"Pottkieker" - Kochen für Hunde Teil IV

  • Hallo Zusammen =)


    Ich bräuchte mal eure Hilfe. Ich füttere meinen Rüden seit drei Jahren mit rohem Fleisch, Knochen, gekochtem Gemüse und Getreide/Kartoffeln. Seit einiger Zeit hat er immer mal wieder (1-2x alle 2 Monate vllt) "Schluck-Schmatz-Leck-Anfälle". Manchmal schluckt er nur ein paar Mal heftig und dann ist alles wieder gut, aber manchmal ist es auch richtig schlimm und geht über Stunden. Es geht ihm echt schlecht dabei und er läuft hektisch auf und ab, der Speichel läuft ihm aus dem Maul und er versucht sich zu übergeben, es kommt aber nichts raus und dabei schmatzt und schluckt er die ganze Zeit.


    Was derzeit akut am Besten hilft ist Gras fressen lassen und ihn zur Ruhe zu "zwingen", er steigert sich sonst in richtige Anfälle rein, wo er vor lauter Würgen und Schmatzen kaum mehr Luft bekommt (das hatten wir erst einmal und sind in die Klinik gefahren, wo er vor lauter Aufregung aber nichts mehr gezeigt hat)


    Wir waren bei einem Tierarzt und in der Klinik mit ihm...aber die winken nur ab und machen nichts weiter. Die Klinik hat uns Magensäureblocker mitgegeben.


    Ich habe das Fleisch nun von Rind auf Pute umgestellt und überbrühe das Fleisch kurz mit kochendem Wasser, ich füttere im Moment auch keine Knochen mehr, sondern täglich Knochenmehl um einen ausgewogeneren Säure-Basen-Haushalt zu gewährleisten. So richtig bringen tut das aber alles nicht wirklich.


    Habt ihr Ernährungsspezialisten noch einen Tipp für mich? Kann ich den Magen-Darm-Trakt sonst futtertechnisch noch weiter unterstützen? Um dem Magen wieder etwas Ruhe zu verschaffen?


    Danke schonmal!

  • Zitat

    Habt ihr Ernährungsspezialisten noch einen Tipp für mich? Kann ich den Magen-Darm-Trakt sonst futtertechnisch noch weiter unterstützen? Um dem Magen wieder etwas Ruhe zu verschaffen?
    Danke schonmal!


    Ohne, dass ich mich hier als Expertin fühle, aber mir ist bei deiner Beschreibung direkt eingefallen, ob dass nicht etwas mit "Gallespucken" also Nüchtern-Erbrechen zu tun hat? Mein Hugo hat das auch ab und zu mal morgens, wenn vielleicht die Mahlzeit am Abend zuvor etwas zu "sauer" war. Aber das sind jetzt keine Anfälle, so wie du sie beschreibst und wenn ich ihm etwas gebe, dann gehts auch wieder... Deshalb meine Frage: treten diese "Anfälle" auf, wenn er vielleicht zu lange nüchtern war?

  • Für mich klingt es nach Sodbrennen. Wie sind denn die Mahlzeiten zusammengetzt (Fleisch / Fett / KH / Gemüse). Wenn es das ist müsste eine Scheibe Toastbrot,... schnell Linderung bringen. Langfristig bringt das natürlich nur was, wenn man das Menü umstellt.


    Unsere hatte das bei zu hoher Proteinzufuhr. Wir haben dann die Fleischration etwas gesenkt und die KH Menge erhöht. Vor einem Jahr hatte sie das ab und an, wenn ich es mit dem Fleisch zu gut gemeint hatte, seit dem wir da drauf achten, hatten wir damit keine Probleme mehr. Sie hat immer geschmatzt, geschleckt, aufgestoßen,...

  • Zitat

    Ohne, dass ich mich hier als Expertin fühle, aber mir ist bei deiner Beschreibung direkt eingefallen, ob dass nicht etwas mit "Gallespucken" also Nüchtern-Erbrechen zu tun hat? Mein Hugo hat das auch ab und zu mal morgens, wenn vielleicht die Mahlzeit am Abend zuvor etwas zu "sauer" war. Aber das sind jetzt keine Anfälle, so wie du sie beschreibst und wenn ich ihm etwas gebe, dann gehts auch wieder... Deshalb meine Frage: treten diese "Anfälle" auf, wenn er vielleicht zu lange nüchtern war?


    Danke, du bist natürlich trotzdem herzlich willkommen deinen Senf dazu zu geben :gut: Also nüchtern kotzen tut er zwar schon auch mal, aber das ist echt selten. Danach sieht es aber nicht aus, das wirkt ganz anders.


    Zitat

    Für mich klingt es nach Sodbrennen. Wie sind denn die Mahlzeiten zusammengetzt (Fleisch / Fett / KH / Gemüse). Wenn es das ist müsste eine Scheibe Toastbrot,... schnell Linderung bringen. Langfristig bringt das natürlich nur was, wenn man das Menü umstellt.


    Ja Sodbrennen ist auch meine Idee gewesen. Das Brot schlingt er zwar gierig hinunter wenn ich ihm welches gebe, es bringt auch kurzzeitig Ruhe, aber es fängt dann auch schnell wieder an.


    Tja was füttere ich...es gibt relativ abwechslungsreiches Futter, da die Hunde auch das bekommen was übrig bleibt. Ich versuche das mal zu strukturieren:


    Lou, Rüde, 4 Jahre alt, aktiv, kastriert, 60cm Rückenhöhe, 23kg


    Pro Tag bekommt er 250-300g Fleisch (meist Rind, davon gemischtes Fleisch, einmal die Woche Innereien, Niere, Leber, Milz im Wechsel) zu dem Fleischanteil gehören auch noch soviel Knochen, dass er genug Calzium bekommt. Derzeit eben durch Knochenmehl supplementiert. Einmal die Woche gibt es Fisch.
    Gemüse bekommt er meistens Gemüseflockenmischungen, die ich mit kochendem Wasser aufgieße und quellen lasse. Oder er bekommt was von uns ab. Das düften eingeweicht so 100-200g am Tag sein.
    Dazu gibt es wechselnde Kohlehydrate (Reis, Nudeln, Kartoffeln, Buchweizen, Hirse usw.) das sind vielleicht 200g denke ich. Schwer zu sagen, oft mache ich auch eine Getreide/Gemüsemischung mit etwas Salz oder Brühe und füttere die dann über 2-3 Tage.
    Fett, Quark, Eier, Kräuter, Öle und was mir noch so einfällt gibt es alle paar Tage dazu, wie es eben gerade passt.

  • Meine Hündin bekommt bei akutem Sodbrennen Natron. Wenn sie gerade eine empfindliche Phase hat (Stress), bekommt sie das direkt ins Futter.
    Sonst bekommt sie einen Leberkeks oder ein Stück Knäckebrot, darauf etwas Natron und Butter (die Butter ist eigentlich kontraproduktiv, aber ohne frisst sies halt nicht^^). Hilft bei ihr sehr gut :smile:

  • Sodbrennenanfälle kenne ich von meiner Hündin auch gut. Seitdem ich koche, ist das allerdings so gut wie Geschichte. Ab und an passiert´s nochmal, wie z.B. diese Nacht. Ich hab entweder das fettige Gänsefleisch oder aber die Reisnudeln im Verdacht. Das werde ich bei Gelegenheit mal austesten.


    So wie es bei Dir klingt würde ich fast schon auf eine Magenschleimhautentzündung tippen. Also entweder nochmal zum Tierarzt oder versuch es mit Schonkost und schau, ob es damit besser wird.

  • 1-2x alle 2 Monate ist natürlich recht selten, da würde ich eine Entzündung ausschließen. Blöderweise ist es auch zu selten um sich eventuelle Zusammenhänge vor Augen zu führen.


    Wenn es jetzt gehäuft vorgekommen wäre, hätte man mal schauen können ob es hilft die Fett und Fleischmenge zu reduzieren und bei den KHs etwas aufzustocken.


    Du hast wahrscheinlich keine Ahnung was an diesen Tagen vielleicht anders gewesen sein KÖNNTE oder? Ist dir da irgendwas aufgefallen?


    Davon ab kann Kräuterhexe Audrey dir dann sicher noch ein paar Helferlein nennen.


    Bei uns gab es halt bei Akutfällen auch einfach 2 Scheiben Toast oder Zwieback, irgendwas was die Säure schön aufsaugt. Hat sie in den Fällen auch gern angenommen, obwohl sie sonst Brot mit dem Hintern nicht anschaut.

  • Als Amy noch gebarft wurde, hatte sie auch öfter Schluck-/Schleckanfälle und hat häufig Gras gefressen. Seit ich ihr Essen koche, kommt das (fast) nie mehr vor! Bei diesen Anfällen hat sich bei uns auch Zwieback bewährt.


    Ich gebe außerdem abends öfter mal Moorliquid zur Unterstützung der Darmflora zum Futter, wenn ich merke, dass Amy Magengrummeln oder zu weichen Stuhl hat. Eventuell könnte das bei euch auch helfen.


    Heute Morgen landete im Napf: Thunfisch, Nudeln, ein paar Erbsen/Möhren, Leinöl
    Heute Abend gibt es Hühnerherzen mit Zuccini, Möhre, Rote Beete, Schmalz, Knochenmehl

  • Erstmal danke an alle, dass ihr versucht mir zu helfen!




    Ja es ist relativ selten, aber dann ziemlich heftig :( : Die Fleischmenge zu reduzieren habe ich mir auch schon überlegt, aber eigentlich bekommt er echt nicht viel.


    Ich dachte erst, dass es it großen Fleischmengen in Verbindung steht. Ich habe eine Zeit lang nur alle paar Tage mal Fleisch gefüttert und dann in recht großen Mengen (z.B. ein ganzes Huhn mit ca einem Kilo). Danach hatte ich das Gefühl ging es ihm eher schlecht, also bin dahin zurückgegangen, kleinere Stücke (Gulasch) immer mit Gemüse und Kohlenhydraten zu füttern und nicht mehr so wild durcheinander.


    Gestern Abend war es wieder ganz schlimm :( : Das Blöde ist einfach, dass ich nicht weiß wie ich ihm helfen kann. Ich hab ihm dann etwas Natron in laktosefreier Milch aufgelöst und gegeben, dann war es soweit ok, aber er hat trotzdem die ganze Nacht geschmatzt und geschluckt :hilfe:


    Zitat

    Als Amy noch gebarft wurde, hatte sie auch öfter Schluck-/Schleckanfälle und hat häufig Gras gefressen. Seit ich ihr Essen koche, kommt das (fast) nie mehr vor! Bei diesen Anfällen hat sich bei uns auch Zwieback bewährt.


    Ich gebe außerdem abends öfter mal Moorliquid zur Unterstützung der Darmflora zum Futter, wenn ich merke, dass Amy Magengrummeln oder zu weichen Stuhl hat. Eventuell könnte das bei euch auch helfen.


    Und wie machst du das mit dem Kochen? Einfach das Fleisch auch kochen? Sonst ist alles gleich wie beim "barfen"?


    Moorliquid, interessant ich schaue es mir mal an, aber eigentlich bin ich gar nicht soooo der Fan davon 100 Pülverchen und Zusätze zum Futter zu mischen, denn wenn die Zusammensetzung mit gutem Fleisch, Fisch, Gemüse usw usw passt, sollte es doch gehen mit der Gesundheit :???:

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