Rudelstellungen-klargestellt

  • Hallo,


    bei dem von dir genannten Text stocke ich schon beim ersten Abschnitt in dem es heißt: "Die Leithunde nach RS....


    Wer hat den die genetische Untersuchung geleitet bzw. wer hat sie vorgenommen? Es geht doch bei konkret dieser Theorie zentral - (so wie ich es verstehe - bitte korrigiere mich falls ich da etwas falsch verstanden habe) - um die Behauptung, das es eine ERERBTE Position innerhalb einer Gemeinschaft gibt - eine Gemeinschaft die sich nicht zu irgendeinem Zweck gefunden hat - freiwillig irgendwo in der Wildnis, sondern durch einen od. mehrere Menschen die der Glaube (od. das geheime Wissen) verbindet, dass es irgendeine Verbindung zwischen diesen Geschöpfen geben MUSS (gewissermaßen eine genetisch bedingte Konstellation), zusammengestellt wurde. Darüber dass es schon seit etlichen Jahren als bewiesen gilt dass das Verhalten von Tieren in von Menschen zusammengestellten Gruppen bzw. in Gehegehaltung nichts mit NATÜRLICHEM Verhalten zu tun hat wollen wir mal großzügig hinwegsehen (wobei das bei solch einer Theorie schon reichlich ins Gewicht fällt). Von der korrekten Definition eines RUDELS sind wir aber bei einem zusammengewürfelten Haufen Hunde so weit weg, wie die Erde vom Mars!
    Also wer hat diese Ausgangsposition belegbar und medizinisch untersucht? Wurde durch ein Gentest festgestellt, dass der sog. "Leithund" auch wirklich aufgrund und zwar AUSSCHLIESSLICH aufgrund seiner GENE (DIE Gene die IHN quasi von Natur aus zum Leithund machen weil sie sich von den Genen der anderen Hunde (in welcher Weise?) unterscheiden - Mensch wenn das ein Biologe ließt, sorry.
    Wurde also wissenschaftlich nachgewiesen, dass das was diesen Hund zum "Leithund" macht NUR und AUSSCHLIESSLICH durch SEINE Gene zustande gekommen ist?


    Ne einfache Frage, auf die du hoffentlich eine einfache Antwort hast!


    Tschüss
    Ralf

  • Zitat

    @icephoenix:Diese Hunde sind laut Frau Ertel dann schon so vom Egoisten Mensch “versaut“ worden, das man da nichts mehr machen kann. Wahlweise ist die Erklärung auch ein Doppelbesatz im Wurf, der nicht erkannt wurde. Die werden nicht mehr eingeschätzt und sollten entweder gleich erlöst werden oder nur einzeln gehalten ohne Kontakt zur Außenwelt, aber das ist dann auch gleich wieder schlimmste Quälerei. Also am besten erlösen vom armseligen Leben.


    Öhm... Okay :dead: Danke für die Antwort. Sowas in die Richtung hab ich mir gedacht, hatte aber gehofft, dafür hätte sie eine..."elegantere" Lösung an der Hand.

  • Die Dame ist für vieles Bekannt; elegante Lösungen gehören leider nicht dazu. Genauso wie Diplomatie, Emphatie oder Sympathie.

  • Hallo,


    ach so, da ist noch eine Stelle die mich interessiert:
    ...."Die Leithunde nach RS, die ich kennenlernen durfte, waren meistens in sich ruhende Hunde, egal ob klein oder groß, die Vierbeiner legten eine Präsenz an den Tag, die soviel Raum einnahm, dass man den jeweiligen Hund nicht ignorieren konnte....." (Zitatende)


    Wenn die Stellung des Leithundes GENETISCH festgelegt ist ...ist die dann unveränderlich?
    Also ich habe z.B. - wahrscheinlich genetisch bedingt - keine Haare. Es ist also ein Teil von mir ...UNABÄNDERLICH ....den Ralf gibt´s nur OHNE Haare, da hilft auch keine Medizin ;)
    (Für die Mediziner und auch für die Forscher die ich in meiner frühen Jugend reichlich kennenlernen durfte war das übrigens immer der Punkt an dem man mir sagen wollte:"Da kann man nix machen - finde dich damit ab, das ist ein Teil von dir" - oh ich entdecke da gerade gewisse Parallelen .... ein Schelm der böses dabei denkt!)


    Was wäre wenn ich den "Leithund" im Alter von sagen wir 8 Wochen immer mal wieder nachts um 0.00 Uhr aus dem Schalf reissen würde und mit ihm so 30 Minuten Unterordnung üben würde. Dann eine Stunde schlafen, anschließend Ball spielen, dann eine Stunde schlafen wieder wecken und ein paar Suchspiele.
    Morgens 6 Uhr aufstehen, kleine Pipi-Runde. Futter gibts nur aus der Hand und eher sporadisch.
    Sozialisation findet nicht statt, kein Busfahren, keine Gewöhnung an Menschen, zeigt er Angst rufe ich laut:"Hilfe, Hilfe...was ist das bloß!" und renne weg.


    Wäre das dann auch noch ein "Leithund" - denn so wie beim Ralf genetisch bedingt die Haare weg sind, so ist dieser Hund ja genetisch bedingt (Achtung Zitat): ...."Die Leithunde nach RS, die ich kennenlernen durfte, waren meistens in sich ruhende Hunde, egal ob klein oder groß, die Vierbeiner legten eine Präsenz an den Tag, die soviel Raum einnahm, dass man den jeweiligen Hund nicht ignorieren konnte....."


    Wie würde Frau Ertel wohl diesen obenbeschriebenen Hund einschätzen, wenn ich zu ihr käme und sage: "Mein Hund ist hypernervös, ich weiß gar nicht was ich falsch gemacht habe, ich habe mich doch mit ihm so schön beschäftigt ...und Angst hat der vor jeder Kleinigkeit."
    Wäre das dann immer noch ein "Leithund"? Ich meine seine GENE hätte ich doch nicht verändert, oder?
    Entweder hat er nun die Gene eines Leithundes od er hat sie nicht!


    Ein kleines bisschen wäre ich beeindruckt, wenn ich der Frau Ertel die Spucke (od. nach Wunsch auch etwas Blut) von meinem und zwei, drei anderen Hunden schicken würde und sie würde nach einer eingehenden Untersuchung und ohne die Hunde zu sehen mit 100%iger Treffergenaukeit sagen welcher Hund welchen Charakter hat.
    Also Speichel von Hund a) anonym untersucht - hat eine Angststörung, Speichel von Hund b) anonym untersucht - ist ein in sich ruhender Hund - Speichel von Hund c) anonym untersucht - sucht keinen Hundekontakt


    Ich habe mir jetzt auch viel Mühe gemacht und hoffe auf eine Antwort!


    Tschüss
    Ralf

  • Zitat

    Wie würde Frau Ertel wohl diesen obenbeschriebenen Hund einschätzen, wenn ich zu ihr käme und sage: "Mein Hund ist hypernervös, ich weiß gar nicht was ich falsch gemacht habe, ich habe mich doch mit ihm so schön beschäftigt ...und Angst hat der vor jeder Kleinigkeit."
    Wäre das dann immer noch ein "Leithund"? Ich meine seine GENE hätte ich doch nicht verändert, oder?
    Entweder hat er nun die Gene eines Leithundes od er hat sie nicht!



    Hier hast du die Antwort.


    Zitat

    @icephoenix:Diese Hunde sind laut Frau Ertel dann schon so vom Egoisten Mensch “versaut“ worden, das man da nichts mehr machen kann. Wahlweise ist die Erklärung auch ein Doppelbesatz im Wurf, der nicht erkannt wurde. Die werden nicht mehr eingeschätzt und sollten entweder gleich erlöst werden oder nur einzeln gehalten ohne Kontakt zur Außenwelt, aber das ist dann auch gleich wieder schlimmste Quälerei. Also am besten erlösen vom armseligen Leben.

  • Mein Gott :shocked: :shocked:
    dann ist´s meiner Meinung nach gut dass sie keine Kinderpsychologin geworden ist!
    Mit Genetik und mit ihrer darauf aufbauenden Theorie hat das dann ja offensichtlich eher nix zu tun.


    Bleibt nur zu hoffen, dass sich Ratsuchende gut informieren damit sie sich ein klares Bild machen können.


    Tschüss und viele Grüße
    Ralf


    Warum denke ich seit Tagen ich bloß immer an Jehovas Zeugen? :???:

  • Ich greife die bereits gestellte Frage noch mal auf:


    Ok, Freigeist, welche Stellen bei Rudelstellungen-klargestellt sind das Problem?


    Ich habe die Entstehungsgeschichte mitverfolgt. Da ging es gerade darum, Argumente zu sammeln (ja, durchaus Gegenargumente, die Sammlung der Pro-Argumente gibt es ja schon) - und nicht immer nur hin und her zu diskutieren.


    Da die Aussagen auf der Seite alle Personen zugeordnet und damit nachprüfbar sind (niemand behauptet, dass ein Erfahrungsbericht die absolute Wahrheit beinhaltet, es sind als subjektiv gekennzeichnete Erfahrungsberichte, das ist journalistisch korrekt, das darf man so machen), finde ich die Seite durchaus informativ.

  • Ich habe lange überlegt, ob ich hier was schreibe. Vorab, ich halte von diesen Rudelstellungen nichts, das ganze Konzept ist weder schlüssig noch belegbar.


    Mir geht in erster Linie um die genetische Komponente. Und was das angeht, da glaube ich schon, dass bestimmte Persönlichkeiten angeboren sind und nur bis zu einem gewissen Grad von der Umwelt beeinflusst werden können.


    Ich habe zwei Hunde, einen Sheltie und einen Collie. Mein Sheltie ist ein wesensfester und umweltsicherer Hund. Angst macht ihr nur die Knallerei an Silvester, ansonsten stört die sich an nichts. Sie ist verträglich und würde von sich aus nie Streit anfangen. Dennoch wird dieser Hund nie ein Leittier sein. Da kann man machen was man will. Selbst Junghunde zeigen nicht immer den nötigen Respekt, vor allem, wenn sie merken, dass sie körperlich unterlegen ist. Das heißt aber nicht, dass sie alles mit sich machen lässt.


    Mein Collie dagegen ist ein ganz anderer Schlag. Sie ist aufgrund ihrer Erfahrungen, bzw, in Ermangelung dieser oft sehr unsicher, besonders bei Geräuschen, die sie nicht einsortieren kann. Mit anderen Hunden ist sie sehr verträglich und zeigt keine Unsicherheiten. Wenn dieser Hund sich nun sicher fühlt, sieht man ihr wahres Wesen. Sie ist sicher kein "Leittier" aber auch viel durchsetzungsstärker, als mein Sheltie. Sie ist sehr geduldig und lässt sich von anderen recht viel gefallen, dennoch kommt es sehr selten dazu, dass einer mit ihr Unfug treibt. Meistens ignoriert sie andere Hunde....man könnte meinen, sie steht da immer über den Dingen. Wenn es doch mal einer probiert und es ihr dann zu bunt wird, dann sitzt das, aber richtig.


    Beide Hunde haben ein Wesen und sind meiner Meinung nach dahingehend auch einsortierbar. Dieses Grundwesen, nenne ich es mal, ist nicht durch ihre Umwelt beeinflussbar, ich hoffe, das kam an meinen Beispielen heraus, sondern steht fest. Insofern glaube ich, dass es geborene "Alphas", "Leittiere", oder was auch immer gibt. Natürlich denke ich nicht, dass jeder Hund nur eine feste Position haben kann, die sich nie ändert. Aber wie gesagt, mein Sheltie wird immer eher die Nanny, und der Spielkumpel sein, aber nie ein guter Leithund, während mein Collie sich nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen lässt.

  • Zitat


    Es muss doch niemand nach RS leben.
    Aber diese aus persönlichen Rachegelüsten motivierte Hexenjagd einer Person samt der instrumentalisieren Erfüllungsgehilfen geht mir gegen den Strich.


    Na ja, laut RS (und ich hab die Original webseite gelesen) müssen es Hunde eben doch, denn sonst leiden sie, werden apathisch, aggressiv, 'früh desolat', Mobbingopfer usw. - je nach Position http://www.rudelstellungen.eu/…eschreibung-rudelstellung
    Insofern ist es Frau E, die mit ihren Ansichten alle anderen HH an den Pranger stellt und behauptet, wir würden de facto unsere Hunde misshandeln weil wir eben nciht daran glaube, dass Hunden eine von genau sieben Stellungen in die Wiege gelegt wurden


    Die Gegenreaktionen gegen Frau E sind keine persönliche Rachegelüste, sondern die Reaktionen von Leuten, die sich verschaukelt fühlen von dem Gemauschel um die Herunft ihrer Theorie, und die der Meinung sind, dass Frau E zum Teil Schaden anrichtet.


    Wenn Frau E einfach privat vor sich hinwerkeln würde, wäre das ja alles kein Problem. Tut sie aber nicht. Sie gibt Seminar, die sich grosser Beliebtheit erfreuen, weil es eben sonst kaum Angebote für Mehrhundehalter gibt (mein alte Hundetrainerin bietet allerdings welche an)
    Sie stellt sich hin und sagt im Prinzip 'alle Welt macht es falsch, ich und nur ich weiss, wie man es richtig macht. Die Natur hat alles vorgegben, wir müssen uns nur noch zuücklehnen und zuschauen.'
    Was mit Verlaub gesagt in Bezug auf Hunde, die in einer eng besiedelten, menschlichen Gesellschaft leben ganz schön verantwortungslos ist.

  • Zitat

    ihr seid es doch, die ständig alles auf die Verpackung fokussieren, weil man da so schön schlammcatchen kann.
    Der Inhalt interessiert euch doch nicht wirklich, sonst wäre das Echo auf den langen Bericht von Wolfsspuren deutlich größer ausgefallen.
    Der war ausführlich und viel Arbeit gewesen. Offenbar für die Tonne. Vergebliche Liebesmüh.


    Entschuldige, aber ich habe den BEricht von Wolfspuren gründlich gelesen, fand den spannend und habe mich, wenn ich mich richtig erinnere, auch dafür bedankt, und viel andere sind auch drauf eingegangen; es gibt also keinen Grund hier den Märtyrer zu machen.
    Was allerdings nicht passiert ist, dass uns die Schilderung, dass sie bei einem Seminar von einer 'Hundefrau' beeindruckt wurde, gelernt hat besser mit ihrem Hund umzugehen uns sofort dazu bekehrt, das Modell, das auf ihren Hund passt für ein Naturgesetz zu halten.
    Natürlich passt das RS Modell auf manche Hundekonstellationen. 1. hat es zwar keien wissenschaftlcihe Grundlage aber es basiert immerhin auf der langen Beobachtung von Hunden. Da kann man davon ausgehen, dass es ab und z passt. 2 ist es recht variabel interpretierbar. Mit stellungschwach etc etc wird passend gemacht, was eigtl. nciht passt. Und 3. findet man, wenn man mit einem bestimmten Schema im Kopf iene Situation analysiert, in der Regel auch was man sucht. Ein grosses Problem in der Wissenschaft.


    Im 19.und frühen 20.Jahrhundert hat man von der Physiognomie von Köpfen und einigen anderen Körpermerkmalen (Hautfarbe) auf alle möglichen Charaktereigesnchaften geschlossen. http://en.wikipedia.org/wiki/Phrenology Das galt damals als wissenschaftlich erwiesen. Später wurde das auf eine 'Rassenkunde' erweitert und natürlich fand man auch immer wieder Beweise, dass Leute mit dunkler Hautfarbe dümmer sind, Menschen mit niedriger Stirn primitiv usw usw. Man war auch Jahrhunderte fest davon überzeugt, dass Frauen dümmer sind, weil sie kleinere Gehirne haben.


    Nur weil wir etwas beobachten, sind die Schlüsse die wir daraus zeihen nicht automatisch wahr. Tatsächlich kann sogar die Tatsache DASS wir etwas beobachten dafür sorgen, dass sich die beobachtete Situation verändert. Ein allgegenwärtiges Dilemma der Wissenschaft. (google mal Schrödingers Katze)

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