Hilfe! Nele beißt.

  • Für mich klingt das Verhalten nach einem Hund der Angst hat. Jetzt denken sich wahrscheinlich viele ich bin daneben, aber ich kenne von meinem Hund ähnliches:


    Angenommen die Theorie stimmt, dass Nele im Tiefschlaf sich total erschreckt und abschnappt bzw. den Arm/Gliedmassen fasst und dann ein tobendes Frauchen vorfindet die natürlich sofort den Hund da weghaben will ist sie evtl. völlig überfordert.


    MEIN Hund reagiert in solchen Situationen (wir hatten in 4 Jahren bisher 2) genauso: Wenn er was dummes gemacht hat und ich ihn massiv bedränge (rumbrüllle und bedrohlich auf ihn zukomme während er z.b. langsam weg von mir geht) wird geknurrt und gefletscht.
    Sobald ich nur einen mm zurück gehe und meine Körpersprache sich entspannt wird das auch seinerseits sofort gestoppt. Das weiß ich, weil ich aus Schock vor seiner Reaktion einfach verstummt bin und zurückgewichen bin. Und siehe da, eine Milisekunde später ist der komplette Hund ein Krümelchen ohne fletschen und knurren, sondern einfach nur extrem verunsichert.
    Die Körpersprache von Nele wäre extrem wichtig.
    Bei meinem Hund siehst du in dem Moment das komplette Repertoire eines komplett defensiven Hundes der sich verteidigt und sagt: GEH SOFORT WEG, DU MACHST MIR ANGST.


    Rein vom Management her, würde ich auch keine Situation mehr aufkommen lassen, wo das passieren kann. Aber nicht mit diesen "der Hund spielt sich auf" Hintergedanken, sondern eher weil der Hund überreagiert, aber evtl. in den Situationen gar nicht bei Sinnen ist (da er eben schläft) und somit komplett daneben reagiert.


    Allerdings missfällt mir persönlich dann dieses: Entzieh im Allles blabla... Konsequentes und ruhiges führen statt überzogener Strenge wäre bei mir die Wahl. D.h. ohne den Grundgedanken: Der Hund trachtet mir nach dem Leben. Denn das schwingt hier für mich bei einigen Kommentaren mit.

  • Zitat

    eure fehler habt ihr bereits gemacht - Hund im bett , Hund auf Sofa...... das geht bei vielen gut , bei euch nicht , weil du wohl einen sehr selbstbewußten Hund habt der euch nicht als rudelführer anerkennt.
    daran solltet ihr im alltag arbeiten . Hund darf NICHTS was du nicht erlaubst. und einfach bei allen Sachen wie Gassi und und ... ruhig dominant sein. wenn der Hund daheim ausflippt ignorieren. Sorry, aber ein selbstbewusster sicherer Hund ist nicht aggressiv, eben weil er sich sicher fühlt! Und das Märchen vom Rudelführer sollte doch wirklich langsam vorbei sein.....


    ich habe gut reden ..... habe selbst gerade einen 9 Monate racker - der beißt zum spiel liebend gerne in fersen und Hände. ich bin voller blauer flecken. da ist aber keine agression dabei - der hat einfach eine falsche Vorstellung von " spielen ". mein Hund heißt NEIN ! NICHT BEISSEN ! ICH HAU DICH !.......

  • Ich habe die meisten Kommentare (noch) nicht lesen können, deshalb haben wahrscheinlich andere Leser schon das selbe geschrieben....


    Nele scheint mir ein sehr sehr unsicherer Hund zu sein, der in Situationen, wo sie erschrickt als erstes an Selbstverteidigung denkt. Wenn da die Bezugsperson statt beruhigt, noch weiter Oel ins Feuer giesst und den Hund zusammenstaucht und wegjagt, kann sie nicht anders, als sich weiter zu verteidigen, bis ein räumlicher Abstand geschaffen ist. Danach zeigt sie sich ja äusserst deeskalierend und beschwichtigend und unsicher!


    Lass zuerst mal abklären, ob sie keine Schmerzen hat. Wenn eine körperliche Ursache für ihr Verhalten ausgeschlossen werden kann, versuch in der nächsten Zeit, solche "Schreckmomente" bei ihr zu vermeiden. Sprich sie auf dem Sofa an, bevor Du sie berührst und streichle sie wirklich erst, wenn sie Dich angeschaut hat. Wenn sie in der Nacht zu Dir ins Bett "schleicht" und Du sie im Schlaf berührst und sie so über reagiert, versuch bitte ruhig zu bleiben! Sprich sie an "Nele, ich bin's, alles ok" oder so ähnlich! Wenn sie sich beruhigt hat, kannst Du sie streicheln und mit ihr reden, wie mit einem Menschen, der aus einem Albtraum erwacht ist!


    Wenn ich mir vorstelle, wie mein Herz rast, wenn ich durch eine heftige Berührung aus dem Tiefschlaf gerissen werde, kann ich mir das Erschrecken von Nele voll und ganz vorstellen und auch erklären!

  • Unsere Junghündin (Dobermann, 1 Jahr alt) macht so ziemlich das gleiche beim/nach dem schlafen!


    Solange sie wach ist, kann man sich quasi auf sie drauflegen und mit ihr alles tun...Egal wie nah man ihr kommt, oder wie sehr man sie durchknuddelt, sie tut nix! Selbst wenn man ihr mal ausversehen wehtut (bei den langen Gliedmaßen kommt es schonmal vor, dass man sich draufsetzt oder sie einklemmt...genauso wie man halt manchmal ne Pfote beim räkeln im Magen oder im Gesicht hat) macht es ihr nichts aus!


    Sobald sie aber tief schläft (sie träumt auch sehr gerne mal recht laut) und man weckt sie aprupt auf, knurrt sie oder schnappt gerne mal um sich! Sie beißt hierbei nicht zu, sondern schnappt nur in die Luft. Sie ist dabei noch im Halbschlaf und wird erst danach richtig wach und verhält sich dann auch sofort unterwürfig!


    Sie hat aber auch mit einem Jahr nach wie vor einen extrem tiefen Schlaf wie man das sonst nur von Welpen kennt...wenn sie nicht direkt angerempelt wird, kann man quasi um sie herum das ganze Haus ausräumen und sie pennt dabei selig auf ihrer Decke!


    Unser Management diesbezüglich: Es wird nicht im Bett geschlafen, es wird nicht auf dem Sofa geschlafen (knuddeln tun wir jedoch auf dem Sofa, nur Tiefschlaf gibt es dort nicht...). Ihr Körbchen steht ganz hinten in der Ecke und ähnelt einer Höhle..Hier hat sie ihre Ruhe und wird nicht gestört! Wenn wir nicht da sind, trennen wir sie und die Katzen - damit da nicht ausversehen etwas passieren kann! Wenn wir sie wecken, dann grundsätzlich mit Worten und nicht durch anbuffen oder so...sobald man ihr 3 Sekunden gegeben hat zum Augen öffnen ist alles ok!


    Unser Trainer meint, dass sie durch diesen sehr tiefen Schlaf tatsächlich erst einmal aus junghundtypischer Unsicherheit Alarm schlägt, sobald sie etwas aufweckt! Und da sie ja nicht tatsächlich ernsthaft zubeißt, kommen wir mit unserem Management super klar! Sobald sie ernshaft müde wird, verzieht sie sich mittlerweile von ganz alleine in ihre Höhle und schläft einfach dort!

  • Na da treffen mal wieder 2 unterschiedliche Erziehungsmethoden aufeinander - wie auch in so vielen anderen Threads.
    Ich meine die beste Methode ist u.A. die, mit der sich der HH am wohlsten fühlt. Dabei ist er authentisch, handelt sicherer. Was dem Hund auch besser tut, als wenn der HH lediglich (Be-)Handlungsweisen, die er gar nicht richtig versteht, abspult und womöglich voll übers Ziel hinausschießt.


    Ich gehör übrigens auch zur Wattebauschwerferfraktion und Lajosz Vorschlag mit der anzuordnenden Wattebauscherziehung find ich klasse. Meine Methode wäre auch Vertrauen und Bindung stärken, Liebe und viiiel Verständnis. Prekäre Situationen meiden, damit das Vorige auch fruchtet.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!