Neuer Rüde und Dauerstress

  • wenn man den richtigen Kastriert kann das bei manchen Konstellationen hilfreich sein allerdings kann es auch komplett das Gegenteil bewirken.


    Hast du schonmal eine Trainer draufschauen lassen?

  • Zitat

    wenn man den richtigen Kastriert kann das bei manchen Konstellationen hilfreich sein allerdings kann es auch komplett das Gegenteil bewirken.


    Hast du schonmal eine Trainer draufschauen lassen?


    Ja, meine Trainierin meinte ich solle kastrieren... Aber sie ist nun gerade im Urlaub und nicht erreichbar (ist irgendwo im Dschungel)


    Also am ehesten den dritten kastrieren und gar nicht alle? Hast du erfahrung mit den Kastrationschip? Mit acht Jahren will ich da keine OP mehr machen lassen...

  • wie beurteilt deine Trainerin denn die einzelnen Hunde? Wer der Drei soll denn dran glauben und weshalb?


    Ich persönlich halte von der dauerhaften Nutzung des Hormonchops nichts. austesten ok aber auf Dauer auf keinen Fall.

  • Dumme Frage: Kannten sich die Hunde denn nicht, bevor sie zum Zusammenleben verdonnert wurden? Und habt Ihr sie einfach machen lassen, als sie anfingen zu "raufen"?


    Und weitere Frage: Habt Ihr vorher überhaupt ausprobiert, wie die Hunde - auch in unterschiedlichen Konstellationen - aufeinander reagieren? Der große Vorteil bei der Übernahme eines erwachsenen Hundes ist es ja gerade, dass man besser als bei einem Welpen austesten kann, ob ein Zusammenleben überhaupt sinnvoll ist.


    Um was für Hunde geht es eigentlich? Rasse, Größe, Nr. 1 & 2 wie lange schon bei Euch? Und muss Nr. 3 tatsächlich bleiben? Ich meine, wenn ich ein funktionierendes Duo habe, überlege ich mir lieber einmal zu viel als einmal zu wenig, ob ich es tatsächlich riskieren will, mir evtl. dauerhaft Unfrieden ins Haus zu holen, denn es gibt Hundekombinationen, die passen nicht, die sind nur mit Management möglich (bei uns z. Z. der Fall).


    Caterina

  • Ich muss mal blöd fragen:


    Warum legt man sich drei gleichaltrige Rüden zu? Die "Gefahr", dass das schief geht, ist meiner Erfahrung nach bei gleichgeschlechtlichen Hunden im selben Alter recht hoch. Ihr hattet mit der Kombi der zwei Rüden wohl ziemlich Glück, dass die gut miteinander auskamen. Wie kommt man da auf die Idee noch einen in dem Alter dazuzusetzen?


    Für mich hört sich das alles recht konfus an, wenn ich das so lese. Es wäre mal interessant zu wissen was da genau vor sich geht, wann und so weiter.


    Ob die Prügeleien sexuell motiviert sind. Mmh, ich bezweifele das. Manchmal passen Hunde auch einfach nicht zueinander. Was möchtest Du erreichen? Dass die Hunde harmonisch zusammenleben oder reicht es Dir, wenn Du gerade so immer einer schwelende Prügelei unterdrücken kannst?


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hi,
    ich wüsste auch gerne den Grund für die Anschaffung. Ist es weil sich 2 Menschen kennenlernten? Einer hat 2 Rüden, der andere 1?


    Dann würde ich weiter machen bei der Zusammenführung. Ansonsten doch eher zu einer Weitergabe/Vermittlung des Hundes raten.

  • Bevor man an den Hormonen rum schraubt, müsste man erst mal viel genauer hinsehen und die einzelnen Hunde und deren Beziehungen untereinander genau analysieren.


    Drei Hunde ist sehr oft eine ungünstige Anzahl, da Hunde zur Paarbindung neigen. Und da Deine beiden Rüden ja bereits ein gutes Team sind, ist der Dritte womöglich in der Position, seinen Platz nicht zu finden.


    Zwei Rüden, die sich gut verstehen, mit einem dritten (Konkurrenten) zu konfrontieren, bedeutet sehr viel Management für Dich, wenn man überhaupt eine Chance haben will.


    Analysieren müsste man die Beziehung jedes einzelnen zu Dir und die Beziehung von jedem Hund zu dem anderen.


    Die Frage ist auch, wie viel Management findet bei Dir statt? Dürfen alle alles, welche Dinge regelst Du? Wie fand die erste Annäherung statt, unter Umständen wurden da bereits Fehler gemacht.


    Wann genau bekommen sich die Hunde in die Wolle, welche Situation geht voran? Wer fängt an, wer macht mit?


    Wie sind Deine beiden vom Charakter her? Wie bist Du bei der Auswahl des dritten Hundes vorgegangen? Auf welche Eigenschaften hast Du da geachtet? Ich denke, wenn man seine Hunde gut kennt, weiß man ja, welcher Typ Hund überhaupt dazu passen kann und welcher nicht.
    Alleine die Kombination dreier intakter und gleichalter Rüden ist schon recht gewagt aus meiner Sicht.


    Ich denke, so lange so viel im Unklaren ist und Du diese Fragen nicht genau geklärt hast, macht eine Kastration wenig Sinn. Denn wenn man einen hormonell verändert, verändert sich unter Umständen wieder die gesamte Gruppe.


    Hilfreich für Dich wäre ein Trainer, der sich sehr gut mit Hundeeinschätzungen und Mehrhundedynamik auskennt (so jemand wie Baumann zum Beispiel). Der kann Dir genau sagen, ob Du überhaupt eine Chance hast und wenn ja, welche Maßnahmen DU treffen musst und auch, ob eine Kastration eines Rüden überhaupt Sinn macht.


    Um sich etwas einzulesen ist das Buch zum Thema Mehrhundehaltung von Thomas Baumann sehr hilfreich. Da stehen sehr viele Dinge drin, die man beachten muss und am Ende auch Fallbeispiele anhand von Analysen. Vielleicht hilft das schon etwas weiter.

  • Ich denke, eine lapidare Antwort wie "lass kastrieren" oder "lass nicht kastrieren" gibt es in dem Fall einfach nicht, da viel mehr mit rein spielt als die Hormone und man irgendwie auch nicht erkennen kann, welche Rolle DU in der Gruppenführung überhaupt spielst. Man kann es sich nicht einfach so einfach machen, dass mit einer Kastration auf einmal alles Friede, Freude, Eierkuchen wird.


    Und auch ein Chip funktioniert ja nicht so einfach, dass man mal eben ausprobieren kann und wenn es nichts hilft, guckt man weiter. Der Chip kann eine Erstverschlimmerung in den ersten 4 bis 6 Wochen verursachen, in denen das Testosteron noch mal richtig hoch fährt.


    Abgesehen davon, dass alle Tiere schon lange unkastriert sind und ritualisierte Verhaltenseisen weiter bestehen bleiben werden, sie sich somit weiterhin wie intakte Rüden verhalten werden und auch entsprechend auf den Geruch anderer intakter Rüden reagieren werden.


    Nur mit Testosteron raus nehmen und hoffen, dass alles dann wieder nett wird, macht man es sich als Mensch deutlich zu einfach und im schlimmsten Fall verschlimmbessert man damit alles.


    Inwieweit die Hormone überhaupt ne Rolle spielen, müsste ja erst mal geklärt werden. Wenn sie sich z.B. wegen Ressourcen bekriegen, besteht die Chance, dass mit einer Kastration die Sachlage schlimmer wird statt besser.


    Wenn es rein um Status geht, sieht die Sache wieder anders aus. Da geht es dann vor allem auch um Deine Person und inwieweit Du die Hunde überhaupt führen kannst. Und selbst wenn das Zuhause dann mit viel Arbeit und viel Prophylaxe halbwegs funktioniert, was ist, wenn man dann draußen eine Hündin trifft, die evtl. dann wieder Auslöser ist, dass die drei zu Konkurrenten werden?


    Wenn Du dem dritten Hund und somit auch Deiner selbst gebastelten Gruppe eine Chance geben willst, würde ich auf jeden Fall sehr genau hin schauen oder hin schauen lassen und ich bin sicher, dass man, wenn überhaupt, am ehesten Erfolg haben wird, mit entsprechendem Management und Kontrolle Deinerseits die Situation zu verbessern.
    Wichtig wäre im Vorfeld erst mal zu wissen, OB man überhaupt eine Chance hat, die drei Hunde so zu vergesellschaften, dass für keinen Lebensqualität flöten geht (dicke Freunde werden sie vielleicht nie) und wenn ja, ob Du Dich überhaupt in der Lage siehst bzw. Dir zutraust, ein entsprechendes Gruppenmanagement anzuleiten und Deine Gewohnheiten entsprechend auch zu ändern bereits bist.


    Für mich sieht die ganze Zusammenstellung eher unüberlegt aus und jetzt soll eine schnelle Lösung her, damit alles wie von Zauberhand funktioniert. Und das kann so nicht funktionieren.

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