Hunde aus der Tötung - sind sie überhaupt integrierbar?

  • Zitat


    Nach meiner Erfahrung haben die Hunde aus dem Süden im Schnitt wesentlich weniger Probleme als Hunde aus dem Osten. Das könnte daran liegen, dass die Bevölkerung dort einfach brutaler mit den Tieren umgeht. Der Umgang im Süden ist mehr geprägt von Gleichgültigkeit, der im Osten von Brutalität. Das sind natürlich nur Tendenzen. A....löcher ebenso wie tierliebe Menschen gibt es überall.


    Wie gesagt, Ausnahmen bestätigen die Regel und traumatisierte Tiere gibt es überall.

    Ich habe genau die entgegengesetzte Erfahrung gemacht :ops: wir waren erst PS für Hunde aus Italien die dort in einem TH leben, die waren alle beide super ängstlich gegenüber Menschen, Angst vor Geräuschen, schlecht integrierbar bzw. hat es sehr lange gedauert. Dann hatten wir 2 Hunde aus Bosnien, die waren super, so als hätten sie schon immer in Familien gelebt und 2 Hunde jetzt aus Rumänien und auch die sind absolut 1a!!! :smile: Also, es kommt immer auf den jeweiligen Hund drauf an!

  • Ich kann nur sagen, das meine Nona aus der belgischen Tötung zu mir
    kam.
    Nie hatte ich einen besseren, klügeren, wohlerzogeneren,liebenswürdigeren
    Hund, wie meine kleine Nona.
    Sie hat vor nichts und niemanden Angst,sie läßt sich freudig auf alles
    neue ein,sie ist mittlerweile gesund,die ersten Monate litt sie durch die
    Impfungen an verschiedenen Kleinigkeiten.
    Sie ist der Sternenstaub, den mein Tharo mir geschickt hat und ich danke Gott
    jeden Abend dafür,das Nona und ich zueinander fanden. :smile:

  • Ich war auch erstaunt wie unfassbar sozial meine Hündin ist, das hab ich so noch nie gesehen.
    Und das mit der tollen Kommunikation unter Tierschutzhunden ist mir auch schon aufgefallen, kann aber natürlich Zufall sein.

    Bei uns im Park besteht der Kern unserer "Krabbelgruppe" aus 4 Tierschutzmädels (aber nicht alle aus der Tötung). Zwei aus Spanien und je eine aus Bulgarien und Rumänien. Allesamt großartige, freundliche und sehr soziale Hunde, wobei der Clown der Truppe (meine) und der größte Schisser (Schäfi-Podenco-Mix) beide aus Spanien sind. Die zwei sind wirklich sehr unterschiedlich (aber allerbeste Freundinnen, die lieben sich seit der ersten Begegnung :liebe: )

  • Zitat

    Ich habe genau die entgegengesetzte Erfahrung gemacht :ops: wir waren erst PS für Hunde aus Italien die dort in einem TH leben, die waren alle beide super ängstlich gegenüber Menschen, Angst vor Geräuschen, schlecht integrierbar bzw. hat es sehr lange gedauert. Dann hatten wir 2 Hunde aus Bosnien, die waren super, so als hätten sie schon immer in Familien gelebt und 2 Hunde jetzt aus Rumänien und auch die sind absolut 1a!!! :smile: Also, es kommt immer auf den jeweiligen Hund drauf an!

    Na ja, "der Osten" ist ja auch wiederum sehr unterschiedlich, der Umgang mit Hunden kann ja schon von Stadtviertel zu Stadtviertel variieren. Auch religiöse Prägungen sind ja nicht überall im Osten gleich, die orthodoxe Kirche vermittelt wieder eine andere Einstellung zum Leben als die katholische, Bosnien ist teilweise von säkularisierten Moslems geprägt... Ich würde nicht behaupten, dass Osteuropäer grundsätzlich brutalere Menschen sind (wobei ich sicherlich nicht leugnen will, dass es Übergriffe gibt) - bin mir aber wiederum sicher, dass sehr große soziale Not die Menschen (grundsätzlich gesprochen) unempfindlicher für Leid und Gefühle der Tiere macht.

    Und da ist das Leben der Durchschnittsbürger in Italien im Vergleich zu Rumänien sicherlich trotz allem (und auch bei teilweiser Armut) materiell etwas abgesicherter...

  • Hier auch nochmal ein Erfahrungsbericht für Tötungsstation aus dem Süden - Spanien:

    Unsere alte Pflegehündin, hab schon öfters mal von ihr geschrieben, ist jetzt 13 Jahre alt, seit 3 Jahren bei uns.
    Sie war Zucht- und Jagdhündin in Spanien und wurde mit Impfpass und Papieren (!!) in der Tötung abgegeben, da dann von einer deutschen Tierschutzorga rausgeholt.

    Sie war krank, zu dünn, mit offenen Stellen am Hinterteil.... aber überhaupt nicht verängstigt. Sie hat sich nach einer OP hier schnell erholt, hat sich bei uns extrem schnell in den Alltag integriert und ist ein unglaublich fröhlicher, liebenswerter und selbstbewusster Hund. Angst hat sie vor fast garnichts. Laute Männerstimmen und grössere Menschenansammlungen machen sie nervös, aber nicht panisch. Ich vermute, dass das Verhalten eher von ihrem früheren "job" als Jagdhund kommt.

    Ansonsten ist sie unerschrockener als die meisten Hunde die ich sonst kenne. Ich bin echt die letzte, die irgenwas schönreden möchte was Hunde in Spanien angeht....Sie wurde halt einfach abgeschoben, als sie nicht mehr passte, - schlimm genug - aber zumindest unsere alte Hunde DAme hat in Spanien ganz sicher niemand misshandelt, geschlagen oder ähnliches.

    Sie ist motorisch ziemlich ungeschickt - vermutlich, weil sie viel Zeit im Zwinger verbracht hat. Generell eher nervös und leicht "hyperaktiv" - was aber auch für einen Jagdhung (bretonischer Vorstehhund) nicht untypisch ist. Sie lernt auch in ihrem Alter noch recht gut - kann aber auch ein NEIN tiefenentspannt komplett ignorieren :roll: .Wäre sie noch jünger und gesünder wäre sie ein perfekter, alltagstauglicher Hund für jeden, der sich gerne viel bewegt und einen aktiven Hund mag - und dazu sieht sie auch noch absolut nach Rassehund aus :D

    Also - ich denke jeder Hund aus einer Tötungsstation hat seine eigene Geschichte - da lässt sich nichts verallgemeinern.

    Lg, Trixi

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