Jetzt schnappt sie zu

  • BieBoss: Dein erster Absatz zu ihrem Sozialverhalten klingt nachvollziehbar. Ich war/bin halt sehr verunsichert, da ich auch keinen anderen Hund kenne, der so reagiert. Gut, es sind auch kaum so kleine dabei, wie Pia und außerdem sind ja nicht alle Hundebesitzer so ich sag mal "doof" und lassen ihren Hund so dermaßen im Stich. Ich bin leider schnell zu verunsichern. Das muss ich echt noch lernen.


    Ich finde auch, dass sie so ganz ordentlich kommuniziert. Und sie muss keine Kontakte haben, wenn sie nicht möchte.


    Ja, ich habe genauso anfangs gedacht: "Pia muss sich doch mit allen gut verstehen". Heute weiß ichs natürlich längst besser, leider "zu pät".


    Viele Hundehalter hier scheinen dieses Hinstürmen zu fremden Hunden ganz normal zu finden. Habe ich versucht zu erklären, dass Pia das Angst macht, wurde ich belächelt oder es wurde gesagt, ihr Hunde wollte ja nur spielen. Naja, ich habe hier schon gelesen, dass es nicht nur mir so geht. Erklärungen sind den meisten Hundehaltern egal. Ich werds aber so versuchen, wie du es beschreibst.


    Ja, so gesehen bin ich Pias Problem. Ich denke, sie hatte schon durch ihre Mutter das Potential zur Unsicherheit, soweit ich mich belesen habe jedenfalls. Aber es wäre ja durchaus lenkbar gewesen, wenn ich nicht selber so unsicher und beeinflussbar wäre/gewesen wäre.


    Oh man, das ist ja auch klasse gelaufen bei Bossi, Frieda und dir :/ Manchmal weiß man auch gar nicht mehr, wo man üben soll, wenn sich nichtmal an Leinenzwang gehalten wird.


    Heute war ich ja erstmal noch mit Beiden zusammen unterwegs, aber halt an nem Ort, wo wenige Hundehalter gehen und wir haben uns auch nirgends hingesetzt. Dabei habe ich heute viel über die Tipps hier nach gedacht. Ehrlich gesagt, bin ich, seitdem wir Gio haben (11 Monate jetzt), nur 1 oder 2 x alleine mit einem von beiden unterwegs gewesen. Ich hatte hat schnell gemerkt, dass er ihr besser helfen kann, als ich. Ich weiß auch nicht, wie er das macht. Er (20 cm klein) stellt sich den heran stürmenden Hunden einfach entgegen und macht nichts (zumindestens nichts, was ich mit meinem menschlichen Auge wahrnehme) :???: Trotzdem bleiben alle Hunde (egal ob Yorkie oder Dogge) stehen oder werden deutlich langsamer.


    Ich werde erstmal anfangen mich den Hunden selbstbewusst entgegen zu stellen und scharf nein sagen und wenn das nicht klappt, schmeiße ich ihnen Leckerlies hin. Sollte das nicht klappen, werde ich wohl auf Wasser zurück greifen. Ist zwar etwas gemein, weil der Hund ja eben nichts dafür kann, aber momentan ist Pia dann wichtiger.


    Ja, das ist gut mit der Erklärung, dass ich Sorge um den Femdhund hatte, weil meine zupackt :smile:


    Neulich kamen 3 Galgos und ein großer Mischling gleichzeitig auf uns zugeschossen. Da habe ich mich hingehockt und Pia zwischen meine Beine geparkt und sie mit der Hand auch an der Brust gehalten und sie dabei voll gequatscht, wie nett die Hunde doch alle wären und blabla - irgendwas ruhig vor mich hin gefaselt. Jedenfalls hat das richtig gut geklappt, die Hunde kamen auch alle nicht dichter an uns ran. Nur, wenn die Hunde dann doch dichter kommen, schießt sie halt wieder los.


    Ein Hinter mir müsste ich erst noch aufbauen. Ich habe sie in vorigen Situationen zwar versucht hinter mich zu bringen, aber das ging natürlich nicht, da sie mir in der Siuation nicht vertraut hat und da das Kommando selber nicht trainiert war. Ja und es fällt ihr wirklich sehr schwer, den Blick vom Hund abzuwenden, solange der auf uns zuläuft oder dicht in unserer Nähe läuft.


    Das mit dem Schnuppern vom Fremdhund an meiner Hand habe ich schon oft versucht - klappt nicht. Sobald ich einen Hund streicheln möchte oder eben nur die Hand hinhalte, kommt Pia keifend an. Sie lässt sich auch ganz selten am Po beschnüffeln, geschweige denn im Gesicht. Genau genommen lässt sie sich gar nicht gerne beschnüffeln. Bis auf von Hunden, die sie kennt und mag. Neukontakte sind bei ihr meistens schwierig. Manchmal ist ein Hund dabei, den findet sie auf Anhieb toll (bisher meistens ehemalige Straßenhunde - ich nehme an, die nehmen ihre Signale besser an).


    Vielen Dank für deine Hilfe und deine Mühe für den langen, ausführlichen Text. Das ist sehr lieb von dir.


    Linchen7: Daran habe ich auch gedacht, also dass sie durch Gio "schlimmer" wurde. Wenn ich jetzt den Gio zu Hause lasse, bringt das ja ganz vielleicht schon ein bißchen was. Sie hat ja ihren Bodyguard dann nicht mehr an ihrer Seite.


    @byllemitblacky: Okay, das klingt gut. Bei Fremdhunden stehe ich immer dazwischen und Pia am Besten hinter mir. Das werde ich jetzt gezielt trainieren, auch mit Signal dafür dann.
    Gut, dann üben wir weiterhin mit uns bekannten Hunden, die Pia auch "okay" findet. Vor allem gewinne ja auch ich dann Sicherheit und Erfahrungen und dann fällt es mir bei fremden Hunden sicher auch leichter.


    Vielen Dank.


    Wir hatten ein ähnliches Problem ja mal mit Menschen. Das habe ich mittlerweile total im Griff. Früher wollten alle möglichen Menschen sie streicheln. Pia fand das gar nicht gut und ging irgendwann bellend vor. Da habe ich sie immer zu mir gerufen und geclickert und dann sind wir locker an den Menschen vorbei gelaufen. Wenn sie bei Fuß läuft fragen die Menschen komischerweise erstmal, ob sie streicheln dürfen. Läuft Pia 1-2 Meter vor mir, wird sich gleich zu ihr runter gebeugt, was sie gar nicht ab kann. Aber seit dem Training "dürfen" Menschen sie sogar wieder ansprechen, war vorher schon ein Grund zum Bellen. Ab und an geht sie sogar von sich aus auf Menschen zu und lässt sich sogar streicheln.

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      Ansonsten muss ich mal recherchieren, was es sonst noch für Trainer in Bremen gibt. Vor allem aber auch, dass ich einen anständigen finde, der nicht mit Klapperdosen o. ä. arbeitet.


      Ich hätte hier eine Trainerin, die mit Clicker und positiver Bestärkung arbeitet. Das einzige, was da eventuell fliegt, ist die Belohnung für den Hund.


      http://www.mensch-hund-freundschaft.de/home.php

    • Zitat

      Ein Hinter mir müsste ich erst noch aufbauen. Ich habe sie in vorigen Situationen zwar versucht hinter mich zu bringen, aber das ging natürlich nicht, da sie mir in der Siuation nicht vertraut hat und da das Kommando selber nicht trainiert war.


      Achtung Missverständnis!
      Es geht NICHT darum, ihr ein neues Kommando beizubringen. Sie soll auch nicht auf Kommando hinter dir sein.
      DU sollst vor IHR sein. Sie soll die Erfahrung machen, dass Frauchen ein Bollwerk ist, an dem weder Pia noch ein fremder Hund noch Mensch vorbeikann. Das zeigst du ihr, indem du sie mit deiner Körpersprache oder eben auch dem Körper, z.B. mit dem Bein, blockst, hinten hälst - aber vor allem!! andere mit deinem Körper ganz klar davon abhälst, sich deinem Hund zu nähern. Der Hund sieht genau, wenn du dich etwas größer machst, klar dazwischen positionierst - Hunde kommunizieren über große Distanz genau so. Darauf kommt es an. Dein Hund muss eine Erfahrung machen, nicht ein neues Kommando lernen.


      Kommandos haben mit Vertrauen und Sicherheit nichts, wirklich gar nichts, zu tun... Wenn mein Hund Angst hat, kommt er von alleine zu mir - und auch wenn ich ihn zu mir rufe in einer potentiell "gefährlichen" Situation, dann ist das kein "Hier!" - sondern eine Erinnerung: Ich bin hier, komm schnell zu mir... schwer zu erklären. Es ist jedenfalls ein gigantischer Unterschied, ob ich ihn zu mir befehle oder ihm sage: alles gut, ich pass auf, auch wenn das Kommando scheinbar dasselbe ist... Es geht um die Beziehung zwischen euch, nicht um gepaukte Befehle.

    • Ah okay. Kein Kommando :smile:


      Ja, ich verstehe den Unterschied zwischen Kommando und dem freiwilligen Kommen. Ich muss ihr nun beweisen, dass ich für sie da bin und ihr bei mir keine Hunde zu Nahe kommen können/ihr nichts passiert. Dann wird sie bald freiwillig zu mir kommen, wenn sie Hunde sieht. Wenn ich es denn schaffe...


      Wahrscheinlich habe ich bisher in solchen Situationen zu viel geredet. Das Reden wird ihr wohl kaum geholfen haben, wenn ich so darüber nachdenke.

    • Zitat

      Ah okay. Kein Kommando :smile:


      Ja, ich verstehe den Unterschied zwischen Kommando und dem freiwilligen Kommen. Ich muss ihr nun beweisen, dass ich für sie da bin und ihr bei mir keine Hunde zu Nahe kommen können/ihr nichts passiert. Dann wird sie bald freiwillig zu mir kommen, wenn sie Hunde sieht. Wenn ich es denn schaffe...


      Wahrscheinlich habe ich bisher in solchen Situationen zu viel geredet. Das Reden wird ihr wohl kaum geholfen haben, wenn ich so darüber nachdenke.



      Nö. Sie muss erst mal nicht kommen. Sie muss gar nix. Wenn sie irgendwann von selber Schutz sucht, dann weisst du, dass du was erreicht hast. Das Ziel ist, dass du lernst, Schutz zu sein, nicht dass sie kommt.


      Versuch doch mal, nicht darüber nachzudenken, was der Hund tun soll. Es ist völlig egal, was sie macht. Es kommt nur darauf an, was DU machst. Achte darauf, was Du machst, wo du stehst, wie du dich verhälst, wie du dich bewegst, wie DU auf andere Hunde reagierst.
      Bei allem, was ich geschrieben habe, geht es nur um dich, nicht um den Hund. Der Hund muss nix lernen, du musst Lernen. Der Hund muss nur einfach nur ERLEBEN, dass da Sicherheit ist. Dass jetzt keine Sicherheit da ist, liegt zu 100% an dir und zu 0% am Hund.


      Wenn du die Voraussetzungen schaffst, dann wird der Hund irgendwann ein anderes (normales) Verhalten zeigen können. Ein Fisch kann auch nur im Wasser schwimmen, ohne Wasser kannst du ihm so viele Schwimmstunden geben wie du willst - die er ja gar nicht braucht, weil er ja schwimmen könnte, wenn da nur Wasser wäre... . Blöder Vergleich, aber ich weiß einfach nicht wie ich es noch ausdrücken soll...

    • Okay, jetzt habe ich es richtig verstanden :ops: Sorry, stand wohl auf dem Schlauch.


      Ich werde jetzt lernen, ihr Sicherheit zu geben. Ich bin ihr Baum (sie versteckt sich manchmal hinter Bäumen, wenn Hunde angeschossen kommen), nur dass ich mich zu ihr bewege und nicht sie zu mir.


      Verstehe den Vergleich mit dem Fisch. Ich brauche Pia nichts beibringen, weil sie ihre Sprache beherrscht und nur keine Chance hat, sie richtig einzusetzen, weil sie bisher keine Gelegenheit/Sicherheit dazu hatte. Ich gebe ihr also den Schutz und dann kann sie wieder ihre Sprache "richtig" einsetzen.


      Danke für deine Geduld und deine Hilfe =)

    • :smile:


      Und hab Geduld. viel Geduld. Ich hab es schon erlebt, dass die Änderung ganz schnell kam, aber es kann auch lange dauern. Je nach dem wie konsequnet du bist, wieviel Sicherheit du ausstrahlst und auf den Charakter des Hundes.


      Aber ein Tipp: Lass dich nie nicht in Gespräche verwickeln, warum du das machst und dass es blöd ist. Wenn du dich mit dem anderen HH rumstreitest, ist das 1. eine Bestätigung, dass die Situation Stress ist und 2. kannst du nicht gut auf deinen Hund achten. Also immer freundlich nicken und deinen Weg fortsetzen, fertig.

    • Für den Umgang mit deinem Hund hast du ja schon einige Tipps bekommen, dabei wünsche ich dir in jedem Fall viel Geduld und Erfolg!


      Ich finde es auch vollkommen ok und richtig, dass du mit deinem Hund nur positiv arbeitest (mit Klicker und Co.)...Was dir aber bei diesem Hund parrallel wirklich noch helfen würde, ist das Wattebauschwerfen mit anderen Hundehaltern zu reduzieren und dich für deinen Hund verbal einzusetzen!


      Bisher wirkt es zumindest so als würdest du es einfach akzeptieren, dass andere Menschen ihre Hunde einfach ungefragt ableinen oder ihre Hund auf deinen zurasen lassen! Auch wenn du dich damit bei anderen HH nicht beliebt machst, lerne ganz bestimmt zu sagen, dass du das nicht willst und dass sie sofort ihren Hund zurückpfeifen sollen!


      Wenn du das anfangs nicht kannst, dann denk dir halt erst einmal eine Notlüge aus ("Hund ist ansteckend" "hat Flöhe" etc.)...


      Ich hatte mit meinem Mops vor mehreren Jahren ähnliche Probleme.. sie war ein absoluter Angsthund und andere größere Hunde sind ständig auf sie zugerannt! Mit der Zeit habe ich einfach gelernt, sehr selbstsicher und bestimmt zu kommunizieren, dass ich keinerlei Hundekontakt wünsche! Lea hat dadurch gemerkt, dass ich mich schon vorab um jegliche Situationen kümmere und dadurch sind die Situationen, in denen andere Hund auf uns zu gerast sind, immer weniger geworden! (Und wenn doch mal einer angerast kam/ kommt, dann blocke ich diese Hunde auch schon mal recht rabiat und schimpfe sie drohend an, damit die gleich wieder umdrehen)!


      Man ist dadurch zwar nicht mehr so richtig beliebt auf Spaziergängen und darf sich auch mal doofe Sprüche anhören, aber für meine Hunde nehme ich das gerne in Kauf!

    • Gespräche bringen ja auch meistens sowieso nichts. Ich bin ja sonst ein Mensch, der gerne erklärt, warum er was tut. Bei vielen Hundehaltern ist das leider verschwendete Zeit. Das habe ich daher eh schon längst aufgegeben :headbash:


      JarJarBinks: Danke :smile: Ja, du hast Recht. Ich sage zu den Menschen, die ihre Hunde ungebremst auf uns zu schießen lassen, nichts mehr. Es ist wirklich frustrierend, wie ignorant solche Hundehalter sein können. Aber ich werde es mal mit einer ansteckenden Krankheit versuchen. Vielleicht hilft es ja bei manchen.


      Ja, diese Sprüche... die konnte ich nie ignorieren, aber das werde ich auch lernen. Und schwer war auch immer die Vorstellung für mich, dass andere Hundehalter über mich tratschen. Aber sollen sie halt. Wir haben einige wenige, aber dafür sehr nette Kontakte.

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