Wir haben wohl alles falsch gemacht...
-
-
Sorry erstmal, wenn mein Text bisschen lang werden sollte. Ich möchte halt versuchen, alles genau aufzuschreiben.
Sam ist ein Golden Retriever und ein Jahr alt. Vor Sam hatten wir schon 2 Retriever, beide sind aber schon lange im Regenbogenland.
Wir haben ihn mit 5 Monaten bekommen. Er zog also bei uns ein und es sah so aus, als wenn er schon immer bei uns war. Was mir gleich auffiel, er hörte nicht auf seinen Namen und hatte nicht mal ansatzweise Heimweh als wir ihn abholten. Na gut, bisschen komisch, aber macht ja erstmal nix. Seinen Namen hat er nach einer Weile dann aber doch gelernt
Heimweh hat er dagegen nie. Er jammert nicht, er frisst, spielt, macht Unfug wie immer.(Er war 2x bei Freunden übers WE).
Sam hat viel Temperament, ist neugierig und lernt eigentlich megaschnell. Allerdings setzt er es oft nur um, wenn er es will. Zu Hause hört er recht gut, draußen dagegen kaum. Ich trainiere meist mit Schleppleine. An der Leine macht er seine Sache gar nicht so schlecht, er weiß immer, was er machen soll. Allerdings macht er es so, wie er will und nicht so, wie ich es möchte. Wenn ich ihn z.B. zu mir rufe, kommt nicht direkt auf mich zu, sondern er nimmt Schlangenlinien. (Es riecht halt alles so gut) Manche würde es freuen (er kommt ja immerhin), manche sagen, er muss direkt laufen. Bei Fuß laufen geht so lala; wenn die Umgebung neu ist und es viele Reize gibt klappt es nicht. Von der Leine machen geht nicht wirklich, er schlägt dann sofort den Weg in Richtung Feld ein. (Vor unserer Haustür haben wir gefühlte 25 Fußballfelder Acker und Wiese) Die Mäuse locken, andere Menschen und Hunde. Die Menschen könnten mich ja streicheln, die Hunde könnten ja mit mir spielen. Am Schlimmsten ist es, wenn er ein Mauseloch findet; und glaubt mir, er kennt jede Mausefamilie auf diesem verdammten Acker..Nur mit riesen Kraftanstrengung bekomme ich ihn da weg. Es hilft nix. Keine Leckerli, kein Futter, kein Spielzeug. Hat er was gefunden gibt er es nicht mehr her. Auch da hilft kein Tauschangebot. Das Problem dabei ist, würde ich es ihm wegnehmen wollen, knurrt er heftig. Er hat sogar schon meinen Mann in die Hand geschnappt. (Hat geblutet) Mit anderen Hunden kommt er gut aus, will aber oft "aufreiten".
Ja, wir waren in der Hundeschule, suchen aber grade eine neue.
Sam hatte es bestimmt nicht leicht. Als wir ihn mit 5 Mon. bekamen, waren wir die vierten Besitzer. Was er erlebt hat, wissen wir nicht. Der vom Hundeverein meinte, er vermutet, das er misshandelt wurde. In welcher Form auch immer.
Was haben wir falsch gemacht? - Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
hast du hier Wir haben wohl alles falsch gemacht... schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
-
hm, für mich klingt das so erstmal nach nem völlig normalen jungen Hund, der draußen die Umwelt noch bisschen spannender findet als seine Menschen. Aber jetzt nix dramatisches.
Wie belohnt ihr ihn denn unterwegs? Lauft ihr nur rum, oder spielt ihr zwischendurch auch mal was?
Hast du das mit dem hergeben mal in Ruhe zu Hause geübt? -
Zu klappt es ganz gut. Wenn er was im Maul hat (Ball oder so) gibt er es auf aus gut ab. Er überlegt allerdings lange, ob er es machen soll. Er wird dann natürlich gelobt und bekommt Streicheln und Lecker. Draußen interessiert es ihn null. Kein Pansen, keine Fleischwurst, keine Käse sind besser als das, was er grade hat oder will.
-
Hört sich wie ein ganz normaler Junghund an.
Zitat
Allerdings macht er es so, wie er will und nicht so, wie ich es möchte. Wenn ich ihn z.B. zu mir rufe, kommt nicht direkt auf mich zu, sondern er nimmt Schlangenlinien. (Es riecht halt alles so gut)
Das z.B. könnte eine Fehlinterpretation von dir sein. Hunde laufen Schlangenlinien und Bögen und schnüffeln um
zu beschwichtigen. Er zeigt dir, dass er keine aggressiven Absichten hat. Gerade auf jemanden zu rennen ist
grob unhöflich und gehört sich unter Hunden nicht. Da er deine Unzufriedenheit spürt setzt er noch einen drauf
und fängt an hier und da zu schnüffeln um dich milde zu stimmen. Das wird dahinter stecken und kein Eigensinn.Beute hergeben ist für Hunde ebenfalls nicht nachvollziehbar, das müßt ihr mit ihm üben. Lasst ihn die Erfahrung
machen, dass ihr ihn nicht beklauen wollt, sondern dass er z.B. für die Abgabe etwas viel besseres bekommt.
Ebenso muß er lernen, dass man niemals in Menschen beißt, das haben die Vorbesitzer versäumt ihm zu erklären.Das alles klingt eher nach Vernachlässigung der Erziehung, na ja, ist auch eine Form der Misshandlung
-
Zitat
Seinen Namen hat er nach einer Weile dann aber doch gelernt
Heimweh hat er dagegen nie.
An der Leine macht er seine Sache gar nicht so schlecht, er weiß immer, was er machen soll.
Wenn ich ihn z.B. zu mir rufe, kommt nicht direkt auf mich zu, sondern er nimmt Schlangenlinien.
Bei Fuß laufen geht so lala;
Die Menschen könnten mich ja streicheln, die Hunde könnten ja mit mir spielen.
Ich würde schätzen, dass mehr als 50 % der Hundehalter froh wären, wenn es so gut liefe. (Das sind dann vermutlich die, die die Beschwichtigung in den Schlangenlinien nicht erkennen.)
Ich wäre froh und dankbar, wenn mein Hund kein Heimweh hätte.ZitatHat er was gefunden gibt er es nicht mehr her.
Üben, üben, üben - natürlich mit dem Superleckerli (das vielleicht erst noch gefunden werden muss. - Wie steht er denn z. B. zu Thunfisch-Dosen?)ZitatWas haben wir falsch gemacht?
Wo ist das Riesenproblem? -
-
Das Problem ist einfach, das er draußen nicht hört und nicht kommt, wenn man ihn ruft. Wir haben zwar riiiiesen Platz vor der Haustür, aber auch eine Straße. Da MUSS er einfach hören. Er frisst sonst alles, was man ihm vor die Nase hält, aber draußen kann ich mit nem Schwein am Spieß winken, interessiert ihn nicht. Er rennt entweder zu allen Menschen/Hunden hin oder läuft zielsicher aufs Haus von Familie Maus zu. Dort bekommst du ihn nie im Leben ohne Kraftanstrengung weg. Das er in der Rüpelphase ist, wissen wir schon, schließlich ist er nicht unser erster Retriever.
-
Habt ihrs Mal etwas "verschärft" mit Futter probiert? Damit meine ich: Futter gibt es AUSNAHMSLOS NUR NOCH wenn er mit euch etwas macht. Also für Übungen, Kommandos, gutes Benehmen, Blickkontakt. Und wenn er nicht mitmacht, hat er eben Kohldampf.
Meine Hündin hat früher null auf mich geachtet, weder an der Leine, noch so. Leckerchen/Futter draussen solala, nur wenns nix spannenderes gab. Nachdem ich das auf Handfütterung und Futterdummy umgestellt habe und sie aus Bockigkeit 2 Tage Kohldampf hatte, hat sich ihre Meinung doch ziemlich geändert
Ich belohne z.B. auch so "Kleinigkeiten" wie freiwilligen/spontanen Blickkontakt, jedes zu mir schauen und auf-mich-achten gibt Futter.
Sie ist mittlerweile bald 4 und hat immer mal so Phasen, wo sie mich veräppeln will und alles andere spannender ist - dann mache ich das mal wieder ne Woche lang, dass es Futter nur durch Mitarbeit gibt, und das Thema ist wieder durchSie verdient sich häufig ihr Frühstück nur über Gehorsam, Tricks und Apportieren des Futterdummys.
-
Ach und noch was: Solche krassen Vorlieben wie das Mäusebuddeln kann man sogar kreativ und produktiv nutzen! Unsere Trainerin gab uns mal den Tipp, "Umweltreize", die der Hund total klasse findet, im Training zu benutzen, weil diese Belohnungen für den Hund meistens viel viel toller sind als jedes Futter.
Wir haben z.B. als Belohnungen für gutes Verhalten "Buddeln!" (ich zeige ihr, wo sie buddeln darf und bestimme auch, wann sie aufhört), "geh spinnen" (dann darf sie ne Runde übers Feld rennen, wenn sie vorher brav auf dem Weg geblieben ist und dem Reiz, loszurennen, nicht nachgegeben hat) oder "baden!", dann darf sie ans Wasser rennen.Damit ist es auch viel leichter, den Hund von solchen Reizen weg zu bekommen. Wenn man IMMER verbietet, was dem Hund Spaß macht, ist das ja auch doof. Dann erlaube ich ihr solche Sachen lieber gezielt :)
-
Schau mal hier vorbei, da denke ich seid ihr genau richtig: https://www.dogforum.de/topic174666-5610.html
-
Kommen grade von unserer Abendrunde zurück. Sam hat das Feld umgepflügt. Das hohe Gras wurde heute endlich abgemäht und Hund findet die Wohnungen und Häuser von Family Maus ja noch viiiel einfacher. Ich hab ihn einfach gewähren lassen. Musste ihn nur zweimal mit wirklich immens hohem Kraftaufwand von zwei Eingängen wegziehen. Fand er nicht toll. Boah, mir tun die Hände immer noch weh... Wenn ich ihn weggezogen habe, ihn zu mir ranhole und "sitz" machen lassen will, ignoriert er das Kommando immer erst. Total beleidigt
Anscheinend will er mir so zeigen: Du hast mir gar nix zu sagen". Das "zu mir" wenn er am Schnüffeln war klappte aber einigermaßen gut. Ich muss ihn aber immer bisschen ziehen bis er kommt.
P.S.: Ein "Superleckerli" haben wir leider noch nicht gefunden
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!