Qualzuchten

  • Falsch:

    Es gibt mehr Mischlinge die älter werden als Rassehunde (wobei ich die "Rassereinen Upse" und so zu Mischlingen zähle), aber es gibt auch mehr Mischlinge als Rassehunde.....

    Die Lebenserwartung mehrerer Rassen ist durch die geringe genetische Variabilität mit ihren Folgen drastisch gesunken (z.B. beim Golden Retriever)

  • Danke, ich kenne Frau Sommerfeld-Stur aus einer Veranstaltung meines Rassevereines. In der Fachdiskussion mit Prof. Distl von der TiHo Hannover hat sie da nicht gerade eine glückliche Figur gemacht und ist weit hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben, was Sachkenntnis in konkreter Vererbung angeht.

    Aha. Vielleicht kannsts du das an einem konkreten Beispiel erörtern?

    Ansonsten ist die Notwendigkeit von der fachlich überwachten Einkreuzung von Fremdrassen bei vielen Rassen einfach unumgänglich. Das sagt nicht eine einzelne Frau Sommerfeld Stur sondern ist der Konsens von Wissenschaftlern, die sich mit der Materie auseinandersetzen...

    Aber der VDH leistet ja gute Arbeit, deswegen gibts sooo viele gesunde Boxer und Dobermänner :ugly: :ugly:

  • Wie es bei den Dobermännern ist, da maße ich mir kein Urteil an. Aber was die Boxerzucht angeht, brauchen wir uns mit den Erfolgen nicht zu verstecken.

    Das fachliche Beispiel bezüglich Frau Sommerfeld-Stur ist die Juvenile Nekropathie.

    Und gegen fachlich überwachte Einkreuzung bin ich ganz gewiß nicht. Nur gegen beliebiges Rumgepansche mit Rassen, die weder in Exterieur, noch im Interieur Anknüpfungspunkte haben.

  • Und offensichtlich liegt Dr. Distl auch nicht immer richtig :P

    Petwatch - Fuer die Partnerschaft Mensch - Hund | Human Dog Bonding | Christoph Jung Anthrozoologie Anthrozoology

    Zitat

    Er zeigte sich auch zuversichtlich, dass selbst bei so krank gezüchteten Hunderassen wie den Plattnasen genug genetisches Material für eine Gesundung vorhanden sei.


    vs

    A genetic assessment of the English bulldog | Canine Genetics and Epidemiology | Full Text

  • Was oft übersehen wird ist, dass im ach so bösen VDH seit Jahren Einkreuzungsprojekte zur Erhöhung der genetischen Vielfalt stattfinden. Man denke an den Deutsch Langhaar, der in den letzten Jahren wiederholt zu diesem Zweck mit dem Deutsch Kurzhaar gekreuzt wurde und an die Deutsche Bracke, bei welcher aktuell Einkreuzungsversuche mit der Finnenbracke stattfinden.

    hier einer dieser Würfe: Aktueller Wurf K-Wurf vom Einbachtal (Deutsche Bracken) / Würfe / Unsere Welpen / Zuchtwesen / Startseite - Deutscher Bracken-Club

    Einkreuzungen sind im VDH problemlos möglich und werden auch durchaus angegangen, wenn die Rassevereine sich darum bemühen. Dass dies aktuell nur bei Hunderassen geschieht die jagdlich eingesetzt werden und nicht bei anderen genetisch armen Rassen ist sicher nicht dem VDH zuzuschreiben, sondern den einzelnen Rasseclubs.

  • Zu C. Jung habe ich meine spezielle Meinung, nachdem ich die Verflechtungen von Petwatch/ Dortmunder Appell mit den wirtschaftlichen Interessen einiger Akteure nachvollzogen habe. Ebenso hat mich "Schwarzbuch Hund" fachlich enttäuscht.

    Abgesehen davon stimme ich Prof. Distl weitgehend zu, was den Genpool angeht. Gerade bei den Möpsen wurde in den vergangenen Jahrzehnten eine historische Chance verpaßt, die "nasigen Ostmöpse" zur Regeneration der Rasse zu nutzen. Ich halte es durchaus nicht für unwahrscheinlich, daß sich Reste dieser Populationen noch fänden ließen, wenn man denn danach suchte! Da, wo keine excellente medizinische Versorgung möglich ist, überleben nur gesunde Hunde. Und das ist immer noch ein beträchtlicher Teil der Welt.

  • Nun ja, die Jäger brauchen vielleicht auch eher einen gesunden Hund und wissen wie man die züchtet.
    Bei vielen Begleithundrassen wird von den Käufern einfach nicht genügend Gesundheit eingefordert.
    Es fehlt den meisten Interessenten dazu sicher auch das nötige Hintergrundwissen und ja von den entsprechenden Klubs und deren Züchter kommt meist nix.
    Das ganze wäre ja mit Arbeit verbunden und zu viel Aufwand wollen viele "Züchter" dann eben doch nicht betreiben, zumindest nicht so lange nicht wie sich die Welpen auch so verkaufen lassen.

  • Das ganze wäre ja mit Arbeit verbunden und zu viel Aufwand wollen viele "Züchter" dann eben doch nicht betreiben, zumindest nicht so lange nicht wie sich die Welpen auch so verkaufen lassen.


    ...und welcher Welpenkäufer jenseits der Jagdhundrassen will noch einen wirklichen Arbeitshund?

    Man kann immer gern und schnell auf die Züchter zeigen und ihnen den schwarzen Peter zu schieben, die wenigsten Hundehalter sind sich doch heute noch bewusst, dass diese immer geforderte Selektion auf mehr Gesundheit und die Einkreuzung neuer Linien in den meisten Fällen bedeuten würde, dass aus den zu reinen Begleeithunden verzüchteten Rassen wieder deutlich anspruchsvollere Hunde werden.

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