Welpe uriniert ständig ins Büro

  • nein, zwei Stunden... und die auch nicht am Stück. Es geht mir auch nicht um Auslastung, sondern um spielerisches Training, Bewegung und Hundekontakt. Ich gehe vormittags eine Stunde (normaler Schritt) durch den Park, lasse sie den Ball oder die Frisbeescheibe apportieren, treffe mich mit Hundefreunden, erwachsene sozialisierte Hunde mit denen sie gern spielt und schnüffelt, zwischendurch trainiere ich mit ihr die Grundkommandos, wie Komm, Bleib, Platz und Sitz, Abruf. Nachmittags das Ganze noch mal allerdings auch mit den Kindern und dann gibt es längere Pausen für den Hund beispielsweise wenn wir auf den Spielplatz gehen oder den Drachen steigen lassen.


    Ich habe die Kompetenz erfahrener Forumsmoderatoren auch nicht in Frage gestellt.


    Kann nur aus Erfahrung über meine Vizslatante berichten, sie ist ein großartiger Hund, aber ich wollte auch immer eine Rasse, die mir überall hin folgt, die ich überall hin mitnehmen kann, zu der man eine intensive Beziehung aufbauen kann, die gutmütig und freundlich zu anderen Menschen, Hunden und Kindern ist, die robust ist, ein Draußenhund eben.


    Ich habe meinen Traumhund gefunden. Mensch, Hund und Lebenssituation müssen eben zueinander passen. (Bin wieder etwas abgekommen sorry)

  • Zitat

    Also lieber zur Ruhe bringen, als versuchen durch zu viel Gassi platt zu machen?


    So hab ich'S gelernt und bei mir hat sich das bewährt. Beim BC Mix einer Freundin, die schon völlig uberdreht aus dem Tierschutz kam und wo das (Ex) herrchen immer schön fleissig Bällchen gespielt hat kann man sehen, was passiert, wenn ein Hund nicht gelernt hat, dass zu Hause tote Hose angesagt ist. Ein ganz toller Hund aber im Zusammenleben teilweise echt furchtbar.


    Alle (Jung)hunde, die ich kenne, haben pünktlich mit einem Jahr noch mal so richtig einen drauf gelegt an Kraft, Muskelmasse, Energie und Bedürfnis was zu tun. Wenn man da schon bei zwei Stunden Megaprogramm ist, kann man sich warm anziehen.
    Ich kenne Leute, die täglich vier Stunden mit ihren Hunden draussen was machen, ur damit der Wuff nicht am Rad ist. Ok, der krasseste Fall ist ein Cattledog-mix, die braucht das tatsächlich irgendwie, aber ich könnte und wollte das nicht leisten. Ich hab meinen Hund eher 'klein' gehalten und erst mit einem Jahr angefangen Programm zu machen (Frisbee und als sich leider herausstellte, dass ich das viel toller finde als sie Mantrailing)
    Ich kenne die Bedürfnisse eines Viszla nicht, aber es sind weiss Gott keine Schlaftabletten. Ich persönlich würde wirklich eher ein Sparflammenprogramm machen und so Dinge übern wie alleine bleiben, im Restaurant auch mal aushalten, dass man ne halbe Stunde unterm Tisch sitzen muss, Selbstbewusstsein aufbauen, bissi Schnüffelspiele machen usw.
    Die sind doch am Anfang so lütt und die Welt ist so gross. Da ist es schon 'Auslastung' wenn man im einem geschäftigen Park auf ner Bank sitzt so viel wie es da zu gucken und zu schnüffeln gibt.

  • ... liest sich für mich irgendwie komisch, vor allem das "Sparflammenprogramm". Man kann sich doch keinen großen aktiven sportlichen Jagdhund anschaffen und meinen, dass der keine Bewegung braucht. Ein Vizsla ist doch mit einem Pudelmix oder einer ähnlichen Rasse nicht zu vergleichen.


    Ich kenne hier keinen mit einem großen Hund, der sich nicht mindestens eine Stunde am Tag mit seinem Tier bewegt.
    Verstehe ich ja, dass sich der Hund auch den Lebensbedingungen des Menschen anpassen muss, wie Ruhe geben im Restaurant oder im Büro, allein bleiben usw. aber wer sich ein Tier anschafft, muss sich auch um dessen Bedürfnisse im klaren sein und sich darum kümmern.

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    ... liest sich für mich irgendwie komisch, vor allem das "Sparflammenprogramm". Man kann sich doch keinen großen aktiven sportlichen Jagdhund anschaffen und meinen, dass der keine Bewegung braucht. Ein Vizsla ist doch mit einem Pudelmix oder einer ähnlichen Rasse nicht zu vergleichen.


    Das Sparflammenprogramm ist aber äusserst sinnvoll, gerade für aktive Rassen (zu denen ich übrigens auch den Pudel zählen würde). Natürlich müssen die auch freie Bewegung haben, aber kein "platt machen" oder auspowern, oder ständig neue Reize.


    Sparprogramm ist immer relativ zu sehen. Ich führe eine höchst aktive Rasse, und mein Rüde ist zudem noch am extremen Ende der Powerskala. Fakt ist, solche Hunde kann man mit "Programm" von Welpenbein an sehr schnell überdrehen und zu Actionjunkies machen. Für meinen Rüden gab es keine Actionspiele mit mir, und wir sind lange Zeit fast nur die gleichen Wege gegangen, um ihn nicht ständig mit neuen Reizen zusätzlich zu pushen. Dafür hatte er täglich Freilauf - es gab aber auch ruhige Leinenrunden. Es geht darum, den Stresspegel des Hundes auf einem vertretbaren Mass zu halten, und da ist jeder Hund anders. Meine Hündin war da viel unproblematischer, obwohl auch sehr aktiv. Aber sie hat eine innere Ruhe, die sie viel stressresistenter macht, und das sah man schon im Welpenalter. Mein Rüde wurde ohne Bremsen geboren, für die musste ich sorgen - er hat trotzdem viel Spass und genügend Bewegung gehabt in seinem ersten Jahr.

  • @ Frau Rosa. Ich bewege mich auch ne Stunde und merh am Tag - seit mei Hund etwas älter ist. Natürlcih hab ich sie auch auf Welpe mal auf längere Touren mitgenommen, aber auf keine Fall täglich.


    Ich hab einen Hütehundmix. Klar, nach zig Genrationen die mehr auf Aussehen als auf Leistung gezüchtet worden sind, sind sie nicht so ein ursprüngliches Powerpaket wie ein Viszla, aber sie kann echt lange durchhalten und ist nach nem kleinen Nickerchen sofort wieder bereit für neue Abenteuer. Ich bin aber weder Schäfer noch Jäger und wohne in der Grossstadt, deshalb erschien mir ein 100%iger Arbeitshund nicht sinnvoll.
    Und es ist schon super, wenn man einen ganzen Tag Zug fahren kann und der Hund das einfach so mitmacht, ohne dass man um 4 Uhr aufstehen musste, um den Hund drei Stunden vorher 'auszupowern'


    Man muss langfristig denken und nicht das Bild, das man von einer Rasse hat auf einen Welpen übertragen. Es ist ja gut, dass man sich heutzutage darüber Gedanken macht, einen Hund 'auszulasten' aber im jungen Alter ist das Unsinn und jeder, der professionell mit Hunden arbeitet, schreibt das hier auch genau so. (z.B. Jäger wie Najira oder Schäfer wie Flying Paws)
    Es sind die enthusiastischen Amateure, die mit Welpen drei Mal die Woche auf den Hundeplatz rennen. Die Profis haben eine andere Strategie.


    Und ich kann in meiner direkten Umgebung sehen, was genau passiert wenn ein überdrehter Arbeitshund, der nie Ruhe gelernt hat und stattdessen völlig Objektfixiert ist plötzlich mit sehr bösen Lebesnumständen (Krankheit, Trennung, Geldprobleme) kollidiert. Das wird dann zu einem täglichen Kampf gegen Windmühlen.


    Ich bin mir sicher, der Hund des TS wird viel Power haben, wenn er gross ist, da muss man sicher ncihts trainieren. Aber jetzt geht es erst Mal um Sicherheit und Selbstvertrauen und den souveränen, gelassenen Umgang mit einem (Büro)Alltag für den die Rasse so ja eigentlcih nicht gezüchtet wurde.

  • In einem meiner Labrador-Welpen-Dummytraining-Bücher steht tatsächlich drin: "Langweilen Sie Ihren Welpen zu Tode." Will meinen, nicht schon im Welpenalter immer Action, immer pushen, immer Spiel und Spaß und Flitzen, Rennen, Laufen.


    Ich sehe da auch nichts verkehrtes drin. Wir gehen am Tag mehrfach raus, es gibt, bis auf wenige Meter fast nur Freilauf, aber wir toben nicht wie wild, wir laufen nicht kilometerweit und wir lernen auch nicht jeden Tag irgendwelche neuen Reize kennen (ohne damit nun einem der Vorposter unterstellen zu wollen, eben dies zu tun oder gut zu heißen).


    Dafür habe ich hier aber einen, wie ich finde, sehr ausgeglichenen Hund, der zwar - typisch Welpe - auch mal seine dollen 5 Minuten hat, aber ansonsten auch in aller Ruhe an einem Knochen (oder was auch immer) kauen kann oder einfach unter meinem Schreibtisch liegt und schläft.

  • Zitat

    ... liest sich für mich irgendwie komisch, vor allem das "Sparflammenprogramm". Man kann sich doch keinen großen aktiven sportlichen Jagdhund anschaffen und meinen, dass der keine Bewegung braucht. Ein Vizsla ist doch mit einem Pudelmix oder einer ähnlichen Rasse nicht zu vergleichen.


    Ich glaube, Du unterschätzt den Pudel...


    Abgesehen davon, dass Du Dir einen gestressten Junkie heranziehst, sorgst Du auch ganz effektiv dafür, dass Dein Hund später früher Arthrose bekommen wird mit Deinem Programm, weil der Bewegungsapparat sich wegen der Überlastung ganz zwangsläufig früher verfestigen muss. Das Knochengerüst altert auf diese Art künstlich schneller als der Rest des Hundes...

  • Hihi ich habe hier 3 Grosspudel die jeden Mali oder Vizla halbtot spielen würden ;) aber gerade aus diesem Grnd ist es wichtig dass sie gelernt haben dass es nicht immer nur Action gibt. Ich musste dass auch erst lernen und zwar als ich bemerkte dass mein damals 4jähriger Mischling immer mehr und mehr wollte. Sein Programm an bewegung war schon als Welpe zu viel (wußte es nicht besser) und dann in dieser Höchstphase waren wir bei folgendem Programm angekommen: Morgens eine Stunde laufen mit Unterordnungsübungen und Ballspielen, Mittags nach der Schule 12km am Radl zum Stall, dort dann entweder Freilauf und toben mit anderen Hunden oder eben am Pferd mitlaufen (2 Stunden) dnach wieder 12km mit dem Rad nach Hause. Dann nach dem abendessen noch eine Stunde toben mit den Hunden aus dem Viertel. Der Kerl ist also ca 50km täglich gelaufen und war mindestens 6 Stunden aktiv aber müde war er nie sondern immer bereit mehr und mehr zu geben. Nur konnte ich eben das nicht leisten. niemand kann das. Und so fuhr ich ihn runter auf maximal 20km am Tag bei 3 stunden Aktivität. Es war bestimmt ein viertel Jahr das wirklich unschön gewesen ist aber dann kam der Tag an dem er einfach nur glücklich war mit mir am Strand zu hocken und ruhig zu buddeln oder kurz mal dem Ball hinterherzuspringen. Er war glücklicher ohne diese Überbeschäftigung!


    Heute laufen meine Jungs im Alltag eher so nebenbei. Sie kommen mit auf Arbeit, bekommen zusätzlich ne Stunde Gassi und dann eben HUndesport. Sie verschlafen den Grossteil des Tages einfach und fallen abends dennoch glücklich und zufrieden ins Bett. Sie fahren je nach Lust und Laune 1-2x die Woche 15-20km am Rad und auf den normalen Gassirunden spielen sie ausgelassen miteinander oder schnüffeln einfach nur umher. 2x am Tag wird für 5-10 Minuten geübt (Beim Welpen waren es nur 1-2 Minuten).


    Ich kenne übrigens inzwischen einige Vizlas (scheint die neue Moderasse zu werden) die werden alle grossgelangweilt und sind nicht hibbelig oder nervös oder gar so super anhänglich wie es hier manche immer wieder schreiben. Normale, Junghunde, sensibel, aufmerksam aber eben auch total easy.

  • Hier noch eine Ergänzung...


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