Junghund knurrt Partner und Kinder an, was tun?

  • Hat meine Hündin anfangs auch gemacht.
    Legt sich mit der Zeit und Vertrauen, dass da nichts passiert und es normal ist.
    Was bei uns geholfen hat, mein Freund ist einfach richtig oft raus und direkt wieder rein gekommen ist.
    Niemand hat ihr dabei beachtung geschenkt.
    Es ist immer noch nicht komplett weg bei 2 Leuten, aber viiel viiel besser ;)
    Ihr sind ein paar Menschen suspekt und das äußert sie gerne :smile:

  • Also, Nelly ist bei einer Züchterin (Ehepaar) in einem Papillon-Rudel aufgewachsen.
    Kinder gab es in dem Haushalt nicht, aber die Enkelin der Züchterin (7 Jahre) war öfter da und Nelly hat auch mal mit ihr im Garten gespielt.
    Sie hat also nicht grundsätzlich Angst vor Kindern - es sei denn, wir gehen spazieren und eine Mutter zerrt ein Rotz und Wasser heulendes Kind neben sich her ;) . Wir haben die Kinder extra mit zur Züchterin genommen, weil wir sehen wollten, wie der Hund reagiert.
    Hätten wir wegen der Kinder Zweifel gehabt, hätten wir uns für einen Welpen entschieden. Aber Nelly hat die Kinder genauso zur Kenntnis genommen wie uns Erwachsene, ist schnuppern gekommen, hat sich kurz streicheln lassen und ist wieder gegangen.


    Es geht auch nicht nur um die Kinder sondern auch um meinen Mann und unser Au Pair, also alle Personen, die nicht ich sind.


    Die Situationen beim Knurren sind die, dass sie plötzlich ein Geräusch hört, den Schlüssel im Türschloss, die Schritte der Kinder im Nebenzimmer und ähnliches. Auch der erste Moment, in dem sie die "neue" Person sieht. Kommt die Person dann langsam näher und lässt Nelly schnuppern, hört das Knurren sofort auf und die betreffende Person kann hier rumhüpfen oder sonstwas machen und alles ist ok.
    Es geht also wirklich nur darum, wenn jemand "neu" auf der Bildfläche erscheint oder im Anmarsch ist, den sie gerade nicht "auf dem Schirm" hatte.
    Unterhalten sich die Kinder im Kinderzimmer und kommen dann raus, ist alles ok. Sind sie eine Weile ruhig und dann geht plötzlich die Tür auf, wird erstmal geknurrt. Sobald der Riechkontakt hergestellt ist, ist Ruhe und sie entspannt sich sofort.


    Also lasse ich sie erstmal weiter ankommen, achte darauf, dass meine Kinder sich korrekt verhalten und führe die verschiedenen Rudelmitglieder immer wieder aufeinander zu.
    Ich wollte nur sicher gehen, dass sich nicht gleich am Anfang falsche Verhaltensmuster, Eifersucht, Dominanzgebaren oder ähnliches einschleichen. Es ist halt unser erster Hund und wie bei Kindern gibt es leider keine Gebrauchsanweisung für die richtige Handhabung.

  • Ist sie beim Züchter auch allein regelmäßig (sprich: täglich) in fremder Umgebung mit fremden Menschen zusammengekommen? War sie auch in anderen Räumen als denen, in denen sie gelebt hat?

  • Zitat

    Ist sie beim Züchter auch allein regelmäßig (sprich: täglich) in fremder Umgebung mit fremden Menschen zusammengekommen? War sie auch in anderen Räumen als denen, in denen sie gelebt hat?


    Ich denke nicht.
    Sie hat mit der Züchterin und ihrem Mann und den anderen Papillons im Haus und Garten gelebt, wurde mal - aber sicherlich nicht täglich - zu Spaziergängen mitgenommen. Die Züchterin ist öfter auf Ausstellungen, aber ich weiß nicht bzw. glaube nicht, dass sie Nelly mit dabei hatte.
    Dafür, dass hier alles fremd ist, macht sie ihre Sache eigentlich ziemlich gut. Und kleine Fortschritte von Tag zu Tag oder Spaziergang zu Spaziergang bemerke ich auch.

  • Oje, das ist echt übel. Ich hoffe, ihr habt kein Geld für einen so schlecht aufs Leben vorbereiteten Hund bezahlt. :/


    Im Grunde kannst Du nur eins machen: Hund in nichts reinzwingen und abwarten. Mit "Nein" würde ich überhaupt nicht arbeiten, denn wie willst Du dem Tierchen verbieten Angst zu haben?


    Der Hund hat die wichtigste Zeit in seinem Leben verpasst, in denen er die grundlegenden Umwelterfahrungen machen muss, die ein Hund in unserer Zivilisation braucht. Allein, ohne andere Hunde kennt sie ja auch nicht. Außerdem wurde er in dem ungünstigsten Alter abgegeben, dass es in meinen Augen für die Abgabe gibt: Mitten in der Angstphase. Alles, was das Hundchen jetzt überfordert, wird sich gut einprägen ins Hundehirn für den Rest des Lebens.


    Da hilft nur eins: Über positive Methoden erst Mal den normalen Alltag üben. In kleinen Schrittchen, so dass es für sie zu bewältigen ist. Jedes Mal, wenn sie in Bellattacken ausbricht, war es zu viel. Der Stress, den so ein Hund dabei erlebt braucht mehrere Tage um abgebaut werden zu können. Das heißt leider, dass derzeit ein Leben im Dauerstress stattfindet :/


    Traurig, dass die Züchter nicht ein Minimum an Aufwand betrieben haben um ihrem Hundchen ein angstfreies Leben zu ermöglichen.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Wahrscheinlich knurrt sie in allen Situationen, die für sie neu scheinen, die sie nicht einschätzen kann. Das muss nicht gleich unadäquat sein....


    Was ich allerdings nicht machen würde: das Knurren mit einem Zugehen der Kinder beantworten. Wäre mir zu heikel, den Kindern beizubringen, offensiv auf den knurrenden Hund zuzugehen. Auch aus der Angst heraus, dass sie lernen, es so zu handhaben, und es dann auch machen werden, wenn der Hund sehr ernst warnt (z.B. weil er Ressourcen verteidigt). Ein Hund zeigt durch das Knurren an, dass er eine Distanz wahren möchte oder dass ihn die Situation überfordert, aus welchen Gründen auch immer, diese Aussage würde ich gerade in puncto Kinder immer erst einmal als bare Münze nehmen.


    Ein anderer Tipp wäre, einfach für den Alltag, den Hund nicht auf das Sofa zu lassen. Dann hast Du einen Raum im Wohnzimmer, der ungestört Euch und den Kindern gehört. Das verhindert einfach auch Missverständnisse oder Distanzprobleme, dass der schlafende Hund auf dem Sofa sich bedrängt fühlt.
    Wenn es später richtig gut läuft, kann man Tabuzonen auch lockern... Aber momentan, so lange es Probleme gibt, nimmt es "etwas Dampf aus dem Kessel".

  • Huhu! Falls es beruhigt - Luna ist jetzt seit Anfang Oktober bei uns und brummelt immernoch manchmal vor sich hin, wenn mein Mann die knarzende Treppe runter kommt. Sie kannte nur sehr wenig und hat die meiste Zeit allein in ner kleinen Stadtwohnung gehockt und kam kaum raus - also wohl ähnlich wie bei euch, einen schlechten Start gehabt.
    Luna hat anfangs wahnsinnig viel gebellt, meist aus Angst und Unsicherheit (komisches Geräusch -> Hund springt mir mit Anlauf in die Arme und drückt sich fest an mich...).


    In den ersten beiden Wochen hat sie der Müllabfuhr ne halbe Stunde nachdem die schon weg waren noch hinterher gebrummelt und gewufft, heute interessiert sie das gar nicht mehr.


    Ich handhabe es so, dass ich wenn sie ein Geräusch melde "es zur Kenntnis nehme", ich sag also sowas wie "danke, hab ich gehört" oder "Ist nur der Marcus", dann ist auch meistens wieder gut. Wenn sie sich ins Bellen steigern möchte, gibt's inzwischen ein scharfes "nein", klappt auch ganz gut. Als sie Anfangs wirklich aufgebracht und ängstlich gebellt hab, hab ich sie zu mir geholt, kurz beruhigt und dann abgelenkt.
    Ich bin ja froh, dass sie meldet, aber der 10. Spaziergänger am Haus muss dann auch nicht mehr lautstark angekündigt werden ;)


    Ich würd auch die Kinder erstmal Abstand halten lassen, bis sie gemerkt hat, die sind halt da und gehören dazu und "tun mir nix".
    Thema Couch haben wir übrigens ähnlich gehandhabt wie Schnaudel schreibt - grundsätzlich Tabu, außer Hundi wird explizit eingeladen. INzwischen sind wir da auch lockerer - man kennt das ja :p

  • Danke für eure Antworten.
    Auf das Sofa darf der Hund, dafür aber nicht ins Kinderzimmer und nicht in unser Bett, wohl aber ins Schlafzimmer.
    Das mit dem Kinderzimmer scheint sie langsam schon zu kapieren und wartet davor, wobei ich die Tür aber auch immer anlehne, wenn ich hineingehe.


    Ich weiß nicht, ob ich den Hund direkt als verkorkst abstempeln würde... :???:
    Sie muss jetzt halt neue Erfahrungen machen, sich an neue Menschen und eine neue Umgebung gewöhnen. Das müssen Hunde aus dem Tierheim, dem Tierschutz oder die aus sonstigen Gründen abgegeben werden, doch ständig machen. Klar wäre es besser gewesen, wenn die Züchterin in unserer Stadt, am besten auch in unserer Straße gelebt hätte und der Hund die Umgebung und alle Menschen schon kennen würde. Aber wann ist denn das bitte der Fall? Die meisten Züchter wohnen in einer eher ländlichen Umgebung und wenn sie irgendwann in der Stadt landen, müssen sie sich eben daran gewöhnen.
    Sie kennt Autofahren, Spaziergänge an der Leine, andere Menschen und andere Hunde zumindest aus der Entfernung. Natürlich hat die Züchterin auch mal Besuch von Familie und Freunden. Gestern waren meine Mutter, meine Bügel-Hilfe, meine Tochter unser Au Pair und ich gleichzeitig im Wohnzimmer und Nelly war ganz entspannt.
    Eben waren wir zum ersten Mal im Kiosk hier an der Ecke und Nelly hat die Türbimmel überrascht angesehen und sich dann neugierig im Laden, einer komplett fremden Umgebung umgesehen. In der Zeit sind fremde Menschen reingekommen und rausgegangen und wurden einfach nur beobachtet.
    Ich denke, sie macht das schon ganz toll, sie ist ja erst den dritten Tag hier.


    Gedanken mache ich mir wegen des Knurren, aber viele sagen, dass sie einfach sicherer werden muss und verinenrlichen, welche Personen zum Haushalt gehören. Das wird sie schon schaffen!
    Ich werde ihr Zeit geben, alle neuen Dinge zeigen und aufpassen, dass meine Kinder alles richtig machen.
    Der Tipp, dass sie nicht offensiv auf einen knurrenden Hund zugehen sollen, ist auf jeden Fall gut! Vielen Dank dafür!


    Aber gleich zu behaupten, der Hund wäre verhunzt und mies vorbereitet, finde ich jetzt ein wenig hart.
    Welcher Züchter nimmt den den ganzen Wurf täglich mit auf Entdeckungstour? Da gibt es den Garten, die anderen Hunde und gelegentliche Besucher. Es werden auch mal Ausflüge gemacht, aber halt nicht ständig und täglich.

  • Zitat


    Welcher Züchter nimmt den den ganzen Wurf täglich mit auf Entdeckungstour? Da gibt es den Garten, die anderen Hunde und gelegentliche Besucher. Es werden auch mal Ausflüge gemacht, aber halt nicht ständig und täglich.


    Naja, ich findes schon wichtig, dass die Hunde täglich Spazierengehen und was anderes als das eigene Grundstück kennenlernen :???:

  • Zitat


    Aber gleich zu behaupten, der Hund wäre verhunzt und mies vorbereitet, finde ich jetzt ein wenig hart.
    Welcher Züchter nimmt den den ganzen Wurf täglich mit auf Entdeckungstour? Da gibt es den Garten, die anderen Hunde und gelegentliche Besucher. Es werden auch mal Ausflüge gemacht, aber halt nicht ständig und täglich.


    Täglich nicht, aber was du von deinem Hund schreibst, liest sich nicht wie ein gut sozialisierter Welpe. Viel liegt aber auch am Charakter. Ich würde meiner Züchterin ein sehr gutes Zeugnis ausstellen, was Sozialisation angeht. Dennoch habe ich einen relativ unsicheren Hund, der ähnlich reagiert hat, wie deine.


    Aber grundsätzlich ist es ja jetzt völlig egal, wer Schuld hat und was passiert ist. Das bringt meiner Meinung nach nichts. Dein Hund ist unsicher und du machst es schon sehr richtig dem Hund keine falschen Absichten zu unterstellen. Dazu neigen die meisten. Was ich mir alles in der Welpenzeig über meinen Hund anhören musste ...
    Mit Geduld und Ruhe wird das schon :)

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