Nach Umzug Angst vorm Alleine sein :(

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bin verzweifelt, vll könnt ihr helfen.
    Wir sind vor 4 Wochen von USA nach Deutschland gezogen. Ich bin mit unserem Milo (Labrador-Mischling, 4,5J.) schon früher hergekommen, mein Mann kommt erst im Januar nach. Leider ist es jetzt so, dass Milo in der neuen Wohnung plötzlich nicht mehr alleine sein kann. Ich war heute ca. 1 Stunde weg und habe ihn gefilmt. Er hat nach ca. 15min angefangen zu bellen. Geheult hat er auch, aber nur kurz. Komisch ist, dass die Nachbarn von unten sagen, sie hätten ihn noch nie gehört, obwohl er jeden Tag 2 Stunden alleine ist. Erst gestern war ein Handwerker im Haus, der den Flur jetzt renoviert. Der hat mich drauf angesprochen, dass der Hund die ganze Zeit gebellt hätte, aber nur solange der Handwerker im Treppenhaus still war.
    In unserem alten Haus konnte er super alleine bleiben, aber da hatte er auch immer Gesellschaft von unserem Kater. Die letzten 3 Monate mussten wir zur Überbrückung bei den Schwiegereltern wohnen. Die haben 2 sehr unerzogene Hünde die halt immer bellen, wenn die Menschen nicht da sind :-/ Wahrscheinlich hat er es sich von denen abgeschaut. Mir ist auch klar, dass er die neue Wohnung auch erstmal als sein neues Zuhause akzeptieren muss…
    Aber wie schaffe ich es, ihm das alleine bleiben möglichst schnell beizubringen bzw. welche Tricks gibt es zur Ablenkung?
    Milo ist morgens 1 Stunde alleine wenn ich zur Arbeit gehe. Dann wird er von seiner Gassigängerin abgeholt und ist bis nachmittags mit einem Rudel Hunde im Wald unterwegs, d.h. er ist voll ausgelastet. Bis ich dann nach Hause komme, ist er nochmal ca. 1- max. 1,5 Stunden alleine.
    Muss ich mir nun tatsächlich 3 Wochen freinehmen und das alleine bleiben im Minutentakt üben? Habt ihr noch andere Tricks für mich?
    Milo ist eher ein Angsthund, relativ schüchtern und will wohl einfach nicht alleine sein :(


    Viele Grüße

  • Ich weiß nicht, ob ich dir helfen kann, weil meine Hunde bislang keine Probleme mit dem Alleinbeiben hatten, aber ein paar Tipps und Fragen hätte ich... :smile:


    Zitat

    Aber wie schaffe ich es, ihm das alleine bleiben möglichst schnell beizubringen bzw. welche Tricks gibt es zur Ablenkung?


    Was hat er denn denn bisher zur Beschäftigung zur Verfügung? Hat er Spielzeug, etwas zu Knabbern? Und in welchen Räumen darf er sich aufhalten, wenn niemand zu Hause ist?


    Ich habe bei beiden Hunden gute Erfahrungen mit einem gefüllten Kong oder einer Kauwurzel gemacht, mein jüngerer Rüde liebt außerdem alte Kartons, die ich mit Altpapier und Leckerli fülle und die er dann zerrupfen darf. Damit ist er erstmal gut beschäftigt und hinterher so müde, dass er einschläft.


    Vielen Hunden hilft es auch, wenn man den Platz, den sie zur Verfügung haben, erst mal begrenzt, d.h. z.B. dem Hund am Anfang nur einen Raum zur Verfügung stellen, der möglichst ruhig ist (nicht direkt neben dem Treppenhaus, keine bodentiefen Fenster, etc.).


    Zitat

    Milo ist morgens 1 Stunde alleine wenn ich zur Arbeit gehe. Dann wird er von seiner Gassigängerin abgeholt und ist bis nachmittags mit einem Rudel Hunde im Wald unterwegs, d.h. er ist voll ausgelastet. Bis ich dann nach Hause komme, ist er nochmal ca. 1- max. 1,5 Stunden alleine.


    Kann es sein, dass er nach dem Spaziergang und dem Toben mit den anderen Hunden vielleicht zu aufgedreht ist und deshalb im Haus nicht zur Ruhe kommt? Gerade, wenn der Hund anschließend gelassen alleine bleiben soll, achte ich immer darauf, dass der Schwerpunkt des Spaziergangs nicht auf "Auspowern", sondern z.B. auf ruhiger, konzentrierter Nasenarbeit liegt – das fordert den Hund viel mehr und verhindert, dass er sich so hochpusht.


    Zitat

    Muss ich mir nun tatsächlich 3 Wochen freinehmen und das alleine bleiben im Minutentakt üben? Habt ihr noch andere Tricks für mich?


    Ja, das kann passieren. Ansonsten: Such mal hier im Forum nach dem "Lonely Barkers"-Thread, da finden sich eine Menge Tipps!

  • Danke für die ausführliche Antwort!


    Er bekommt immer eine Kaustange wenn ich gehe. Ich ziehe mich an, lege die Stange hin, sage ok und gehe kommentarlos raus. Sein Lieblingsspielzeug liegt auch in seinem Körbchen.
    Auf einem Video habe ich gesehen, dass er erst die Kaustange isst, was ca. 15,im dauert. dann steht er auf und schaut in allen Zimmern nach ob ich da bin. Dann geht er wieder in sein Körbchen und steht aber relativ schnell wieder auf, um vor der Haustür zu bellen. Er jault auch nicht wirklich, nur kurz, sondern bellt. Immer das gleiche Bellen, 3x hintereinander. Dann läuft er ins Schlafzimmer und springt verbotenerweise aufs Bett. Dort bellt er auch. Ich hab ihn aber nur 1x so lange gefilmt (1 Std. ). Einmal hab ich ihn 15min gefilmt, da ist er nur kurz rumgelaufen und hat nur 2x kurz gewinselt, sonst nichts.


    Er hat Zugang zum Flur, Wohnzimmer und Schlafzimmer. Wenn ich zu Hause bin, achte ich darauf, dass er mir nicht hinterher läuft. Er bleibt auch immer brav in seinem Körbchen liegen.


    Wenn er abends nach Hause kommt, ist er so müde, dass er direkt in sein Körbchen geht und ca. ne Stunde lang schläft. Das hat meine Mitbewohnerin gesagt. Die war manchmal um die Zeit schon zu Hause und auch in ihrem Zimmer am schlafen, sodass Milo nicht wissen konnte, dass jemand zu Hause war. Das Problem liegt also eher am Morgen bzw. bin ich mir wirklich nicht sicher, ob er das die ganzen 3 Wochen schon macht oder erst jetzt. Der Handwerker hat halt direkt neben unserer Wohnung im Flur gearbeitet… Ist ja klar, dass der Hund sich dann aufregt. :( Ich will wirklich nicht, dass ein Nachbar sich beschwert...

  • Hallo,


    hat es denn früher mit dem Alleinebleiben geklappt, auch ohne Kater? Hat Milo Zugang zu allen Räumen in der Wohnung? Darf er sich ohne Einschränkungen frei in der Wohnung bewegen, auch wenn ihr zuhause seid? Wer hat mit ihm die Grunderziehung gemacht, dein Mann oder du? Wie verhält er sich, wenn er merkt, dass du gleich gehst? Wie verhält er sich, wenn du zurück kommst? Wie verhält er sich bei Hundebegegnungen draußen?


    Ich setze hier mal ein Lesezeichen.


    Gruß,
    Rafaela

  • Danke für die Antwort!

    Zitat

    hat es denn früher mit dem Alleinebleiben geklappt, auch ohne Kater? /quote]
    Wir haben ihn aus dem Tierheim und er war von Anfang an mit dem Kater zusammen. Das hat immer gut geklappt. Zumindest war im Haus nie was kaputt oder verwüstet, wenn wir zurückgekommen sind. Ob er damals gebellt hat weiß ich nicht, weil wir damals ein freistehendes Haus hatten und deshalb gar nicht so daran gedacht haben :-/ Wir haben das Alleine bleiben nie wirklich geübt…ja, ich weiß, dass das ein großer Fehler war!! Deshalb möchte ich mich jetzt bessern und alles richtig machen.


    Wenn ich zurück komme hört er den Schlüssel im Schloß und kommt zur Tür. Dann wedelt er zwar mit dem Schwanz, springt aber nicht hoch oder so. Das hat er vor ein paar Wochen noch gemacht, weil das die Hunde unserer Schwiegereltern zur Begrüßung leider dürfen (mein Mann und Milo haben die letzten 3 Monate bei den Eltern gelebt), ich habe es aber direkt unterbunden. Wie gesagt, er kommt schwanzwedelnd an, legt sich dann aber relativ schnell ins Körbchen, weil ich ihn beim reinkommen absolut ignoriere. Erst nach ca. 5-10min gehe ich zu ihm ans Körbchen und streichle ihn.


    [quote] Wie verhält er sich bei Hundebegegnungen draußen? /quote]
    Er mag alle Hunde. Hatten da nie Probleme. Im Freilauf spielt er mit allen. Manchmal etwas wild, aber zickigen Hund ordnet er sich meist unter bzw. geht ihnen aus dem Weg. Abrufen kann ich ihn auch. An der Leine geht er neben mir (ohne dass wir jemals "bei fuß" trainiert haben :tropf: ). Klar, wenn ein anderer Hund an der Leine durchdreht, will er mich schon mal hinziehen, aber dann reicht es meistens wenn ich 1-2x laut Nein sage und er hört auf.
    Wenn andere Hunde bellen, juckt das Milo übrigens NIE. Er bellt draußen überhaupt nicht. Ganz selten fiept er mal, wenn ein anderer Hund an der Leine durchdreht. Aber wenn ich Nein sage, lässt er das auch.


    Frage:
    Ist es ein Fehler ihm beim Gehen ein Leckerchen anzubieten oder ist das ok? Es scheint ihn ja zumindest für ne Weile vom Bellen abzuhalten?!


    Sollte ich ihm weniger Raum zur Verfügung stellen, wenn er alleine sein muss?



    Ich denke es ist halt alles neu für ihn. Und eine große Sache ist eben auch, dass sein Herrchen noch nicht da ist und mit Ihm war er nunmal die letzten 1,5 Jahre zusammen. Mich hat er eigentlich nur alle 3 Monate mal für n paar Wochen gesehen, weil ich in Deutschland lebe. Herrchen zieht aber Anfang Januar zu uns.

  • Ups, alles durcheinander… sorry! :( hier nochmal der Fließtext:


    Wir haben ihn aus dem Tierheim und er war von Anfang an mit dem Kater zusammen. Das hat immer gut geklappt. Zumindest war im Haus nie was kaputt oder verwüstet, wenn wir zurückgekommen sind. Ob er damals gebellt hat weiß ich nicht, weil wir damals ein freistehendes Haus hatten und deshalb gar nicht so daran gedacht haben :-/ Wir haben das Alleine bleiben nie wirklich geübt…ja, ich weiß, dass das ein großer Fehler war!! Deshalb möchte ich mich jetzt bessern und alles richtig machen.Also er hat Zugang zu Wohnzimmer, Schlafzimmer und Flur. Küche und Bad sind tabu. Er darf sich in den Räumen frei bewegen, wenn wir da sind und auch wenn wir nicht da sind. (Küche- und Badezimmertür sind dann verschlossen).Grunderziehung haben wir eigentlich beide gemacht. Ich eher auf die gewissenhafte "deutsche" Art, mein Mann eben eher mit amerikanischen Methoden (also nicht wirklich konsequent ;) ). Aber im Grunde war das gar nicht so viel Arbeit. Milo ist ein sehr umgänglicher und eher unterwürfiger Hund. Er bellt oder jault niemals wenn wir dabei sind, er war von Anfang an stubenrein, er liebt alle Hunde, läuft super an der Leine und lässt sich ohne Leine problemlos zurückrufen. Und das alles - ich muss es zugeben - ohne aufwendiges Training. Unsere einzige Baustelle ist wirklich das Alleine bleibenEr liegt die meiste Zeit in seinem Körbchen und wenn er merkt, dass ich gleich gehe, schaut er mich zwar an, steht aber nicht auf und wird auch nicht unruhig. Ich lege ihm dann diese Kaustange ins Körbchen, ziehe mich ruhig und kommentarlos an, sage OK und gehe. Er nimmt dann auch direkt die Stange und schaut mich nicht mehr an, wenn ich die Tür schließe. Wenn ich zurück komme hört er den Schlüssel im Schloß und kommt zur Tür. Dann wedelt er zwar mit dem Schwanz, springt aber nicht hoch oder so. Das hat er vor ein paar Wochen noch gemacht, weil das die Hunde unserer Schwiegereltern zur Begrüßung leider dürfen (mein Mann und Milo haben die letzten 3 Monate bei den Eltern gelebt), ich habe es aber direkt unterbunden. Wie gesagt, er kommt schwanzwedelnd an, legt sich dann aber relativ schnell ins Körbchen, weil ich ihn beim reinkommen absolut ignoriere. Erst nach ca. 5-10min gehe ich zu ihm ans Körbchen und streichle ihn.
    Er mag alle Hunde. Hatten da nie Probleme. Im Freilauf spielt er mit allen. Manchmal etwas wild, aber zickigen Hund ordnet er sich meist unter bzw. geht ihnen aus dem Weg. Abrufen kann ich ihn auch. An der Leine geht er neben mir (ohne dass wir jemals "bei fuß" trainiert haben :tropf: ). Klar, wenn ein anderer Hund an der Leine durchdreht, will er mich schon mal hinziehen, aber dann reicht es meistens wenn ich 1-2x laut Nein sage und er hört auf.

  • Tip: Nen Kong füllen und einfrieren (zB mit Nassfutter) ggf. auch 2. Mein Hund braucht ca. eine Stunde bis der Kong leer ist.


    Wie lange ist er jetzt in der neuen Wohnung? Das ist ja auch eine große Umstellung von den USA nach D, erst übergangsweise woanders hin und dann ins neue Zuhause.
    Könnte mir vorstellen, dass es auch mit der Zeit besser wird, wenn er weiß, dass es jetzt das neue Zuhause ist und er da bleiben kann.

  • Hallo,


    so, jetzt melde ich mich auch nochmal zu Wort. ;) Ich hatte die Idee, dass er vllt als nicht mitbekommt, dass du gehst, wenn er zu sehr mit der Kaustange beschäftigt ist und dich dann sucht, wenn er mit der Kaustange fertig ist. Könnte das evtl sein?
    Newton hat sonst keine Probleme mit dem Alleinsein, aber einmal hat er es wohl nicht mitbekommen, dass ich gegangen bin und dann hat er mich scheins auch gesucht und gebellt.


    Lg,
    Rafaela

  • Wir sind von Spanien nach Italien gezogen und Bari hat auch ziemlich lange gebraucht um sich einzuleben (obwohl es nicht sein erster Umzug war). Er hat plötzlich angefangen Sachen zu zerkauen, was er nicht mal als Welpe gemacht hat.
    Ich hab ihm am Anfang nur noch kurz in seiner Box alleine gelassen, dann nur im Schlafzimmer auch etwas länger. Immer mit vielen Knabbersachen. Mittlerweile kann er wieder alleine bleiben und macht auch nichts mehr kaputt.


    Vielleicht braucht Milo auch einfach länger um sich einzuleben. Bari fühlt sich in seiner Box sicher und wohl und geht dort auch freiwillig rein, wenn wir nicht da sind. Wahrscheinlich ist Milo seine neue Umgebung auch einfach noch ein bisschen unheimlich.

  • Also Milo bekommt es auf jeden Fall mit, wenn ich gehe. Er schaut mich immer kurz an und widmet sich dann der Leckerei.
    Ich habe jetzt einen Kong besorgt und ihm darin heute Abend schon mal sein Nassfutter serviert. Er leckt wie ein wilder seit 30min haha. Das ist zwar keine Lösung, aber zumindest eine kleine Ablenkung bis sein HerrchenAnfang Januar kommt und wir mit dem Training von vorne beginnen können.
    Ich habe heute Abend den Handwerker im Flur getroffen und der meinte er hätte heute keinen Ton von Milo gehört :) Kleines Erfolgserlebnis.
    Aber die wenigen Stunden am Abend verbringen wir natürlich trotzdem mit üben.
    Jacke an, Schuhe an, wortlos raus, runtergehen und die Haustür einmal öffnen&schließen, kurz warten, wieder zurück in die Wohnung. Milo ist immer ruhig…aber klar, ein paar Minuten kann er ja auch aushalten. Ich bin aber so platt… will nicht 20min im Treppenhaus sitzen bei den Temperaturen. ;) Am Wochenende werde ich mich ganz dem Training widmen und dann auch längere Phasen einbauen.


    Aber nochmal meine Frage:
    Sollte er weniger Räume zur Verfügung haben? zB nur das Wohnzimmer oder den Flur?


    Sollte er die eine Stunde am Tag vielleicht sogar in seiner Box verbringen?? Für den Flug haben wir eine Transportbox angeschafft und ihn daran gewöhnt. Im Haus der Schwiegereltern hat er diese Box geliebt, weil er darin seine Ruhe hatte (im Haus war es immer laut wegen den Kindern und den anderen Hunden/Katzen) und deshalb hat er Stunden darin verbracht. Aber in der neuen Wohnung mag er die Box nicht mehr so gerne, weil nur ich hier bin und es immer still ist :D sollte ich ihn vielleicht nochmal an die Box gewöhnen? Will ihn nur nicht gegen seinen Willen darin einsperren.


    Hilft es, wenn er auch nachts in einem anderen Zimmer schläft? Er hat bisher Immer in seinem Körbchen in unserem Schlafzimmer geschlafen. Gestern Abend hab ich ihn einfach mal in sein Körbchen im Flur geschickt und die Schlafzimmertür halb aufgelassen. Er hat ohne zu meckern die ganz Nacht drin geschlafen^^ so viel Trennungsangst kann er ja also gar nicht haben?!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!