Welpen angeschrien - Ich bin eine blöde Kuh!!!

  • Hi,


    ich bin gerade völlig durch und schäme mich zutiefst (und das zu recht). Ich hatte heute meinem elf Wochen alten Hund zum ersten Mal mit auf der Arbeit (anders geht es leider nicht). Er hatte viel Spaß, war aber auch super gestresst. Man merkte das daran, dass er komplett aufdrehte, gar nicht zu Ruhe kam, sehr viel Wasser trank und permanent pinkelte.


    Als ich dann mit ihm nach Hause kam, er hatte unterwegs groß und klein gemacht, ist er in die Wohnung gerannt und hat sofort unter den Tisch gepinkelt. Ich habe es dann kommentarlos aufgewischt, was ihn noch wilder machte. Er hat dann ständig in meinen Arm und den Putzlappen gebissen. Ich habe ihn dann in den Kennel gesteckt, damit er sich abreagieren kann. Dort hat er dann eine halbe Stunde geschlummert. Anschließend gab es wieder Terror und er pinkelte in die Box. Dann hatte ich mit ihm ein bisschen im Flur gespielt, um ihn zu ermüden und zack, wieder Pipi. Als er dann wieder nach mir beim Aufwaschen biss, ist mir LEIDER der Geduldsfaden gerissen.


    Ich habe ihn kurz angeschrieen, dass sie endlich Ruhe geben soll. Er ist sogar für einen Vizsla sensibel und ist dann direkt abgedampft. Immer wenn ich ihn jetzt streicheln will, rennt er unter den Tisch und im Freien sogar unter Autos. Mittlerweile liegt er zwar wieder auf meinem Schoß und schlummert / kuschelt, aber ich habe Angst, dass ich unsere Beziehung kaputt gemacht habe.


    Habt ihr einen Tipp wie ich das wieder gut machen kann? Bin echt am verzweifeln.

  • So ein Ausrutscher ist zwar nicht schön, aber eben ein Ausrutscher. Von einem Aussetzer geht die Beziehung nicht in die Brüche, es sollte sich nur nicht wiederholen. Dass dein Welpe bei einem so stressigen Tag durchknallt, ist verständlich. Mein Zwerg war von Arbeit, anderen Hunden, vielen Erlebnissen anfangs auch derart von der Rolle, dass er mich mehrfach gehackt und endlose Male in die Bude gepinkelt hat.
    Du musst ihn jetzt nicht unnötig verhätscheln, benimm dich ganz normal. Mach viel Positives mit ihm, bring etwas Ruhe in den Alltag und wenn er durchknallt, gib ihm etwas zu kauen oder mache ruhige Spiele wie Suchspiele. Und wenn er mal wieder anstrengend ist, geh zur Not in einen anderen Raum, atme tief durch und beruhige dich erst einmal wieder, ehe du dich deinem Zwerg widmest, damit du nicht wieder die Nerven verlierst.

  • Tja passiert ist passiert ;) Mir ist es auch passiert und ich behaupte mal, dass Mia und ich trotzdem eine sehr gute Bindung haben ;)
    Manche Hunde reagieren in solchen Situationen im ersten Moment sehr sensible. Aber ein "schlechtes" Ereignis zerstört keine Beziehung. Behandle den Kleinen ganz normal, versuch ihn nicht zu locken sondern warte ab bis er zu dir kommt. Ich würde wetten, das er morgen alles wieder vergessen hat ;)


    Die Welpenzeit ist nun mal stressig. Ich habe rückblickend betrachtet viele "Fehler" gemacht und nehme mir bei meinem nächsten Welpen feste vor lockerer zu sein. Allerdings hauptsächlich damit ich die Zeit genießen kann - meinem Hund hat es nicht geschadet ;)

  • Gut machen kannst du es dadurch, dass du es in Zukunft besser machst. Am besten wegdrehen, tief durchatmen und überlegen was du als nächstes machen möchtest und erst dann dem kleinen wieder zuwenden.


    Und wenn der kleine eh schon mit auf Arbeit ist und es ihn total stresst, dann würde ich zuhause nur noch schlafen aufs Programm stellen, dann kommt ihr beide besser runter.

  • Das muntert mich auf. Ich war schon ein, zweimal lauter, aber nicht geschrieen, da war er auch ganz ängstlich. Beim nächsten Mal atme ich dann tief durch. Das mit der Ruhepause zu Hause ist nicht so einfach, da er eigentlich nur in meiner direkten Nähe runterfährt.


    Ich hoffe nur, dass er sich das nicht merkt und kein dauerhafter Schaden entstanden ist.


    Was mir noch aufgefallen ist: Wenn ich ihn raus trage, er darf ja noch keine Stufen laufen, oder wir immLiegen spielen, zieht er immer den Schwanz ein, obwohl er munter weiter spielt. Hat er dann trotzdem Angst?

  • Zitat


    Er ist sogar für einen Vizsla sensibel



    Vizsla sind trotz eventueller Trampeligkeit generell eine eher sensible Rasse, die eigentlich einen sehr engen Bezug zu ihren Menschen haben. Ich denke so ein Ausraster passiert jedem mal, aber behalt das ruhig im Hinterkopf, dass du da ne Rasse hast, die gerne gefallen möchte und es gar nicht braucht, hart angefasst zu werden. ;)

  • Er kennt es ja auch nicht, laut angesprochen zu werden ;) Das sind alles Dinge, die der Zwerg noch lernen muss. Auch Menschen auf der Straße sind mal lauter und die Welt geht dabei nicht unter. In Watte gepackt lernt der Stöpsel erst recht nichts. Und dein Missfallen darfst du auch ausdrücken, du musst dir nicht alles gefallen lassen ;)
    Welpen brauchen auch viel Nähe und Körperkontakt; ganz allein sind sie oft noch unsicher. Wenn er sonst nicht zur Ruhe kommt, spricht auch nichts dagegen, ihn in den Arm und auf den Schoß zu nehmen. Nur sollt das kein Dauerzustand werden, irgendwann muss er auch auf seinen Platz (sonst hast du irgendwann einen erwachsenen Viszla auf dem Schoß ;)) Ich setz meinen Stöpsel irgendwann vom Schoß auf sein Kissen und dort kann er auch wunderbar schlafen, wenn er genug gekuschelt hat.


    Beim Tragen fühlt er sich evtl noch etwas unwohl und zieht daher den Schwanz ein. Wie lange hast du ihn schon und wie trägst du ihn? Wenn du ihn erst kurz hast, legt sich das beim Tragen sicher bald. Zum Spielen kann ich da nichts sagen, da hab ich noch keine eingezogene Rute gesehen.


    EDIT: Hunde sind nicht nachtragend und bei einem einmaligen Vorfall wird er nicht dauerhaft negativ geprägt, wenn er nicht zu massiv war (du hast ihn angeschnauzt und nicht quer durch die Wohnung geprügelt - zermarter dich darüber nicht zu sehr ;))

  • Hi Darius,


    dreimal habe ich ihn bisher angemault, aber nicht geprügelt oder gehauen. Ich werde das jetzt nie wieder tun, egal wie er aufdreht. Aber ich bin beruhigt, dass unsere Beziehung davon wohl keinen dauerhaften Schäden hat. Manchmal mache ich mich echt total verrückt.


    Er ist jetzt seit zehn Tagen bei mir. Ich habe auch nichts gegen unsere Ruhestunden, ich liebe sie. Wenn er sich an mich kuschelt und schnarcht, ist das sooo schön. Ich habe aber auch Angst, dass er sich zu sehr daran gewöhnt.


    Zum Tragen: Ich packe ihn unter seinen Vorderbeinchen und trage ihn dann raus. So hat es mir die Züchterin gezeigt.

  • Ich kenne das eigentlich so, dass man den Hund mit der einen Hand unter der Brust und mit der anderen unter'm Po trägt. So wie du das schreibst, hängt der Kleine vorne in deinen Händen und der Hintern baumelt frei. Vielleicht gefällt ihm das nicht und du versuchst mal, ihn so zu tragen, dass du den ganzen Körper stützt?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!