das leidige Thema - die Leinenführigkeit

  • Hallo ihr Lieben, (achtung lang :roll: )


    bisher gab ich hier nur Ratschläge an Leute, die selbst Tipps brauchen. Nun brauche ich allerdings selbst Hilfe.


    Ein kleiner Überblick:
    Ich habe eine kleine Malteser-Pudelmischlingshündin, die heute 14 Wochen alt wurde/wird. Sie wurde von mir mit ca. 11 Wochen aus dem Tierheim adoptiert, dort saß sie mit noch 2 Geschwistern.
    Sie ist sehr gelehrig, kann schon Sitz und Platz in der Wohnung immer verlässlich, draußen bessert sie sich auch schon sehr.
    Auf ihren Namen (Nellie) hört sie in der Wohnung auch super, draußen noch nicht so, aber was erwartet man auch mit 14 Wochen, da ist ja draußen noch alles sooo interessant :D


    Nun zum Thema:
    Wir üben zwar "erst" 3 Wochen und ich bin wirklich mega geduldig, aber an der Leine (3m) herrscht mit ihr noch das absolute Chaos :lol: Sie will links und rechts und dann wieder links des Weges gehen. Ich versuche ihr hierbei langsam die Kommandos "links" und "rechts" nebenher beizubringen, indem ich die jeweilige Richtung sage und sie währenddessen sanft mit der Leine dorthin führe. Klappt noch nicht so gut bzw. manchmal besser und manchmal schlechter.


    Sie zieht vorallem ziemlich viel, ist ja normal, Hunde haben einen schnelleren Gang als Menschen, sie müssen auch erst lernen sich anzupassen. Meine Hündin ist zwar nur klein, bleibt natürlich auch klein, aber das heißt ja nicht, dass sie deshalb nicht irgendwann leinenführig sein soll.
    Nun wende ich die Tipps mit stehen bleiben und den Richtungswechseln an, das lässt sie aber beides absolut kalt, egal wie oft ich das mache. Anfangs probierte ich das stehen bleiben, brachte gar nichts, wenn es weiterging, rannte sie nur erst recht los. Nun beim Richtungswechsel auch dasselbe Schema, nur eben in die jeweilig gewechselte Richtung. Und wenn ich sie sanft zurückziehe und dabei "langsam" sage, immer wieder, lässt sie das auch kalt.


    Oh und bevor ich es vergesse, sie hat Phasen, da achtet sie beim spazieren gehen absolut nicht auf mich, wenn ich sie rufe und sie kennt ihren Namen! und auch das Kommando "komm". Da kann ich mich zum Affen machen und machen was ich will, es ist egal. :( :


    Und bevor ihr nun sagt, ich soll geduldig bleiben und das so weitermachen, ich bin geldudig und ich bleibe auch konsequent dran. ;) Möchte nur gerne Tipps haben, was ich sonst noch so probieren könnte und wie sie mich zumindest manchmal beim spazieren gehen ansieht und guckt, was ich gerade mache oder von ihr möchte.


    Liebe Grüße
    Desiree

  • Wir (Banks, 13 Wochen alter Labbi-Rüder und ich) üben hier auch die Leinenführigkeit. Was bei Banks ganz gut wirkt: Er soll rechts von mir laufen und dementsprechend gibt es Leckerlies unterwegs auch nur an meiner rechten Seite. Es macht also - aus Hundesicht - Sinn, an meiner rechten Seite zu bleiben.


    Wir pendeln aber unter großer Ablenkung auch noch fröhlich hin und her. Bevorzugt auf schmalen Fußwegen mit Grünstreifen links und rechts. :roll:

  • Ich würde da erstmal gar nichts machen.
    Das ist ein Welpe. Die will und soll und muss die Welt erkunden, hier gucken, da gucken...


    Ich finde den Drang immer früher und schneller eine gute Leinenführigkeit haben zu wollen, ziemlich riskant fürs Welpenhirn. Die haben so viele Eindrücke zu verarbeiten und lernen so viel - da sollte eine Leinenführigkeit wirklich erstmal zweitrangig sein. :smile:

  • Zitat

    Ich würde da erstmal gar nichts machen.
    Das ist ein Welpe. Die will und soll und muss die Welt erkunden, hier gucken, da gucken...


    Ich finde den Drang immer früher und schneller eine gute Leinenführigkeit haben zu wollen, ziemlich riskant fürs Welpenhirn. Die haben so viele Eindrücke zu verarbeiten und lernen so viel - da sollte eine Leinenführigkeit wirklich erstmal zweitrangig sein. :smile:


    Im Prinzip stimme ich dir da völlig zu. Wir üben zwar jeden Tag - aber auch nur, weil der Hund auf dem Hof an der Leine geführt werden muss (Wunsch der Vermieterin). Das sind dann auch nur 50 Meter oder so, die ich von ihm erwarte, ohne zu ziehen halbwegs an meiner rechten Seite zu laufen. Ansonsten läuft er völlig nackt. Und wenn es doch mal in die Stadt geht, dann gibt es ein Geschirr mit Leine, denn am Geschirr sind die "Leinenregeln" außer Kraft gesetzt.

  • Zitat

    Wir (Banks, 13 Wochen alter Labbi-Rüder und ich) üben hier auch die Leinenführigkeit. Was bei Banks ganz gut wirkt: Er soll rechts von mir laufen und dementsprechend gibt es Leckerlies unterwegs auch nur an meiner rechten Seite. Es macht also - aus Hundesicht - Sinn, an meiner rechten Seite zu bleiben.


    Wir pendeln aber unter großer Ablenkung auch noch fröhlich hin und her. Bevorzugt auf schmalen Fußwegen mit Grünstreifen links und rechts. :roll:


    Vielen Dank für deinen Tipp!
    Vom üben mit Leckerlis geben, so wie du das machst, habe ich auch schon gehört. Aber mit so einer kleinen Hündin fällt das schwer, sie läuft da nicht brav neben mir her, sondern will hochspringen zum Leckerli und wenn sie es dann nicht bekommt, nach merhmaligen Versuchen, lässt sie es wieder :roll:

  • Schon mal mit Clickertraining versucht? Das hat bei meinem in Punkto Aufmerksamkeit ziemlich viel gebracht, weil ich ihm so erst zeigen konnte, welches Verhalten ich mir überhaupt wünsche.
    Immer wenn er sich nach mir umgesehen hat, brav neben mir hergelaufen ist, einen Richtungswechsel mitgemacht hat oder schnell ansprechbar war, obwohl er gerade im Begriff war irgendetwas anderes zu fixieren, habe ich geclickt und belohnt.


    Ich würde mich im Moment vielleicht auch gar nicht versuchen, deinem Welpen beizubringen, wie und wo sie an der Leine zu gehen hat ("links" und "rechts" kann sie auch noch später lernen). Eher sollte sie erstmal lernen, dass es sich für sie lohnt, dir auch draußen ihre Aufmerksamkeit zu schenken und dir zu folgen.

  • Hallo,


    ich finde du erwartest schon sehr viel von deiner Kleinen. Als Newton 14 Wochen alt war, haben wir das noch so trainiert, dass er die komplette Länge der Leine ausnutzen konnte, wie er wollte. Nur wenn Zug drauf gekommen ist, bin ich stehen geblieben, habe gewartet bis er mich angesehen hat, habe ihn dann zu mir gerufen und dann ging es weiter. Manchmal habe ich da auch schon mit Umdrehen und in die andere Richtung gehen gearbeitet.
    Das Gehen an meiner linken Seite haben wir erst mit 16 Wochen angefangen. Und dann auch nur max. 15 Minuten am Tag. Sonst war er an der Schleppleine oder im Freilauf.
    Was ich dafür weiterhin praktisch finde, ist das Umdrehen oder das Blocken mit dem Fuß. Was auch hilft, wenn er mal die Konzentration verliert, ist ein kurzer Ruck zu meiner Seite hin.
    Leinenführigkeit ist ein sehr langwieriger Prozess und man muss sehr konsequent sein, wenn der Hund es einigermaßen "schnell" lernen soll. Newton ist jetzt 6,5 Monate alt und ich bin zu 90 Prozent zufrieden damit. Wenn man etwas perfekt haben will, gilt ja Folgendes. Für die letzten 10 Prozent benötigt man dann nochmal 80 Prozent der bisher benötigten Zeit. Also wenn er mit einem Jahr bei 100 Prozent ist, bin ich zufrieden. :)


    Lg,
    Rafaela

  • https://www.dogforum.de/wer-is…it-zufrieden-t173136.html


    Da ist einiges zum Thema zu finden.


    Ich persönlich bin bei dem Thema sehr pingelig, weil ich das Gefühl habe, dass ein leinenfürhiger Hund weniger gestresst ist und daher mehr "Kapazitäten" frei hat sich mit der Umwelt auseinanderzusetzen. Ich möchte, dass meine Hunde sich an der Leine wohlfühlen, daher trainiere ich das mit bergeweise Belohnung von Anfang an mit dem Welpen. Später wird die Belohnungsrate natürlich runtergeschraubt, aber erst recht spät. Frust nutze ich nach Möglichkeit gar nicht, weil das wieder den Stress sehr erhöht (das wäre dann die Technik mit dem Stehenbleiben) und meiner Erfahrung nach viele Hunde nur über Frustration gar nicht verstehen was sie tun sollen.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Vielen vielen Dank für eure Tipps! :gut:


    Zum Clickertraining: Nein, das habe ich noch nicht probiert, wir "arbeiten" generell ohne Clicker.
    Und ich erwarte in dem Sinn nicht unbedingt zu viel, denke ich, ich übe ja auch "nur" ca. 15 bis allerhöchstens 30 Minuten am Tag die Leinenführigkeit, also nur da, wo ich mit ihr mal ein wenig spazieren gehe. Nicht da wo ich nur zur Wiese gehe, damit sie sich lösen kann.


    Ich dachte mir halt zum Thema Leinenführigkeit ich fange so früh wie möglich damit an, alles mal so nebenher zu trainieren.
    Aber wenn ihr meint, das ist momentan wirklich noch nicht so wichtig, achte ich mal mehr darauf, einfach nur öfter ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn wir mal Gassi gehen. Denke, das hat laut euren Antworten auch momentan mehr Priorität.


    Nochmal vielen lieben Dank :smile:


    Edit: Und Danke für den Link, Flying-Paws, werde dort mal ein wenig studieren ;)

  • Hey (:
    Ich hab so ziemlich dasselbe Problem mit meiner 12 Wochen alten Jack Russel/Dackel Mix Dame.
    Wir üben beim spaziern gehn auch immer ein paar Minuten, meine HuSchu hat mir den Tipp gegeben sie sofort zu blockieren sobald sie überholt, allerdings hilft weder Hand, noch Fuss, noch davorstellen, weil sie Dank Ihrer Grösse dann wahlweise drüber, drunter oder mit LinksRechts Kombi an mir vorbei huscht :D
    Ich mache es momentan so, dass ich jedesmal wenn sie von alleine an lockerer Leine neben mir ist sofort n Leckerli bekommt, indem ich mich runterbeuge und es ihr im Gang vor die Nase halte mein Rücken bedankt sich aber sie kommt mittlerweile öfter neben mich und schaut dann wartend hoch (:
    Werd mir den verlinkten Thread auch mal angucken, klar ist es noch ein Welpe, aber so ein kleiner Spaziergang mit Hund der immer im Geschirr hängt kann auch nicht so klasse für sie sein denke ich?

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