Hund beißt Menschen & wird eingeschläfert

  • @Helfstyna: Danke. =) Wusstest du das Ausmaß schon vorher?

    Die Klarheit... Hm, ja, ich denke, ich weiß, was du meinst. Wenn man erkennt, dass der Hund dabei völlig klar in der Birne ist und nicht - wie man es ja auch oft erlebt - die "Hauptsache drauf-Mentalität" hat... Das ist irgendwie das Schlimmste.
    Wobei ich es nicht unbedingt als schwieriger empfinde, als ein Hund, der einfach austickt, zB bei Beute. Das empfinde ich persönlich als unberechenbarer, als ein Hund, wo ich genau weiß, dass der sich völlig klar darüber ist, was er tut und welche Konsequenzen das für sein Gegenüber hat.

  • Wusstest du das Ausmaß schon vorher?


    Nein.

    Ich wusste vom Tierheim, dass er wegen Überforderung abgegeben wurde und dass er ein Raufer ist, aber was ich mir da wirklich angelacht hatte, erfuhr ich erst am zweiten Tag als ich ihn zuhause hatte, als er mir beim Spielen bzw. als ich damit aufhörte in Bauch und Hüfte biss.

  • Meine Mutter spielt nicht mehr mit Smilla oder Spike (und putzt auch keine Fenster mehr, wenn sie im Raum ist), seit jene sehr deutlich gemacht hat, was sie davon hält.
    Ich denke, wenn sie sich mir gegenüber nicht nahezu absolut unauffällig verhalten würde, gäbe es einen großen Konflikt im familiären Zusammenleben mit ihr - so wissen alle Beteiligten, dass der Hund sich über den Gehorsam lenken lässt beziehungsweise mir so sehr vertraut, dass es in meiner Anwesenheit nicht zu Konflikten kommt, die sie regeln müsste.

    Ich denke, bei manchen Hunden hilft ausschließlich, wenn sie wissen, dass sie selbst mit Aggressionen oder Verletzungen nichts bewirken können. Sobald sie damit durchkommen, weil der andere Angst hat/nachgibt, wird es schlimmer. Würde nicht einmal das helfen, wäre es für mich nicht mehr tragbar.

  • Ganz ehrlich, wäre ich bei der ersten Attacke alleine gewesen, wäre ich vermutlich untergegangen.
    Ich stand da, sah das Blut unter der Winterjacke und dachte mir nur "das hat er jetzt nicht wirklich getan". Mein Glück war, dass in dem Moment Lenchen dabei war. Die zweite Attacke in dem Moment hat sie abgefangen und danach war ich gefasst und bereit.

    Es gab noch zwei weitere Attacken dieser Art. Nicht so heftig, aber im selben Kontext. Bei denen war ich allerdings dann nicht mehr in der anfänglichen Schockstarre.
    Wäre Lena an dem Tag nicht dabei gewesen, ich weiß nicht, ob wir eine weitere Chance gehabt hätten.

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    Mark blieb immer ein Hund, der gerne mal antestete, ob er jemanden einschüchtern konnte. Mal die Zügel lockerer lassen, war gefährlich und einfach nicht drin. Aber er war auch ein toller Gefährte mit einer einmaligen Persönlichkeit und ich bin dankbar für die Jahre, die wir zusammen hatten, auch wenn es nicht immer leicht war.

  • Das stimmt.
    Benni war ja nun auch völlig unberechenbar. Ich war die einzige die er nicht angegangen ist - nachdem er gemerkt hat, das ich nicht nachgebe. Er hat mir witzigerweise erst vertraut, als er gewusst hat wie ich auf seine Aggressionen reagiere.. Die Narben die ich davon getragen habe, erinnern mich aber immer daran, das ich mehr innere Stärke habe wie gedacht. Ich ertappe mich manchmal das ich sie anfasse, wenn ich unsicher bin.
    Als Benni letztlich eingeschläfert wurde (aufgrund der Diagnose Cockerwut), war ich dennoch erleichtert, das ich ihn gehen lassen konnte. Ist das verwerflich?

  • Nein.

    Man kann diese Hunde noch so gern haben. Es ist eine enorm belastende Zeit und eine große Last, die man zu tragen hat, so lange sie leben, weil man sich einfach immer bewusst ist, welche Verantwortung man hat und was passieren kann, wenn man einen Fehler macht.
    Ich denke man darf trotz aller Liebe zum Tier auch froh sein, wenn diese Zeit vorbei ist.

  • Nein, ich denke, das ist human.

    Unser Ersthund ist auch anstrengend. Wir lieben ihn, keine Frage, aber ich war heilfroh, als ich die Verantwortung für ihn abgeben konnte. Er ist Menschen gegenüber nicht aggressiv, nur anderen Hunden, aber im Wahn greift er auch uns an. Früher hat er keine Kommandos geduldet, sondern direkt geknurrt oder geschnappt, ohne dass man ihn bedroht hätte - es reichte schon, wenn er auf seinen Platz gehen sollte..
    Bei Smilla bin ich wirklich froh, dass sich alle Probleme hinter verschlossener Tür abspielen und dass sie so unglaublich alltagstauglich ist.

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