Qualzuchten

  • Vor allem ist es doch kein Argument zu sagen: "Die meisten schlechten kommen vom Vermehrer!" wenn man es selber nicht besser macht.


    Ich meine, in mancher Hinsicht machen es VDH-Züchter von Bullies und Möpsen ja besser, zumindest die Aufzucht ist kontrolliert und es werden noch andere Sachen wie Patella und Keilwirbel seriös und nachvollziehbar untersucht. Das muss man auch anerkennen.
    Aber im wesentlichen Punkt wegen dem man die extremen Brachycephalen unter Qualzuchte einordnet, eben der extremen Brachycephalie, unterscheiden sie sich keinen Deut von Vermehrerhunden - keine Nase ist keine Nase, da gibt's nix dran zu rütteln und da ist es völlig egal ob die Hunde ideal aufgezogen, vom Zuchtwart kontrolliert wurden und feste Kniescheiben haben.


    Wenn sie das mal anerkennen würden und dann zum logischen Schluss kommen würden, nämlich dass sie sich von diesem Teil des Zuchtziels verabschieden müssen, dass der Standard da etwas verlangt was nicht mit einer gesunden Anatomie vereinbar ist und dass das weg muss, ohne wenn und aber, dann würden sie wirklich eine Vorbildrolle erfüllen.


    So züchten sie momentan den gleichen Defekt wie jeder Vermehrer auch, in der gleichen oder teilweise sogar noch extremern Ausprägung (denn ehrlich gesagt gibt es in der Dissidenz und bei den papierlos-Züchtern wenigstens hier und da Bestrebungen zum nenenswert längeren Fang und den einen oder anderen Hund mit einem solchen, während man die in den VDH-Zuchten vergeblich sucht) nur noch mit etwas mehr Kontrolle über die anderen Faktoren drumherum.

    Jetzt mal weg von Mops und Frenchie.
    Wie ist das eigentlich beim Boxer? Ja die müssen Belastungstest machen, für die ZZL Leistung bringen.
    Aber hab da letztens einen VDH Boxer beim Tierarzt getroffen. Das war ein ganz schöner Geräuschpegel den das Tier so von sich gegeben hat. Grunzen, röcheln, schnaufen. Wie Mops und co nur eben 6 Mal so groß.

    Ich kenne auch Boxer, die ziemliche Geräusche auf den oberen Atemwegen haben, die prusten und schniefen wie die besten Bullies. Aber beim ahören klingen die weiter unten dann trotzdem meistens normal. Auch kenne ich keinen Boxer, der wirklich eine "Negativnase" hat, die praktisch zwischen den Augen liegt und richtig rückwärtsgerichtet ist, oder der eine richtige Nasenfalte hat.


    Die Untersuchung über die was im aktuellen UR steht, wo CT-Bilder vom Kopf dieser Hunde gemacht wurden, könnte einen Hinweis drauf liefern, warum Boxer trotz relativ kurzer Nase da doch weniger Probleme mit haben als die Bullies: Ihr Hirnschädel ist im Vergleich zu Bullies, Mops (und ich nehme mal an auch zu anderen extrem rundköpfigen Rassen wie Japan Chins) ziemlich lang, so dass der knöcherne Anteil des Gaumens wie bei einem mesocephalen oder dolicocephalem Hund (in der Untersuchung wurden zum Vergleich Dackel verwendet, die sind ja ziemlich langköpfig) weitestgehend im Gesichtsschädel liegen statt zurückverlagert in den Hirnschädel wie bei z.B. Möpsen.


    Außerdem haben sie einen langen, schlanken Hals mit normalgroßer, stabiler Luftröhre, wenig überflüssige Haut und schwabbeliges Bindegewebe (auch innerlich, es ist was ganz anderes wenn man nen Boxer intubiert als nen Möps oder ne EB) und auch ansonsten einen athletischen, straffen Köperbau.
    Ich denk das alles trägt dazu bei, dass Boxer im allgemeinen doch ziemlich leistungsfähige Hunde sind.


    Es soll auch Boxer geben, die von BOAS betroffen sind, man muss da sicher aufpassen, dass das nicht weiter abgleitet, aber so insgesamt finde ich gut gezüchtete Boxer schon noch ein Beispiel dafür, was noch akzeptabl ist.


    Das ist doch irgendwo Quatsch. Selbst, wenn sich dann alle derzeitigen VDH Züchter von dem Verein verabschieden würden, würden sich unter Garantie neue Züchter finden, die die Rasse wirklich retten wollen und mit den neuen Zuchtbestimmungen konform gehen. Es gibt doch genügend Rasseliebhaber und darunter auch Züchter die das Problem ihrer Rasse sehen und etwas verändern wollen, nur hatten solche beim VDH meist keine Chance dazu.
    Den Sinn darin Züchter mitzunehmen, die das Problem ihrer Rasse nicht wahr haben wollen, seh ich nicht so richtig...

    Ich denk wenn man sich wirklich vom Zuchtziel "sehr kurznasiger Hund" abwenden würde, würde man zwar die Züchter verlieren, die daran hängen, aber man würde wieder andere gewinnen, denn die Nachfrage nach "langnasigen" Möpsen und Bulldoggen ist ja da, wird aber momentan (mit mehr oder minder großem Erfolg...) von der Dissidenz und von papierlos-Züchtern erfüllt. Der eine oder andere würde aber davon grantiert gerne im großen VDH/FCI-Sandkasten mitspielen und sich dafür auch deren Regeln unterwerfen.

    • Neu

    Hi


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    • Vor allem ist es doch kein Argument zu sagen: "Die meisten schlechten kommen vom Vermehrer!" wenn man es selber nicht besser macht.

      Es ist ja man auch so, dass diese ganzen Vermehrer Hunde ja auch ihren Ursprung in VDH- Hunden haben.


      Nichtsdestotrotz kann der VDH, selbst wenn er endlich mal ein bisschen mehr ausm Quark kommt, DIESE Hunde nicht erreichen!
      Somit bleibt die überwiegende Mehrheit der Kurznasen die das Straßenbild (bzw die Geräuschkulisse) prägen die, die der Käufer wünscht: Kurznasige, nicht atmen könnenden Plattnasen mit verschiedensten Defekten....


      Von daher bleibe ich dabei: DIE KÄUFER müssen in allererster Linie für das Leiden dieser Tiere sensibilisiert werden!
      Denn NUR eine mangelnde Nachfrage nach so extrem ungesunden Hunden vermindert die Produktion derselben.


      Das soll NICHT heißen, dass Vereine, der Verband (incl seiner Ring-Richter) oder Züchter "schuldlos" sind oder dass sie ganz einfach nur den nächsten Modetrend abwarten sollen und erst DANN umdenken sollten.
      Aber die größte Macht, was zu ändern liegt beim Abnehmer!

    • und gerade das glaub ich eben nicht, denn der VDH und FCI mit den großen Ausstellungen beeinflußt durchaus das Bild, das Menschen von einer Rasse haben. Und der VDH wird ja immer wieder, auch hier im Forum, als der Verein genannt, an den man sich wenden sollte, wenn es denn seriös sein soll.


      und wie erklärst du dann den unglaublichen Run auf Sonderfarben, wenn die VDh Ausstellungen den maßgeblichen einfluss auf das Bild haben :???:
      Merle Pudel, blaue Bulldoggen, silberne Labradore und weiße Dobermänner wird man da nicht finden und trotzdem boomt der Markt.


      Ich denke Medien und soziale Medien haben da den deutlich größeren Einfluss, wenn man sich mal in den reinen "Liebhaber" Gruppen und Plattformen umsieht, hat sich der Individualgeschmack da verselbstständigt und sehr seltsame Blüten getrieben.
      Anders kann ich es mir nicht erklären, Wieso gerade außerhalb der VDH Zucht Fehlfarben, Mischlingsfarben und besonders Entgleisungen der Körperformen in Größe und Gewicht derart Hochkonjunktur haben


      Und ich spreche nicht von fetten Showlabis, sondern von 78cm DSH und 60kg Dobermännern, die als vollkommen "normal" angesehen werden,weil das so gehört...

    • Wenn ich als Käufer zum vdh Züchter gehe und den nach seinen Hunden frage wird er mir erklären wie super gesund seine Hunde sind und es die Probleme nur wo anders gibt.
      Hier dann die Schuld auf den Käufer abwälzen, wo dieser doch belogen wird?
      Ich dachte damals auch das die Berner älter werden. Die Züchter Sprachen von 12 Jahren. Wär deren Erfahrung und sie hätten sehr lang lebige Linien ... Keine Ahnung vor wieviel Jahrzehnten die mal so alt wurden aber das die Lebenserwartung sinkt habe ich da nicht gehört.

    • Für mich ist der Hauptverantwortliche an dieser Misere der Käufer.
      Jeder der sich so einen Hund anschafft und sich derart vom Kindchenschema blenden lässt hat Verantwortung zu tragen für das leid, dass verursacht wird. Mein Mitleid mit den Besitzern ist in den letzten Jahren ziemlich zusammengeschmolzen.
      Ich werde nie verstehen, was an dem Schnarchen eines Mopses so niedlich ist...
      Als ich , vor fast 30 Jahren meinen ersten Schnauzer bekam, war gerade das Ohrenkupieren verboten worden. Die Schwänze wurden noch kupiert, aber das würde schon mit 3 Tagen gemacht und ich hätte mir keinen Welpen aussuchen dürfen, sondern den einen unkupierten nehmen müssen. Also dachte ich, es wäre nicht so schlimm. Aber es war trotzdem eine kleine Behinderung für den Zwerg. Korpersprachlich sowieso. Feine Kommunikation ist mit 3 cm Rute nicht zu machen.
      Was mich überrascht hat war, wie lange es gedauert hat bis der Hund seine volle volle Korperbeherschung erlangt hatte. Erst mit etwa 2 Jahren konnte er richtig gut balancieren. Seine Nachfolger waren da wesentlich schneller.
      Was ich dir sagen will: auch so kleine Veränderungen haben für den Hund folgen. So eine Schwanzverkrüpplung ist ebenfalls nicht folgenlos. Ich hatte gestern ein Gespräch mit den Besitzern von 2 wirklich agilen Bostonterriern, die eben nur auf die Atemproblematik konzentriert waren und eine verkrüppelte Rute nicht mal als Verkrüpplung empfanden.

    • Hier dann die Schuld auf den Käufer abwälzen, wo dieser doch belogen wird?

      Ich habe keine "Schuld" auf irgendwen abgewälzt!
      Lies richtig und versuch´s mal unvoreingenommen!


      Ich schrieb, dass die größte MACHT, etwas zu verändern bei der Nachfrage, also beim Käufer liegt!

    • ein Mops, eine französische Bulldogge, ein Boxer - das sind nun mal Hunde wo die Nase nach oben zeigt (statt nach vorn).
      selbst wenn diese "ein bisschen länger" ist oder sein soll bestätigt das die Nachfrage nach unnatürlichen(?!?) Hunden

    • selbst wenn diese "ein bisschen länger" ist oder sein soll bestätigt das die Nachfrage nach unnatürlichen(?!?) Hunden


      Der Hund ist vom ganzen Prinzip her unnatürlich.
      Er ist ein vom Menschen für seine Zwecke und Vorlieben geschaffenes und verändertes Produkt, egal welche Rasse und Mischung man dafür heranzieht.
      Der Natur überlassen, würde vieles wegfallen.

    • Ich habe keine "Schuld" auf irgendwen abgewälzt!Lies richtig und versuch´s mal unvoreingenommen!


      Ich schrieb, dass die größte MACHT, etwas zu verändern bei der Nachfrage, also beim Käufer liegt!

      Das die Macht beim Käufer liegt, da widerspreche ich dir nicht. Nur ist dieser nicht aufgeklärt und damit ändert sich auch nichts.
      Der vdh könnte zB diese Aufgabe übernehmen und selber auf seinen Medien auf Probleme hinweisen.

      • Neu

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