Husky Spaziergang Dauer

  • Ich bin mir nicht sicher, ob Du Dir wirklich bewusst bist, wie Huskies sind. Aussagen wie diese, lassen mich daran nämlich erheblich zweifeln:


    Zitat

    weil ich diese Hunde schon als Kind geliebt habe. Es muss kein Husky sein, es könnte auch ein deutscher Schäferhund sein.


    Zitat

    Dass der Husky ein anspruchsvoller Hund ist habe ich schon oft gelesen und auch in Videos gesehen.


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    Dafür entspricht das Wesen viel zu viel dem, was ich mir unter einem Hund vorstelle.


    Du kennst also gar keine Huskies, sondern hast Dich nur in deren Aussehen und ihr 'Anderssein', verguckt. Ich sage nicht, dass Du mit einem Husky nicht glücklich werden könntest - ich kenne Dich ja nicht, aber ich glaube, dass Du Dich einem romantischen Bild hingibst, das der Realität nicht entspricht.


    Huskies sind nicht 'dümmer' als andere Hunde, aber es besteht nicht nur bezüglich der Führigkeit ein gewaltiger Unterschied zwischen dem (durchschnittlichen) Husky und dem (durchschnittlichen) Labrador oder Deutschen Schäfer.


    Wie JarJarBinks schon angemerkt hat, überrascht es auch mich, dass Du Dir sowohl einen Husky, wie auch einen DSH vorstellen kannst. Ich würde Dir auch empfehlen, einige Huskies erst einmal kennen zu lernen. Findest Du über den VDH einen Züchter bei Dir in der Nähe? Ein Musher wurde Dir ja bereits genannt. Ich halte sonst - auch wenn mir hier einige nicht zustimmen werden - Ausstellungen für eine gute Möglichkeit, Hunde kennen zu lernen und mit Haltern und Züchtern ins Gespräch zu kommen.

  • Wenn du noch so schwankst zwischen so extrem unterschiedlichen Rassen waere es hilfreich, dass du dich mal damit auseinandersetzt, warum und wofuer du ueberhaupt einen Hund haben moechtest. ;)


    Dazu gehoert auch:


    Wieviel Zeit hast du taeglich WIRKLICH zur Verfuegung?
    Wie ist deine Wohnlage? ( Nicht qm von der Wohnung, sondern dass drumherum. Also sehr bebaut, Parkanlagen, Hochhaussiedlung etc..)
    Wie moechtest du deine WE gestalten? (Hauptsaechlich mit Hund oder soll er nur nebenbei laufen etc..)
    Was erwartest du von deinem Hund? ( Schoenheit, Wachsamkeit, Nebenbei laufen, sportlich, anspruchsvoll etc..)
    Wie bist du selber vom Temperament? (Ruhig, emotional, schnell genervt etc..)
    Bist du sportlich aktiv?


    Wenn du dir da ehrliche Antworten gibst kristallisieren sich einige Rassen/Hundecharaktere von selber heraus und du kannst in die engere Auswahl gehen.


    Einen Hund zu kaufen, weil er schoen aussieht, etwas anders ist usw.. find ich keine gute Herangehensweise, denn ich finde, ein Hund muss sich heutzutage schon sehr an unsere Menschenwelt anpassen und sollte nicht im Charakter/Typ unterdrueckt werden, sondern sich an deiner Seite so entfalten koennen, wie er wirklich von sich aus ist.


    Ein Husky wird nie ein reiner, leichter Mitlaeufer werden und sich in dein Leben biegen und quetschen lassen. Er wird einen Grossteil davon fuer sich beanspruchen und du musst einfach bereit sein, ihm das zu geben, sich auf ihn einzustellen, ihm nachzugeben und seine Freiheiten lassen.
    Ansonsten werden die schon durchaus unangenehm und "verhaltensauffaellig" ;)

  • Guten Abend erstmal :smile:


    So, ich bin seid ca. 1 1/2 Jahren täglich in Foren unterwegs und informiere mich über die Rasse. Also ist die Aussage das ich mich damit noch nicht beschäftigt habe nicht tragbar. Seitdem ist mir auch klar, das ich mein Leben damit drastisch verändern würde, aber damit habe ich mich schon auseinander gesetzt und es ist mir ganz klar bewusst, auf was ich mich einlassen würde.


    Dennoch habe ich den Eindruck und das ist wirklich nicht böse gemeint, das hier einige Leute Dinge schreiben und selber nur gehört haben das Huskies viel Sport brauchen, keine Wachhunde sind, einen übertrieben Jagdtrieb haben, hyperaktiv sind und nicht für berufstätige geeignet sind.


    Bitte versteht, das ich nicht vor habe mir einen Husky von heute auf morgen zulegen möchte, sonder mich vorher informiere und wenn es nicht passt, dann passt es eben nicht. Auch mit dem habe ich mich bereits abgefunden, auch wenn ich es sehr Schade finden würde.


    Seid meiner Jugend bin ich sportlich sehr aktiv (Fußball, laufen, Rad fahren und wandern). Dennoch weiß ich auch, das ich manchmal sehr faul bin mich aufzuraffen um rauszugehen. Wenn ich dann aber draußen bin, dann freue ich mich jedesmal, das ich mich quasi nach draußen gezwungen habe. Ich genieße das Leben auf dem Land und die Wälder, die in Sichtweite sind. Im Sommer bin ich mit einem Freund 160km an einem Tag mit dem Fahrrad an die Ostsee gefahren. Dort hätte ich mir gerne einen vier Beiner sehr gewünscht.


    Ein DSH ist fast das Gegenteil eines Huskies, allerdings gefällt mir auch diese Rasse und ich weiß auch, dass diese Hunde auch sehr sportlich sind, wenn Ihnen das antrainiert wurde.


    Liebe Grüße,
    Sascha

  • Ob ein Husky zu dir passt, kannst nur du entscheiden.


    Ob er zu den Lebensumständen passt - da gibts halt ein paar Eckdaten.


    1. Zeit - ich glaub dir dass du gerne draussen bist, aber wenn man einen Vollzeitjob hat, dann ist es 4 Monate im Jahr vor und nach der Arbeit dunkel. Ich kann mit meinem Hund im Dunkeln um den Block schleichen, wenns sein muss - ob man das Programm, dass einem Husky gut tun würde mehrmals die Woche im Dunkeln durchziehen kann, ich hätte meine Zweifel. Die 5 km zur Arbeit sind ja nix, das sind ja mit dem Rad nur ein paar Minuten.
    Ich vergleiche den Zeitaufwand mal mit dem Aufwand für mein Pony - da schaffe ich es auch nicht jeden Tag, in den Wochen, in denen ich Vollzeit arbeite, komme ich im Winter nicht zum Ausreiten (Halle zählt ja nicht, die gibts für deinen Husky ja nicht). Pony steht aber draussen in der Herde, hat Bewegung und nimmt mir nicht die Bude auseinander.
    Würde ich nicht oft mit freier Zeiteinteilung arbeiten, es wäre nicht machbar, das Pony ausreichend zu bewegen.


    2. Alleine bleiben/Bürohund. Alleinebleiben wird öfter als nicht ganz selbstverständlich bei Huskies angesehen (du willst ja auch mal ohne Hund wohin, oder?). Es gibt ja auch viele Huskyhalter, die Huskies nicht als Einzelhunde ansehen. Er kann mit ins Büro, das ist gut - aber da hätte ich auch Zweifel, ob das zu Rasse wirklich gut passt. Schon, weil es oft in Büros sehr überheizt ist.


    Ich finds immer besser, die Hunde in echt kennenzulernen, würde ich bei jeder Rasse so machen.

  • Zitat


    Dennoch habe ich den Eindruck und das ist wirklich nicht böse gemeint, das hier einige Leute Dinge schreiben und selber nur gehört haben das Huskies viel Sport brauchen, keine Wachhunde sind, einen übertrieben Jagdtrieb haben, hyperaktiv sind und nicht für berufstätige geeignet sind.


    Hm, ich schreib mal, obwohl ich nur ne 50%ige Huskyhündin habe ;-) Vielleicht bringt es Dich ja weiter, da ich Dir sagen kann, worin sie sich meiner Meinung nach von den "anderen" unterscheidet.


    Also zuerst einmal hat sie starken Jagdtrieb! Das bedeutet, dass sie mich ständig braucht, wenn es zu Wildbegegnungen und fremden Katzen kommt. Und das im angeleinten Zustand! Immer! Ich leine sie inzwischen auch ab, aber ich kontrolliere dabei ständig und immer aktiv die Umgebung.
    Sie ist sehr sehr anhänglich! Mich freut es, dass Du Deinen Hund den ganzen Tag dabei haben willst - das will Dein Hund wahrscheinlich auch. Meine Hündin wartet lieber 2 Stunden im Auto als 2 Stunden Zuhause.
    Sie braucht absolute Konsequenz und sichere Führung! Also ich finde den Unterschied zu einem Schäferhund jetzt nicht soo extrem, wie er von vielen dargestellt wird. Ja, sie ist sensibel, ja sie hört nicht aufs Wort und macht keine sinnlosen Wiederholungen, aber sie will aktiv geführt werden, läuft nicht einfach nebenher.


    Zur Auslastung: im Sommer weniger, im Winter mehr. ;) Meine Hündin zieht nicht so gern aktiv als Sport. Aber ich lasse sie bei radeln auch ziehen und das klappt gut. Wenn sie keine Lust hat, trete ich halt mehr. Aber süchtig ist sie danach nicht. Ihre Leidenschaft ist das Jagen. Unermüdlich bei Spaziergängen-Wanderungen: unkaputtbar- wirklich! Allerdings muss sie viel trinken und braucht im Sommer Abkühlung im Wasser.
    Was machen wir nun wirklich täglich? Ganz ehrlich: 1-2 Spaziergänge wie mit den anderen Hunden von 60-90 Minuten plus 3mal die Woche größere Wanderung von 4 Stunden. Sie hat viel Freilauf und einen sehr großen eingezäunten Garten zur Verfügung, aber sie ist lieber im Haus. Schläft bei uns im Zimmer und heult, wenn man sie draußen lassen würde. Regen und Kälte sind nicht ihr Ding, was nicht heißt, dass sie keine Schlammschlachten mag oder Schnee scheut.


    Das wars so im Groben. Wie gesagt, es ist ein Mix - die reinrassigen sind je nach Linie bestimmt anders...

  • Ich denke nicht, dass es geht. 11h am Tag unterwegs zu sein wegen Job ist einfach eine Hausnummer.
    Und ja, ich war zeitweise selber sogar länger wegen Job weg und war sehr froh, dass meine fremdbetreut wurde.


    Zum anderen, Huskies sind absolute Jäger. Nicht mit etwas Antijagdtraining in den Griff zu bekommen. Das sage ich, obwohl ich selber einen Jäger habe.
    Den ganzen Tag im Büro mit entsprechender Auslastung würde vermutlich irgendwie gehen.
    Aber was man gerade im IT -Bereich nicht vergessen sollte, so haaren unendlich viel.


    Zugsport ist die optimale Auslastung, ja. Allerdings nicht täglich.
    Alleine halten, nicht wirklich gut.
    Zu zweit wäre besser, gerade, wenn mal nicht möglich ist, den Hund mitzunehmen.


    Leinenführigkeit ist schwierig, da fordert es absolute Konsequenz.
    Huskies sind überhaupt nicht dumm. Aber sie brauchen vernünftige Gründe, damit sie tun, was man möchte.
    Und damit sind nicht Leckerlis gemeint.


    Wir haben hier in der Nähe eine Nothilfe für diese Hunde, am Ostrand Hamburgs.


    Die letzten beiden, mit denen ich mehr zu tun hatte, als sie nur hin und wieder zu treffen, wurden abgegeben. Weil ihre Halter Probleme mit ihnen hatten.





    Tapatalk Gekritzel von unterwegs

  • Hallo,



    Zitat

    So, ich bin seid ca. 1 1/2 Jahren täglich in Foren unterwegs und informiere mich über die Rasse. Also ist die Aussage das ich mich damit noch nicht beschäftigt habe nicht tragbar. Seitdem ist mir auch klar, das ich mein Leben damit drastisch verändern würde, aber damit habe ich mich schon auseinander gesetzt und es ist mir ganz klar bewusst, auf was ich mich einlassen würde.


    Sich das ganze in der Theorie überlegen und sich im Kopf damit 'auseinander setzen' reicht meiner Meinung nach nicht unbedingt. Bei Dir ist es mir ganz klar die Praxis, die fehlt. Wie kamiko völlig richtig schrieb: es geht nicht darum, dem Husky eine Wahnsinnskondition anzutrainieren und ihn stundenlang rennen zu lassen, sondern eher darum, dass sie keine Befehlsempfänger sind und potentiell passionierte Jäger sein können.


    Zitat

    Dennoch habe ich den Eindruck und das ist wirklich nicht böse gemeint, das hier einige Leute Dinge schreiben und selber nur gehört haben das Huskies viel Sport brauchen, keine Wachhunde sind, einen übertrieben Jagdtrieb haben, hyperaktiv sind und nicht für berufstätige geeignet sind.


    Mich kannst Du damit unmöglich meinen, ich weiss, wovon ich rede. :smile: Ich war selber Halterin, war öfters auf Ausstellungen (ohne meine Hunde) und treffe heute im Tierschutz und auf dem Platz immer mal wieder auf Huskies (und ihre Besitzer).


    Zitat

    Ein DSH ist fast das Gegenteil eines Huskies, allerdings gefällt mir auch diese Rasse und ich weiß auch, dass diese Hunde auch sehr sportlich sind, wenn Ihnen das antrainiert wurde.


    Nein.


    Wofür möchtest Du denn einen Hund? Was soll seine 'Aufgabe' sein? Welche Anforderungen stellst Du an Deinen zukünftigen Hund?

  • AnnetteV, da stimm ich dir zu.
    In den Aussagen sind viel zu viele Theorien a la In Foren unterwegs, Videos geguckt, Buecher gelesen etc..


    Sascha, wenn du dich fuer diese Rasse entscheiden moechtest, musst du sie erleben und kennenlernen. Alles andere kann dir ein Forum oder User-Erfahrungen nicht ermoeglichen.
    Ueber facebook koenntest du dich z.Bspl. an entsprechende Gruppen anschliessen.Die Mitglieder sind weitverstreut im Land und machen gerne Treffen, um einem die Rasse und den Zughundesport naeher zu bringen.Sie haben auch schon oft Leutchen von den Rosa Wolken geholt.
    Darunter sind auch viele passionierte Zuechter und "richtige" Sportler.


    Ich kann dir nur empfehlen, verschiedene Rassen kennenzulernen und den Umgang mit ihnen auszuprobieren.
    Mein voriger Hund war ein DSH uebrigens....Diese beiden Rassen liegen Welten auseinander... Deshalb hab ich auch keinen DSH mehr...Weil es eben nicht "meine" Rasse ist und mir viele Dinge daran auf den Keks gehen.


    Du erwaehntes noch die Hochleistungslinien.
    Keine Angst, kein vernuenftiger Zuechter wird dir als Laie so einen vermitteln. ABER die Hochleistungslinie entscheidet sich zur "Normallinie" nur durch ihre hoehere und ausdauerndere Kondition. Im KOPF und Verhalten sind alle "Linien" gleich.

  • Ich selber habe ne Huskymix Hündin. Die gute sollte eigentlich meine Jagdhündin im Zugsport unterstützen. Ich habe mich schon sehr auf die Starts in der Zweihundklasse gefreut!!! Leider ist mein Husky ein fauler Hund. Sie geht gern spazieren und wandern, keine Frage. Aber mehr muss es nun wirklich nicht sein. Ich denke bei ihr schlägt eher der Schäferanteil durch, denn auf dem Platz läuft sie ne super UO. :headbash:


    Dadurch das ich nun auch ab und zu auf einigen ZHS Veranstaltungen war, habe ich auch einige Huskys kennengelernt. Auch privat kenne ich einige Hund/Halter Gespanne. Und wenn ich so richtig überlege ist kein einziges Team dabei welches den Hund alleine hält, ihn ausschließlich in der Wohnung hält, den Hund ableinen könnte oder einen Wachhund hat.
    Ich möchte Dir damit sagen das der Jagdtrieb auch bei Showlinien (die es durchaus gibt) entsprechend stark vorhanden ist. Wenn du Glück hast ist bei der Showlinie der "will to go" ebenso geschwächt vorhanden, aber auch hier ist er noch da!
    Der Husky ist ein sehr ursprünglicher Hund. Er wird immer selber Entscheiden wollen, er wird keinen "Kadavergehorsam" zeigen, und wenn er der Meinung ist das du unfähig bist mit ihm zu kommunizieren wird er dir das ziemlich deutlich zeigen.
    Als Mensch der in der Stadt lebt, lediglich eine Wohnung zur Vewrfügung hat, den Hund einzeln hält und so lange arbeiten ist - würde ich dir von einem Husky abraten!


    Achso noch etwas ... auch bei langen Radtouren... Wie willst du einen Husky führen wenn er nicht abgeleint werden kann? 160 km neben dem Rad? Finde ich dem Hund gegenüber auch nicht fair, denn damit befriedigst du lediglich Deine Bedürfnisse. Nicht die deines "Partner" Hund! ;)

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