Hund (10) und junge Wellensittich(e)?

  • Nächste Woche werd ich mit meiner 10 jährigen Mischlingshündin in eine neue Wohnung umziehen, nun hat mein Vater kürzlich für eine Bekannte einen jungen Wellensittich besorgt, die diesen nun doch nicht haben möchte.. Jetzt sitzt der arme kleine da bei uns im Käfig und keiner will ihn haben, mein Vater selbst hat nur Zebrafinken, dort würde er sich sicherlich nicht sonderlich wohlfühlen..


    Daher dachte ich daran, einen zweiten dazuzukaufen und beide mit in meine neue Wohnung zu nehmen - nun stellt sich mir nur die Frage: Hund und Vögel, geht das gut? Hundi jagt gerne alles was sich bewegt, Katzen, gelegentlich Vögel, auch mal Drachen die in der Luft steigen, zwar nie mit Erfolg, Jagdtrieb ist aber dennoch da. Auch bei den Schildkröten meiner Mutter ist sie immer unglaublich aufgeregt, aber tun würde sie ihnen so weit ich das bisher beurteilen konnte nichts.


    Nun wären die Vogel ja vorerst ohnehin nur im Käfig, beim Rauslassen und Fliegen (natürlich unter Aufsicht) bin ich aber derzeit noch etwas unsicher.. Auch wüsste ich nicht, ob das denn klappt den Hund mit dem Vogelkäfig alleine zu hause zu lassen.


    Habt ihr Erfahrungen? Kann man das einem 10-jährigen Hund noch anerziehen? Der >Vogel ist recht zahm, ruhig und jung, ich denke dem könnte man das eher noch beibringen, dass ein Hund nichts ist, vor dem man sich fürchten muss.


    Was sagt ihr, besteht da eine Möglichkeit, oder muss der Wellensittich nun doch zwischen den Dutzenden von Zebrafinken umherfliegen?

  • Super, dass du den Wellensittich vergesellschaften möchtest :gut:


    Klar geht das, beim Freiflug sollst du sehr vorsichtig sein, dein Hund scheint sich ja in dieser Hinsicht nicht gut beherrschen zu können. Habt ihr das bisher nie geübt, dass er solchen Reizen widerstehen lernt?


    Wenn du dir nicht sicher bist, wie der Hund reagiert, geb ich dir recht und würd sie auch nicht allein in einem Zimmer lassen.

  • Hast du denn keine Möglichkeit die Vögel in einem geschlossenen Bereich fliegen zu lassen z.b. Separates Zimmer oder getrennte Stockwerke?


    Zum Testen würde ich den Hund an eine Leine legen und direkt bei dir halten, bei meinen Zwei Jagdschweinen würde ich sogar einen Maulkorb drauf packen, nicht dass die Vögel zu nahe bei uns landen und doch erwischt werden könnten.
    Dann wirst du ja sehen ob dein Hund schon total aufdreht wenn er die Vögel fliegen sieht. Falls dem so ist wirst du das nur schwer raus bekommen, Vögel sind einfach so klein und zerbrechlich, da reicht ja wirklich wenn der Hund einmal ran kommt und sie sind tot.


    Eine Freundin von mir hat eine ähnliche Situation, dort bekommen die Vögel immer dann Freiflug wenn sie mit dem Hund auf Arbeit ist oder mit im unterwegs ist. Und der Hund schläft im Schlafzimmer und sie lässt die Vögel nachts frei in der Wohnung.


    Probleme den Hund mit den Vögeln im Käfig alleine zu lassen sehe ich weniger, zur Not muss halt der Käfig in ein Zimmer bei dem man die Tür zu machen kann. Aber dein Hund wäre schon ein krasser Jäger wenn er den Käfig kaputt machen würde, trotzdem natürlich darauf achten dass der Käfig ordentlich steht wo er nicht umfallen/ runterfallen kann wenn der Hund z.b. zum neugierigen schauen, mal drankommen sollte.


    Warum nimmt dein Vater nicht noch einen 2 Wellensittich dazu und lässt dann Beide im Schwarm der Zebrafinken mitfliegen? Sorry falls das ne doofe Frage ist, ich kenn mich mit Vögeln nicht aus, aber ist es ein Problem zwei verschiedene Arten gemeinsam zu halten?

  • Danke euch für eure Antworten.


    Das Ding ist, dass ich alleine wohnen werde und nur eine 40-50m² Wohnung habe, die so geschnitten ist, dass die Küche offen in den Wohnbereich übergeht, die Tür vom Schlafzimmer haben wir ausgehebelt, da sie 1. von der Vormieterin ziemlich unschön hinterlassen wurde und ich sie 2. alleine schlicht nicht brauche, wäre nur im Weg, da im Schlafzimmer dahinter der Kleiderschrank ist..
    Notfalls müsste man die Tür halt wirklich wieder aus dem Keller holen, damit die Vögel während ich weg bin dort hin können. Wäre nur blöd für den Hund, da sie gerne auf dem Bett ist, was ja soo vertraut duftet, während ich nicht da bin. Zumal sie auch an allen Türen verzweifelt kratzt, die ihr im Weg stehen wenn sie alleine ist.. :( :


    Alleine wollte ich die Vögel ungern frei fliegen lassen, da man ja nie weiß, was passiert, ob sie mal an eine Scheibe knallen oder doof irgendwo eingeklemmt werden (Hatten das ganz früher mal, dass der Vogel hinter den Kühlschrank gefallen ist, wussten bis dahin gar nicht, dass es da überhaupt Freiraum zum Runterfallen gab - zum Glück waren wir dabei).


    Das mit Leine und ggf. Maulkorb ist aber eine gute Idee, das wäre für den Anfang sicher gut, denke auch früher oder später dürfte sie das drin haben, dass die Vögel tabu sind. Mag andererseits den Hund dadurch aber natürlich auch nicht benachteiligen oder ihr ihre letzten Jahre bei unnötig madig machen. Draußen wird zwar "Nein" gesagt, aber die Vögel fliegen dort ja ohnehin so schnell weg, dass es nie zu einer Situation kam, die wirklich brenzlig gewesen wäre für den Vogel. Von daher ist sie das auf geringer Distanz eigentlich gar nicht gewohnt und ich kann nicht einschätzen, wie sie bei einem Federvieh vor ihrer Nase reagieren würde.


    Ich denke ich werde den Vogel am besten erst alleine mit Hundi mitnehmen, sollte das gar nicht funktionieren, müsste man eben irgendwo ein neues Zuhause für ihn finden. Einen zweiten mag ich wirklich erst dann dazu holen, wenn alles in trockenen Tüchern ist, schließlich haben wir sonst 2 Waisen dasitzen..


    Hab gerade mal etwas gegoogelt, also Zebrafinken und ittiche geht wohl gar nicht zusammen, da die einen Spitz- und sie einen Krummschnäbler sind (oder so irgendwie..) und sich evtl. massakrieren könnten.. :omg:

  • Ja das stimmt, Finken und Wellis geht nicht. Kanarienvögel und Wellis geht z.b. auch nicht, die vetragen sich nicht.
    Dann viel Erfolg beim Testen und hoffentlich bekommt der Vogel bald einen Kumpel :rollsmile: :gut:

  • Puck habe ich mit 1,5Jahren bekommen und ihm noch gut beibringen können, dass die Geier (aka Spatzen, mit Handicaps) nicht gejagt oder sonst wie geärgert werden.
    Draußen hat er schonmal einen Vogel erwischt, der wohl davor gegen eine Scheibe oder so geflogen war. Zum Glück hat Puck diesen aber auf Kommando fallen lassen, so dass dem Vogel nichts weiter passiert ist. Nach ein paar Tagen päppeln konnte ich ihn wieder auswildern.
    Wenn die Vögel daheim im Freiflug sind, legt sich Puck meistens ins Körbchen und ignoriert sie bzw. schaut mich hilfesuchend an, wenn mal einer zu ihm gehopst oder geflattert kommt.
    Ich hab ihn (anfangs mit Leine gesichert) für jedes ruhige und desinteressierte Verhalten gelobt. Anfangs musste er sich auch neben mich legen. Inzwischen darf er liegen wo er mag... und wird immernoch für jedes desinteressierte Verhalten gelobt...



    Spatzenmädel Toni mit Puck


    LG Anna

  • Gehen würde das bestimmt - ich würde jedoch keinesfalls und nienicht den Hund jemals mit dem Käfig allein in der Wohnung lassen. Denn wenn Du nicht da bist, und der sich hochspult, weil das Vögi rumhüpft und pfeift oder flattert, kannst Du ihn nicht ausbremsen!


    Nachdem ich mein Vogelzimmer grad renoviere und die Voliere daher abbauen mußte, sitzen meine derzeit in nem größeren stabilen Käfig auf Rollen (sowas wurde damals noch als "Voliere" verkauft *gg ist grad mal nen Meter breit, echt nur ne absolute Notlösung für kurze Zeit), der hielte im Fall des Falles sicherlich was aus (außerdem hätt Bossi hinterher ne ganz böse Nase, wenn er versuchen würde, sich mit den Pennantsittichen einzulassen *hähä..)- aber die normalen Käfige, die so im Handel sind, sind dafür einfach zu windig, wenn der Hund in den Jagdtrieb kommt.


    Grundsätzlich würde für mich da dasselbe gelten wie für die Hunde und meine Katzen: trennen und sichern, solang man nicht m Haus ist.

  • Hm, hab ich das richtig verstanden? Zwei Wellensittiche in einer maximal 50 qm Wohnung mit einem Hund halten zu wollen, der „gerne jagd, was sich bewegt?“.


    Ohne jetzt auch auf den Hund eingehen zu wollen und ich will der TE auch bestimmt nicht zu nahe treten, aber ich habe zur Vogelhaltung meine eigene Meinung:


    Vögel, die auf den Menschen angewiesen sind, weil sie durch ihn gezüchtet wurden, gehören meiner Meinung nach in eine große Außenvoliere mit einem angeschlossenen wetterfesten, beheizbarem Schutzhaus. Dort können sie Wind, Sonne und Regen erfahren , das Immunsystem wird gestärkt.


    Wenn das nicht möglich ist, sollte meiner Meinung nach zumindest ganztägiger Zimmerfreiflug oder eine wirklich mehrere Meter große Zimmervoliere oder ein eigenes Vogelzimmer drin sein. Natürlich dann mit geeigneten Lichtquellen, mit einem Luftbefeuchter und Duschmöglichkeiten.


    Alles nicht so ganz billig, aber Vogelhaltung ist nun mal nicht gerade preiswert. Das ist unser Preis dafür, dass wir diese wundervollen Wesen einsperren...


    Deine Aussage “Nun wären die Vogel ja vorerst ohnehin nur im Käfig, beim Rauslassen und Fliegen (natürlich unter Aufsicht) bin ich aber derzeit noch etwas unsicher.“


    Fliegen die Vögel dann unter Deiner Aufsicht in der Wohnung herum mit der Gefahr, gegen Gegenstände oder Fenster zu fliegen? Wie lange Freiflug am Tag kämen für Dich in Erwägung?


    Ich weiß, man kann auch alles auf die Goldwaage legen, aber „Vogel im Käfig“ hinterlässt immer eine Gänsehaut bei mir.


    Ich hoffe, Du findest die richtige Lösung....

  • Naja, so löblich deine Ansichten und deine Tierliebe ist, ich denke du weiß, dass eine solche Haltung in 90% der Fälle nicht möglich ist.


    Natürlich ist es nicht ok, diese Tiere massenhaft zu züchten, um sie dann in kleinen Käfigen einzusperren und sich an ihrer Anwesenheit zu erfreuen, aber da finde ich ein Leben in einer Familie mit Unterhaltung, einem einigermassen geräumigen Käfig und einigen Stunden Freiflug und Beschäftigung am Tag doch vielversprechender als eingeengt zu Dutzenden im Zoofachgeschäft, Baumarkt oder sonstwo, wo täglich hunderte Fremde reingaffen und möglicherweise noch Krach machen und gegen die Gitter klopfen und rütteln.


    Mein Vater besitzt und züchtet schon seit Jahrzehnten Vögel, wir haben eine riesige Voliere von rund 4x10m inklusive beheiztem Schutzhaus und einem Raum voller Einzelkäfigen mit Rotlicht und co. für die kranken oder altersschwachen Tiere. Daher war es ihm auch wichtig, das Tier mit Sorgfalt bei einem Händler zu kaufen, den er lange und dementsprechend gut kennt. Nun war das Tier aber wie gesagt spontan doch nicht recht, was auch immer der Grund war (wohl auch der Preis...) und hier sitzt es, in einem der Käfige, da wir ihn schlecht zu den Finken mit rein setzen können. Nun gibt es neben meiner Idee zwei Möglichkeiten: Das Tier bis ans Ende seiner Tage in diesem Notkäfig alleine sitzen zu lassen, ohne Unterhaltung oder jeglichen Freiflug oder es an jemand willkürlichen weiterzuverkaufen oder an den örtlichen Tierpark abzugeben, wo es ihm wahrscheinlich nicht sonderlich gut geht.


    Daher fand ich die Idee, ihn mit zu mir zu nehmen, wenn auch nur 50qm und im Käfig ohne Luftbefeuchter und als Dusche eben leider nur eine einfache Sprühflasche wesentlich besser... WENN es wie gesagt mit Hundi klappt. Wobei sie wie gesagt bisher bei Tieren im Haus (Schildkröte, Kaninchen) nur unfassbar aufgeregt und wuselig war, angegriffen hätte sie keines der Tiere. Wie das natürlich nun bei einem Vogel ist, kann ich eben noch nicht einschätzen, weshalb ich den Hund nicht frei laufen lassen wollte, wenn der Vogel fliegt.


    Mit unsicher in Bezug auf den Freiflug meinte ich eher, unsicher, wie und wann man den Kleinen am besten rauslässt, das letzte Mal Wellensittiche hatte ich vor über 10 Jahren, weshalb ich mich da erst wieder einlesen und informieren müsste. Wann und wie lange hängt ab wie es eben mit dem Hund und generell dem Fliegen klappen würde, soweit ich gesehen habe, gibt es keine Gefahrenquellen außer eben bisher den Scheiben, jedoch folgen hier bald Vorhänge und Rollos.


    Schließlich war es nicht meine Idee mir einen (zudem einzelnen!) Vogel anzuschaffen und in der Wohnung zu halten. Da die Dame nach Nennung des Preises aber dankend ablehnte, ist der kleine Piepmatz nun eben da.

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