Schulhund Eltern sind teilweise dagegen was tun?

  • Zitat

    Ja, das ist eine Idee, aber Dein Hund ist ein Welpe !!!


    Auch Hunde benötigen eine Ausbildung, nur um Besuchshunde zu werden.


    Und Welpen sind sehr schnell überfordert und absolut kein Beschäftigungsinhalt für eine SchulAG


    Genau das. Mit einem Welpen / pubertierenden Junghund würde ich auch keine AG machen. Lasst den Hund erstmal bei euch ankommen und die Grunderziehung lernen. Ladet - am besten erst wenn die Beißhemmung sitzt - regelmäßig einzelne Kinder (maximal 2 oder 3) aus dem Bekanntenkreis ein, die dem Hunde Leckerli geben und mit ihm spielen. Und dann schaut wie er damit klar kommt und was für ein Exemplar Hund ihr erwischt habt. Und wenn die schlimmste Sturm- und Drangzeit beim Hund vorbei ist, dann geht die AG an. Für einen Welpen ist das echt viel und wenn ihr Pech habt, dann hat er später Angst vor der Schule oder vor Kindern, wenn ihr ihn da jetzt überfordert. Kinder sind nunmal nicht immer ruhig und bewegen sich langsam, auch wenn man ihnen das sagt. Das solltet ihr ja am besten wissen. Und das macht Hunden anfangs oft Angst.


    Warum habt ihr euch da so festgebissen, dass ihr JETZT und SOFORT was mit Hund in der Schule machen wollt?

  • Ist zwar Saarland, finde es aber ganz interessant. Auch hier, Zustimmung aller Eltern. http://www.kerpenschule.de/schulhund/schulhund.htm


    Ich habe übrigens mit meinem Hund eine Hunde AG im Rahmen einer Nachmittagsbetreuung einer Grundschule gemacht, ale er zwischen 4 Monate und 7 Monate alt war. Wir haben in der Stunde sehr viel besprochen, Fähigkeiten, Einsatzgebiete, Verhalten der Kinder usw.


    Als mein Hund dann 2 Jahre war, haben wir eine Schulbesuchshund Ausbildung gemacht, die vom bayer. Kultusministerium unterstützt wird. Inhalt war u.a. ein Wesenstest, den ich sehr sehr wichtig finde.


    Wenn ich heute mit meinem Hund in Schulklassen zum Verhaltenstraining gehe, wird immer vorher abgefragt, ob die Eltern einverstanden sind, wenn nein, gehen die Kinder für diese 2 Stunden in eine andere Klasse.


    Klar ist das was anderes als ein Schulhund, aber als Eltern wäre mir wichtig, dass der Hund eine Ausbildung genossen hat und von Fachleuten eingeschätzt wurde.


    VG

  • Hallo,


    ich habe nicht alle Beiträge gelesen, möchte mich aber trotzdem kurz äußern. Ich bin Lehrerin an einer beruflichen Schule und nehme meinen fünf Monate alten Labrador Newton auch teilweise mit in den Unterricht, ca. zwei bis maximal drei Schulstunden am Tag. Freitags hat er Pause.
    Ich hatte ihn bereits mit 9 Woche mit im Unterricht und fand es rückblickend eine sehr gute Entscheidung, ihn so früh mitzunehmen. Weil er als Welpe sowieso noch viel schläft, musste er quasi gar nicht erst lernen, dass er auch entspannt sein kann, wenn viele Menschen um ihn sind. Er hat sich ganz natürlich so entwickelt. Auch heute noch, wo sein Schlafbedürfnis geringer und er im Alltag schon deutlich aktiver ist, heißt für ihn Unterricht ist Schlafenszeit.
    Bis er ausgebildet ist, darf ich ihn nämlich noch gar nicht explizit einsetzen. Aber um ihn an den Schulalltag zu gewöhnen, finde ich es ideal, dass ich ihn jetzt schon mitnehmen darf.
    Für den Aufgabenbereich Schulhund wird hier auch keine explizite Ausbildung angeboten. Ich werde ihn dann mit ca. 18 Monaten zum Therapiebegleithund ausbilden. Sobald er die Ausbildung abgeschlossen hat, wird er eingesetzt. Bis dahin läuft er einfach mit und ich mache die normale Grundausbildung in der Hundeschule.


    Nun noch, was zu tun ist, wenn Eltern / Schüler / Kollegen dagegen sind. Wenn sich Schüler oder Eltern beschweren, mache ich kurzen Prozess. Dann kommt er eben in diese Klasse nicht mehr mit... Ich habe genügend Klassen, die sich freuen würden, wenn ich ihn mitbringe. Bei Kollegen ist es schob etwas komplizierter. Generell ist die Entscheidung bei der Schulleitung. Wenn Kollegen dagegen sind und die Schulleitung dann nein sagt, ist es halt so. Bei mir war es so, dass vorerst skeptische Kollegen bereits durch Newtons vorbildliches Verhalten besänftigt bzw. teilweise schon umgestimmt sind.


    Lg,
    Rafaela

  • Zitat


    [...]
    Wenn sich Schüler oder Eltern beschweren, mache ich kurzen Prozess. Dann kommt er eben in diese Klasse nicht mehr mit... Ich habe genügend Klassen, die sich freuen würden, wenn ich ihn mitbringe.


    Kann ich nachvollziehen. Den Stress muss man sich vermutlich nicht geben.
    Wobei: an einer beruflichen Schule sind die Schüler ja auch schon älter und können viele Dinge selbst artikulieren und entscheiden.
    Im Grundschulalter würde ich der elterlichen Meinung noch mehr Gewicht beimessen.

  • Zitat

    Kann ich nachvollziehen. Den Stress muss man sich vermutlich nicht geben.
    Wobei: an einer beruflichen Schule sind die Schüler ja auch schon älter und können viele Dinge selbst artikulieren und entscheiden.
    Im Grundschulalter würde ich der elterlichen Meinung noch mehr Gewicht beimessen.


    Und Berufsschüler gehen wohl auch ganz anders mit einem Hund um. Und ich glaube, der Lärmfaktor ist geringer.

  • Zitat


    Und Berufsschüler gehen wohl auch ganz anders mit einem Hund um. Und ich glaube, der Lärmfaktor ist geringer.


    Ja, seit Newton mit dabei ist, ist es tatsächlich ruhiger im Unterricht... :)

  • Zitat


    Und wenn man ehrlich ist: Die meisten "Schulhunde" sind doch an erster Stelle dabei, weil deren Besitzer sie gerne mitbringen wollen und nicht weil es für die Kinder so toll ist. Ist ja nix Schlimmes, ich würde meinen Hund auch gerne mitnehmen, aber das geht nunmal nicht immer.


    Also, ich habe einen meiner Hunde (der andere steht gar nicht auf fremde, lärmende Jugendliche) auch mit in die Schule genommen. Zweimal im Monat war aber das Höchste der Gefühle.
    Hund hat sich wie Bolle gefreut, Kinder auch. Der einzige, der ständig unter Strom stand, war ich.


    Einen fröhlichen Junghund und 25 begeisterte (und manchmal auch ziemlich laute) Kinder zu beaufsichtigen und
    nebenher (?) noch Unterricht zu halten, ist echt kein reiner Spaß.
    Wesentlich stressfreier wäre es für mich gewesen, den Hund zu Hause zu lassen.
    Für den Hund übrigens auch, der hat sich nach ein, zwei Schulstunden vor lauter Erschöpfung einfach flachgelegt.


    Mittlerweile habe ich auch einen Allergiker in der Klasse, da ist es, finde ich, selbstverständlich,
    dass der Hund nicht mitkommt. Die Gesundheit der Kinder geht IMMER vor!!!


    Man muss sowas doch nicht erzwingen!!!

  • Ich als Mutter würde erst dir, dann dem Schulleiter und dann der Schulbehörde die Hölle heiß machen bei diesem Vorgehen!!!!
    Ich bin die Mutter des Kindes und ich und zwar nur ich entscheide für mein Kind!!



    Wenn ich also entscheide - aus welchen Gründen auch immer - das ich keinen Lehrerhund ohne irgendeine Ausbildung bzw therapeutischen Hintergrund an meinem Kind haben möchte, dann ist das so!


    Dann kannst du gerne versuchen mich zu überzeugen, aber mit deiner Einstellung würde ich mich bei Gott und der Welt beschweren.


    Ich persönlich finde das ein lieber, netter Welpe! Nicht unbedingt zur Beruhigung einer klasse beiträgt.


    Wenn ich überlege, was meine immer für lustige Dinge getan hat -auch auf ihrer Decke - dann glaube ich das die Kinder den Hund beobachten und nicht das was vorne gelehrt wird. Und das ist nun mal das was schulen bzw Lehrer tun sollen.



    Eine Hunde-ag auf freiwilliger Basis zum erleben des Umganges mit einem Hund, um ihn zu knutschen, streicheln o.ä. Finde ich gut.


    Aber als Begleitung im Unterricht und dann auch noch gegen den Willen der Eltern.... Finde ich persönlich definitiv nicht ok



    LG Rebecca



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  • So seh ich das auch, und zusätzlich erwarte ich vom Lehrpersonal, dass es sich vorrangig um die Bildung meiner Kinder kümmert und nicht zwischendurch womöglich um den Hund. Ich seh deine Freundin da schon mitten im Unterricht den Welpen rausschleppen, weil er mal muss - sowas geht echt gar nicht. Käme hier ein Lehrer auf eine so blödsinnige Idee, würde ich alle, und damit meine ich alle Hebel in Bewegung setzen, um das zu verhindern. Und die Meinung meiner (nicht mehr ganz kleinen) Kinder wäre mir dabei ziemlich wumpe.

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