Ehrliche Rassebeschreibungen!

  • Hmmm,
    mein Collie ist, wie er beschrieben wird...


    Genau so.


    Aber beim Border Collie siehts deutlich anders aus :D


    Ich glaube, die Kunst im Hundekauf liegt eher in der geschickten Suche nach dem RICHTIGEN! Züchter.


    Oder man nimmt halt einen Second Hand Hund....da kann man immer sagen: "Der war schon so" :lol:

  • Meine Labbihuendin:


    Sie ist freundlich, aber ich würde nie sagen, dass sie "keinerlei Hang zu Aggressionen" oder keine Scheu vor irgendwas hat.
    Sie mobbt gern, jetzt im Alter kristallisiert sich ein "Andere Hunde sind mir stinkegal" jedoch immer mehr raus.
    Generell weiss sie sehr gut, was geht und was nicht. Dem Malirueden einer Freundin z. B. würde sie nie auch nur schief angucken :hust:
    Zu Menschen ist sie eher ignorant. Leute die sie kennt, die werden stark gekuschelt und da ist sie auch nicht sehr fein ;) Andere werden komplett ignoriert, selbst wenn sie direkt angesprochen wird. Hat mich selbst erstaunt, denn prinzipiell ist sie ein Hund, der auf jeden hören würde. Generell macht bei ihr ganz viel der Ton die Musik. Am liebsten hört sie glockenhelle, freundliche Mädchenstimmen. :roll:


    Bzgl. dieses "Labbis= unkontrollierbare, distanzlose Bollwerke" kann ich Maus also nicht so wirklich einordnen.


    Ansonsten ist sie schon recht rassetypisch: sie liebt Wasser (schwimmt aber langsam), apportiert alles (ist auch die Uebersprungshandlung ihrer Wahl), ist sehr leichtfuehrig und sehr verfressen.



    Ein Punkt bei dem sie wieder herausfällt: das Gewicht. Lt. Wikipedia Rassestandart liegen Hündinnen bei 27- irgendwas kg.
    Maus ist ab 23kg schon mopsig. Sie wiegt 21- 22kg. Und trotzdem nennt niemand sie zierlich :grin:


    Gesendet von meinem HTC One mit Tapatalk 2

  • Wenn man die Rassebeschreibungen richtig interpretiert, treffen sie eigentlich ganz gut zu. Ich hab schon als Kind alle Rassebücher verschlungen und im Groben passen sie recht gut zu den jeweiligen Hunden, wenn ich sie denn dann unterwegs treffe (trotz Individualität).


    Die Beschreibungen zu den japanischen Rassen ist eigentlich überall sehr ehrlich, manchmal schon zu ehrlich. Es gibt immer wieder Stellen, die sich so sehr bemühen, auch die evtl. negativen Seiten zu beleuchten, dass sie dabei ganz vergessen, die vielen guten und angenehmen Dinge zu schreiben :lol: Aber prinzipiell werden sie sehr gut beschrieben und es wird auch immer erwähnt, dass es sehr spezielle Hunde sind, die nur in den richtigen Händen Spaß bereiten. Das stimmt, es sind wirklich angenehme, ruhige Traumhunde, die alles mitmachen, aber nur bei den richtigen Leuten (und das sind nicht viele, haha) wird aber immer ehrlich erwähnt. Schade finde ich nur, dass sie an manchen Stellen regelrecht verteufelt werden, ich hatte schon Leute getroffen, die ganz erstaunt waren, dass mein Shiba kein Monster sei und wie erstaunt manche sind, weil mein Akita ach so brav "sitz" macht :muede: Aber so kommen sie wenigstens nicht allzu leicht in falsche Hände.
    Auf meinen Shiba damals und jetzt den Akita treffen die Beschreibungen sehr gut, besonders die positiven Dinge und die eher negativen... von denen weiß man dank der guten Rassebeschreibungen von Anfang an und deshalb sind sie gut zu steuern. Antijagdtraining udn gute Sozialisation fruchten auch bei den Japanern gut : )


    Über den Finnischen Lapphund hatte ich, als ich ihn geholt habe, nicht viel auf Deutsch gefunden, aber was mir meine finnischen Züchter Freunde erzählt haben, stimmt und auch die Beschreibung, die ich gerade bei wiki nachgeschlagen habe, trifft es eigentlich ganz gut. Nur dass er angeblich die Familie lieber aus Distanz betrachtet stimmt überhaupt nicht, Lappis sind am liebsten immer dabei und machen alles mit ihrer Familie mit, und sind Clowns. Aber auch hier finde ich nichts, was "verschwiegen" wird, die Beschreibungen sind auch hier sehr ehrlich.


    Das mit falscher Gewichtsangabe kann ich auch bestätigen. Mein Lapphund ist ein großer Rüde und dürfte laut Standard 24kg haben, er wiegt aber knapp 15kg zwar schlank, aber nicht dürr. Und der Akita soll bei 30kg anfangen, meine Hündin wiegt 23kg. Viele Standards wollen scheinbar Mastschweinchen, wie man sie ja leider auch oft sieht.

  • Als mein erster Yorkie zu mir kam, da gab es noch kein Internet. Ich wollte einen Kleinhund, der aber harmonisch
    gebaut ist. Also keine zu kurzen Beine bei zu viel Körper. Gerne langhaarig und Temperament sollte er haben.
    Die Rassebeschreibung des VDH passt ganz gut:"Reger und intelligenter Zwergterrier. Lebhaft bei ausgeglichenen
    Wesensanlangen. Sehr kompakt und adrett, aufrecht in der Haltung und ein Fluidum von "Wichtigkeit" ausstrahlend."


    Das trifft es ganz gut, bei entsprechender Erziehung, das gehört dazu. Sehr vielseitiger Kleinhund. Sein großes
    Pech, dass er eben auch viele Menschen anspricht, die ihm dann nicht gerecht werden wollen. Daher sieht man
    so oft völlig unterforderte, unerzogene Yorkies.

  • In der Rassebeschreibung des Collies steht, dass er sehr einfach zu erziehen ist, ein Anfängerhund ohne Jagdtrieb, auch für Senioren geeignet. :lol:


    Ich habe noch zwei Altd. Schäfis und die waren wesentlich einfacher zu erziehen wie das Colliekind. Den Schäfis sagst Du mach und sie machen es, der Collie überlegt zuerst und macht dann....oder auch nicht. :p Ich brauchte viel länger, bis ich zu ihr eine gute Bindung aufbauen konnte. Ausserdem ist sie sehr schlau und hat mich unheimlich schnell um den Finger gewickelt und auch manipuliert.


    Dazu kommt bei ihr ein starker Jagdtrieb, mein erster Hund, der jagt. :gott: Sie ist sehr geräuschempfindlich, ein Geräusch, dass sie als "böse" empfindet, kann sie für Stunden verängstigen und das nimmt ihr doch ein grosses Stück Lebensqualität. :( :


    Mein Fazit, aufgrund seiner Intelligenz und Ängstlichkeit und der Mischung aus stur und sensibel würde ich den Collie nicht unbedingt als Anfängerhund empfehlen.

  • Zitat


    Ich liebe unsere zwei Monster einfach abgöttisch und sie sind ganz wunderbar. Aber ich glaube, jede Rassebeschreibung versteht man erst richtig, wenn man die betreffende Rasse schon eine Weile erleben durfte.


    Und zwar über einen längeren Zeitpunkt erleben durfte - in meinem Fall. ;)
    Vieles habe ich mir anders vorgestellt: Meine Gedanken (und Worte!) zu "sind schwer, stubenrein zu bekommen" waren "Ich habe noch jeden stubenrein bekommen." :lol:


    Die meisten Tage des Jahres genieße ich es, einen kleinen Tritt in den Hintern durch meine Hunde zu bekommen: Auslauf, Disziplin, Ruhe ausstrahlen, Präsenz. Aber es gibt auch Tage, an denen ich denke: ich hätte die Rassebeschreibungen mir ernsthafter durch den Kopf gehen lassen sollen. Auch für Situationen, die nicht so ideal sind: Stadt, Mistwetter, viele Kinder, lange heiße Tage etc.


    Deswegen ist es so ähnlich, wie wir bei den Kaufberatungen hier im Forum lesen: mit der Rasse leben ist anders als es sich zu erträumen.
    Aber vor allem bereichernd und schön, wenn man sich darauf einlässt.

  • Tolles Thema!


    Beim VDH heißt es über den Norwich Terrier:


    "Norwich Terrier sind lebhaft, lustig, wachsam, kinderlieb und anschmiegsam. Wegen ihrer liebenswürdigen Veranlagung können sie problemlos in einer größeren Meute zusammen leben. Ihre freundliche Art, ihr großer Charme und ihre starke Bindung an den Menschen machen sie zu angenehmen, leicht erziehbaren Haushunden. In einer Stadtwohnung sind sie gut zu halten, brauchen aber genügend Bewegung und dürfen keinesfalls überfüttert werden."


    Ich finde es passt fast zu 100%, allerdings wäre Neo wohl lieber Einzelhund ;-)
    Witzig finde ich, das extra darauf hingewiesen wird sie nicht zu überfüttern, er setzt wirklich extrem leicht an!


    Über den Irish heißt es:


    "Der Irish Terrier ist, obwohl entschlossen und fähig, sich anderen Hunden gegenüber zu behaupten, bemerkenswert treu, gutmütig und dem Menschen liebevoll zugetan; wenn er angegriffen wird, zeigt er jedoch Löwenmut und kämpft bis zum bitteren Ende.


    Fälschlicherwese wird dem Irish Terrier nachgesagt, er gerate leicht, manchmal sogar im Ausstellungsring, in Streit mit anderen Hunden. Obwohl er keiner Auseinandersetzung aus dem Wege geht, wenn die Umstände es erfordern, so ist der Irish Terrier doch leicht zu erziehen und ein umgänglicher Haushund; er verkörpert somit noch immer die Eigenschaften, die ihn, den früheren Beschreibungen entsprechend, zum "Wächter der armen Leute, zum Freund der Bauern und zum Liebling der vornehmen Herren" hatten werden lassen."


    Tja, was soll ich sagen , Loki ist kein Raufbold, er stürmt nicht auf andere zu und will sie vermöbeln, allerdings ist seine Spanne sich etwas gefallen zu lassen, was sich in seinen Augen nicht gehört ,wohl kürzer als bei anderen Rassen, jedenfalls empfinde ich es so. Das mit dem liebevoll zugetan zum Menschen kann ich zu 100% bestätigen, ABER leich zu erziehen , gerade als Anfängerhund sind sie mMn nicht.


    Diese Rassebeschreibung dagegen, finde ich besser:


    Über den Irish Terrier gibt es viel zu sagen: Diese äußerst vitale Rasse ist vor allem durch Intelligenz und Tapferkeit geprägt. "Tollkühn" nennen ihn die Briten. Irish Terrier sind hervorragende Jagdhunde. Sie sind anhänglich, anpassungsfähig, ein guter Bewacher und Kinderfreund. Also ein idealer Familienhund. Der Irish Terrier hat eine kräftige Konstitution, ist nicht verzärtelt. Manchmal sind Irish Terrier ein wenig ungestüm, sie brauchen daher eine konsequente, aber liebevolle Erziehung. Durch seine geschickte und einzigartig charmante Art gewinnt er die Herzen im Sturm. Indem er seinen Kopf auf Herrchens Bein legt und gezielt einen treuen, tiefen Blick nach oben wirft, hat schon so mancher Irish Terrier seine Zwecke erreicht. Einmal in eine Familie eingepflanzt, ist seine Bindung ungewöhnlich beständig. Treue und Familienbezogenheit sind bei ihm ausgeprägter als allgemein üblich. Er bellt so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig. Irish Terrier wissen ganz genau, wer zu ihrem Haus oder in die Nachbarschaft gehört. Besonders hervorzuheben ist noch sein großer Mut und seine Furchtlosigkeit. Es gibt wohl keinen Terrier, der mehr Scheid besitzt.


    Quelle: http://www.terrier.co.at/13_be…&PHPSESSID=fmcxjixwoubvvh


    Im Irish habe ich allerdings meine Rasse gefunden und mindestens einer wird hier immer sein ;)

  • Da gibts ja auch zum Yorkie eine tolle Charakterbeschreibung, das trifft es in der Tat noch besser.
    Ach ja, ich würde mir Wünschen jeder zukünftige Halter würde sich das zu Herzen nehmen

  • Der Rasse des Boxers (meiner Rasse) kann ich weitgehend zustimmen. Er IST nervenstark, sehr loyal zu Familie und Freunden, "bieder und ohne Arglist" im Sinne von grundehrlich und berechenbar. Heiter beim Spiel, furchtlos im Ernst trifft es auch sehr gut.


    Womit ich ein Problemchen habe, ist das "ruhig" Im Standard. Zumindest in der ersten Lebenshälfte ist ein normaler Boxer ein grobmotorischer Temperamentsbolzen, der unsportliche, inkonsequente, uninformierte Besitzer durch seine Kraftausbrüche heillos überfordern kann. Ich habe schon einige völlig normale junge Hunde erlebt, die von Hundeschulen und Trainern als "bösartig und unberechenbar" abgeschrieben wurden, weil sie sich einem stumpfen 08/15-Massendrill mit ruhigeren Rassen nicht unterwerfen liessen. Wurden die Hunde abgegeben oder gelang es den Besitzern, ihre Erwartungen an den Hund zu ändern, waren das von einer Stunde auf die andere kooperationsbereite, zuverlässige Partner.


    Der zweite Kritikpunkt ist "mißtrauisch gegen Fremde". Da sollte differenziert werden: viele Boxer entwickeln, wenn es ihnen gestattet wird, ein starkes Territorialverhalten und kontrollieren ihr Gebiet sehr genau, ohne aber dabei zum Kläffer zu werden. Andererseits schließen sie schnell Freundschaft und sind Menschen gegenüber fast immer grundsätzlich positiv eingestellt, bis zur eher Retrievern zugeschriebenen Distanzlosigkeit.


    Und der dritte Kritikpunkt betrifft nicht den Standard, sondern seine Auslegung. Im Standard steht : Der Fang sei mächtig in allen drei Dimensionen des Raumes (sinngemäß). Es gibt aber zu viele Schau-Richter in Europa, die Breite und Tiefe den Vorzug vor korrekter Länge des Nasenrückens geben. Gegen diese ungesunde Übertypisierung, an die sich der Betrachter leider zu leicht gewöhnt, müßte bedeutend schärfer vorgegangen werden! Da stimmt der Standard, aber die Realität weicht zum Negativen hin zu häufig ab.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!