Hund leidet - Kastration sinnvoll?
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Hallo,
unser unkastrierte Mischlingsrüde Yoshi (6,5 J.) leidet zur Zeit sehr stark. Seine beste Hundefreundin, die mit uns Tür an Tür wohnt, ist gemeinsam mit anderen Damen in der Umgebung läufig.
Vorgeschichte:
Yoshi hat vor einiger Zeit einen Kastrationschip implantiert bekommen, da wir ausprobieren wollten, ob ihm das bei seinem starken Sexualtrieb und seinem Sozialverhalten positiv regulierend hilft. Wir stellten folgendes fest:+ ruhiger, ausgeglichener im Wesen
+ verschmuster
+ mehr Apettit
+ hatte sehr viel Spaß an Clickern, Denkaufgaben, Spielen
+ lief sehr gehorsam an der Leine (allgemein verbessertes Grundgehorsam)
+ uns Menschen viel zugänglicher & ansprechbarer
+ keine Eifersucht, wenn wir Menschen miteinander kuschelten, rumspaßten,...
+/- unkastrierte Rüden waren immer noch "doof"
- schlief viel
- nie dagewesene Unverträglichkeit mit HündinnenNun hat der Chip aufgehört zu wirken und alle oben aufgeführten positiven (+) Veränderungen haben sich ins Gegenteil gekehrt. Damit alleine kämen wir allerdings trotzdem prima klar. Es ist nur, dass sich nun immer mehr weitere hündinnenläufigkeitsbedingte Auffälligkeiten (die vor der "Test-"Kastration niemals nur annähernd in dem Maße ausgeprägt waren) häufen. Diese Auffälligkeiten beeinträchtigen nicht mehr alleine uns Menschen im Umgang und Alltag mit dem Hund, aber vor allen Dingen den Hund selbst in seinem Wohlbefinden.
Wir müssen nun schon seit guten 3 Wochen bei unserem Yoshi folgendes beobachten:- Unruhe
- schläft tagsüber und nachts kaum noch (durchschnittl. 8 Std./24 Std.)
- sitzt vor der Haustür und wimmert, quiekt, jault
- weckt uns Menschen aktiv mehrmals in der Nacht durch Pföteln und Wimmern
- verweigert seit 3 Tagen sein Futter (nur "Supersnacks" wie z.B. Käse nimmt er )
- jault unaufhörlich wenn wir das Haus verlassen (über 3 Std. im 5 Minuten-Takt lt. dem Nachbarn)
- besteigt z.B. Sofakissen, die er sich vom Sofa klaut
- draußen weder ansprechbar, geschweige denn abrufbar
- ist so mit Riechen und Markieren beschäftigt, dass er scheinbar vergisst Kosten
(der Kot "fällt" ihm förmlich aus dem Hintern, wenn wir lange genug gehen - plötzlich hockt er sich beim
Überqueren mitten auf die zweispurige Straße, weil er den Kot anscheinend nicht mehr drinnenbehalten kann)
- zieht sich von uns zurück (kommt nicht um sich Streicheleinheiten abzoholen, wenn wir uns dem Korb nähern
kommt manchmal ein sehr leises, tiefes "lass-mich-halt-einfach-"Grummeln)
- Vorhaut ist dunkelrot, entzündet und Smegma läuft ihm aus der Vorhaut
+ etwas positives kann ich zur Zeit nicht beobachten...Nun meine Frage:
Würdet ihr sagen, dass es hier FÜR DEN HUND sinnvoll wäre über eine dauerhafte, operative Kastration nachzudenken? Oder ist meine Wahrnehmung ggf. so getrübt durch die Übermüdung und das ständige "Herzbluten" und Mitleiden, wenn der Hund vor lauter Testosteron durchdreht und es wäre egoistisch?
Vielen Dank für Eure Einschätzung im Voraus!
Beste Grüße
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Wie lange ist es denn her das er den Kastrationschip bekam?
Ich habe schon häufiger gelesen, das sich das Rüden-Verhalten vor und nach der Wirkung des Chips über einen Zeitraum hinweg verstärkt bis sich der Hormonspiegel wieder eingependelt hat.
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Hallo,
also ich habe mir deinen Beitrag aufmerksam durchgelesen. Ich finde, wie du beschreibst, wie dein Hund leidet ist schon extrem und ganz bestimmt kein schönes Dasein für den Hund! Ich habe meinen Rüden nie kastrieren lassen, da wir keinerlei Probleme bzw. er keinerlei Probleme hat und auch nicht leidet, wenn die Hündeninnen in der Gegend läufig sind.
Also würde mein Hund so leiden, würde ich nicht zögern, ihn zu kastrieren. Wieso bist du denn eigentlich so unsicher? Ich finde es gut, dass ihr es erstmal mit einem Chip probiert habt und das zeigt ja, dass es dadurch durchaus veränderungen gibt. Ich glaube nicht, dass es egoistisch ist, einen Hund zu kastrieren.Ich hoffe, du findest eine gute Entscheidung und dass es deinem Wauz bald besser geht.
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Zitat
Wie lange ist es denn her das er den Kastrationschip bekam?
Er ist sage und schreibe im MÄRZ 2012 implantiert wurden mit dem Versprechen, dass der Chip nur sechs Monate (also bis Sept./Okt. 2012) wirken würde, bevor er sich auflöst und die Hormonproduktion sich allmählich wieder normaliesiert.
Bis MAI 2014 allerdings hat die Wirkung letztendlich angehalten. Woran wir gesehen haben, dass die Wirkung länger anhält? - das wäre vermutlich die nächste Frage.... Ganz einfach an drei signifikanten Punkten:
-- Hoden gar nicht von außen sichtbar (sehr dicht am Körper anliegend, sehr klein)
-- kein besonderes Interesse an läufigen Hündinnen
-- Blaseleeren zu Beginn des Spaziergangs (überhaupt kein Markieren)Ich weiß nicht was da schief gegangen ist, aber wir haben uns nicht bei der TÄ beschwert, da der Hund zu dieser Zeit ein wirklich ausgesprochen angenehmer, sanfter Zeitgenosse war.
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Hallo,
im letzten Jahr standen wir vor dem gleichen Problem wie Du und Atti litt wie Dein Hund.
Nach langem Überlegen entschieden wir uns für die Kastration und ich sage, es war genau die richtige Entscheidung.Keine Blasenentzündungen,kein Durchfall mehr, Hund frisst normal, ist ansprechbar etc
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Oh wow :/
Solche Negativ-Beispiele halten mich im Moment von einer chem. Kastration ab. Obwohl er echt anstrengend ist...
Wenn das Verhalten schon so lange so besteht und die chem. Kastration überwiegend Vorteile hatte, würde ich ihn auch kastrieren lassen.
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Wenn der Chip bis Mai angehalten hat, dann können das jetzt wirklich Probleme mit dem Hormonchaos sein. Der Hormonhaushalt muss sich erst wieder einpendeln.
Ich würde vor einer Kastration immer erst eine Behandlung durch eine klassische Homöopathin machen lassen.
Meistens legen sich damit die Verhaltensauffälligkeiten und man erspart dem Hund die Kastration.
Es gibt viele Züchter, die ihre Rüden homöopathisch behandeln lassen und damit sehr entspannt mit ihrem gemischten Rudel leben.
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Wir hatten auch einige Probleme...
-Festriechen und dadurch war er nicht mehr abrufbar
-Das ständige wo hin zerren weil er was gerochen hat (Gerade bei sowas hab ich schnell oft Probleme das sich etwas durch die komische Bewegung was entzündet, außerdem sehr weiche Knochen, neige zu Brüchen)
- Nicht mehr fressen weil "Liebeskummer"
- Smega was aus dem Penis liegt, entzündung (Nennt sich im übrigen Laternentripper)
Der Laternentripper ist nur durch ständiges spülen oder eine Kastration weg zu bekommen.Wir sind den Schritt gegangen und ich muss sagen es war die beste Entscheidung die wir treffen konnten.
Es lief alles Problemlos ab (abgesehen davon das er einen Tag nach dem die Fäden raus waren alles aufgeleckt hat und wir wieder hin mussten und nun immer noch warten müssen das es richtig heilt, aber daran war eine Fehlinfo vom TA schuld und zum Teil wir vielleicht auch selbst, aber man vertraut ja darauf was der TA sagt).Er riecht sich nicht mehr fest und ist mitterweile gut auf uns (bzw. mich) fixiert beim spazieren gehen. Er ist viel aufmerksamer. Und dieses Ruckartige reißen an der Leine ist auch verschwunden. Er markiert noch, aber deutlich weniger und pinkelt dabei dann auch wesentlich mehr.
Unser Hund stürzt sich jetzt regelrecht auf sein Fressen, vorher hat er sehr unregelmäßig gegessen. Mal einen Tag gar nicht, dann nur eine Mahlzeit. War wirklich schlimm und hat ihn auch 1,5kg auf der Waage gekostet.
Das Smega ist ganz verschwunden, keine Blöden Tropfen mehr auf dem Boden.Ich befürworte es... Und bin froh das wir den Schritt gemacht haben.
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Beim Einsetzen der Wirkung ist der Hund meist doppelt nervig, denn eigene Hormonproduktion + künstlicher Wirkstoff addieren sich einige Zeit lang, solange bis die eigene Produktion eingestellt wird. Weniger bekannt ist, daß derselbe Vorgang bei einigen Hunden auch beim Abklingen des Chips stattfindet. Diese Übergangsphase gibt also kein realistisches Bild davon, wie der Hund sich ohne Chip verhält.
Die Wirkungsdauer des Chips läßt sich gerade bei kleinen Hunden oft nicht so genau vorhersagen. Beim Rüden einer Bekannten hielt die Wirkung auch weit länger an als geplant, ich glaube es war fast ein Jahr.Dagmar & Cara
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Wenn der Kastrationschip so viel gebracht hat, würde ich kastrieren lassen.
Denn es liest sich so, als würde der Kerl leiden -
- Vor einem Moment
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