Hund beißt Menschen & wird eingeschläfert

  • Einen Hund, der hochgradig futter- oder artgenossenaggressib ist darf man nicht einschläfern weil egoistisch???

    Ich weiss nicht, ob es erlaubt ist, deshalb stelle ich vorher klar, das es keine Wertung enthält.
    Eine Userin hier hat von ihrem Hund geschrieben, der sie gebissen hat, ins Gesicht, so das es genäht werden musste. Obwohl sie monatelang trainiert hatte.

    Das fand ich hochgradig futteraggressiv und ich finde es moralisch überhaupt nicht verwerflich, wenn sie sich dazu entscheidet, den Hund einzuschläfern.

    Wenn mein Hund uin der Art artgenossenaggressiv ist und auf mich geht und nicht auf den anderen Hund, bzw nicht rankommt und aus Frust auf mich geht...dann kann man ihn auch gehen lassen.

    Man muss nicht, das ist klar. Aber man sollte dürfen.

  • Ja, ich habe das alles gelesen, darum ging es ja auch gar nicht. Sondern dass DIESEM Hund eben vielleicht mit Tierheim geholfen gewesen wäre, denn es gibt viele, die gerade für den Sport griffige Hunde suchen.


    Jemand der gezielt für den Sport einen Hund sucht, wird sich aber eher selten ins Tierheim verirren. Denn da gehört mehr dazu als dass der Hund "griffig" ist.
    Einen erwachsenen unerzogenen Hund will auch ein Sportler nicht wirklich haben, denn bis du den im Alltag auf die Reihe bekommen hast, ist der Zug für die sportliche Ausbildung oft schon abgefahren.

    Abgesehen davon... geh mal in ein Tierheim und sag du bist IPO Sportler und willst den Hund, weil der genug Trieb hat... So schnell kann man gar nicht gucken, wie einem die Meisten die Tür vor der Nase wieder zu machen.

    Naja, in einem solchen Tierheim würde ich aber ehrlich gesagt auch gar nicht arbeiten, denn damit unterstützt oder akzeptiert man ja auch diese Haltungsbedingungen der Tiere.


    Ganz ehrlich, ich kenne kein Tierheim, dass solche Hunde dauerhaft rund um ideal betreuen kann, ohne dabei eine Gefährdung anderer einzugehen.
    Es ist nunmal so, dass man solche Hunde nicht jedem Gassigeher und ehrenamtlichen Kuschler anvertrauen kann.
    Auch wenn man einen solchen Hund in ein schön dekoriertes Zimmer packt und den Zwinger mit anderen Worten betitle, es ändert nichts an der Sache, dass sie auf Grund ihres Wesens immer massiv eingeschränkt sein werden. Man findet eben nicht viele Ehrenamtliche, die bereit sind sich regelmäßig beißen zu lassen, bis der Durchbruch erfolgt und je nach Größe des Tierheimes kann selbst ein Vollzeit angestellter Hundetrainer nicht jeden Tag mehrere Stunden mit dem selben Tier trainieren.


  • Ein total ängstlicher oder sogar apathischer Hund hat doch auch totalen Stress und er wird diesem auch immer ausgesetzt sein. Und auch solche Hunde sitzen jahrelang im Tierheim, da niemand einen Hund will, der sich bepieselt, wenn man ihn anschaut. Was macht man mit solchen Hunden? :???:

    Vermitteln, was denn sonst?

  • Du kennst meinen Terrier nicht.
    https://www.dogforum.de/index.php/Thre…77#post13153777

    Es hat 2 Jahre gedauert, bis der Hund freiwillig in meine Nähe gekommen ist.
    Spazierengehen ging, Hund war auch abrufbar. Aber in der Wohnung nur auf Abstand.

    Der Hund wäre ein Wanderpokal geworden und hätte wohl letztendlich sein Leben im TH verbringen müssen.
    Sein Glück war, dass meine Lebenssituation (ruhiges Zuhause ohne Kinder) und viel Geduld dann gepasst haben. Er hat keine Beißhemmung, und ich habe so einige kleine Narben hier und da.

    Und dieser Hund ist allen ernstes in deinen Augen ein "gefährlicher Hund"?

    Okay: "gefährlicher Hund" ist per Definition schwammig, aber ich meine doch, dass es das ganz gut trifft.

    "Als gefährliche Hunde im Sinne dieser Verordnung gelten Hunde, die, aufgrund ihres Verhaltens die Annahme rechtfertigen, dass durch sie eine Gefahr für Leben und Gesundheit von Menschen oder Tieren besteht.“

    Also war dein 7 Kilo Terrier eine Gefahr für die Gesundheit und das Leben von Menschen?

    Ich habe mal einen bissigen Westi kennengelernt. Der war wirklich jedem gegenüber bissig, im Haus und auch draussen.
    War das ein gefährlicher Hund?
    Ich sass mit ihm in einem Raum, er war ohne Maulkorb, aber um mein Leben habe ich nicht gefürchtet.
    Ein Kleinkind hätte ich dennoch nicht neben sein Körbchen gesetzt.

  • Ich frage mich gerade wo für einen Hund der Unterschied zum TH ist, wenn ich ihn ständig wegschliesse um ihn zu “managen“?
    Teppich und Tapete?
    Der Zwinger zuhause ist dann doch letztlich nur netter eingerichtet.
    Beim Hund bleibt soziale Isolation und Stress in gleichem Mass erhalten. Wie soll ihm das helfen?

  • Viel schwieriger ist es die ganzen Hunde auszusortieren, die einen STEMPEL haben, "gefährlicher Hund" und dies gar nicht zutrifft.

    Und genauso die Grenze zu ziehen: Hier trifft es zu.

    Wenn ich an die vielen vollkommen unfähigen Tierheimmitabeiter denke, die ich bisher kennenlernte graults mich.

  • @Helfstyna Es wurde vorher geschrieben, dass in dem besagten Tierheim mit KEINEM Hund spazieren gegangen wird, also auch nicht mit den ganz netten. Und sowas würde ich niemals unterstützen. Man kann nicht laut nach den Tierschutzgesetzen schreien, dann aber in einem solchen Tierheim arbeiten. So etwas ist für mich persönlich eben nicht moralisch vertretbar.

    Zu hochaggressiven Hunden habe ich ja schon etwas gesagt. Wenn diese gar keinen Menschen unbeschadet an sich ranlassen, würde ich den Hund einschläfern. Es gibt aber in meiner Nähe z.B. genügend Hunde in Tierheimen, die einen gewissen Pfleger haben, mit denen sie spazieren gehen können, aber dann eben auch nur mit denen. Aber da ist eben wieder die Frage, was hochaggressiv ist. Wie gesagt, ein Hund der alle andere Lebewesen außer ihm bekannte Menschen angreifen würde, ist für mich hochgradig aggressiv, aber "viel leichter" zu managen als ein Hund, der alle Menschen hasst und dagegen vorgeht und dabei keine Ausnahmen macht.


    @Liv
    Solche Hunde werden aber meistens nicht vermittelt. Ich kenne zumindestens niemanden, der sich einen so extrem panischen Hund aus dem Tierheim geholt hat oder holen würde. Und da war eben für mich eine verschwommene Grenze, denn wenn man anfängt, Hunde aus dem Grund einzuschläfern, weil sie im Tierheim keine Vermittlungschance mehr hätten (ohne den aggressiven Aspekt jetzt mal zu bedenken), dann müssten mehr als nur die aggressiven Hunde eingeschläfert werden und das finde ich persönlich mehr als bedenklich, denn dann fängt das "Aussortieren" an.

  • (...)Man kann nicht laut nach den Tierschutzgesetzen schreien, dann aber in einem solchen Tierheim arbeiten. So etwas ist für mich persönlich eben nicht moralisch vertretbar.
    (...)

    Ist zwar OT, aber dennoch.

    Es soll Menschen geben, die müssen arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, auch auf unliebsamen Arbeitsstellen.
    Oder ist in einem solchen Fall, Arbeitslosengeld oder Hartz IV moralisch vertretbarer?

  • Äh, da du mich angesprochen hast, @Tisana412:
    - irgendwie muss man seinen Lebensunterhalt verdienen, wenn man sich nicht nur von Ehemann oder Staat finanzieren lassen will
    - in manchen Regionen finden sich Tierheime nicht wie Sand am Meer und 100 km einfache Strecke will als Arbeitsweg auch erst mal gemeistert werden, was die Auswahl seines Arbeitgebers dann auch noch mal beschränkt.

    Ich hätte auch nur meckern können und sagen "da arbeite ich nicht". Oder aber, was für mich die bessere Wahl war: meine Arbeitszeit dafür nutzen, zumindest es bisschen was zu bewegen, mich zu kümmern und mehr zu machen, als Dienst nach Vorschrift.. Eine Kooperation zwischen Trainer und TH in die Wege zu leiten... Trainerin kann auf dem Gelände Stunden geben und trainiert dafür die Hunde...

  • Ich hätte auch nur meckern können und sagen "da arbeite ich nicht". Oder aber, was für mich die bessere Wahl war: meine Arbeitszeit dafür nutzen, zumindest es bisschen was zu bewegen, mich zu kümmern und mehr zu machen, als Dienst nach Vorschrift.. Eine Kooperation zwischen Trainer und TH in die Wege zu leiten... Trainerin kann auf dem Gelände Stunden geben und trainiert dafür die Hunde...

    Ich denke auch: man kann dagegen sein, das Ganze ignorierend ("Da arbeite ich nicht!") ablehnen, oder man kann seine Arbeitskraft nutzen, Dinge zu verbessern. Sicher nicht an einem Tag, auch nicht über Nacht, aber langsam und stetig.....

    DAS zu tun finde ich prima!

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