Zweithund - klappt das mit dem Ersten ???

  • Ich glaube, dass die meisten Hunde von einem weiteren Hund im Haushalt profitieren. Hunde kommunizieren untereinander einfach noch mal anders als mit Menschen. Dass sie dadurch eine weitere soziale Ebene haben, diese Hund-Hund-Ebene, tut ihnen gut, glaube ich.
    Und doch gibt es Einzelexemplare, die lieber auf Hund-Hund-"Gespräche" verzichten, aus verschiedenen Gründen. Aber ich denke, die sind in der Minderzahl.
    Meine These ist, dass Hunde, selbst wenn sie einander nicht "lieben", zusammen gehalten meistens voneinander profitieren.


    Was sein kann ist, dass ein Zweithund den Hausfrieden verändert, ggf. stört oder auf später vertagt ;) Dass es sich mit einem Zweithund neu zurechtrücken muss. Dass zB neue Probleme auftreten, aufgrund der Gruppendynamik, die man mit einem Hund so gar nicht hatte (zB gemeinsames Mobbing anderer Hunde).
    Man hat mit seinem Ersthund ja eine Balance gefunden - und dann kommt jemand Neues hinzu.


    Es verändert sich etwas mit einem zweiten Hund.
    Ein Hund ist zB unaufwändiger mitzunehmen als zwei. Mit 2 Hunden ist man schnell im Fokus, wenn man irgendwo auftaucht - was man vielleicht so gar nicht will. Oder auch 2 Hunde irgendwo "parken" (Sitter) ist oft schwieriger. Das Händling in den öffentlichen Verkehrsmitteln usw.
    - Mich persönlich beschäftigt das auch, weil ich denke, dass der Ersthund das schon hinkriegt mit einem Zweithund, aber meine kleine Heile-Ersthund-Welt halt durcheinander geraten kann und das auf eine Art und Weise, die ich jetzt nicht voraussehen kann oder will.


    Wenn du hier suchst, findest du auch noch Threads, die sich mit der Frage beschäftigen, welche Kombis eher passen und was man bei der Auswahl des Zweithundes beachten kann/sollte. Dazu zählt auch Temperament, Alter, Geschlecht, "Interessen" (Spielvorlieben, Bewegungsdrang,...).

  • Vielen Dank für Eure Antworten:


    TanjaKu:
    natürlich uns zu Liebe. Das gebe ich offen und ehrlich zu. Wir sind begeisterte Hundesportler, bisher habe nur ich THS gemacht, aber meine Tochter und mein Mann haben jetzt auch Feuer gefangen, und das ist eindeutig zu viel für Mara. Deswegen denken wir über den Zweithund nach.
    Das mit dem Einzelhund ist aber auch nur eine vage Vermutung, wir hatten ja noch nie einen Zweithund, drum kann ich das jetzt nicht wirklich sagen. Hunde, die sie kennt begrüßt sie sehr freudig, fremde Hunde werden aber grundsätzlich ignoriert oder weg gebrummelt wenn sie aufdringlich werden.


    @ Mücke:
    Wenn wir Hundebesuch haben ist es kein Problem. Klar, zu aufdringlich darf der auch nicht werden, dann brummelt sie, aber sie hat jetzt kein großes Problem damit. Und wenn ich andere Hunde streichle ist sie auch neutral, drängt sich nicht dazwischen und versucht auch sonst nicht einzugreifen.

  • Hallo,
    wir haben vor kurzen auch einen Zweithund bekommen.
    Meine kleine war da 1.5 Jahre alt, ist auch so ein "Hasen"Spieler und wie ich fand als Ersthund ziemlich glücklich, aber ich denke mir auch, das man bestimmte Rassen nicht einzeln halten sollten, ausserdem haben bei uns immer mehrere Hunde gelebt, so war es von Anfang an klar, das bei uns Nummer 2 einziehen wird.


    Wir haben sie aus dem Tierschutz, Tante Elli ist circa 7-9 Jahre alt. Meine Lulu ist eine Mischung aus einem Räuber und einem Clown, wenn sie ruhig ist, dann ist auch Ruhe, aber wenn sie ihre 5 Minuten hat...


    Ausgesucht hat sie unsere kleine..... mir war wichtig das sie sich verstehen, ich wollte einen Zweithund und Lulu halt genau diesen.
    Haben sich von Anfang an verstanden, sogar in einem Körbchen geschlafen.
    Elli kam mit sehr vielen Ängsten zu uns, was wir aber wussten, selbst das Geräusch vom Wind hat sie zusammenschrecken lassen. Da dies für uns aber kein Problem war haben wir sie aufgenommen und sind immer noch super froh darüber und sie ist nicht mehr wieder zu erkennen.
    Und mein kleiner Clown kommt mir noch zufriedener vor als vorher, Abends spielen sie jetzt auch zusammen "Hasen"rennen im Garten.


    Würde dir auch empfehlen einen Hund aus einer Pflegestelle zu nehmen, bei dem du testen kannst wie sich die beiden verstehen, wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
    :gut:

  • Zitat


    TanjaKu:
    natürlich uns zu Liebe. Das gebe ich offen und ehrlich zu. Wir sind begeisterte Hundesportler, bisher habe nur ich THS gemacht, aber meine Tochter und mein Mann haben jetzt auch Feuer gefangen, und das ist eindeutig zu viel für Mara. Deswegen denken wir über den Zweithund nach.



    Ich finde deine Ehrlichkeit gut- aber auch ehrlich von mir:
    Für mich sind das die falschen Beweggründe... Einen Hund anzuschaffen um das Hobby auszubauen?! :???:
    Ich weiß ja nicht...

  • Zitat

    Ich finde deine Ehrlichkeit gut- aber auch ehrlich von mir:
    Für mich sind das die falschen Beweggründe... Einen Hund anzuschaffen um das Hobby auszubauen?! :???:
    Ich weiß ja nicht...



    Hä? Das verstehe ich nicht. Jeder, der einen Zweithund aufnimmt baut sein Hobby aus. Oder ist Hundehaltung an sich kein Hobby? Und was daran soll schlecht sein für den Hund wenn er auch 2x pro Woche THS machen darf um trotzdem ein ganz normaler Familienhund zu sein?
    Die einen suchen einen Hund für Agility, die anderen einen Reitbegleithund, andere wieder als Rettungshund, wir suchen halt einen für THS und schauen dass das passt. Wo ist der Unterschied?
    Was wären denn richtige Beweggründe???

  • So, eine Woche ist Maggie nun hier. Es klappt sehr gut, Ole ignoriert sie meistens, aber es gab schon Interaktionen zwischen beiden, sie haben mehrmals kurz miteinander gespielt und sogar schon einmal das Körbchen geteilt, wenn auch nur kurz. Aber ich hätte mir in so kurzer Zeit nicht so viel Körperkontakt zwischen den beiden vorstellen können, weil Ole eher nicht so der Typ dafür ist.
    mit anderen Worten, mein Bauchgefühl hat mich, denke ich, nicht getäuscht und die Maggie tut uns richtig gut :gut:


    Ich bin gespannt, was die Zeit bringt :D

  • Wie wäre es denn, wenn ihr einen Hund als Pflegestelle nehmt.
    Bei meiner ersten Pflegehündin war ich richtig froh, als sie wieder ausgezogen ist. Sie war sehr dominant und wollte Figo nicht mehr zu mir lassen. Da gab es richtig Zoff.
    Dann zog Leo, wieder als Pflegehund, ein.
    Tja und nach 6 Wochen stand fest. Sie bleibt. Das war vor 2 Jahren.
    Figo und sie sind gute Freunde. Sie spielen nicht mit einander, ich denke das liegt am Alters- und auch am Größenunterschied. Aber sonst verstehen sie sich gut.

  • Zitat

    Wie wäre es denn, wenn ihr einen Hund als Pflegestelle nehmt.
    Bei meiner ersten Pflegehündin war ich richtig froh, als sie wieder ausgezogen ist. Sie war sehr dominant und wollte Figo nicht mehr zu mir lassen. Da gab es richtig Zoff.
    Dann zog Leo, wieder als Pflegehund, ein.
    Tja und nach 6 Wochen stand fest. Sie bleibt. Das war vor 2 Jahren.
    Figo und sie sind gute Freunde. Sie spielen nicht mit einander, ich denke das liegt am Alters- und auch am Größenunterschied. Aber sonst verstehen sie sich gut.


    Ja, daran hatte ich auch schon gedacht. Aaaaaber -
    Wenn wir Pflegestelle sind kennen wir den Hund ja vorher auch nicht richtig weil er direkt aus dem Ausland kommt.
    Wir wissen nicht ob er zu Mara passt und ob das mit den Katzen geht. Und dann haben wir ihn bei uns und er hängt ständig an Mara dran und jagt die Katzen, und wir müssen ihn dann trotzdem behalten bis er vermittelt ist, das ist doch dann viel riskanter als wenn wir einen Hund von einer Pflegestelle in D holen, bei dem dadurch bekannt ist wie er mit anderen Hunden und Katzen umgeht.
    Würde ich einen Ersthund suchen und hätte die Katzen nicht, dann wäre das schon eine Option.

  • Hallo.


    Ich habe mir im Jänner einen Zweithund geholt und die ältere Hündin war damals 3 Jahre. Bei uns gab es am Anfang schon etwas Probleme, da der Welpe immer die Nähe zur älteren Hündin gesucht hat (als Mama-Ersatz) und die ältere Hündin aber total überfordert war. Auch sie war das Dasein als Alleinhund gewöhnt und hatte auch im Park nie Interesse mit anderen Hunden Kontakt aufzunehmen.


    Ich habe die Hunde einfach beide im Wohnzimmer gehabt und sie beobachtet. Da die ältere Hündin ein ziemliches Sensibelchen ist, war sie zwar vom Welpen genervt, aber trotzdem nicht brutal zu ihm.


    Nach ca 1 Monat hat sich das dann problemlos gegeben. Der Welpe hat nicht damit aufgehört sich zur Ersatz-Mami zu kuscheln und die ältere Hündin hat irgendwann aufgegeben und es zugelassen.


    Jetzt sind die beiden Hündinnen beste Freunde, streiten nie und freuen sich wie irre, wenn sie sich nach ein paar getrennten Stunden wieder sehen können. :)

  • Als Etti einzog war Luna schon 10 Jahre alt. Luna war anderen Hunden gegenüber eigentlich immer freundlich, aber von Welpen oder anderen "Nervbolzen" nicht wirklich begeistert. Sie war auch sehr auf "ihre" Menschen bezogen und nicht unbedingt begeistert, sich Aufmerksamkeit teilen zu müssen. Von Etti war sie erstmal total abgeschreckt und wollte eigentlich, dass sie gleich wieder geht. Das war etwa zwei Tage so dun dann plötzlich waren die beiden ein Herz und eine Seele. Luna ist nochmal richtig aufgeblüht, hat mit Etti gespielt und sie bei sich schlafen lassen. Es war total schön in der kurzen Zeit, die die beiden noch miteinander hatten! :fondof: Oft war ich sogar ziemlich abgeschrieben, weil die beiden zusammen mehr Spaß hatten als einzeln mit mir. Etti durfte bei Luna fast alles, sogar ein bisschen an den Ohren ziehen wurde von ihr nicht gemaßregelt :herzen1:


    Etti hat von Anfang an jeden Hund geliebt und jede Sekunde in Hundegesellschaft genossen (mit Luna früher und sonst/danach beim gemeinsamen Spaziergehen mit anderen Hunden). Als Alf einzog fand sie ihn erstmal total klasse und wollte spielen, hat sich ihm aber sofort angepasst, als er noch ein bisschen unsicher ihr gegenüber war. Die beiden verstehen sich seitdem immernoch sehr gut, aber Etti lässt jetzt auch häufiger mal raushängen, wenn sie dann von jetzt auf gleich keine Lust mehr hat oder sie findet, dass das jetzt für den Moment lieber wieder "ihr" Frauchen sein soll. Ich muss also trotz dem eher offeneren Charakter von Etti mehr managen, wenn Etti und Alf beide zusammen sind, als mit Etti und Luna.
    Vielleicht sind es die Teenagerjahre oder sie ist einfach ein bisschen launisch veranlagt, vielleicht liegt es auch daran, dass Alf ein Rüde ist oder es ist der Größenunterschied (Alf wiegt jetzt schon mehr als doppelt so viel wie sie) - die beiden sind superschnuckelig zusammen für Stunden bis Tage am Stück und dann hat Etti von jetzt auf gleich die Nase voll und will ihre Ruhe haben und zwar alleine ohne ankuschler oder zum spielen aufgefordert werden. Das fällt Alf natürlich schwer. Etti ist einfach strenger mit ihm als Luna mit Etti früher war. Sie ist zwar in meinen Augen nicht "zu" streng, aber der Unterschied fällt mir deutlich auf.


    Was ich damit also sagen will: es kommt immer anders als man denkt ;) Sei einfach bereit zum trennen, eingreifen, wegschicken des einen oder anderen Hundes und mit ein bisschen Glück musst du das alles kaum oder sogar gar nicht machen. =)

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