• Hunde machen in ihrer Entwicklung mehrere sogenannte Unsicherheitsphasen durch.
    Da wird schon mal so einiges, was eigentlich bekannt war, "unheimlich".
    Ein bestimmter Baum im Wald - oh je!
    Straßenlaterne vor dem Haus - war noch nie da!
    Mülltonne im Hof - HILFE, es will mich fressen.


    Wenn ein Hund unsicher ist, sogar Angst hat, dann befindet sich der Körper im Streßmodus.
    Streß regt die Darmtätigkeit an.
    Da pinkeln Hunde schon mal.
    Es gibt auch andere Hunde, die bellen dann eher, oder müssen was kauen.

    Es ist kein Trotz, es ist Beschwichtigung, aus Hundesicht.
    Vielleicht hat er "nur" Angst?
    Vielleicht tut ihm aber auch beim Bürsten was weh, und er beschwichtig deswegen?


    Jeder Hund ist halt anders.


    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Zitat

    Naja, wenn ich ihn Bürste und er mir danach in die Wohnung macht dann fühlt sich das für mich schon an wie eine Trotzreaktion.

    Wenn der Hund mir NACH einer Aktion, wo ich ihn anfassen, bedrängen, an ihm rumzupfen musste in die Wohnung macht, bringe ich persönlich das mit möglichem Stress während des Bürstens in Verbindung und achte beim nächsten Mal da genauer drauf. Die Einstellung "da muss er durch" mit Festhalten führt zu sowas und wenn man dann noch mögliche Warnsignale ignoriert hat man schnell den Salat. Trotz kennen Hunde nicht. Es ist einfach eine Verhaltenskette, die immer wieder durch den gleichen Kontext auftritt.

  • Zitat

    Naja, wenn ich ihn Bürste und er mir danach in die Wohnung macht dann fühlt sich das für mich schon an wie eine Trotzreaktion.

    Ich verstehe auch nicht dass er sich so abrupt geändert hat. :(

    Mein anderer Hund war sehr gut erzogen. Er hat aufs Wort gehört und war stubenrein. Kinderlieb. Ich weiß nicht was ich dieses Mal einfach falsch gemacht habe


    Geh nicht so ran. Jeder Hund ist anders. Ich hatte vor Janosch einen Golden Retriever. Man sagt immer, das gibt es nicht - aber der hat sich wirklich fast selbst erzogen. Nun hab ich nen Dickkopf. Die ganze Erziehung dauerte mit ihm wesentlich länger, wir mussten sehr viel mit ihm ausdiskutieren, einen viel längeren Atem haben und natürlich viel mehr Geduld aufbringen (und Humor, sonst wären wir wohl manchmal ausgetickt) und wir mussten bei ihm völlig anders an die Erziehung rangehen. Jetzt wo er 3 Jahre alt ist, kann ich endlich sagen, er ist erwachsen und erzogen. Vorher war noch Grenzen testen angesagt.

    Will sagen: Erziehungsmethoden die bei dem einen Hund ohne Probleme geklappt haben, ziehen bei dem anderen gar nicht.

    Nun bist Du (vermutlich auch aufgrund der Aufzucht und frühen Trennung von der Mutter und den Geschwistern) an einen wahrscheinlich unsicheren Hund geraten. Ein selbstsicherer Hund kommt meistens besser erzogen daher als ein unsicherer, weil letzterer sich oft überspringend verhält und vorallem in manchen Situationen nicht ansprechbar/händelbar ist. Ein selbstsicherer Hund ist auch besser zu erziehen, weil er mit viel mehr Konzentration an die Erziehung ran gehen kann. Vermutlich hast Du Deine Erfahrungen mit den vorigen Hunden auf den jetzigen Hund angewandt, was Dich unzufrieden gemacht hat (weil sie sich eben nicht eins zu eins übertragen lassen) und ihn aufgrund Deiner Unzufriedenheit noch zusätzlich verunsichert.

    Ich glaube dennoch nicht, dass das Pinkeln eine Trotzreaktion ist. Wenn Hunde rein pinkeln, dann tun sie das entweder weil
    - sie die Stubenreinheit noch nicht sicher gelernt haben
    - weil eine organische Ursache vorliegt oder
    - weil sie verunsichert/gestresst sind.

    Grade wenn er nach dem Bürsten reinpinkelt und Du schreibst, er hasst das Bürsten, dann liegt für mich nahe, dass da die Verbindung liegt.

    Doch wie gesagt, das allermeiste was Du beschreibst klingt nach unerzogenen Junghund und wird alles vergehen, einerseits mit der Zeit, wenn der Hund seine Sturm und Drang Phase hinter sich hat und zum anderen wenn Ihr einen neuen Erziehungsweg einschlagen könnt, dem Hund Sicherheit und Geborgenheit vermitteln könnt und ihn so auch zu gewissen unangenehmen Dingen (eben zum Bsp. bürsten) animieren könnt. Nur dieser neue Erziehungsansatz ist jetzt das A und O - nur die Zeit allein wird das Problem nicht heilen.

  • Meine Hündin hat eine Zeitlang regelmässig nach dem Spazierengehen in die Wohnung gemacht. Nicht aus Trotz, sondern weil sie draussen so aufgeregt war, dass sie nicht dazu kam. Keine Ruhe und immer im Stress. Such Dir dringend einen guten Trainer. Alleine werdet ihr das nicht mal eben schaffen

    Von unterwegsit Tapatalk
    Wer Fehler findet, darf sie behalten, ich habe noch genug davon ;)

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