Husky Spaziergang Dauer

  • Dass der Husky ein anspruchsvoller Hund ist habe ich schon oft gelesen und auch in Videos gesehen.


    Dennoch stellt sich mir die Frage ob die Zucht heutzutage überhaupt noch etwas mit der Leistungslinie zu tun hat.


    Ich habe auch schon gelesen, dass es Besitzer eines Huskies für totalen Quatsch halten, das alle super viel Sport brauchen. Das soll heißen, dass wenn mein Husky täglich 20km zieht, dann wird er unausgeglichen, wenn er es an einem Tag nicht tut. Oder sehe ich das falsch?
    Der Jagdtrieb ist wirklich die Sache, die ich persönlich sehr Schade finde. Dennoch tut es meiner Euphorie keinen Abbruch. Entweder der Hund kann es, oder er kann es nicht. Dafür entspricht das Wesen viel zu viel dem, was ich mir unter einem Hund vorstelle.


    Glaubt Ihr, dass der Hund einen Arbeitstag von elf Stunden schafft oder sollte ich mich lieber, erstmal, von dem Gedanken verabschieden?


    Danke nochmal für eure zahlreichen Antworten :gut:

  • Ich denke, 5 Tage die Woche 11 Stunden am Tag sind zu viel. Allerdings für ziemlich viele Hunder außer einigen, die wirklich gerne mitlaufen und eigentlich "nichts tun".
    Und wo willst du die Zeit zum Hundetraining dann hernehmen?
    Ich glaube, bei diesem Zeitschema ist Hundehaltung allgemein schwierig.
    Ich laufe mit Thori, wir machen Mantrailing und sie läuft am Roller/Trike/Schlitten.
    Sie würde das Haus niemals bewachen. Ein Käsebrot oder Würstchen als "Eintritt" wäre natürlich gerne gesehen, aber Streicheleinheiten gehen auch, und sie würde den Eindringling für einen netten Kerl halten.
    Sie ist leise, auch beim Jagen (Mäuse, Singvögel, Kaninchen, Katzen, alles im Wald...). Wir müssen echt drauf achten, dass die Haustür zu ist, weil sie genau weiß, welche Nachbarn Kaninchen haben. Zwei Mal haben die Nachbarn angerufen, als wir schon auf der Suche waren, und wir hatten sie innerhalb von 10 Minuten wieder. An guten Tagen kann ich sie ableinen (meist mit Schleppleine dran).
    Es muss nicht jeder Tag ein Trainingstag sein, aber so 4 Mal die Woche schon.


  • Naja, wieviel Zeit wäre denn in den während den 11 Stunden für deinen Hund? Meine Hunde kommen auch mit ins Büro, d.h. wir gehen vorher 1,5h laufen, dann ist 4 oder 5 Stunden Ruhe und dann geht's wieder 1h raus. Dann wird wieder der Rest verpennt und danach geht es nochmals 1 - 1,5h Gassi und dann nach Hause. So halten die Hunde das gut durch, müssten sie aber die 9 Stunden Bürozeit komplett verschlafen würden die wohl auch mal um Aufmerksamkeit betteln.
    Es gibt bestimmt Hunde die auch 11 Stunden einfach nur bei ihrem Herrchen sein wollen, mitlaufen, nichts fordern, nur mal kurz raus zum Pipi machen . . . aber ganz ehrlich, da sehe ich einen Husky nicht. Vorallem wo willst du denn bei 11 Stunden Arbeit noch Zeit zur Auslastung hernehmen? Große Gassirunden, Zughundesport usw.
    Wenn du mit dem Hund täglich 20km und mehr am Rad machst dann wird der natürlich ordentlich Kondition aufbauen und das auch einfordern. Deshalb würde ich ein gesundes, abwechslungsreiches Programm machen, aber das auch durchaus mal einen "Ruhigen Tag" beinhalten sollte, der Hund muss auch erfahren dass es mal Tage gibt an denen weniger los ist, sonst hast du Probleme wenn du das Pensum wegen Krankheit oder Arbeit mal nicht halten kannst.
    Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich bin 9 Stunden im Büro, mit Fahrzeit 10 Stunden am Tag außer Haus nur wegen der Arbeit, wenn ich mir vorstelle wie du 11 Stunden reine Arbeitszeit, dann wäre für mich Hundehaltung unvorstellbar. Da wäre ich froh wenn ich morgens so lang wie möglich schlafen könnten & Abends froh wenn ich endlich mal Zeit für mich habe. Mit Hund hat man einfach Verpflichtungen, auch wenn es schön ist Gassi zu gehen und mit dem Hund etwas zu unternehmen, ist es IMMER schön nach 11 Stunden noch raus zu MÜSSEN? Für mich wäre es nichts.
    Ohne Hund könnte ich um 8h aufstehen, mit Hunden stehe ich um 6.30Uhr auf. Ohne Hunde wäre ich um 18.15h zuhause, mit Hunden bin ich um 19.45h zuhause. Und dann habe ich noch nichts gekocht, noch keine Hausarbeit gemacht, noch nicht eingekauft. Wenn ich mehr arbeiten würde dann könnte ich das Zeitlich garnicht schaffen, weder für mich noch für die Hunde.
    Gut überlegen, einen Hund hat man die nächsten 10-15Jahre, traut man sich das zu dem Hund, egal was kommt, gerecht zu werden?

  • Ok, ich habe mich anscheinend falsch ausgedrückt.


    Die reine Arbeitszeit beträgt acht Stunden, wobei sich das auch ab Juli in Festanstellung ändern kann. Zu der Arbeitszeit habe ich dann eine Stunde Pause, sowie zwei Stunden für hin- und Rückweg eingerechnet.


    Aber du hast es anscheinend auch geschafft mit den Hund, samt Arbeit unter einen Hut zu bekommen. Wie hast du deinen Hund denn den Büroalltag schmackhaft gemacht?

  • Zitat

    Dass der Husky ein anspruchsvoller Hund ist habe ich schon oft gelesen und auch in Videos gesehen. :gut:


    Gibt es denn die Möglichkeit, dass du ein paar Hunde live erlebst?
    Mit ihnen spazieren gehst und mal das Wesen der Huskies kennenlernst?

  • In meinem Freundeskreis habe ich leider niemanden mit einem Husky.


    Ich muss mich einfach mal umschauen. Gibt es hier vielleicht eine Liste mit Hundebesitzern in meiner 21224 PLZ Umgebung?

  • Wenn du wirklich einen Husky willst, dann würde ich mich einfach mal mit Züchtern in deiner Nähe in Verbindung setzen und dort mal einen Nachmittag verbringen und dem all deine Fragen stellen!


    Ansonsten zum Thema Zughundesport kannst du theoretisch auch mal an das Team von Michael Tetzner wenden, der dürfte nur ca. 1,5 Stunden von dir entfernt sein..die wissen wohl so ziemlich alles über Zughundesport und bestimmt auch so einiges über Huskys!



    Was mich etwas stutzig macht, ist deine Aussage das du auch einen DSH nehmen würdest..Bis auf die Optik haben diese beiden Rassen ja eigentlich fast gar nichts gemeinsam! Daher solltest du dir wohl vorab mal Gedanken machen, was für Eigenschaften dein Hund eigentlich haben sollte! (Ich halte übrigens beide Rassen für nicht geeignet um den ganzen Tag mit ins Büro zu kommen und dort häufiger auf fremde Menschen zu treffen!)


    Wenn es dir um das Urtypische Aussehen geht, gibt es durchaus noch andere Rassen die einfacher zu handeln sind und dennoch ein bisschen wie ein Wolf aussehen

  • Also ein bisschen rollen sich mir ja die Fussnaegel hoch, was Huskys fuer Sportmonster sind in den Augen der meisten :rollsmile:


    Ich hab selber ne 2 jaehrige Husky-Mix-Huendin, mache aktiv Canicross und Dogscooting, aaaaaaber nicht stundenlang am Tag.
    Mal abgesehen davon, dass fuer Zughundesport in welcher Form auch immer nicht jeden Tag die Wettervoraussetzungen sind , es oft nur saisonal betrieben werden kann schuettelts mich bei dem Gedanken, dass diese Hunde angeblich nicht oder nur schwer lernen.


    Es braucht gewisse Temperatur-/Luftfeuchtigkeitvorraussetzungen fuer das Training, was meist nur in der kalten Jahreszeit gegeben ist. Ansonsten machst du deinen Husky durch die extreme koerperliche Belastung ganz schnell ganz kaputt.
    Du musst auch nicht jeden Tag km- und stundenlang fahren, damit die Muskulatur auch mal ne Chance hat sich zu erholen und aufzubauen.
    Wir sind 3mal die Woche richtig flott unterwegs, an den anderen Tagen ist "nur" spielen mit anderen Hunden, Gassigehen und Wandern angesagt.
    Desweiteren finde ich es bloede, wenn gesagt wird, ein Husky lernt schwer oder gar nicht.
    Waere er so dumm oder schwierig, koennte er niemalsnicht auf eigene Verantwortung ein Gespann ziehen, leiten und lenken, bei dem du nur Beifahrer bist. :headbash:
    Meint ihr, die rennen im Gespann nur drauf los, lassen sich nicht lenken/bremsen/beschleunigen auf Zuruf!?
    Der Unterschied zu anderen ist nur, dass sie ein paar Meter VOR dir anstatt bei Fuss gehen und andere Befehle als ein 0815-Gassihund lernen und ausfuehren.


    Wir machen 3mal die Woche aktives Zugtraining, wenn die Temperaturen es zulassen. Das ist dann ein Mal am Tag und dazu gibt es noch 3 gemuetliche 45-Minuten Schnuffelrunden, WENN Madame noch moechte. Ist ein Angebot von MIR, weil ich gerne draussen bin. Manchmal moechte sie sich auch nur noch loesen und dann wieder umdrehen.
    Ansonsten sehen unsere Tage so aus, dass wir 2mal 45 Min. und 1mal 2 Stunden unterwegs sind. Dabei kann Holly maeuseln, baden, buddeln etc. so lange und ausgiebig wie sie es moechte. Sie muss nicht die Runden stur ablaufen.
    Ableinbar ist sie nach langem Training auch ohne Probleme, laesst sich nur nicht unbedingt bei jedem trainieren. Das ist Charakter-Glueckssache.


    Den Unterschied, den ein Husky zu anderen Hunden ausmacht ist meiner Meinung nicht das angeblich so erhoehte Bewegungsmuss, sondern, dass du als Mensch gerne draussen bist und nicht nur deinen Hund von A nach B um den Block schleifst, irgendwelche Benimm-Kommandos uebst und auf voelligen Gehorsam bestehst.
    Dazu gehoert, dass du mal minutenlang an ner Maeuselstelle wartest, auch mal an Wegkreuzungen angeguckt wirst obs mal da lang gehen kann, beim Zughundesport dem Tempowunsch des Hundes nachgibst etc..
    Also, dass du ZEIT hast, damit der Hund sich in SEINEN Augen QUALITATIV beschaeftigen kann. Nicht, dass er nur das tut was und wie DU gerade moechtest.


    Wie die Beschaeftigung fuer das einzelne Tier dann qualitativ ist, ist unterschiedlich je nach Charakter. Die einen haengen am liebsten im Garten ab und gestalten den um, die anderen laufen/ziehen gerne, der naechste wetzt stur seine Runden draussen ab, wieder einer moechte Nasenarbeit machen, manche spielen Ball.
    Da kannst du beim schon erwachsenen Husky das raussuchen, was fuer dich passend ist. ;)

    Es gibt mit Sicherheit auch welche, die gerne stundenlang im Buero liegen und in der Stadt klarkommen. Meine ist z.Bspl. der typische Wiesen-/Waldhund und absolut nicht fuer die Stadt geeignet.

  • Zitat

    Ok, ich habe mich anscheinend falsch ausgedrückt.


    Die reine Arbeitszeit beträgt acht Stunden, wobei sich das auch ab Juli in Festanstellung ändern kann. Zu der Arbeitszeit habe ich dann eine Stunde Pause, sowie zwei Stunden für hin- und Rückweg eingerechnet.


    Aber du hast es anscheinend auch geschafft mit den Hund, samt Arbeit unter einen Hut zu bekommen. Wie hast du deinen Hund denn den Büroalltag schmackhaft gemacht?


    Naja, ich habe das Glück dass ich meine Zwei mit je 4 Monaten bekommen habe und sie direkt eine Woche nach Ankunft mit ins Büro sind. Sie haben sich sehr schnell daran gewöhnt dass im Büro Ruhe ist und verschlafen wirklich ca. 7 Stunden der Arbeitszeit. Ich habe allerdings auch Windhunde, die sind eh im Haus sehr ruhig, aber natürlich auch nur weil sie eben draußen ordentlich ausgelastet werden. D.h. wir sind trotz 8 Stunden Arbeit 3,5-4 Stunden am Tag draußen unterwegs.
    Wenn du 1 Stunde Fahrzeit hast, wie willst du das denn schaffen davor noch raus zu kommen? Ich geh jetzt mal davon aus dass du um 8h zu arbeiten anfängst, d.h. du müsstest um 7h losfahren, wenn du davor noch mind. 1h mit dem Hund raus willst müsstest du ja 5.30h aufstehen. Dann bekommt dein Hund deine ganze Mittagspause von 1h (natürlich praktisch wenn du dafür nicht erst 20min mit dem Auto zum Gassigebiet fahren musst weil du mitten in der Großstadt bist) und dann hättest du um 17Uhr Feierabend, d.h. 1h Rückweg dann wärst du um 18Uhr zuhause (5 Monate im Jahr ist es um diese Zeit schon dunkel, d.h. man kann nicht mehr so einfach mit dem Hund durch die Natur laufen oder Radfahren). Dann noch 1,5h raus mit dem Hund zum laufen oder Ziehen . . . dann wärste 19.30h zuhause und könntest Einkaufen, Essen kochen, putzen, Freunde treffen usw.
    Du gehst morgen im Dunkeln Gassi während andere noch schlafen & abends wenn du heimkommst ist es oftmals wieder dunkel und du kannst nicht auf die Couch fallen sondern musst dann nochmal ordentlich raus. Huskys ist die Wetterlage da egal (meine Windigen muss ich bei Regen zwingen, die sind da auch mit sehr kleinen Runden zufrienden), ein Husky blüht dann erst richtig auf.


    Du musst dich einfach für dich Fragen ob du das wirklich willst & vorallem ob du das die ganzen nächsten Jahre willst?
    Ein Husky ist eben ein Hund der wirklich seine täglich Bewegung und Auslastung bekommen sollte. Es gibt andere Rassen die 1. Auch ohne speziellen Sport glücklich sein können & die eben nicht so einen Bewegungsdrang haben & mehr "nebenher" laufen, d.h. Glücklich sind wenn sie mit ihrem Menschen zusammen sein können. Aber ein Husky ist meiner Meinung nach nur wirklich Glücklich wenn er ordentlich bewegt wird und seiner Bestimmung, dem Ziehen, nachkommen darf.

  • Zitat


    Du musst dich einfach für dich Fragen ob du das wirklich willst & vorallem ob du das die ganzen nächsten Jahre willst?
    Ein Husky ist eben ein Hund der wirklich seine täglich Bewegung und Auslastung bekommen sollte. Es gibt andere Rassen die 1. Auch ohne speziellen Sport glücklich sein können & die eben nicht so einen Bewegungsdrang haben & mehr "nebenher" laufen, d.h. Glücklich sind wenn sie mit ihrem Menschen zusammen sein können. Aber ein Husky ist meiner Meinung nach nur wirklich Glücklich wenn er ordentlich bewegt wird und seiner Bestimmung, dem Ziehen, nachkommen darf.


    :gut:
    Wollte gerade Ähnliches schreiben, da kamst du mir zuvor :D .

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