Das unbekannte Wesen im Herbst - der Igel.

  • Guten Morgen,


    ich habe ein "kleines" Problem mit Diego. Diego ist ja tendenziell eher unsicher bei Dingen, die er nicht kennt. Tiere kann er idR einschätzen, also Ziegen, Pferde, Katzen, Kaninchen... alles soweit in Ordnung. Den Jagdtrieb lasse ich jetzt mal raus, das hat mit dem Problem nichts zu tun. Im Dunkeln ist Diego noch unsicherer als im Hellen, natürlich. Er sieht ja weniger und kann die Dinge schlechter einschätzen.


    Nun haben sich in unserem Garten Igel eingenistet. Letztes Jahr sind sie das erste mal aufgetaucht. Diego rennt dann zu den Igeln, wenn er frei läuft, macht Spielaufforderungen und bellt die Igel an. Der Igel kugelt sich zusammen, Diego versteht NIX und wird immer aufgeregter. Einmal hat er versucht, an einem Igel zu schnuppern... das hat die Freundschaft nicht unbedingt vertieft, da Diego die ganze Nase voller Stacheln hatte.


    Dann haben wir alle offenen Stellen (wir haben alten Holzzaun, so Sichtschutzzäune) mit Draht abgedichtet und haben gehofft, dass wir Ruhe haben. Natürlich nicht. Die Igel suchen sich immer neue Stellen, um in den Garten zu kommen. Vorgestern ist sogar einer rein marschiert, als wir gerade mit Diego draußen waren. Der Igel ist dann aber zügig wieder gegangen.


    Diego darf jetzt im Dunkeln also nicht mehr ohne Leine in den Garten. Er ist meeega aufgeregt, bellt und flippt halt rum, wenn ein Igel im Garten ist. An beruhigen ist kaum zu denken, Leckerchen werden auch ausgespuckt...


    Hat einer von euch einen Tipp wie ich mit der Situation am besten umgehen kann?

  • Als der Spinner letzten Sommer hier einzog, war er auch sehr unsicher und kannte so einiges nicht. Besonders andere Tiere waren Aliens.


    Im Herbst trafen wir auf unsere ersten Igel. Draufstürzen und losbellen hieß die Devise. Er hat allerdings nicht reingehackt. Die ersten Male musste ich ihn am Halsband wegholen und beim Weitergehen vom Igel wegblocken. Oft hab ich ihn auch angeleint im Abstand hingesetzt und schauen lassen. Ganz lange. Irgendwann kam er runter und nahm auch wieder Leckerchen.


    Inzwischen kann ich ihn hin lassen, er guckt und knurrt kurz, geht aber von selber weiter.
    Vielleicht wär anleinen und aussitzen eine Option?

  • Was machst du denn, wenn er die Igel anbellt und sich scheinbar reinsteigert? Leckerlis in dem Zustand sollte man eh nicht geben, Leckerlis bzw belohnen / loben nur wenn der Hund die gewünschte Haltung hat. Ebenfalls klingt beruhigend eher danach, dass man dem Hund bestätigt.
    Ich würde versuchen, dass wenn die Situation eintrifft - und das muss sie, damit der Hund korrigiert werden kann - du ihm klarmachst, dass er nichts an dem Igel verloren hat. Begrenze ihn und beanspruche den Igel für dich. Und immer an die Leine nehmen ja auch nicht so dolle :( Lieber daran arbeiten. Vielleicht habt ihr auch ein Hundentrainer, der euch helfen kann? Denke nämlich, dass es vielleicht auch nicht nur mit dem Igel zusammenhängt, sondern Ziel ist, dass wenn er etwas unheimlich findet, sich an dich wendet. Schließlich bist du Chef und solltest alle Situationen kontrollieren ;)

  • Zitat

    Vielleicht wär anleinen und aussitzen eine Option?


    Das wäre vllt ein Versuch wert. Wir aber garantiert ewig dauern bis er einigermaßen ruhig ist.


    Zitat

    Was machst du denn, wenn er die Igel anbellt und sich scheinbar reinsteigert?


    Meistens schiebe ich ihn körperlich weg bis wir einen angemessenen Abstand erreicht haben. Dann lasse ich ihn entweder Übungen machen oder ich gebe ihm Sicherheit und wir beobachten den Igel gemeinsam. Klappt auch ganz gut, nur wenn ich ihn dann wieder aufstehen lasse, geht das ganze Spiel von Vorne los.


    Zitat

    Denke nämlich, dass es vielleicht auch nicht nur mit dem Igel zusammenhängt, sondern Ziel ist, dass wenn er etwas unheimlich findet, sich an dich wendet. Schließlich bist du Chef und solltest alle Situationen kontrollieren ;)


    Ja, da sind wir fleißig am "üben". Mittlerweile würde kommt Diego in ca. 90% der Fälle, die ihn "ängstigen" zu mir, auch kann ich ihm Sicherheit geben, so dass er ruhig bleiben kann.

  • Das hört sich doch schon mal supi an :gut:


    Du schreibst, dass sobald du weg bist es wieder von vorn anfängt - dann mach es konsequenter und vielleicht auch bestimmter. Wenn er meint, es wieder anbellen zu müssen, dann schiebe dich dazwischen und gehe - sehr bestimmt und ruhig- schritt auf ihn zu, sodass er zurückweichen muss. Dadurch bringst du ihn automatisch von dem "furchtbaren Objekt" ( :D ) weg und er schenkt dir seine Aufmerkssamkeit. Tut er das nicht, energischer und bestimmter Auftreten.
    Ich kenne das von meinem, der so ein Verhalten auch hatte (Katzen unterm Auto, einmal auch einen Igel) - irgendwann hat es mich dann einfach nur noch genervt und ich habe nocht so konsequent gehandelt, wie ich hätte tun sollte - wurd dadurch auch nicht besser ^^ Erst nach einem Seminar wurde es mir bewusst und wir arbeiteten viel daran.

  • Zitat


    Das wäre vllt ein Versuch wert. Wir aber garantiert ewig dauern bis er einigermaßen ruhig ist.


    Würde ich stumpf aussitzen. Frag nicht, wie lang ich mit der blonden Katastrophe schon im Wald rumgestanden habe, Hörbuch im Ohr, und gewartet habe, bis er sich beruhigt hat, weil es ein Hund gewagt hatte, am Horizont aufzutauchen. Irgendwann werden die Stachler zur Gewohnheit.

  • Ich würde eher dafür sorgen, daß die Igel meinen Garten meiden. Igel sind wahre Flohburgen und dann wundert ihr euch warum eure Hunde Flöhe haben.
    Wir hatten vor kurzem einen Igel im Garten, am nächsten Tag hat sich meine Hündin sofort gekratzt. Der Igel ist aber GsD freiwillig wieder verschwunden. In meinem Garten gibt es keine Unterschlupfmöglichkeiten für ihn.

  • Mal abgesehen von den Flöhen, sind Igel sehr nützliche kleine Wesen.
    Meine ist auch immer ausgerastet, wenn sie einen fand. Leider hat sie die immer mal wieder angeschleppt.
    Ohne Verletzungen, wohlgemerkt.
    Ich musste die dann entgegen nehmen und wieder aussetzen.


    Flöhe hat sie sich nie geholt.

  • Bitte denkt daran: Igel sind nicht nur nützlich, sondern auch bedroht. Autos, Gartengeräte und auch Hunde reduzieren den Bestand drastisch! !
    Aber am schlimmsten ist es, dem Igel seinen Lebensraum zu nehmen: todgepflegte, hermetisch abgeriegelte Gärten :verzweifelt:
    Die Parasiten auf den kleinen, stachligen Kerlchen sind igelspezifisch und wechseln nicht ihren Wirt.
    Also bitte, nur weil mein Hund mal einen verirrten Igelfloh abbekommt den Igel zu vertreiben? ??... unsere Hunde müssen deswegen nicht um ihre Existenz fürchten! Der Igel schon!


    Ich habe nur zwei jahre bei der igelhilfe mitgeholfen. Im ersten Jahr hatte ich noch 6! Igel in meinem minigarten ... im 2. Jahr waren es 2 ...
    Es herrschte eine sehr gedrückte Stimmung bei der Igelhilfe. Der Igel wird verschwinden ...


    Und einen Igel einschläfern zu lassen, weil er nur noch ein halbes Gesichtchen hatte, gehörte auch nicht zum Highlight meiner Igelzeit.
    Igel sind bezaubernde Wesen :roll: und meine Hunde hatten nie auch nur einen Floh extra.


    Der Hund verbellt den Igel? Ruhiges angucken und abwenden belohnen. Wo ist das Problem ;)

  • Von wegen Igelflöhe sind artspezifisch, wo hast du denn diesen Unsinn her? :lol:
    Ich z. B. wohne auf dem Lande. Igel haben hier jede Menge Unterschlupf- und Aufenthaltsmöglichkeiten, sie müssen nicht in meinem Garten "wohnen", nützlich hin oder her.
    Von daher wird mein Garten aufgeräumt und somit Igeluntauglich. Ich mag sie nicht in meinem Garten haben, weil sie erstens Flöhe haben, auf meine Terrasse koten, nachts kratzen und scharren usw.

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