Unsere Deutscher Pinscher Dame Nola ist eine Herausforderung


  • Hi,


    ich wollte mich hier nochmal zu Wort melden... Vielleicht hilft es, nochmal deinen Eingangstext anzuschauen... Ich habe hier auch einen Junghund (knapp 6 Monate) sitzen und daher ist die Welpenzeit noch nicht so weit in der Vergangenheit...
    Ich muss sagen, dass dein Eingangstext nicht sehr von Empathie und Verständins für den Welpen zeugt, was meiner Meinung nach einige Reaktionen hier erklärt...
    Du sagst gleich am Anfang "Die Autofahrt war ein einziges Gejaule", du sprichst von Wehleidigkeit und aggressiver Spielart... Hallo?! Das ist ein Welpe... Es hört sich so an, als gibst du der Kleinen die Schuld an ihrem Verhalten...
    Nochmal zur Verdeutlichung: Ihr Verhalten ist ganz NORMAL für einen Welpen! Sie ist ein Baby und es ist an euch, ihr die Menschenwelt zu erklären. Und zwar Schritt für Schritt und so, dass sie es versteht. Wenn ihr sie weiter bei "Fehlverhalten" in den Kennel sperrt, lernt sie gar nichts. Wenn sie Unerwünschtes Verhalten zeigt, ist es an euch ihr ein alternatives erwünschtes Verhalten zu zeigen, zu festigen und schließlich, wenn sie es beherrscht, es einzufordern. Wenn ihr durch frühere Aufzucht eines Welpen noch nicht erfahren genug seid, sucht euch eine kompetente Hundeschule, die euch begleitet und bildet euch selbst weiter.
    Die Aufzucht eines Welpen fordert einem Einiges ab und man kann viel falsch machen, was sich dann beim erwachsenen Hund rächen kann.
    Wenn ihr keine Freude an der Welpenzeit der Kleinen habt, läuft einiges falsch und das kann man nur mit kompetenter professioneller Unterstützung in richtige Bahnen lenken,


    Lg,
    Rafaela

  • Es geht mir ja wirklich nur darum:


    SIE HÖRT NICHT AUF ZU BEISSEN. Egal ob wir es ignorieren, weggehen oder versuchen sie zu beruhigen. Sie hört nicht auf, bis sie eben von alleine runterfährt.


    Deswegen haben wir uns schlau gemacht, was es noch für Optionen gibt. Und da wurde uns eben eine Box empfohlen. Und es kann mir niemand erzählen, dass nicht der erste Reflex, wenn man körperlich angegriffen und verletzt wird, ein Klaps (nicht Prügel) ist.


    Wir sind keine Unmenschen und Nola ist unsere Prinzessin. Wir wollen nur das Beste für sie und wer uns kennt, weiß das auch. Geschriebenes kommt manchmal falsch rüber.


    Alles andere, danke trotzdem für eure Erläuterungen, ist uns klar.


    Und ja, wir gehen bereits in die Hundeschule, weil es hier öfter gefragt wurde.

  • Man kanns auch übertreiben. Mit Kommentaren und mit der "Früherziehung" des Welpen.


    Kommt alle mal etwas runter...




    Themenstarterin:
    Dein Hund ist 9 Wochen! Der kann weder Deutsch, noch ist er stubenrein, noch "muss" der irgend etwas können.


    Ihr solltet dringend umdenken! Das Einzige, was euer Hundebaby - und genau das ist Nola momentan - lernen muss, ist dass ihr für sie da seid, dass ihr für sie sorgt, dass es einige wenige Regeln gibt und ansonsten muss dieses Hundekind nur und ausschliesslich das Leben kenne lernen! Punkt-Ende! Keine Früherziehung, keine Kommandos, kein "ich bin der Boss" Gehabe etc.


    Die Welpen schlafen in diesem Alter oft alle 2h eine Weile. Weckt sie ja nicht auf, sonst erzieht ihr euch ein Duracell-Teufelchen.
    Immer nach dem fressen, schlafen und spielen raus zum pinkeln. Etwas die Umgebung angucken, neue Untergründe entdecken, wieder rein, fertig.
    Zwischendurch mal auf der Wiese 5min. toben lassen oder den Verkehr an der Strasse beobachten, fertig.
    Das junge Hundehirn ist damit vollauf beschäftigt.
    Kommandos braucht ihr noch lange nicht. Im Übrigen benötigt ein Kommando bis zu 1000 Wiederholung bis es sitzt - einfach damit du einen Eindruck davon bekommst was es bedeutet, ein Kommando zu lernen.


    Je mehr Ruhe dein Hund hat, desto weniger überdreht wird er sein. Natürlich muss ein junger Hund auch mal fetzen dürfen. Aber die meisten Leute wollen einfach viel zu viel von den Kleinen. Im Rudel wären die noch viele Monate einfach nur da zum fressen, spielen, raufen und schlafen.


    Für den jungen Hund ist es eine extreme Umstellung, stell dir vor, wäre er noch bei der Mutter würde er sich nie weit weg von ihr bewegen. Jetzt verlangt der Mensch aber, dass er mit 9 Wochen plötzlich nach draussen soll obwohl das gegen seine Natur geht. Er soll raus, in den Verkehr, unter Leute etc. Das ist mega viel an Eindrücken, die der Hund managen muss.


    Zu Hause müsst ihr lernen, den Hund zu managen. Ihr müsst lernen, wie man mit einem Welpen umgeht. Dass man ihn NIE auf den Boden drückt, EGAL wie verzweifelt man ist. das tut man nicht!
    Ihr seid nicht der Boss, ihr seid die Vertrauenspersonen. Darum geht es momentan. Vertrauen aufbauen. Das kommt nicht einfach so, das muss man schon was dafür tun.


    Damit das Mobiliar und die Hände überleben, gebt der Kleinen ein Kautau oder eine Torgaswurzel. Installiert z.B. in der Küche ein Türgitter. Wenn sie ihre Anfälle bekommt lasst sie in der Küche auf dem Zeug kauen aber so, dass sie euch sehen kann. Soziale Isolierung wäre für ein Hundekind unverständlicher Horror.


    Welpen haben ihre schlimmen 5 Minuten - dagegen kannst du nichts tun, das legt sich mit der Zeit. Bring alles in Sicherheit was nicht kaputt gehen darf, mach die Türen zu wo sie nicht rein darf und gib ihr ein grosses Plüschtier oder Kissen, mit dem sie fetzen darf.


    Stachle den Welpen nicht durch Berührung noch mehr dazu an, eure Hände als Kratzbaum zu missbrauchen (passiert unbewusst schnell).


    Ein "Aua" versteht kein Welpe, der spricht kein Deutsch ;) was er aber versteht ist ein abartig hohes lautes Kreischen. Stell dir vor, jemand haut dir volle Pulle mit dem Hammer auf den Daumen. Nächstes Mal, wenn dein Welpe sich deine Hände greift dann Kreisch los. Nicht nur kurz quietsch. Hast du noch nie einen Welpen kreischen hören wenn er sich erschrocken hat? das ist dann ein "Uoiioiiioioioioiiiiiooooiuoiuiiiiiii" und hört fast nicht mehr auf. DAS beeindruckt.
    Aber dann musst du noch richtig reagieren dazu. Du erstarrst, oder stehst auf und drehst dich weg, beachte die Kleine dabei nicht mehr.
    Lass den Moment richtig einfrieren.
    Dann entspannen und absolut NEUTRAL sein zum Welpen-- NIE NIE NIE nachtragend reagieren. Das kommt in der Hundewelt nicht vor, damit können sie nicht umgehen.


    So, und ansonsten - du bist nicht alleine :)


    Und glaub mir eines: alles geht vorbei! in 2 Wochen wirst du andere Themen als gaaanz schrecklich anstrengend empfinden.
    Das zieht sich hin bis zur Junghundezeit mit ca. 6 Monaten. Alle 2 Woche kommt was Neues.

  • Puuh, erstmal tief durchatmen!


    Mir scheint es auch so, dass schon zu viel von dem Welpen verlangt wird.


    Wenn sie in die Wohnung macht, dann wart ihr einfach zu langsam. Sie kann es noch nicht wissen und wenn sie muss, dann muss sie eben. Wenn sie es vor lauter Aufregung nicht schafft eine Stunde einzuhalten, dann muss man eben öfter gehen. Ist sehr mühsam anfangs, aber so ist das eben.


    Darf sie nun aufs Bett oder nicht? Sie drei Tage lang ins Bett zu lassen und es dann zu verbieten ist kompletter Schwachsinn (sorry!). Das verwirrt den Welpen nur und bringt überhaupt nichts. Sie sollte von Anfang an einen fixen Platz haben.


    Bezüglich Wohnung zerlegen: was macht sie denn? Gebt ihr halt Sachen, die sie zerkauen/zerfetzen darf. Bei uns waren das einfach ganz viele Klorollen oder Karton. Das kann sie zerkleinen, du machst es nachher weg und alles ist entspannt. Hat sie Kauartikel zum Beschäftigen? Irgendwelche Rinderhautknochen, oder so was? Elchgeweih ist für junge Hunde auch toll. Daran darf sie sich austoben.


    Wie spielt ihr mit ihr? Wieso kommt sie immer wieder an eure Hände? Verwendet doch eine lange Kordel oder so, da kann sie reinbeißen.


    Und sonst ... Ruhe, Ruhe, Ruhe. Mehr muss sie nicht können. Das "Nein" sollte auch gezielt gelernt werden, sonst nimmt es der Hund nicht wahr bzw. lernt, dass er das Kommando einfach ignorieren kann.

  • Zitat

    Es geht mir ja wirklich nur darum:


    SIE HÖRT NICHT AUF ZU BEISSEN. Egal ob wir es ignorieren, weggehen oder versuchen sie zu beruhigen. Sie hört nicht auf, bis sie eben von alleine runterfährt.


    Beissen kann ein Ausdruck von Nervosität sein (vllt. weil noch Vertrauen fehlt, die Mama, die Geschwister...). Dann braucht Welpi was zum Kauen. Seil etc. genug von dem Zeug rumliegen lassen. Und damit, und mit ihr spielen.

  • Danke für die letzten Kommentare, sehr hilfreich. :)


    Ja, man kann en Eindruck bekommen, wir hätten wenig für unseren Welpen übrig, aber ich wollte einfach nicht eine ellenlange Geschichte hier schreiben, sondern nur das Wichtigste, ganz pragmatisch.


    Also jetzt erstmal gar nichts mit ihr üben, sondern nur spielen, rausgehen und Fressen geben? Wann fängt man mit Kommandos an? Wird uns sicher auch in der Hundeschule gesagt.


    Wir wollen nichts falsch machen, dachten man muss von Anfang an konsequent sein, ihr klar machen, dass sie uns nicht auf der Nase rumtanzen darf. Unser Züchter sagte uns ja auch, mit den Pinschern muss man gleich von Anfang an arbeiten, also auf keinen Fall im Bett schlafen lassen etc.


    Sie hat so ziemlich alles was es an Kauspielzeug gibt. :D Wir geben es ihr auch, wenn sie unsere Gliedmaßen attackiert. :lol: Nur manchmal sind die eben viel lustiger und Spielzeug wird ignoriert.

  • "Prägephase" bezieht sich vor allem auf die Eindrücke, auf Außenreize, Situationen. Alles, was der Welpe in der Prägephase kennen lernt, gehört für ihn dann zur Umwelt, ist für ihn "normal".
    Damit ist nicht die Erziehung gemeint, keine Kommandos. Sondern so was wie Busfahren, Staubsauger, Autolärm usw.


    Und Achtung mit "sie ist unsere kleine Prinzessin":
    Es ist wichtig, dass der Hund auch lernt, dass er nebenbei läuft, er nicht immer im Mittelpunkt steht. Das ist wichtig, sonst wird's ein kleiner frecher Tyrann - eine Rolle, mit der man den Hund überfordert, die nicht artgerecht ist. Deshalb: Nicht jedes Mal reagieren, sobald sie sich bewegt/guckt/euch anstubst usw. Sie sich auch mal sich selbst überlassen, selbst spielen lassen.
    - Das sind ganz allgemeine Sachen im Umgang mit dem Hund, für den ihr jetzt den Grundstein legt.

  • Zitat

    "Prägephase" bezieht sich vor allem auf die Eindrücke, auf Außenreize, Situationen. Alles, was der Welpe in der Prägephase kennen lernt, gehört für ihn dann zur Umwelt, ist für ihn "normal".
    Damit ist nicht die Erziehung gemeint, keine Kommandos. Sondern so was wie Busfahren, Staubsauger, Autolärm usw.


    Und Achtung mit "sie ist unsere kleine Prinzessin":
    Es ist wichtig, dass der Hund auch lernt, dass er nebenbei läuft, er nicht immer im Mittelpunkt steht. Das ist wichtig, sonst wird's ein kleiner frecher Tyrann - eine Rolle, mit der man den Hund überfordert, die nicht artgerecht ist. Deshalb: Nicht jedes Mal reagieren, sobald sie sich bewegt/guckt/euch anstubst usw. Sie sich auch mal sich selbst überlassen, selbst spielen lassen.
    - Das sind ganz allgemeine Sachen im Umgang mit dem Hund, für den ihr jetzt den Grundstein legt.


    Richtig, das machen wir soweit auch. Mit Prinzessin wollte ich nur mal zum Ausdruck bringen, dass wir sie gern haben, und nicht wie viele hier wohl vermuten, hassen wie die Pest.


    Sie spielt viel alleine, aber wir eben auch mit ihr. Den Eindruck, dass sie durch Kommandos lernen überfordert ist, haben wir ehrlich gesagt nicht. Sitz und bleib klappt schon ziemlich gut, mehr üben wir nicht mit ihr momentan. Und eben, dass sie auf nein hört.

  • Zitat

    Richtig, das machen wir soweit auch. Mit Prinzessin wollte ich nur mal zum Ausdruck bringen, dass wir sie gern haben, und nicht wie viele hier wohl vermuten, hassen wie die Pest.


    Sie spielt viel alleine, aber wir eben auch mit ihr. Den Eindruck, dass sie durch Kommandos lernen überfordert ist, haben wir ehrlich gesagt nicht. Sitz und bleib klappt schon ziemlich gut, mehr üben wir nicht mit ihr momentan. Und eben, dass sie auf nein hört.


    das ganze Aufdrehen kann auch das Resultat einer Überforderung sein.
    Ich meine das nicht böse, aber ich finde das auch ziemlich ungewöhnlich das gleich mehrere Kommandos schon innerhalb einer Woche so gut sitzen sollen.

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