Welpe steht sich mit seiner Angst manchmal selber im Weg

  • Zoey ist heute 15 Wochen alt und wie der Großteil ihrer Wurfgeschwister von ängstlicher Natur.


    Ich finde es gut das sie nicht direkt auf andere Hunde und Menschen losstürmen möchte.


    Aber manchmal steht sie sich mit ihrer Angst auch selber im Weg.
    Z.B. wenn sie auf ihrer Pipiwiese steht (sie hat da schon ein übliches Örtchen ausgemacht) und sie nicht in Ruhe Pipi machen kann, weil sie sich bei jedem Geräusch umschaut je nach Geräusch oder wenn sie eine Person erblickt hat auch sofort aufhört.


    Sie läuft für ihr Alter auch schon recht gut an der Leine.
    Hat sie jedoch wieder ihre Angstphase, zieht sie vermehrt, bei jedem ziehen bleibe ich stehen, in normalen Situationen läuft sie dann recht schnell wieder zu mir und bei lockerer Leine gehts weiter.
    In Angstsituationen (wohlgemerkt nur vor Geräuschen, da ist dann nichts sichtbares) bleibt sie dann aber ziehend stehen, dadurch bekommt sie ja nur noch mehr Stress. Ablenken lässt sie sich dann nicht.
    Mache ich einen Richtungswechsel klappt es recht gut, sobald ich aber wieder in die andere Richtung gehen möchte geht das Spielchen von vorne los.
    Sollte ich mit meinem Verfahren dran bleiben oder besser irgendetwas ändern?
    Läuft sie übrigens korrekt mit lockerer Leine neben mir, lobe ich auch immer wieder mal.


    Bisher war es so, das ich auf ihre Angst gar nicht eingegangen bin, nun lass ich aber, das der Hund sich selber trotz das man da nicht drauf eingeht, immer weiter reinsteigern kann, ganz nach dem Motto "oh hier bei dem Geräusch hatte ich letztes mal Angst, ich weiß zwar nicht mehr warum, aber ich muss jetzt wieder Angst haben" und der Hund so von alleine nicht mehr aus dem Schema herauskommt.


    Also wäre ein anderes Verhalten von mir doch besser? Welches wäre angebracht?

  • Schwierig zu beurteilen, wenn man die Situation nicht genau kennt.


    Geh ich mal davon aus, dass der Hund bei einem plötzlichen Geräusch (ob Sichtbar oder nicht) erschrickt und wegzieht, dann würde ich den Hund zu mir rufen und ihm dafür (für das Kommen) ein Leckerli anbieten.


    So lernt der Hund, wenn es ungemütlich wird, geh zu Frauchen und dort gibt es Belohnung und Sicherheit.


    Hat der Hund generell ein Problem mit Geräuschen könnte vielleicht eine Geräusche-CD hilfreich sein. Aufbau in positiver Stimmung, erst ganz leise und es so steigern, wie der Hund es annimmt. Langsam aufbauen, der Hundehalter sollte sich hier in Geduld üben und lieber in sehr kleinen Schritten oder auch mal mit Rückwärtsschritten begnügen.

  • Nein generell hat sie keine Probleme mit Geräuschen, es ist bei ihr nur phasenweise und besonders im dunkeln.


    Sie reagiert dann leider nicht auf Ansprache meinerseits, egal ob schnalzen, Namen rufen, locken mit Leckerchen o.ä. sie ist dann wir erstarrt.


    Meist nehme ich dann einen Richtungswechsel vor, was in diesen Momenten leider ein kurzes mitziehen bedeutet.
    Nur ob das das richtige ist? Hmm

  • Ezri war ja auch ein eher unsicherer Welpe(wie das klingt- ist ja noch gar nicht lang her*g*)- ich hab ihr einfach die Zeit gegeben, sich alles in Ruhe und aus der Ferne anzusehen, sie durfte so lange sie wollte sitzen oder stehen bleiben, um sich z.B. Leute oder so anzusehen.
    Ich habe sie dabei nicht allein gelassen, sondern ihr Sicherheit gegeben, z.B. ein ruhig gesagtes "Ist gut" oder auch mal in den Arm genommen, vor der Brust gestreichelt- Sicherheit geben, Beistehen, nicht trösten!


    So hat sie sich mittlerweile super entwickelt und meistert gruselige Situationen ganz toll.

  • Ich denke, wenn es nur im dunkeln passiert, ist es wohl eher ein Gefühl des "Nicht-Kennens" und löst deshalb Ängste aus.


    Ich würde es einfach ignorieren und mit dem Hund solche Spaziergänge üben. Das heißt, gehe mal öfters mit ihr durch dunkle Straßen.


    Ich selbst habe gemerkt, dass Junghunde oftmals sich erschrecken, wenn die 2 hellen Augen eines Autos im dunklen auf sie zu rasen. Daran müssen sich Hunde auch erst einmal gewöhnen.


    Also, keine Panik schieben, einfach kurze Spaziergänge an der Straße mit plötzlich auftauchenden hellen Augen üben.

  • Ich würde es NICHT ignorieren- stell dir vor, du als kleines Kind wärst im Dunkeln unterwegs, im Gebüsch knackt es, der Wind heult, du gruselst dich und bekommst echt ANgst- und Mama? Zieht dich weiter und schaut dich nichtmal an...
    Blöd oder?
    Gleiche Situation, Mama drückt deine Hand und sagt "Alles gut, ich bin bei dir, nichts wird passieren"- gleich besser oder? ;)

  • Wie steh ich ihr denn bei?


    Normalerweise darf sie in Ruhe gucken wenn sie etwas interessantes sieht oder etwas vor dem sie Angst hat, aber das soll sie nicht mit gespannter Leine machen.
    Weil ich ja eben gelesen habe, das sie durch den Druck nur noch mehr Stress bekommt und sich darein steigert.
    In diesen Situationen reagiert sie aber auch wie gesagt nicht auf mich, weil sie dann zu gebannt ist von ihrem Objekt.


    Wo wir beim fragen sind, wenn Leute auf uns zugehen oder wir an stehenden vorbei müssen hat sie auch Angst und zieht dann in die entgegengesetzte Richtung, sprich nach hinten.


    Wie reagiere ich dann am besten? Weiterziehen? Stehenbleiben geht zumindest bei stehenden Personen nicht immer und Straßenseite wechseln auch nicht immer.


    Sie ist bei weitem nicht mehr so ängstlich wie noch vor 4 Wochen nach ihrem Einzug hier, da hatte sie wirklich noch vor allem Angst, Autos, Fahrräder, LKW´s und logischerweise überhaupt die ganze Umgebung.

  • Ich gebe mal ein Beispiel für die Pipirunde von gerade eben.


    Die 1. Runde ging ich mit Fala und Zoey.
    In der Hausreihe vor dem Feld (andere Straßenseite) findet wohl eine Party statt, sodass Zoey Angst hatte vor der Musik.


    Sie machte kurz Pipi, mehr jedoch nicht, obwohl ich genau wusste das dringend ein Häufchen dran wäre.
    Sie kam aber leider nicht zur Ruhe, schaut nach links, rechts, hinten, überall hin.
    Weiter gehen ging nicht, denn da sind keine Laternen mehr und da macht sie erst recht nicht.


    Also ging es nach einiger Zeit wieder zurück.
    Hier wieder mit dem Schema, stehenbleiben wenn sie zieht und sie auch gucken lassen wenn sie möchte.


    Kaum zuhause fing sie an zu jammern, logisch, es drückte ja immernoch im Darm.
    Also bin ich mit ihr alleine wieder raus.
    Am Haus mit der Musik vorbei ging noch relativ gut, mit immer wieder ängstlichen Blicken, auf der Wiese standen wir dann ca 10min.
    In der Zeit wieder das gleiche, hin und her gucken.
    Ich stand in der Zeit ruhig mit ihr auf einer Stelle.
    Irgendwann drückte es dann so sehr, das sie ihr Geschäft erledigte.


    Und schwupps wollte sie wieder nach Hause ziehen, also wieder das übliche Spielchen zwischen ziehen und stehenbleiben (es wird definitiv schon weniger) aber sie war letzlich doch wieder so gestresst, das sie anfing zu hecheln. :|

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