Der lange Weg zu einem Hund

  • Vielen Dank für eure Antworten,


    Thema Hund ist hier immer wieder Thema Nr. 1... :tropf: :lol: Es ist jetzt nicht so, als hätte ich nix zu tun, dennoch kreisen meine Gedanken sehr häufig um Hund, mit allem was dazugehört.


    Ich habe eine gute Freundin in der Stadt, in der ich geboren bin. Da ich morgen dorthin fahre, um Familie und Freunde zu besuchen, werde ich sie auch treffen. Sie hält schon lange Hunde, ist im Hundesport aktiv und hat – m.E. – eine gesunde Einstellung zum Thema Hund, Erziehung etc. Bei ihr sind mir keine Extreme, Gewalt oder Widersprüche in der Erziehung und Führung ihrer Hunde aufgefallen und sie beschäftigt sich intensiv mit Ernährung, Gesundheit etc. der Vierbeiner.


    Mit ihr werde ich mich dann auch mal unterhalten, vielleicht hat sie noch Tipps, die mir bei der Suche nach Hund hilfreich sein können (allerdings ist sie eher pro-Züchter bzw. "aus Tierschutz kriegt man Überraschungseier", was ja manchmal, aber nicht immer zutrifft).



    Habe auch hier schon die HPs kleinerer Tierheime gecheckt, wobei ich nicht glaube, dass diese Seiten noch aktuell sind. Da würde es sich evtl. doch mal lohnen, hinzufahren und sich auf gut Glück umzusehen.


    Was in nächster Zeit hier ansteht ist folgendes (unsere To-Do Liste.. xD :( :
    - Auslaufgebiete erkunden (gibt Wald, Park etc., würde da gerne mal ein paar (mehr) Routen ablaufen


    - kompetenten Tierarzt ausfindig machen (wie?)


    - Sachkundenachweis Infos einholen (wohne in Niedersachsen)


    - Unterschriften aller Mieter (hier wohnen noch drei Parteien im Haus, die wir alle im Vorbeigehen nach Hund gefragt haben, sie alle meinten, dass sie Hunde ok bis gut finden. Brauchen aber für die Genossenschaft eine Unterschrift von allen, also was Offizielles)


    - ähhhhmmm..Baldrian-Pillen??!?? (weil mir bewusst wird, dass "Hund" nicht mehr so utopisch weit weg ist, wie noch vor 2 Jahren – und mich das gleichzeitig total panisch, glücklich, ängstlich und euphorisch macht) :D :???:


    - Mr Freund dazu bringen, ein paar Kapitel im Hundebuch zu lesen (er sagt immer, wann zieht denn endlich der Hund ein...versteh einer diesen Mann...ist aber zu faul, sich mal eine Stunde hinzusetzen und zu lesen :ugly: da macht er lieber Bratkartoffeln oder macht mir Salbeitee für meinen Hals). aber diesen Punkt kriegen wir auch noch



    Hab ich was vergessen?


    Eurer aufgeregtes Eulenohr :lol: :hurra:

  • Huhu,


    Ich hab hier jetzt nicht alles gelesen, aber ich find klasse, dass du dich so gut informierst. Wobei man es auch nicht übertreiben muss, oder? Man wächst am Hund und seinen Aufgaben - da bereitet einen das beste Buch nicht drauf vor.


    Übrigens studiere ich auch (auf Lehramt) und kann sagen - es wird nie wieder so easy in der Organisation um den Hund wie jetzt :gut:


    Hast du Facebook? Wenn ja, dann gibt es oft für viele Städte Hundegruppen. Da kann man zb nach einer guten Hundeschule oder einem beliebten TA fragen (Schwarmwissen ole!). Oder wenn ihr andere HH trefft, die mal ausquetschen. Irgendwann ist man "drin" im Kreis der Hundehalter und man kommt auch so ins Gespräch :) Da bauen sich oft Freundschaften auf und man kriegt viel mit. LG

  • Hallo liebe Dfler,


    ich denke immer noch sehr oft über die Adoption eines Hundes nach, allerdings habe ich das Gefühl, dass ich/wir einfach nicht geeignet sind. Ich mache mir einfach zu viele Sorgen, wie es sein wird, ob nicht irgendwelche Probleme auftreten (nicht in Bezug auf Hund, daran kann man gut arbeiten, eher in Bezug auf Wohnortwechsel/mein Referendariat, wenn ich nach Hause fahre, wo zwei fast 12jährige Katzen leben, Bahnfahren, Alleinbleiben des Hundes...)


    Ich glaube, wir suchten eine eierlegende Wollmilchsau, doch die wird niemals geboren werden...mein Wunsch ist riesengroß aber ich habe die Vermutung, dass ich so lange nach "Fehlern" an mir und unserem Leben gesucht habe, bis ich es mir fast ausgeredet habe.


    Manchmal sehe ich sehr komische Leute und frage mich: Ah ja, die haben also einen Hund? Mag überheblich klingen, abbremst "komische Leute" meine ich solche, die Hund hinter sich herschieben, anmaulen, die Ohren vollreden und augenscheinlich wirklich null Ahnung oder Verstand für ihren Vierbeiner besitzen.


    Im nächsten Moment denk ich dann: Wenn man sich immer mit dem Schlechtesten vergleicht, ist man automatisch besser, aber macht einen das gut oder geeignet? In meinen Augen nein. Ich vermute, ein Hund braucht mehr Zeit, Zuwendung und Aufmerksamkeit als wir es ihm bieten können. Ihr habt mich immer wieder bestärkt, meine Fragen beantwortet und mir geholfen – das finde ich super und spreche ein Riesen Danke aus. Aber ich sehe einfach, dass wir keinen Schritt weiterkommen und auch mein Partner keinen einzigen Schritt nach vorne macht. Ich habe da einfach keine Kraft mehr, alleine weiterzugehen und alles selbst in die Hand zu nehmen.... auch wenn es für einen kleinen Vierbeiner vielleicht die Welt bedeuten würde, hier zu leben... ich weiß es einfach nicht und fühle mich ehrlich gesagt ziemlich ausgelaugt mit diesen ständigen Gedanken um Hund.


    Fast täglich sehe ich mich auch auf den gängigen Portalen nach Hunden um, finde dann einen, klicke jeden Tag 20 mal rauf...bis er oder sie dann reserviert oder vermittelt ist. Ich fühle mich irgendwie wie ein kleiner Psycho :???: :/


    Seit nun über 1,5 Jahren habe ich täglich recherchiert, gesprochen, gelesen, nachgedacht. Das geht – neben Haushalt, Freunden, Uni, Lernen, dem einfachen Leben mit seinen kleinen Problemchen – irgendwie an die Substanz und ich stecke total fest.


    Was soll ich tun?


    Beste grüße
    das ratlose Eulenohr :verzweifelt:

  • Ich kann dich so gut verstehen, bevor ich mir einen Hund angeschafft habe, hatte ich extreme Zweifel, ob ich das schaffen werde. Einerseits war ein inniger Wunsch nach einem Hund da, andererseits bin ich fast wahnsinnig geworden, weil ich an allem gezweifelt habe. Ich wusste nicht, ob ich mit der Erziehung zurecht komme, ob ein Hund mich nicht zu sehr einschränkt, ob ich Lust habe jeden Tag mehrmals täglich Gassi zu gehen, ob meine Arbeitssituation das dauerhaft zulässt, usw. Ich war mehrmals kurz davor einen Rückzieher zu machen. Ca. 1 Jahr bevor der Hund hier einzog, habe ich mich hier angemeldet (und einige Wochen schon als Gast mitgelesen), hatte also schon ein lange Phase, in der ich intensiv Infos gesammelt habe.
    Mein Freund hatte auch Zweifel, aber der Hund war in erster Linie mein Wunsch und er hat sich eben drauf verlassen, dass ich mich um alles kümmere. Ich habe ihm ehrlich gesagt, nicht von meinem massiven Zweifeln berichtet, hätte ich das getan, hätte wir sicher heute noch keinen Hund. Er war mir da also auch keine Stütze, ich war mir von Anfang an klar, das es mein inniger Wunsch ist und ich im Zweifelsfalle für alles verantwortlich bin. Und ich habe mir dann irgendwann gesagt, wenn ich nicht irgendwann das Risiko eingehe, werde ich mir niemals meine Träume erfüllen können. Ich bin kein besonders risikofreudiger Mensch und mache mir um alles hunderttausend Gedanken, aber genau das steht mir sehr oft im Weg.


    Und als der Hund dann da war (ich hatte wirklich Bauchschmerzen am Tag der Abholung, konnte mich gar nicht richtig freuen), da war alles wie weggeblasen. Dieser Hund war die beste Entscheidung seit langem und bereichert mein Leben so ungemein! Wir hatten auch noch das große Glück einen mega unkomplizierten Hund zu erwischen, als Anfänger ist es nämlich alles andere als einfach den richtigen Hund zu finden, weil man gar nicht weiß, was beschriebene Eigenschaften für den Alltag bedeuten können. Besser hätten wir es als Anfänger nicht treffen können, wir sind echt mega glücklich mit diesem Hund.


    Keiner kann dir die Entscheidung abnehmen, du musst sie selbst treffen. Aber ich bin so unendlich froh, dass ich das Risiko und Erlebnis "Hund" eingegangen bin =) Und so wie du hier schreibst, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass du das nicht schaffen könntest.

  • Auch ich bin eine Grüblerin aber dieses Lebewesen ist das beste
    (auch wenn er nicht soo perfekt ist)
    und ich bin durch ihn mutiger geworden
    es wird noch ein 2. Folgen.
    lg (Picco)LinouAlexandra

  • Hallo @Eulenohr


    Ich glaub wirklich, du machst dir zu viele Gedanken und zerdenkst alles bis ins schlimmste Detail. Sich zu vergleichen bringt überhaupt nichts und ist übrigens auch äußerst unfair. Dabei sind wir beide ja zb in einer vergleichbaren Lage. Studis, bald ins Ref, Wohnungswechsel, Beginn Arbeit etc...
    Ich sag nur eins: Den RICHTIGEN Zeitpunkt gibt es eh nie. Es wird immer Stress geben, immer kann sich die Lebenssituation ändern. Man weiß nie was kommt.


    Vielleicht solltest du wirklich mal ein wenig zurückfahren. Wenn man einen Hund zu sich nimmt, hat man selbstverständlich die Verantwortung für ein Lebewesen. Aber (und dafür erschlagen mich wohl gleich einige): es ist nur ein Hund. Es ist kein Baby, für das du bis zum Rest deines Lebens immer da sein musst. Irgendwann muss deswegen mal mit den Gedanken gut gehen. Mein Hund lebt mit mir, aber ich kreise mein Leben bestimmt nicht um ihn ein.
    Ehrlich gesagt bin ich heute froh, dass ich mir meinen Hund damals so unbedarft geholt habe. Ich kannte kaum eine Meinung und hatte keine Ängste, hab nur paar Bücher gelesen. Mein ganzes Handeln war oft intuitiv und ich hab nicht vorher nachgedacht "Ou Nein, was mache ich nun, reagiere ich wie Cesar Milan, der Rütter oder die Novak?".


    Entspann dich mal. Es ist nur ein Hund. Klar macht er viel Arbeit und man muss viel organisieren, aber etwas so dermaßen zu zerdenken, dass man jetzt schon meint alles nicht zu schaffen, das ist zu viel des Guten.
    Ich lebe ganz gut mit dieser Einstellung und mache mir keine Sorgen um die Zukunft. Mein Hund gehört zu mir. Punkt. Ich tue alles dafür, dass es ihm gut geht. Und egal was kommt, er ist an meiner Seite. Mehr gibt's da nicht zu sagen.

  • Edit: und was deinen Partner angeht: wir sind alle erwachsene Menschen. Man ist im Normalfall nicht zuhause ausgezogen und wieder zusammengezogen, damit man permanent wieder um Erlaubnis bitten muss. Ein Partner sollte dafür da sein um zu unterstützen und auch die Wünsche des anderen anzuerkennen
    Sicherlich hat auch er ein Hobby, das du nicht magst, aber ihn dabei unterstützt (mein Freund liebt seinen ganzen Technikkram und gibt unser Geld und auch unsere gemeinsame Zeit dafür aus - ok, es interessiert mich nicht und nervt manchmal, aber ich lasse ihn, denn es ist nunmal sein Hobby). Denk mal drüber nach, ob du auch ohne seine Unterstützung ein Tier halten möchtest. Ich persönlich würde es tun, denn er muss mich so akzeptieren, wie ich bin. Und mein Hobby sind nunmal die Hunde. Wenn er damit nichts zu tun haben will, bitte. Aber ich darf immer noch machen, was ich will.

  • nur kurz zu meinem freund: er ist voll FÜR einen Hund, wenn er Hunde sieht, geht er hin und spricht mit den Leuten und ist wirklich ziemlich begeistert. das problem ist, dass er keinen schritt nach vorne geht und es so wirkt, als sei er nicht bereit.


    er meint, wir sollten bis Februar 2016 warten bzw ende 2015 anfangen, wirklich intensiv zu suchen, da dann meine nächsten wirklich freien Semesterferien sind...na ja, mal sehen! der lange weg... ;)

  • oh je .. Eulenohr, ich kann Dich gut verstehen.
    Seit ich ein kleines Kind war habe ich von meinem Hund geträumt.


    Als es dann konkreter wurde, ich meinen Mann "überredet" hatte, das okay von der Geschäftsleitung hatte, ihn mit zur Arbeit zu nehmen und schließlich sogar das "okay" von der Hausverwaltung kam ging mir schon ein wenig der "Hintern auf Grundeis" - ganz viele "was wenns" kamen in meinen Kopf
    - was wenn die Geschäftsleitung die Erlaubnis zurück zieht und er doch nicht mit zur Arbeit darf?
    - was wenn Du Deinen Job verlierst und im neuen Hunde nicht erlaubt sind?
    - was wenn .... ach - Du kannst es Dir vorstellen.


    Fakt ist: man kann nicht alle Eventualitäten "absichern". Man kann nie 100% ig wissen, was in ein paar Jahren oder sogar nur Wochen und Monaten sein wird.
    Aber man kann wissen "möchte ich diesen Schritt gehen?" und "bin ich bereit, alles was in meiner Macht steht zu tun um uns allen ein glückliches Leben zu ermöglichen?" - wenn Du das mit "ja" beantwortest wirst Du für jede Eventualität einen Weg finden.


    Und: nachdem unser Schnuffel nun fast 4 Wochen bei uns lebt vielleicht noch etwas:
    Keine meiner "Befürchtungen" sind bisher wahr geworden (ich hatte Sorge, dass er nicht Stubenrein ist, dass er viel Bellt, dass ich keine Minute aus dem Raum gehen kann....) aber die Dinge, an die ich nicht gedacht hatte (er kann nicht im Auto fahren, er verbellt alle anderen Hunde) sind eingetreten.
    Sprich: Es ist schon wichtig, sich vorher Gedanken zu machen (sagt eine völlig verkopfte Frau ;) ) aber jedes Szenario kann man eh nie durchspielen, also ist es irgendwann auch gut und man sollte sich zu einer Entscheidung "durchringen" - sonst machst Du ja nur Dich selbst verrückt ;)

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