starrende Hundeblicke und ein stetiges "Verfolgen"

  • Also,
    ich hab leider nix passendes gefunden, deshalb:

    Ich habe seit April einen Australian Shepherd Mix (ca. 5 Jahre alt) aus dem Tierheim zu mir nach Hause geholt. Alles ist soweit ok, sie ist lieb, bleibt mittlerweile auch alleine ohne dabei was kaputt zu machen oder so. Nicht dass sie das schonmal gemacht hätte, aber sie bellt oder jault auch nicht.

    Was mich persönlich nur echt zur Verzweiflung bringt ist, dass es egal ist was ich tue, ob ich mich auf der Couch einen Millimeter bewege oder die Fernbedienung in die Hand nehme oder in der Küche stehe oder egal was sonst, ihr Blick mich stets verfolgt. Sie muss immer wissen was ich da grade treibe. Sie liegt auf ihrem Bettchen und kann schlafen, stehe ich auf und gehe ich irgendwo hin, ist sie in null Komma nichts wach und da ist wieder dieser starrende Hundeblick. Versteht mich nicht falsch, ich liebe die Maus abgöttisch und ich bezweifel dass sie dabei schlechte Gedanken hat, aber ich fühle mich so gezwungen in eine Interaktion mit dem Hund zu treten, es macht mich wahnsinnig. Ich fühle mich richtig kontrolliert und genötigt.

    Ich hoffe ihr könnt mir sagen woher das kommt und wie ich das eventuell ändern kann.

    LG, Julia

  • naja gucken ob was geht ist doch echt normal und solange du sie dabei beachtest wird sie es natürlich auch weiterhin tun. Ist doch toll dass sie liegenbleibt und dich nicht verfolgt.

  • Wo ist Dein Problem? Ich finde das nicht ungewöhnlich, ist doch super, dass sie liegenbleibt. Das bedeutet doch nicht, dass Du etwas tun musst, ignoriere es einfach. Mein Hund guckt auch, was passiert, könnte ja sein, dass einer spontan Gassi geht und dabei den Hund vergisst :D

  • Ich kann Deine Beunruhigung deswegen schon verstehen. Dir wäre es sicher lieber, wenn dein Hund sich bei dir sichtlich wohl und sicher fühlt. Denkst Du, sie kontrolliert, weil sie sich in der Situation (neues Zuhause) noch nicht sicher fühlt? Ich täte das an Deiner Stelle wohl so deuten. Aber: seit April ist ja auch noch echt nicht lange, da kann sich noch viel verändern. Außerdem: als ich meinen Mann kennen lernte, hatte er einen Hund, der auch permanent die Augen auf ihm hatte. Dieser Hund war völlig ausgeglichen, ruhig und sicher, er war bloß total auf meinen Mann bezogen - kein Problem also...
    Aber wie gesagt - 3 Monate - da ist sie doch noch in der Eingewöhnungsphase...

  • Hast du das Gefühl dass sie Interaktion (spielen, füttern, üben, kuscheln etc) will, oder dass sie nur aufspringt, weil du dich auch bewegt hast und es vielleicht auch Action für sie geben könnte? Schaut sie dich nur kurz an, oder länger (da du sagst, sie starrt dich an, also wahrscheinlich eher länger....??)?

    Wie lange hast du sie denn schon? Mein Hund (2-5 Jahre alt, aus dem Tierschutz) ist die ersten 1-2 Monate auch immer sofort aufgesprungen, wenn ich mich bewegt habe - anfangs hat es schon gereicht, wenn ich mich leicht gedreht oder gestreckt habe.

    Er ist dann aufgestanden, ein wenig ruhelos hin und her gelaufen und evtl kurz zu mir gekommen um zu schauen, was los ist und was ich mache. Nach ca 30 Sek-1 min hat er sich wieder hingelegt, sofern ich nicht aufgestanden bin oder weiter in Bewegung war.

    Bei ihm war es nur, weil alles neu war. Er hat nicht gewusst ob jetzt Action kommt oder nicht, ob ich aufstehe oder was ich (alleine/mit ihm) machen werde. Umso länger er hier war, umso besser hat er sich eingelebt und umso besser konnte er auch abschätzen, was ich vor habe und ob es sich für ihn lohnt aufzustehen.

    Hast du dich schon mit hüteverhalten beschäftigt? Ich kenn mich mit Hütehunden nicht so sehr aus, aber soweit ich weiß, geschieht dies auch in Form von anstarren/fixieren.

    Wie reagiert sie denn, wenn du aus dem Zimmer gehst und die Tür hinter dir schließt? Kann sie alleine bleiben? Verfolgt sie dich auf Schritt und Tritt?
    Wenn sie dich auch sonst verfolgt und dich auch beim schlafen/dösen immer im Blickwinkel haben will, kann es auch gut sein, dass sie dich tatsächlich kontrollieren (oder evtl hüten) will.

  • meiner macht das auch shcon immer. Wechsle ich den Raum, kommt er mit, egal ob er geschlafen hat. Dann schläft er da weiter, wo ich bin. Ich achte da einfach garnicht drauf, ich hab nicht das Gefühl dass er sich unwohl fühlt, er will halt immer dabei sein.

  • Erstmal, vielen Dank für die schnellen Antworten!

    Also ich habe nicht das Gefühl, dass sie sich unwohl fühlt.
    Ich merke schon, dass wenn sie mich sieht und sie weiß dass ich da bin, sie sich wohl fühlt. Wenn ich mal bei meinen Eltern bin und nur kurz in den Keller gehe wird sie unruhig, legt sich an die Tür und wartet auf mich und dann freut sie sich wenn ich nach 2-3 Minuten wieder komme, als wäre ich den halben Tag weg gewesen.

    BlueDreams:
    Ich habe das Gefühl es ist so ne Mischung aus beidem, also liegen bleiben tut sie mittlerweile öfter auch wenn ich mal raus gehe aus dem Raum. Anfangs wars dann eher so, dass sie hinterher gedackelt kam.
    Es sind wie gesagt eher diese Blicke! Es ist dann schon ein längeres gucken. Und ich habe das Gefühl sie erwartet etwas von mir. Spielen ist sie nicht so der Freund von, aber Futter oder Kuscheln schon.

    Wenn ich abends mit meinem Partner auf der Couch liege und er mich in den Arm nimmt, springt sie sofort auf, kommt dazu und will mitkuscheln, was völlig ok ist, aber manchmal verlangt sie da einfach zu viel. Ich schicke sie dann auch immer weg und klar geht es mir dabei auch nicht sonderlich toll wenn sie bedröppelt zu ihrem Bettchen geht. Es tut mir dann auch leid, aber ich will halt auch irgendwo "meine Privatsphäre"!? :???: Ich fühle mich schon total gaga, weil ich mich davon so aufreizen lasse, aber ich weiß nicht.

    Wenn ich ausm Zimmer gehe und die Tür zu mache schaut sie halt, stellt die Ohren auf, bleibt aber erst einmal liegen. So ists auch Abends. Ich mache die Schlafzimmertür schon immer zu. Anfangs hat Mira sich sofort mit ins Schlafzimmer eingeladen. Nicht dass sie ins Bett kam, ist aber halt mit rein und wollte dort nächtigen, dann habe ich sie aber sofort zurück geschickt und irgendwann hat die schlaue Dame n paar Minuten gewartet und kam dann hinterher bis wir beide wohl schlafen. :lol:
    Dann kam sie immer ans Bett hat geguckt und sich ans Fußende gelegt und dort geschlafen. Wie gesagt um auch das zu unterbinden mache ich mittlerweile die Tür zu. Manchmal höre ich dann wie sie sich vor die Tür legt, manchmal bleibt sie wohl aber auch in ihrem Bett liegen.

  • Warum soll sie denn nicht im Schlafzimmer schlafen? Soll das eine Erziehungsmethode sein, dass sie nicht kontrolliert? :???:
    Ist doch das Natürlichste der Welt, dass ein Hund möglichst nah bei seinen Menschen sein will.
    So die Du das beschreibst hört es sich ja fast so an, als würde deine Hündin sich permanent fragen, was DU wohl von IHR willst :D
    Im Ernst - kann es nicht so sein, dass sie deine Unsicherheit spürt und deswegen dauernd guckt?

  • Zitat

    Warum soll sie denn nicht im Schlafzimmer schlafen? Soll das eine Erziehungsmethode sein, dass sie nicht kontrolliert? :???:
    Ist doch das Natürlichste der Welt, dass ein Hund möglichst nah bei seinen Menschen sein will.
    So die Du das beschreibst hört es sich ja fast so an, als würde deine Hündin sich permanent fragen, was DU wohl von IHR willst :D
    Im Ernst - kann es nicht so sein, dass sie deine Unsicherheit spürt und deswegen dauernd guckt?

    Natürlich will sie immer möglichst nah bei uns/mir sein. Aber dieses gucken kommt ja nicht nur wenn mir grad mal wieder auffällt dass sie guckt?! :???: Ich hoffe das klingt jetzt plausibel.

    Es fällt mir nur ständig auf. Wie ich ja beschrieben hab, ich muss nur ne Fernbedienung in die Hand nehmen oder mich auf der Couch drehen, direkt kommt dieser Blick :schockiert:
    Und wenn sie dann nunmal in ihrem Bettchen im Wohnzimmer liegt, fällt es mir nunmal direkt auf.

    Und ob mein Hund in meinem Schlafzimmer schläft oder nicht ist denke ich Jedermanns eigene Entscheidung. Das ist jetzt auch keine blöde Anmache oder ein Angriff auf deine Ansicht. Ich persönlich möchte das lediglich nicht. Der eine möchte auch dass der Hund mit ins Bett geht, der andere halt wieder nicht. Meiner Meinung nach muss mein Hund halt nicht in meinem Schlafzimmer schlafen. Wie gesagt sowas wie n Funken von "Privatspähre" hätte ich schon gerne. :hust:

  • Wie wird Dein Hund denn ausgelastet und wie oft am Tag bekommt er Beschäftigung und geistige Herausforderung?

    Mein Hund macht gelegentlich was ähnliches (starrt und springt bei jeder Bewegung von mir auf), wenn er nach längerem Ruhen findet, es wäre mal wieder Action angesagt. Und meistens hat er Recht damit und ich war nur zu sehr anderweitig konzentriert.

    Vielleicht schreibst Du mal ein bisschen, was Du mit dem Hund machst. Ein Australian Shepherd will wohl schon ein bisschen was um die Ohren haben.

    LG Appelschnut

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