Schlechtes Gewissen-habe Hund gemaßregelt

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    P.S. Ich stell meinen Oskar jetzt wirklich als terrorisierenden Junghund dar, der mich den ganzen Tag anpöbelt. NEIN, das ist nicht so. Er ist 90 % der sanfte Riese. Sehr sehr lieb zu seiner älteren Hündin, die noch mit im Haus lebt und auch sonst ein Kuschelmonster hoch drei. Aber die restlichen 10 % sind nun im Moment der Pubertät aktuell.



    lass Dich hier nicht ärgern, bei bestimmten Themen gehen Vielen die Pferde durch :D Schau auf das, was Dir weiter hilft und nimm Dir die Dinge weder zu Herzen noch persönlich, weil bei solchen Diksussionen wird oft über etwas anderes gesprochen, als das, worum es geht.


    Als Erziehungsmittel sind solche Reaktionen, wie dem Hund in so einem Moment eine Scheuern, da sie passgenau und auf den Punkt kommen oftmals ziemlich gut. Der Hund spürt "Grenze" und das viel mehr als bei allen anderen Methoden, Hunde sind keine weichen Tiere die miteinander Differenzen auskuscheln und manchmal wirkt so etwas so Nachhaltig, das man sich wünscht es einfach immer so machen zu können.


    Ein Beispiel, wir haben bei uns in der Jagdhundeausbildung einen Hund gehabt, den bekamen wir durch nichts ins Down, wenn er hinter dem Hasen her ging.... eines Tages, Januar, kalt, schneeig, Wasser in den Furchen gefroren, der Hase geht los, der Hund hinterher, sein Herrchen pfeifft und indem der Hund exakt noch einen Satz nach dem Pfiff macht, trat er in eine gefrorene Furche, rutschte aus und überschlug sich aufgrund seines Tempos, knallte voll auf den Acker, drehte sich um und lag....... und fortan lag er einfach immer, sobald er den Pfiff hörte - legte er sich, mitten in vollem Lauf, brav hin. Er hatte das Ausrutschen mit dem Überhören des Pfiffs verknüpft und ihm war das weiter laufen verleidet. Nie wieder überhörte er den Pfiff. Hier kamen Zufall und Augenblick zueinander, niemand hätte dasd passgenau herbei führen können, aber so wurde aus einem Moment etwas hanz nachhaltiges ohne große wilde Methoden.


    Du hast doch alles richtig gemacht, ihn hinterher gerufen, mit ihm gekuschelt. Schau mal, wenn Hunde untereinander massreglen, das geht nicht mit "geh mal bitte zur Seite, ich mag das nicht so gern" sondern ganz anders..... man darf daraus lernen. Verzeih Dir selbst, er meidet Dich nicht, duckt sich nicht, geht Dir nicht aus dem Weg - ein sicheres Zeichen dafür, das zwischen Euch alles gut ist.


    Sundri

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    Ich glaube, Du hast mich falsch verstanden. Mein Hund hat danach Schlüsselklappern gemieden, so wie Hunde, die an den Stromzaun rennen, diesen meiden. Und das ist nicht angenehm.



    Nur ganz kurz dazu: Wir wohnen quasi direkt an einer Pferdekoppel mit Stromzaun! Dort laufe ich mit Himora fast täglich dran vorbei.. Vor ca. 2 Monaten hat sie auf nem Spaziergang kurz ne Sekunde die Gelegenheit gehabt an einem Pferdeapfel dran zu naschen, bevor ich sie davon abhalten konnte. Am nächsten Tag liefen wir an besagter Koppel vorbei (an der sie vorher anstandsfrei neben mir ohne Leine vorbei gelaufen ist) und roch/sah frische Pferdeäpfel und rannte mit Vollspead in den Zaun, bekam eine gewischt, hat sich erschrocken und kam sofort zu mir...Ich dachte auch, dass sie danach den Zaun meidet... Leider weit gefehlt! Beim nächsten Mal hat sie es direkt wieder versucht und wieder eine gewischt bekommen! Der sind die kurzen Schmerzen vollkommen egal, wenn sie nur an diese dämlichen Pferdeäpfel kommen könnte! Jetzt gehts nur noch mit Leine am Zaun vorbei...


    Das ist bei Himora aber auch nicht die einzige Situationen, in denen sie fast jegliche Strapatze, Schmerzen oder sonst was aushalten würde, wenn sie ein bestimmtes Ziel hat! Da ist sie häufig fast vollkommen resistent gegen jedgliche Einwirkungen (für den Sport ist das super, weil sie sich wirklich auf ihre Aufgabe konzentriert und jegliche Außenwelt vollkommen ausblenden kann, bspw. andere Hunde auf dem Platz, plötzlichen Gehupe etc.)!


    Ich kann mir daher sicher gut vorstellen, dass es sicher Hunde gibt, bei denen man sehr vorsichtig sein sollte mit bestimmten Geräuschen/ Geklapper etc. aber das ist so halt nciht auf alle zu übertragen!

  • Fast alle Hunde sind zu 90, 95 oder 99% brave, liebe, gutmütige Hunde.
    Aber genau um die anderen paar % geht es, und da ist es deine Aufgabe den Hund zu 'massregeln', in diesem Fall wohl etwas zu heftig, aber du bist nur ein Mensch, der Hund verzeiht das.
    Ich glaube sogar eine so schnelle Reaktion hat in diesem Fall mehr geholfen, als ein Einsperren ins Bad, denn da ist evtl die Verknüpfung zur 'Tat' nicht immer gegeben.

  • Ich denke, du hast dem Hund eher einen Gefallen getan - endlich mal eine direkte, authentische und paßgenaue Reaktion, aus der ER sofort seine Schlüsse ziehen konnte. Sicher deutlich angenehmer für den Jungspund als "gewaltlos" ausgeschlossen im Badezimmer hocken und überhaupt nicht kapieren, was das eigentlich soll.

  • Ich schließe mich den anderen an:


    Eine authentische (Über-)Reaktion kann, gerade wenn es sonst nie vorkommt, durchaus heilsamer sein, als ewig langes Diskutieren. ..


    Zur Standardlösung sollte es aber nicht werden, dann geht das Vertrauen flöten.


    LG

  • Mach dir keine Vorwürfe mehr. Du hast ehrlich beschrieben in welcher Verfassung du warst und bist meilenweit davon entfernt eine Backpfeife als Standardmaßregelung einzusetzen. Dein 45 kg Hund scheint es ja auch gut verkraftet zu haben. Dass er danach wieder deine Nähe suchte sollte dir auch zeigen, dass euer Vertrauensverhältnis nicht gestört wurde.
    Wie schon mehrfach erwähnt überwiegen wahrscheinlich sogar die Vorteile deiner Reaktion. Sie kam prompt und als authentischer Reflex auf sein "Beißen".
    Ich perönlich sehe da keinen Grund für ein schlechtes Gewissen!

  • Zitat

    Dann bist du wahrscheinlich ein Roboter. :D
    Oder hast zu wenig Erfahrung, was so alles passieren kan, wenn ein grösserer Hund, mal, unbeabsichtigt, zuschnappt.


    Obwohl ich absolut kein Wattebauschwerfer bin, habe ich meinem Hund noch nie eine Orhfeige gegeben, nicht mal im Affekt und da hätte es einige Möglicheiten gegeben.


    Ich finde es ja nun nicht so schlimm, wenn man das nun nicht als Erziehungsmethode wählt. Dem Hund eine zu scheuern meine ich. Stellt euch mal vor, wenn ein Hund dieser Größe dann sagt, "Nö, schlag mich nicht!". Ist bei einer Dogge eher unwahrscheinlich, aber ich will es mir nicht ausmalen.


  • Entschuldigt den Doppelpost, aber das verstehe ich nicht. Die hundliche Erziehungsmaßnahmen leuchten mir ja gerade noch so ein? Aber habt ihr schon mal einen Hund gesehen, der mit Dingen nach anderen schmeißt?
    Also wenn man so argumentiert, dann ist Schlüsselwerfen ebenfalls ein No-Go!


    Und nein, wir sollten uns nicht alles von Hunden abschauen, denn das können wir gar nicht - solche Tipps sind brandgefährlich. Ich bin da durchaus dafür, auch mal "Nein" zu sagen, aber eine Ohrfeige als Erziehungsmittel anzupreisen. Wo sind wir denn hier gelandet?

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