Berufswunsch: Diensthundeführer

  • Mir ist schon bewusst, dass man mit den Hunden dort nicht Bällchen spielt ;) Gerade diese Situationen reizen mich ja. Ich möchte nicht im Büro sitzen sondern mit dem Hund arbeiten und draußen sein, mich bewegen, etc.

  • Alle Einsätze die ich von Diensthunden der Polizei live miterleben durfte/musste, zeigten mir Hunde in einem psychischen Zustand in dem meiner niemals kommen sollte/wird/darf. Kein Tier das ich liebe, würde so behandelt werden. Nich unbedingt von der Erziehung in die habe ich nur wenig einblick bekommen, aber das Verhalten, dass sie alle samt zeigten sprach nicht für tierliebe auf der anderen Seite der Leine
    Edit: Hund sind keine Waffen und sollten auch nicht als solche benutzt werden.

  • Unser Ausbilder beim SV war Hundeführer. "War" deshalb, weil er nach einer Herz OP keinen neuen Diensthund bekommen hat. Einen Diensthund bekommt man nämlich nur, wenn man vorraussichtlich für die nächsten 10 Jahre gesund bleibt. Er ist mit seiner Schäferhündin regelmässig zum Training gekommen. Der Hund konnte aber nicht mehr als andere gut ausgebildete Hunde und war auch nicht besser. Er war aber auch nicht schwierig oder sonstwas, sondern ein ganz normaler verträglicher kinderlieber Hund.


    Wenn der Hund zu alt wird, hat man eben einen Diensthund a.D. Für den kriegt man aber soweit ich weiss, weiterhin Unterhalt vom Staat.


    Alternativen wären vielleicht Zoll oder Bundeswehr.

  • Es gibt einfach nicht DEN Diensthund! Ich kenne einen, da sollte man sich nicht bewegen wenn der nicht im Zwinger ist und ich kenne einen der total easy ist und einige die einfach ueber den Gehorsam geregelt werden.


    Welche die absolut vertraeglich sind, welche die nur im eigenen Rudel vertraeglich sind und welche die nicht vertraeglich sind!



    Es sind Hunde!





    DH ersetzen zig (!) Beamte! Und nochmal: Welcher Bereich bei den DH?
    Ich bezweifle uebrigens dass die typischen Familienhunde diese Anforderungen auch nur vom Ansatz her packen (ausser ggf. bei den Spuehrhunden)..

  • Zitat

    Ich finde den Beruf schon sehr interessant. Jedoch würde ich gerne in die Richtung Hunde gehen. Ich habe auch über die berittene Polizei nachgedacht, aber da ich seit kleinauf mit Hunden zu tun habe und seit 3 Jahren selbst einen habe, empfiehlt sich diese Richtung.



    Also, ich hab das Thema nur aus Interesse angeklickt und wollte mich eigentlich geschlossen halten, aber ich geb dir jetzt einen ganz heißen Tipp: schmink es dir ab.
    Ich hab mein Verwaltungspraktikum bei der Polizei gemacht und dort zwei Hundeführer kennengelernt und bei der Arbeit erlebt und ich habe die Polizei in Form einen PK (Polizeikommissars) in der Familie und ich garantiere dir hier und jetzt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass du am ende bei einer Hundestaffel landest so gut wie ausgeschlossen ist.


    die Stellen sind sehr wenige und dafür aber extrem beliebt. Wenn mal wieder eine Stelle ausgeschrieben wird, dann gibt es zig Beamte, die dafür schneller in Betracht kommen als jmd, der nach 3 Jahren von der Polizeischule kommt und dann direkt Hundeführer werden will. das ganze läuft so: man schaut sich die dienstjahre an, die dienstleistung, die "Hundeerfahrung" (und da läuft es nicht a la "ich habe seit 3 Jahren einen Hund" sonder da hast du leute, die sich neben dir auf diese eine Stelle bewerben, die mit (Arbeits)Hunden aufgewachsen sind, vllt schon ehremamtlich bei so nem Suchhundetrupp arbeiten, schon paarmal Begleithundeprüfungen gemacht haben ect) und zB auch die Möglichkeiten der Unterbringung, denn natürlich wohnt dein diensthund bei dir. du bekommst ein zivilfahrzeug mit Hundekäfig im Kofferraum, Futter- sowie Tierarztkosten werden vom Land, also zB NRW, bezahlt und der Hund bekommt auch ein "Gehalt", das dir dann ausgezahlt wird, ich glaube ca. 120€, außerdem bekommt er später auch eine Pension. Sogar die Arbeitsstunden werden überwacht, ich glaube nach ca. 6 stunden Einsatz ist für den Hund schichtende, so ganz genau weiß ich das aber nicht mehr.


    Was die Ausbildung bei der Polizei betrifft, musst du erstmal (Fach)Abi haben, Sport- sowie Schwimmabzeichen (oder wie das heisst, jedenfalls was offizielles, max 1 Jahr alt) und Führerschein haben und dann musst du den Auswahltest bestehen. dann folgen 3 Jahre "Ausbildung", die mit einer Bachelorarbeit endet, vergütet wird die Sache ziemlich gut, ich glaube ca. 1000€ nett pro Monat während der Ausbildung und einige Goodies wie zB marken-dienstsportkleidung und sowas, tragen eh alle auch privat.
    so, dann bist du fertig und kommst als blutiger anfänger entweder auf eine Wache und hast Wach- und Wechseldienst, oder du landest in der Hundertschaft. In der Hunderschaft kannst du auch gut und gerne mal mehree Tage am Stück unterwegs sein... wird dein Hund, den du seit 3 Jahren hast, wahrscheinlich scheisse finden.
    beim wach- und wechseldienst unterliegst du einem schicht-system, welches dir nicht erlauben wird, regelmäßige wöchentliche termine zu haben, zB jeden sonntagabend Hundeplatz wird nicht möglich sein, weil du 1-2 im monat mal sonntags Spätschicht hast und dann von 13 bis 22 uhr auf der Wache sein wirst (als beispiel, die Schichtmodelle variieren je nach Land).


    du wirst den Job des Polizisten auch vielleicht 40 Jahre oder länger ausführen, ohne die Möglichkeit zu machen, für eine Extraausbildung wie Hundestaffel oder Pferdestaffel vorgeschlagen zu werden - denn so läuft es, du kannst es dir eben NICHT selber aussuchen, sondern musst von deinem Vorgesetzten ausgewählt werden und durchläuft dann ein auswahlverfahren gegen mitkonkurrenten...und am ende gibt es im schnitt alle 2-5 Jahre eine freie Stelle auf die du dich bewerben kannst. Glaub mir, auf dich hat da keiner gewartet. Klingt jetzt hart, ist aber die Realität und sollte einfach mal jedem vorher gesagt werden.


    Mach dein Praktikum, am besten ein paar Wochen und zwar beim Wach- und Wechseldienst in versch dienstgruppen und quatsche mit den Beamten, die werden dir genau sagen, wie der Hase läuft.


    Wenn du unbedingt etwas mit Tieren (Hunden) machen willst, studier Tiermedizin oder Tierpsychologie oder sowas. Polizei sollte man NUR machen, wenn man richtig viel Bock auf den Job an sich hat. Und der ist nicht immer ein reines Zuckerschlecken.

  • Zitat

    Alle Einsätze die ich von Diensthunden der Polizei live miterleben durfte/musste, zeigten mir Hunde in einem psychischen Zustand in dem meiner niemals kommen sollte/wird/darf. Kein Tier das ich liebe, würde so behandelt werden. Nich unbedingt von der Erziehung in die habe ich nur wenig einblick bekommen, aber das Verhalten, dass sie alle samt zeigten sprach nicht für tierliebe auf der anderen Seite der Leine
    Edit: Hund sind keine Waffen und sollten auch nicht als solche benutzt werden.


    In der Praxis heißt es aber tatsächlich:
    "Bleiben Sie stehen oder ich setze den Hund ein !"


    Mal so Allgemein:


    Ich kenne einige DHF und ihre Hunde, sowohl bei der Polizei als auch im privaten Sicherheitsgewerbe;
    wo und wie der Hund lebt, entscheidet meist der Eigentümer (=Arbeitgeber), in allen mir bekannten Fällen leben die Hunde mit ihrem DHF (die meisten in der Wohnung).
    Die Ausbildung wird so gestaltet, dass der Hund möglichst gut "funktioniert", einige haben aber ein wirklich herzliches Verhältnis zu ihrem Hund. Außerhalb der Polizeischule können sie mit den Hunden arbeiten, wie sie möchten, in der dienstlichen Ausbildung müssen sie sich nach dem jeweiligen Ausbilder richten.......
    Wie so ziemliche alle Polizisten haben die DHF in der Regel viele Überstunden, weil auch jede Menge Einsätze; hier in FFM ist zum Beispiel dem Bereitschafts-Überfallkommando immer ein DHF zugeordnet.


    Ach ja, alle Hunde, die ich kenne, sind mit Fremdhunden nur bedingt oder kaum verträglich, alldings leben einige zu Hause mit anderen Hunden zusammen, was in der Regel klappt (hängt wohl, wie meist, auch vom HF ab).


    Der Staat übernimmt für ausgemusterte DH, die beim DHF verbleiben, die Unterhaltskosten.

  • Danke für diese ehrliche Antwort. Ich kann leider noch nicht sagen, ob ich damit leben könnte 'nur' Politistin zu sein, d.h. ohne DH. Das heißt also im Großen und Ganzen sollte man Polizist werden wollen und nicht DHF, richtig?

  • Richtig!!


    Ich reihe mich hier auch nochmal ein. Und oute mich auch mal... ich bin Polizistin und werde vorraussichtlich nächstes Jahr zu den DHF wechseln.


    Viele haben es ja schon gesagt: wenn du nicht aus voller Seele Polizist werden willst und dir den Job auch ohne Hund oder Pferd vorstellen kannst, lass es bliben und schau dich nach Alternativen um. Nun ist das mit 15 natürlich auch schwierig zu entscheiden, aer da wird dir sicher das Praktikum weiterhelfen. Klar sein muss dir, dass es ein Job ist, der "nicht ohne" ist, das ist nicht für jeden etwas. da kommt man mit vielen Menschen in Berührung, die "nicht nett" sind, hat mit schlimmen Schicksalen zu tun und muss damit zurecht kommen, dass einem meistens nicht nett gegenübergetreten wird. darauf wird man zwar gut vorbereitet in Ausbildung/Studium (weiß jetzt nicht welches Bundesland du bist und was da für dich in Frage käme), aber neben dem Schichtdienst mit Nachtdiensten und langen Wochenendschichten sollte man sich das doch bewusst machen. Das ist nicht für jeden was ...
    Trotz allem mache ich den Job sehr gerne und versuche die Welt ein bisschen gerechter zu machen, das war mir immer wichtig und deswegen bin ich Polizistin geworden, da komme ich mit den negativen Dingen zurecht. Aber das muss man wollen, können und lernen.


    Ob du in deiner Laufbahn dann zu den Hunden kommst, kannst du vorher nicht wissen, denn da spielen so viele Faktoren eine Rolle. Sind Stellen frei zB, hast du die richtigen Voraussetzungen, hast du die richtigen Wohnbedingungen, passt du ins Team, wollen die dich usw...


    Und dann kommt natürlich noch dazu, ob du selbst in der jeweiligen Satffel arbeiten willst und mit den Methoden dort zurecht kommst. Ich kenne nur unsere, habe mir die eine Woche lang intensiv angeschaut, immer wieder mit Kollegen geredet und mich dann entschieden. Da unterscheiden sich die Satffeln einfach noch sehr, auch innerhalb der Bundesländer und bis du soweit bist, hat sich sicher auch wieder viel verändert. Auch ich würde in vielen anderen Staffeln nicht arbeiten können und habe einfach Glück, dass die für mich zuständige sich in den letzten Jahren so verändert hat, dass es passt.


    Du siehst, es nicht nicht so einfach, wenn du willst, schreib mir gerne ne PN und frag mich aus. Muss los, schreibe gerne nachher noch kurz was zu den HUnden...

  • Zitat

    Manche berichten hier von lammfrommen, ganz normalen Diensthunden und andere von halben Bestien :roll: man muss wohl Glück haben.


    Es sind Diensthunde. Wenn man einen Hund haben will der gechillt über den Wochenmarkt läuft, Kindergeburtstag feiert und mit auf die Spielwiese geht, sollte man sich so einen Hund nicht anlachen.


    Steffi: Hunde werden sehr wohl als Waffen gesehen und so eingesetzt. Jeder tüchtige Gebrauchshund kann froh sein "im Dienst" zulanden. Die wollen mehr, als totgestreichelt werden!

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