Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • @Brizo
    Ja das stimmt aber so kann ich Amy den Schreckmoment nehmen, wenn sie den Hund nicht wahrnimmt ;).
    Ich möchte ja das es später ein Spiel ist das ich sagen kann Wo ist der Hund.
    Sie schafft ja auch nur den Hund ruhig anzugucken wenn wir eine große Distanz haben ;).

  • Fällt vermutlich wieder unter "Wer heilt hat recht".

    Ich habe direkt vom ersten Moment an benannt (allerdings den Moment vor Erblicken des Hundes, wie auch später im Endergebnis ja die Frage "Hund?" vor erblicken des Hundes gestellt wird) und den Hund am Anfang das Anblicken des anderen Hundes keine Sekunde aushalten lassen.
    Uns kommt ein Hund entgegen, Hund?", Brix guckt den Hund an, "Click", Brix wendet sich ab.
    Das Scannen nach dem anderen Hund kam so entsprechend schnell. Und mit fortschreitendem Training habe ich das "Click" hinausgezögert, um Stabilität reinzubekommen - damit der Hund, wenn er den anderen z.B. im Freilauf vor mir sieht, den Anblick einige Sekunden aushalten kann, den Hund so anzeigt und sich dann selbstständig umorientiert. =)
    Sein Erregungslevel dabei war mir Anfangs z.B. ziemlich egal - die positive Erregung kam ohnehin nachdem das Prinzip verstanden wurde. Unabhängig ob ich vorher in negative Emotion reingeclickert und bestätigt habe.

    Ziel ist hier auch, dass der Hund a) den anderen Hund ruhig anzeigt und b) ich auf den anderen Hund hinweisen kann um den Schreckmoment zu nehmen.

  • Man soll ja beim Z&B in Wohlfühldistanz "Hund" aufbauen.. so habe ich damit angefangen. War der Hund zu nah, habe ichs gelassen, denn er sollte ja nur bestätigt werden, wenn er ruhig ist. Uns hilft das aber auch nicht soo viel weiter wie gedacht. Allerdings ist es super, wenn ich einen Hund kommen sehe, den Loki noch nicht gesehen hat. Wenn ich dann "Hund" sage, scannt er ab und ist deutlich ruhiger oder braucht viel länger um sich aufzuregen, als wenn er plötzlich auftritt. Gerade, wenn ich ein Rascheln im Gebüsch höre und einen Hund vermute, sage ich bereits "Hund" um ihn vorzubereiten. So hilft uns das.

    Prinzipiell um beim Anblick fremder Hunde mit dem Wort "Hund" ruhig zu bleiben aber nicht - da fehlt uns halt noch ein bisschen das Alternativverhalten. Bisher besteht das nur aus automatischem Wechsel auf eine linke Seite (hat er von sich aus angeboten) und mich ansehen.

  • Vielleicht hängt es auch mit der Motivation des Hundes zusammen oder dem Erregungslevel? Ich kann es im Nachhinein nicht genau sagen, wo bei mir der Fehler lag, aber ich hatte einen Hund, der bei "Wo ist der Hund?" in Hab-Acht-Stellung gegangen ist und schonmal die Ärmel hochgekrempelt hat. Aber ich hab viele Fehler gemacht, daher würde ich es nicht oder nicht ausschließlich darauf schieben. =)

    HIer ist zum Beispiel ein Unterschied:


    Ich habe direkt vom ersten Moment an benannt (allerdings den Moment vor Erblicken des Hundes, wie auch später im Endergebnis ja die Frage "Hund?" vor erblicken des Hundes gestellt wird) und den Hund am Anfang das Anblicken des anderen Hundes keine Sekunde aushalten lassen.

    Bei uns war "sehen und explodieren" eins. Bei ausreichend großer Entfernung (>100m) war es "sehen und fixieren" - und aus dem Fixieren war er nicht rauszubekommen, mit gar nichts. Hat man versucht, ihm den Blick zu versperren oder weiterzugehen, ist er explodiert.

    Das Ziel ist ja bei beiden Vorgehensweisen das Gleiche, nur der Weg ist minimal anders.

  • Da fehlte bei dir dann halt ein zuverlässiges Schau, um den Hund aus der Situation wieder herauszuholen. Lag also wie du erkannt hast, nicht an Z&B, sondern am Aufbau vorher. Wie soll dein Hund auch wissen, dass er bei "Wo ist der Hund" sein Fixieren zu unterbrechen hat, wenn von dir nichts kommt.

    Ich persönlich habe mir aber auch mehr von Z&B versprochen - mag sein, dass das manchen hilft, aber bei stark ritualisiertem Verhalten empfinde ich das als nicht "stark" genug. Das empfehlen ja quasi alle sofort, wenn ein Hund ein Leinenpöbler ist, aber irgendwie finde ich es nicht so toll, wie es immer gelobt wird.

  • Nee, sorry, schau hättest Du sonstwie aufbauen können, das ging in der Situation nicht. Der Hund war geistig gar nicht mehr da - er hat sich mehrfach selbst verletzt in seiner Raserei und hat das nicht zur Kenntnis genommen. Für ihn gab es NICHTS wichtigeres als den anderen Hund.
    Wir mussten uns dem Problem auf anderem Weg nähern, was auch dann geklappt hat. Ist auch an sich für das Hier und Jetzt alles nicht mehr von Interesse.
    Dennoch KANN man auch einen Erregungszustand konditionieren, auf nichts anderes wollte ich hinaus.

  • Das man einen Erregungszustand konditinieren kann, hat aber ja auch niemand angezweifelt.


    Letztlich ist es beim Z&B genau so wie bei allen anderen Hilfsmitteln auch. Ein Hilfsmittel ist nur so gut, wer der jenige der es bedient. Und letztlich passt nicht jedes Hilfsmittel zu jedem Hund und jedem Problem.

    Brix war zeitweise nicht mal ansprechbar, wenn er einen anderen Hund nur gerochen hat, hat fremd- und eigenbeschädigendes Verhalten gezeigt, Übersprungshandlungen, "rot sehen vor Panik", etc. - für ihn hat es einfach "gepasst" und uns hat das Z&B ziemlich viel geholfen, war aber auch nicht die Einzeltrainingsmethode sondern es lief einiges parallel und wir haben uns so einiges an Handwerkszeug angeeignet, mit dem wir super klar kommen =)


  • Ich will das sie mich wieder anguckt wenn ich clicker ;(.

    Also hier haben wir vor ein paar Stunden angefangen zu diskutieren.

    Ich erkläre es nochmal wie ich es mache.
    Wenn ich einen Hund sehe schaffe ich Distanz mit Amy.
    Ich belohne sie dann, wenn sie ruhig den Hund anguckt, oder anderes ruhiges Verhalten zeigt.
    Wie gesagt bald fangen wir auch mit benennen an.
    Ich verstehe nicht was daran, falsch sein soll bei Z und B macht man das doch so ,das man den Hund erstmal belohnt, wenn er Blickkontakt aufnimmt, der Hund muss ja wissen das was gutes passiert.

    Jetzt bist du 10 Schritte weiter im Training. Hut ab.

    Aber sorry, dass ich mich dabei verarscht fühle.
    Nix für ungut.

  • Nee, sorry, schau hättest Du sonstwie aufbauen können, das ging in der Situation nicht. Der Hund war geistig gar nicht mehr da - er hat sich mehrfach selbst verletzt in seiner Raserei und hat das nicht zur Kenntnis genommen. Für ihn gab es NICHTS wichtigeres als den anderen Hund.
    Wir mussten uns dem Problem auf anderem Weg nähern, was auch dann geklappt hat. Ist auch an sich für das Hier und Jetzt alles nicht mehr von Interesse.
    Dennoch KANN man auch einen Erregungszustand konditionieren, auf nichts anderes wollte ich hinaus.


    Ich sprach auch nicht davon, dass du das in der Situation aufbauen sollst, sondern in Ruhe zuhause. Dann nach und nach nach draußen verlegen. Gerade wenn dein Hund scheinbar auf die Entfernung schon so ausrastet, eben gucken, welche Distanz noch geht. Guckt er dich auch nur für eine Hundertstell an, sofort vom Reiz weg.

    Und dass man einen Erregungszustand konditionieren kann hat hier niemand bezweifelt, das ist doch gerade der Teufelskreis bei ausrastenden Hunden. Dass man als Halter schon ohne das bewusst wahrzunehmen, den Hund auf die Situation einstimmt. Man ist angespannter, atmet schneller, guckt mehr durch die Gegend, das ist doch auch Konditionierung...

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