Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Ist dann der Ersthund mal krank oder verstirbt, was dann, krass gesagt? Ich muss doch dem Hund durch sichere Führung Rückhalt und Sicherheit geben, auch bei zwei drei etc Hunden bin doch ich als HH der, der dafür Sorge trägt das sich der/die Hund/e sicher fühlt. Das bedeutet meist Arbeit am HH selbst und dann mit/am Hund.
    Klar kann man den Ersthund als "Anker" nutzen, vor allem am Anfang bei sehr ängstlichen Hunden. Doch letztendlich sollte bzw ist ja das Ziel, das ich mit einen, zwei oder drei etc Hunden auch einzeln gehen kann ohne das der Hund Probleme hat/zeigt. Und dann mit allen zusammen gehen kann ohne das es zu Problemen kommt.
    Es geht hier wohl um zwei Hunde die beide ein Problem haben, bzw der HH selbst. Daran sollte doch erst mal gearbeitet werden, und mMn wäre da ein Einzeltraining auf Zeit sinnvoll. Jedenfalls soviel wie ich herauslesen konnte.
    Hat mit pauschalisieren nix zu tun, sondern eher situativ.

  • Gut, da kann man dran gehen wie man will.


    Ich find Doppelbelastungen und Überforderung sinnlos, weil sie das Lernen einschränken.
    Ich setze keinen Hund, der Angst vor einem Hund in 30m Entfernung hat, auf eine Hundewiese wo zwanzig Hunde in 10cm Abstand an ihm lang rennen.
    Ich bring auch keinen Hund, der Angst vor Autos und Hunden hat, in eine Situation wo er direkt mit beidem in extremen Maß konfrontiert wird.
    Das hemmt in meinen Augen nur die Lernfähigkeit in dieser Situation und bringt noch mehr negative Verknüpfungen. Da würde ich auch losziehen und die Probleme getrennt voneinander angehen.


    Ein Hund der eh unsicher ist, wenn der Zweithund fehlt, fasst nicht plötzlich Vertrauen zum Menschen, wenn er in genau diesen eh gruseligen Situationen auch noch mit anderen Ängsten konfrontiert wird. :ka:
    Ich find das ist eine dem Hund gegenüber höchst unfaire, überfordernde Stresssituation.


    Wenn man das Bedürfnis hat an beidem zu arbeiten (ich hätte es nicht :ka: ), dann doch trotzdem in einem für den Hund fairen Rahmen. Ohne ihn direkt gänzlich zu überfordern, weil man in einer eh schon unangenehmen Situation noch den zweiten Reiz dazu nimmt

  • Ich denke, was da wie sinnvoll oder kontra produktiv ist, hängt vom jeweiligen Stresslevel im Einzelfall ab und läßt sich nicht gut so verallgemeinert diskutieren.


    MMn ist es ein bisschen wie mit der Diskussion die grad im Hibbelhunde Thread über entspannende Substanzen/ Medikamente/ Nahrungsergänzungsmittel geführt wurde.
    Da gings auch darum, "dass es jawohl nicht das Ziel sein kann den Hund dauerhaft ruhig zu stellen..."
    Die Perspektiven sind bei solchen Themen, vermutlich je nachdem mit wie ernsten Angstpatienten man schon zu tun hatte/ zu tun hat, sehr unterschiedlich.
    IdR ist es ja nicht DAS einzige angestrebte ZIEL sondern grad nur die einzige Möglichkeit um etwas zu üben, den Hund irgendwie erreichen zu können um überhaupt anfangen zu können etwas aufzubauen.


    Mein erstes Bild als ich das hier las, war eine junge AV Stute, die komplett aus der Bahn flog, wenn ich sie von der Herde getrennt mit ins Gelände nehmen wollte. Sie verlor wirklich den Verstand.
    Es wäre unmöglich gewesen ihr in dem Zustand noch irgendetwas beibringen zu wollen oder sie so zB an einen Tierarzt zu gewöhnen!
    Naklar, wollte ich, dass sie auch irgendwann allein zum Tierarzt kann.
    Aber eben alles Schritt für Schritt.
    Langsam von den anderen Pferden lösen, langsam mit anderen Pferden an Tierärzte gewöhnen. Ganz in Ruhe.
    Eins nach dem anderen.


    Wie viel da jeweils geht hängt mMn einfach vom Einzelfall ab.
    Hier von den Hunden, dem Menschen, der gesamten Situation. :ka:

  • Hat ja uach niemand gesagt, dass man den Hund plötzlich allein auf eine Hundewiese schmeißen soll :roll:


    Aber ich war genau in der Situation einen Hund zu haben, der extrem an dem anderen gehangen hat. Und für den wirklich eine Welt zusammen brach, als dieser relativ unerwartet starb - siehe hier. Da hätte ich mir gewünscht viel früher angefangen zu haben, ihr zu verstehen zu geben, dass ich auch für Sicherheit sorgen kann, nicht nur der Große.
    Das macht man dann aber natürlich nicht in der Situation, wo der Hund Stress hat. Wir haben völlig unabhängig vom Hundeproblem Vertrauensübungen und -spiele gemacht. Das hat wirklich viel ausgemacht! Und erst dann sind wir wieder ins Training für Hundebegegnungen gestartet.

  • Hat ja uach niemand gesagt, dass man den Hund plötzlich allein auf eine Hundewiese schmeißen soll

    Das mit der Hundewiese war, wie auch im Text kenntlich gemacht, ein Beispiel dafür, dass sonst Überforderung auch nicht zum Ziel führt ;)
    Als Erklärung dafür, wrum ich denke, dass Überforderung auch in diesem Fall nicht zielführend ist. Und wenn den Hund die Abwesenheit des anderen Hundes eh schon überfordert, dann wird ihm die Abwesenheit ihn bei Kontakttraining nicht plötzlich helfen.

  • @Brizo
    Das habe ich auch so verstanden ;) Aber hier war ganz sicher nicht geplant, den Hund in absoluten Stress fallen zu lassen und dann noch einen Lernfortschritt zu erwarten.
    Aber ich würde schon beide Baustellen angehen. Nur eben unabhängig von einander.

  • Und wenn den Hund die Abwesenheit des anderen Hundes eh schon überfordert, dann wird ihm die Abwesenheit ihn bei Kontakttraining nicht plötzlich helfen.


    Da fängt man auch nicht gleich bei Hundegbegegnungen an, sondern bei "normalen" Gassigehen irgendwo in der Pampa, Bindung aufbauen.
    Da soll der Hund lernen, ohne Ablenkung, auf den Halter zu achten. Es eben lernen auszuhalten ohne Artgenossen und den lernen beim Halter vertrauen zu fassen.


    Sowas lernt man dem Hund, wie du selbst sagst, aber nicht damit nur noch Hundegbegegnungen ohne den anderen zu üben.
    Sondern man fängt kleiner an. :ka:



    Jetzt, bei aktuellem "Trainingszustand" einfach so aus dem nix Hundegbegegnungen nur noch einzeln zu üben, davon halte ich auch nichts. Da lernen die Hunde nichts. Aber das der eine Hund lernt, mir passiert nix weil der andere Hund dabei ist und ich mich an dem orientieren kann, kann meiner Meinung einfach nicht das endgültige Ziel sein.
    Ein Zwischenziel ja.

  • Ja, aber nichts anderes hab ich ja gesagt :)


    Empfohlen wurde die Begegnungen einzeln zu üben, weil sie sich gegenseitig auch etwas hochpushen - und dagegen hab ich mich aus dem oben genannten Grund ausgesprochen. Weil es das Stresslevel halt einfach erhöht.


    Das manche das Bedürfnis haben die Hunde allgemein auch Einzelrundentauglich zu machen (das hab ich z.B. nicht) ist ja ok. Aber meiner Meinung nach sollte das halt losgelöst von der anderen Problematik betrachtet werden.

  • Ja, aber nichts anderes hab ich ja gesagt :)

    Dann ist das falsch bei mir angekommen - tut mir Leid :bussi:

  • Empfohlen wurde die Begegnungen einzeln zu üben, weil sie sich gegenseitig auch etwas hochpushen - und dagegen hab ich mich aus dem oben genannten Grund ausgesprochen. Weil es das Stresslevel halt einfach erhöht.

    Nein, das hast du falsch verstanden. Ich schrieb einzeln mit den Hunden arbeiten/trainieren, was nicht bedeutet den Hund in ein Stresslevel zu bringen in dem er lern unfähig ist. Ich denke das wurde missverstanden.
    Selbstverständlich Schritt für Schritt, was anderes würde ich so auch nicht machen.

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