Hund beißt Menschen & wird eingeschläfert
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Ich fand es in dem Moment, als der TA fragte, was wir machen sollen noch nicht mal schwer zu sagen:“ich möchte ihn gehen lassen.“
Ich war todtraurig aber über die Entscheidung, habe ich nicht nachdenken müssen.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, das mein grosser Sohn, nur genickt hat und meinte:“es war besser so“, als ich nach Hause kam und es ihm erzählt habe.
Wir haben Benni gemeinsam im Garten beerdigt und mein Sohn hat das einzige Foto, das von ihm und dem Hund existierte mit ins Grab gelegt. Er wollte den Hund genauso in Erinnerung behalten.
So schwer das Leben mit ihm war, wir haben ihn sehr gerne gehabt. -
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Sam und mir steht das ja erst noch bevor - in hoffentlich erst einigen Jahren...
Aber auch bei mir wird es ein Gefühlsmix werden. Die Trauer, aber auch Erleichterung, die Verantwortung nicht mehr zu haben.
Und ja, ich mag den Knirps ja auch trotzdem sehr. -
ich muss sagen ich hab größten respekt vor allen hundehaltern, die es schaffen wieder vertrauen in ihr hundegerechtes handeln als auch zu ihren hund selbst aufzubauen, nachdem sie von ihm gebissen wurden. damit meine ich richtiges zubeissen und nicht nur abschnappen, maßregeln oder verwarnen.
ich weiß nicht ob ich das könnte, oder ob mein vertrauen in meine eigenen fähigkeiten als hundehalterin/-führerin so beschädigt wären, dass ich es mir nicht mehr zutrauen würde weiter mit diesem hund zu arbeiten.
ich bin keineswegs zimperlich und ich habe über jahre hinweg meine erfahrungen mit großen triebstarken hunden machen dürfen, aber bei mir scheint einiges endlicher zu sein als bei vielen von euch.
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ich muss sagen ich hab größten respekt vor allen hundehaltern, die es schaffen wieder vertrauen in ihr hundegerechtes handeln als auch zu ihren hund selbst aufzubauen, nachdem sie von ihm gebissen wurden.
Da kann ich mich nur anschließen. Ich lese hier schon eine ganze Weile still mit und finde es wirklich bewundernswert, mit wie viel Mühe, Geduld, Training und Managment viele von euch den Umgang mit euren Hunden geregelt haben oder hatten.
Bei uns, genauer gesagt beim ehemaligen Hund meiner Eltern, war unser Vertrauen in den Hund weg, nachdem er sowohl meine Mutter als auch meinen Vater am selben Tag "krankenhausreif" gebissen hat. Wenn er mit fremden Menschen oder anderen Hunden schwierig oder gefährlich gewesen wäre, hätten wir damit leben können, aber ein solcher Angriff innerhalb der eigenen Familie und die Sicherungsmaßnahmen, die danach nötig gewesen wären, war mehr als meine Eltern sich (und – berechtigterweise – mir) zugetraut haben.
Insofern: Meinen ehrlichen Respekt allen, die das schaffen.
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Da kann ich mich nur anschließen. Ich lese hier schon eine ganze Weile still mit und finde es wirklich bewundernswert, mit wie viel Mühe, Geduld, Training und Managment viele von euch den Umgang mit euren Hunden geregelt haben oder hatten.Bei uns, genauer gesagt beim ehemaligen Hund meiner Eltern, war unser Vertrauen in den Hund weg, nachdem er sowohl meine Mutter als auch meinen Vater am selben Tag "krankenhausreif" gebissen hat. Wenn er mit fremden Menschen oder anderen Hunden schwierig oder gefährlich gewesen wäre, hätten wir damit leben können, aber ein solcher Angriff innerhalb der eigenen Familie und die Sicherungsmaßnahmen, die danach nötig gewesen wären, war mehr als meine Eltern sich (und – berechtigterweise – mir) zugetraut haben.
Insofern: Meinen ehrlichen Respekt allen, die das schaffen.
Ja, da ziehe ich auch den Hut vor.
Aber - und da bin ich wieder beim Thema: Das kann nicht jeder leisten. Das ist einfach so, das muss man aktzeptieren. Und solch einen Hund dann zum Wanderpokal zu machen, kann nun auch keine Option sein. -
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Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie lange ich die Verantwortung gegenüber meiner Familie noch hätte belasten können. Wäre die Diagnose nicht gekommen, ich bin nicht sicher ob ich ihn trotzdem irgendwann hätte einschläfern lassen. Ich bin da ganz ehrlich.
Benni war extrem schwierig. Ich habe eigentlich erst gemerkt, dass ich unser Leben komplett um ihn rum gebaut hatte, als er nicht mehr da war.
Die Kinder konnten sich nicht frei um den Hund bewegen, immer musste ich auf kleinste Anzeichen achten um rechtzeitig eingreifen zu können. Benni war zwar immer mit Maulkorb gesichert, aber es hinterlässt bei einem (damals) 10 jährigen nachhaltige Ängste, wenn er von einem zähnefletschendem Hund in der Wohnzimmerecke gestellt wird und nur noch nach seiner Mutter schreien kann, weil der Hund ihm keinen Zentimeter Raum lässt.
Ich war nur schnell auf Toilette.
Besuch war nicht möglich. Sobald ich nur kurz den Raum verliess, hat Benni jeden Versuch des Besuchers sich zu bewegen, mit knurren und nach Vorne gehen quittiert. Wir haben ihn dann immer in ein anderes Zimmer gebracht, aber dort hat er dann solange randaliert, bis ich wieder in seiner Nähe war.
Anfangs ist mein Mann abends mit ihm die letzte Runde gegangen. Bis er eines abends anrief, weil der Hund ihn nicht mehr weiterlaufen lies. Er hatte ihn geifernd umkreist und jede Bewegung attackiert. Ich bin los und habe den Hund nehmen müssen. Danach ist mein Mann nicht mehr in seine Nähe gegangen.
Das waren alles Vorfälle, die zum Ende hin immer gehäufter und extremer passierten. Zwei Tage vor der endgültigen Diagnose hat er mich schwer verletzt, als ich ihm den Maulkorb zum Fressen abnahm. Ich habe das jeden Tag so gemacht, in einem extra Zimmer mit verschlossener Tür. An diesem Tag hat er sich in meinem Arm verbissen.
Ich war bei ihm als er starb. Er lag in meinem Schoss und ich habe ihn gestreichelt. Soviel Körperkontakt ging lange nicht und ich glaube es hat ihm gefallen (und mir auch), das nochmal geniessen zu können.
Das ist so grob meine Geschichte mit einem gefährlichen Hund. Sie ging zwei Jahre. Vergessen werde ich ihn nie. -
Ganz ehrlich, das hätte ich nicht gekonnt. Ich sehe priorisiere meine Verantwortung gegenüber meinen Menschen, bei aller Liebe zum Hund, höher als die zum Hund. Wenn mein Hund meine Familie so dermaßen bedrohen, bedrängen und einschränken würde wie Du es beschreibst, hätte ich ihn abgegeben oder - nach entsprechender Rücksprache und Rat mit Sachverständigen - einschläfern lassen.
Ja, ich hätte einen solchen Hund aufgegeben - einfach weil keinem der Beteiligten geholfen worden wäre, würde ich es nicht tun.
von daher - zwei Jahre - wow und Hut ab, dass Du das so gemanaged bekommen hast.
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Jetzt würde ich das nicht mehr tun. Mit dem Wissen, wie es mit so einem Hund ist, würde ich einen solchen Hund nicht mehr nehmen.
In der Situation damals, war ich anfangs sehr naiv und habe gedacht:“das schaffe ich schon“, “so schlimm ist er gar nicht“ usw.
Als ich das ganze Ausmass begriffen hatte, habe ich quasi schon zu tief emotional dringesteckt.
Was ich gemacht habe war nicht wirklich beeindruckend, eigentlich war es sogar ziemlich dumm. -
Jetzt würde ich das nicht mehr tun. Mit dem Wissen, wie es mit so einem Hund ist, würde ich einen solchen Hund nicht mehr nehmen.
In der Situation damals, war ich anfangs sehr naiv und habe gedacht:“das schaffe ich schon“, “so schlimm ist er gar nicht“ usw.
Als ich das ganze Ausmass begriffen hatte, habe ich quasi schon zu tief emotional dringesteckt.
Was ich gemacht habe war nicht wirklich beeindruckend, eigentlich war es sogar ziemlich dumm.ich glaube das ist das Problem der meisten Leute, die einen solchen Hund ihr eigen nennen - man hat ihn lieb, hat die Verantwortung übernommen, managed wo es geht - um schlussendlich die Umwelt vor dem Tier zu schützen. Wahrscheinlich wird auch vertuscht. Man will ja, dass andere ebenfalls die positiven Eigenschaften in dem Tier sehen, die man selber in ihm erkennt. Auf anderen Ebenen nennt man das Co-Abhängigkeit.
Ich finde es schön, wenn auch mal jemand ehrlich über das Thema spricht. Auch zur Euthanasie und was ist noch vertretbar, wie geht man damit um. Grundsätzlich ist das ein sehr emotionales Thema, wo sich immer zwei Lager bilden und geschrien wird. Die leisen Zwischentöne gehen da oft unter, die authentische Meinung kann nicht gesagt werden, weil immer die vermeintliche Moralkeule schwingt.
Von daher: ich finds toll, dass ihr so selbstreflektiert erzählt
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Ich finde gerade den Gewissenskonflikt - einschläfern lassen oder nicht - echt schwierig. Irgendwie spielt man ja schon auf eine Art und Weise Gott, auch wenn es natürlich ggfs andere Lebewesen schützt.
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