Hund "korrigiert" Verhalten von Welpen

  • Hallo,


    3 Tage ist's her da ist eine kleine Welpendame (8 Wochen) bei uns eingezogen. Mit "uns" meine ich mich und meinen zwei Jahre alten Schäferhund Rüden. Er liebt die Kleine und folgt ihr auf Schritt und Tritt, und die Kleine jagt ihn wie eine Wahnsinnige durch den Garten. Sie toben wild und es scheint beiden sehr viel Spaß zu machen - mein Großer ist auch sehr vorsichtig im Umgang mit ihr.


    Sie hat ab und zu ihre natürlichen 5 Minuten, obwohl sie bei ihr eher 15 Minuten dauern - hatte schon ganz vergessen wie viel Energie so ein kleiner Welpe hat. In dieser Zeit ist sie dem Großen gegenüber ziemlich frech. Sie springt ihn an, bellt paar mal, und beißt ihn in seinen buschigen Schwanz. Er sieht's eher gelassen - ab und zu spielt er mit, und manchmal da zeigt er ihr, dass das Verhalten nicht OK ist. Wenn sie ihn zu viel nervt und beißt, nimmt er ihren kleinen Kopf komplett in den Mund und verharrt so 2-3 Sekunden, ehe er wieder loslässt. Er beißt nicht zu - es befindet sich ausschließlich der Kopf im Fang des Großen. Und ab und zu beißt er ihr sehr vorsichtig über den Fang, z.B. wenn sie sich mal wieder in seinen Haaren verbeißt. Er unterstützt mich bei der Erziehung also sehr, das freut mich.


    Jetzt ist es nur: Ab und zu fiebt sie natürlich, wenn der Große bisschen "grob" ist und sie zurechtweist. Grob hab deshalb unter Anführungszeichen, weil Welpen natürlich gern mal quietschen. :)


    An sein Essen darf die Kleine nicht. Da bellt er in ihre Richtung, schnappt in die Luft und schon sitzt sie verdutzt da und hat sich gemerkt: "Das ist sein Futter". Meine Frage ist nun: Natürlich beobachte ich die Kleine ständig. Auch im Umgang mit dem Großen. Doch soll ich da immer mal wieder einschreiten, oder lass ich ihn bisschen miterziehen? Er kennt diese Rolle natürlich auch noch nicht - mit einem nervigen Welpen hat er noch nie unter einem Dach gewohnt. Er muss sich der Situation auch erst klar werden. Doch wenn sie ihn nervt, er das nicht möchte und ihr geduldig über den Fang greift und sie kurz quietscht, neige ich dazu zu denken "och mein armes Baby", und dann bekommt der Große wieder Schimpfer. Obwohl sie begonnen hat und nervt. Dann tut mir der Große wieder leid weil er sich nerven lassen muss, weil ich den groben Umgang verbiete. Obwohl das wahrscheinlich kein bisschen grob ist - sondern unter Hunden vollkommen normal. So ein Wechselspiel: Er tut mir leid, sie tut mir leid. :D


    Irgendwie blödsinnig. Soll ich die beiden das unter sich ausmachen lassen? Natürlich die ersten Wochen nur unter meiner Aufsicht. Oder soll ich komplett die Kontrolle übernehmen, aber dann bin ich aufgeschmissen, weil man kann kaum ständig zwei Hunde trennen die zusammen unter einem Dach wohnen.


    Sonst ist alles eigentlich super. Sie schlafen gemeinsam, kuscheln, spielen und und und. :) die Kleine ist erst 8 Wochen alt, sie darf nerven - man muss sie einfach Welpe sein lassen.


    Liebe Grüße!

  • Zitat

    Ich finde, es klingt, als wäre dein großer Hund sehr kompetent als Erzieher. :smile:


    Dagmar & Cara


    Da schließe ich mich an!
    Eingreifen würde ich nur, sollte einer der Beiden unangemessen (die Kleine partout nicht aufhören zu nerven, der Große zu grob werden) reagieren.

  • Freu dich über deinen tollen Großen! So ein Papaersatz ist Gold wert. Und beobachte auch ihn sehr genau- man kann sich als Mensch da auch ein Beispiel dran nehmen: unendlicher Langmut gegenüber dem Wildling aber wenns zu arg wird eine deutliche Ansage.


    Mein Großer musste hier auch das Schnappidng ertragen, manchmal hab ich echt gedacht, dass es doch an ein Wunder grenzt dass er nicht ausflippt, kein anderer Hund dürfte sich diesen Schiet erlauben. Er hat ihn teilwiese einfach ignoriert und so einen Gesichtsausdruck aufgesetzt "der kann doch nichts dafür und vorallem nicht anders" Als Mensch habe ich bei dem gleichen Verhalten manchmal das Bedürfnis gehabt das zu unterbrechen aber einige wenige Versuche haben mir gezeigt, dass er es noch nicht umsetzen kann. Also gemacht wie mein Großer und es mit Langmut und Humor genommen. Genial war dass der Große seine Erziehung am Leistungsstand des Welpen anpasste und mehr und mehr von ihm forderte ohne ihn zu überfordert. Zu anfang gab es nur wichtigste Regeln wie mein Futter und mein Balli, nach einigen Wochen kam lass mich in Ruhe du nervst dazu und erst ganz ganz viel später wurden diese kopflosen freudigen überdrehten Sachen von ihm korrigiert.

  • Ich würde ihn auch machen lassen, klingt doch maßvoll und vernünftig. Allerdings würde ich beide auch zeitweise voneinander trennen; a) damit der Welpe mit seinem Menschen die Welt entdecken kann und Vertrauen und Bindung zum Menschen entwickelt, nicht nur zum Mithund und b) damit der erwachsene Schäfer auch mal eine Pause vom kleinen Nervsack hat, in der er sich erholen kann, seinen Interessen folgen und exclusive Zeit mit seinem Menschen hat.

  • Ich finde dass dein Großer das ganz schön gut erledigt! Freu dich dass du so einen guten Erziehungshelfer hast!
    Meine Ältere hat das mit der Jüngeren genauso gemacht & macht es auch heute noch genauso. Schnauzgriff sobald die Kleine zu dolle wird.
    Ich hatte die Zwei am Anfang auch immer im Auge, wenn ich gemerkt habe dass die Kleine arg zu dolle wurde und die Große wirklich sehr genervt hat dann bin ich eingeschritten und hab die Kleine weggeholt, ich wollte nicht dass die Große sich dauernd "genervt" fühlt. Inzwischen hat sich das alles toll eingespielt und die zwei machen eigentlich 90% alleine aus ohne dass ich Angst haben muss dass es ausartet.

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