Tierheim - Gedanken dazu


  • Sehr gut sogar. Allerdings halte ich nicht viel von diversen Tierheimen - zumindest von der Leitung dort.


    Wir wollten anfangs einen Hund aus dem Tierheim adoptieren und waren in zwei verschiedenen um uns mal umzuschauen. Hatten uns auf keine Rasse festgelegt.
    Im ersten wurde uns eine Kraski Ovcar-Mix Hündin (wussten wir vorher nicht) aufgeschwetzt, die überhaupt nicht in unsere Lebenssituation gepasst hätte. Sie war superlieb, kein Gekläffe, lief ganz toll an der Leine - aber wie gesagt, sie hätte absolut nicht zu uns gepasst.
    Man wollte uns ums Verrecken einen Hund aufhalsen, den wir nach ein paar Tagen sowieso wieder abgegeben hätten.


    Fall 2 war eine DSH-Mix Hündin. Eine ganz zauberhafte, sensible Maus von 4 1/2 Jahren. Nach einer großen Gassi-Runde hat sie uns so sehr gefallen, dass wir konstant eine Woche lang jeden Tag kamen und mit ihr laufen gingen. Hatten uns schon an sie gewöhnt, sie sich an uns.
    Der Entschluss stand fest, wir wollten ihr bei uns ein neues Zuhause geben. Nunja, dann gab es Theater von der Tierheim-Leitung aus weil wir angegeben hatten dass sie schon mal ab und zu bis zu fünf Stunden alleine bleiben müsste - nein, nein, das gehe überhaupt nicht, man kann KEINEN Hund so lange alleine lassen... :irre3:
    Der Punkt an dem ich dann vollends an die Decke bin war jener, als sie uns fragten, ob wir uns einen Hund überhaupt leisten können, was wir denn verdienen würden... Hallo?
    Das geht die doch einen feuchten Sch***dreck an!
    Jedenfalls sitzt sie immernoch im TH, mittlerweile kam raus dass sie schwere HD hat.


    Auch eine Futterspende beim letzten TH wurde nur mit den Worten "Stellen Sie es draußen ab" belächelt. Kein Danke, nichts. Ich erwarte keine großen Dankesreden, aber ein Danke sollte schon drin sein.


    Mir tun die ganzen Tiere auch leid, die im TH sitzen. Aber wenn sich jedes TH so anstellt wie die beiden Fälle die ich erlebt habe, brauchen die sich auch nicht wundern warum sie überfüllt sind.

  • Zitat

    @Bommerang:
    Besser wirtschaften bringt leider nichts, da man bei einem knapp 500 Jahren altem Haus einfach keine Fußbodenheizung mehr einbauen kann.


    Klar kann man, ... aber falscher Thread ... ;)

  • Zitat

    .....
    aufeinmal hatte ich das gefühl dass ich ,abgesehen davon dass ich es möchte, mich verpflichtet fühle wenigstens einem von ihnen ein schönes leben zu geben. den tieren geht es schlecht wegen der menschheit.


    versteht ihr das?


    Jein - wenn ich mir einen Hund "anschaffe", dann deswegen, weil ich einen Hund haben möchte und evtl. bestimmte Dinge mit ihm machen will. Wenn ich im Tierschutz genau diesen Hund finde - kein Problem, gerne. Aber ich schaffe mir nicht nur deswegen einen Hund aus dem Tierschutz an, damit ich helfen kann, ohne Rücksicht darauf, ob er überhaupt zu meiner Lebenssituation und meinem Vorhaben paßt, nur weil ich mich verpflichtet fühle, zu helfen..... Verpflichtet sollten sich eher diejenigen fühlen, die die Ursache für das Dasein der Hunde im Tierheim sind - und die machen sich wohl meist eher weniger Gedanken drum.... Den Hunden geht´s nciht schlecht wegen der Menschheit, sondern wegen ihrer ehem. Besitzer. Alles Andere zu behaupten, würde uns mit solchen Menschen in einen Topf werfen. Und meinetwegen (ich gehöre auch zur Menschheit, hoffe ich *gg) geht´s bestimmt keinem Hund schlecht!


    Mein Bossi ist z.B. aus dem Tierheim. Aber der war nicht geplant. Meine Schwester wollte mir einen Hund dort zeigen, der sie interessierte. Sie fuhr ohne Hund heim, wir mit Übernahmevertrag für Bossi, den wir dort entdeckten. War wohl Liebe auf den ersten Blick, uns gefiel einfach seine verrückte Art *gg Insofern: keine Ansprüche, im Tierschutz gut was Passendes zu finden. Einfach ein Goldstück.


    Bei Fussel, der verrückten Nudel, dasselbe: nicht geplant, sondern einfach im Internet gefunden. War nicht geplant, daher hatte ich auch keine Ansprüche, und konnte leben mit allem, was sie mitgebracht hat.


    Wenn ich in ein paar Jahren wieder einen Hund suchen sollte, mit dem ich die Rettungshundearbeit fortsetzen kann, die ich mit Biene seit Jahren mache, dann sind die Ansprüche aber Andere - insofern: klar, ich kann im Tierschutz suchen, aber wenn ich dort nichts Passendes finde (vom Alter her, und mit entsprechenden Voraussetzungen wie menschenfreundlich, gut sozialisiert etc. und dann auch noch ne Rasse/Mischung, die mir gefällt, und ein Hund ist, der zu mir paßt vom Temperament her), dann werde ich auch zum Züchter gehen - ohne jegliches schlechtes Gewissen.

  • Moin,


    bin ja auch ein kleines bisschen im Tierschutz tätig und helfe dem Tierheim Kimba aus Spanien, von dort habe ich Lucas bekommen. Ich wollte der Frau, die uns den Diego geschickt hat (er ist den Kindern zugelaufen, im Urlaub) Bescheid geben, das er verstorben ist und hab auf ihrer Seite gesehen, das sie nicht mehr arbeitet und auf Kimba verweist und dort hab ich dann Lucas gesehen, der auf den ersten Blick so aussah, als sei er Diego - und um mich war es geschehen. Ich hab keinen Tag bereut. Seitdem fühle ich mich Kimba verbunden, auch weil sie unabhängig sind und dadurch anderes leisten können, als staatlich angebundene Heime.


    Man muss einfach wissen, das man, wenn man im Tierschutz ist, nicht alle retten kann und, auch wenn es böse klingt, nicht alle retten sollte, auch Kimba hat Hunde, die nicht vermittelbar sind - manchen hilft die Rettung nicht wirklich und man tut ihnen keinen Gefallen. Man weiß, das man mit der Hilfe durchaus die "Wegwerfmentalität in den Ursprungsländern unterstützt" - ich schrieb das schon einmal, es gibt hierfür keine ideale Lösung, immer nur Kompromisse, immer nur Dilemmasituationen. Aber es ändert sich die Welt nicht, wenn ich ein Tier hole und es bei mir aufnehmen, aber - für dieses eine Tier ändert sich die ganze Welt und vielleicht rette ich ein zweites, weil es auf den frei werdenden Platz nachrutscht.


    Aber ich sollte keinen Hund herholen, nur weil ich helfen will oder etwas Gutes tun will, so ein Hund mit Geschichte will gut überlegt sein und man muss sich darauf einlassen können, das ein Tier kommt, das etwas erlebt hat, das Erfahrungen hat und das immer mal, in neuen Situationen, unberechenbar reagieren kann - es gibt da keine Sicherheit. Ich nehme nur einen Hund auf, weil ich einen haben möchte, waren meine Anforderungen früher explizieter als heute, so entspricht das nur meinem Leben ansich und dazu suche ich einen Hund, der darf heute "unvorhersagbarer" sein, als damals - noch mit kleinen Kindern.


    Wer nur helfen möchte ohne einen Hund aufzunehmen, der kann Pate werden, ich habe zur Zeit 3 Patenhunde in Spanien, die leben in einer Pflegestelle, sind raus aus dem Heim und sie sind alle drei dort, seit sie klein sind, nie wollte sie jemand haben - vermutlich will sie jetzt auch keiner mehr, aber so kann ich helfen, ohne sie her zu holen oder mich zu übernehmen.


    Wer nur helfen möchte, kann auch hier mit Hunden spazieren gehen und ihnen Abwechselung bieten, man muss keinem ein zu Hause geben, um etwas Gutes zu tun. Auch Gassigänger sind in Tierheimen eine große Hilfe.


    Was die Heimleitungen angeht, es gibt eben solche und solche, ich wünschte mir einfach, die würden hin und wieder mal darüber nachdenken, was denn die Alternative zu "mal 5 Stunden allein bleiben" oder "ohne Garten" oder sonstwas wäre.... nämlich ein Leben im Zwinger und im Tierheim, ohne lebenslange individuelle Zuneigung und ein zu Hause - kann man machen, muss man aber nicht schätzen. Ich persönlich find auch, das ist echt ne miese Alternative. Und manche haben einfach mal den letzten Schuß nicht gehört. :mute:


    Sundri

  • Zitat


    Auch eine Futterspende beim letzten TH wurde nur mit den Worten "Stellen Sie es draußen ab" belächelt. Kein Danke, nichts. Ich erwarte keine großen Dankesreden, aber ein Danke sollte schon drin sein.


    Ich habe das mit dem bedanken im tierschutz nie verstanden.
    Wenn ich zb. durchgehend 5 monate in den zwingern stehe und mir dafür jemand danke sagt, dann frage ich mich, was glaubt der eigentlich wer er ist. Das gleiche denke ich beim futterspenden. Ich mache das aus purem Egoismus und bin ein Teil des Gesamtprojekts. Dafür muss sich niemand bei mir bedanken.


    lg

  • Moin,


    das Bedanken ist einfach eine Höflichkeitsfloskel, eine winzige Anerkennung dafür, das jemand hilft, an einen denkt, jemandem Ankerkennung zollt und ob das nun jemand für nötig oder nicht hält - am Ende ist es einfach nur gutes Benehmen im Alltag.


    Ich spende Futter, bringe es sogar noch selbst zum Tierheim und dann sagt einer "stellen sie es einfach draußen hin" und tschüß....... nö - da gehe ich nächstes Mal auch woanders hin. Nicht das ich einen Kniefall erwarten würde oder sonstwas, aber ein einfaches nettes Dankeschön, können sie es einfahc draußen hinstellen" wäre schon angemessen. Muss nicht so sein, wie bei meiner letzten Futterspende, Nierendiätfutter, das von Diege übrig geblieben war - die haben sich richtig doll gefreut..... aber ein "Dankeschön" - wer vergibt sich denn da was?


    Ich zumindest bedanke mich im Alltag auch für allen möglichen Kram, wenn jemand für mich zur Seite geht, mich beim Autofahren in die Lücke lässt, mir etws rüber reicht oder sonst was - für mich ist das einfach nur ein gutes Miteinander. Und lieber ein Danke zuviel, als eines zu wenig, was weiß ich denn über denjeinigen, der die Spende gibt? Ich damals unter Tränen, weil mein liebster Hund verstorben war im Tierheim, das Danke tat einfach nur gut...


    Sundri

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!