner Hunde zweifeln würde. Gibt zwar Leute die das dann so auslegen, aber ich finds einfach schräg.

    • Was mir bei den Kein/Kaumnasenhunden auch auffällt ist, dass die "Artgenossenverträglichkeit" zunimmt umso mehr sie unter Atemnot leiden.

      Das fände ich eigentlich logisch. Wenn ich dauernd schwer Luft bekomme, also sagen wir mal, ich bin schwer erkältet und Nase plus Bronchien sind zu, dann habe ich auch nur sehr wenig Lust auf soziale Interaktion.

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