Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • Ich dachte dein Hund schläft so tief wenn du noch da bist, wacht dann auf und legt sich vor die Tür weil du nicht mehr da bist?

    Nene. Ich bin die ganze Zeit da. Ich sitze immer noch vor dem Kindergitter auf Entfernung. Zwischendurch kommt sie halt zum Gitter und guckt. Dann legt sie sich aber wieder hin und schläft. So tief, dass sie gar nicht mitbekommt, dass ich die Tür aufmachen.

  • Wir scheitern echt so ein bißchen am Übergang zum wirklich außer Sicht sein.

    Ich kann am anderen Ende des Flurs sitzen, solange sie mich sehen kann, alles gut. Da der Flur etwas verwinkelt ist, sieht sie mich aber tatsächlich nur am Gitter. Solange ich im Flur sitze, legt sie sich auch ins Bett auf den Rücken und pennt (von da aus sieht sie mich nicht!). Aber wenn sie hört, dass ich aufstehe, kommt sie zum Gitter und guckt, was passiert. Solange sie mich sieht legt sie sich sofort wieder hin und schläft auch wieder. Wenn ich aber kurz in der Küche bin um einen Kaffee zu holen, fängt sie schon leise an zu fiepsen.

    Bzw.. das ist auch unterschiedlich irgendwie. Manchmal hebt sie auch nur kurz den Kopf und legt sich dann wieder hin.

    Ich habe Schwierigkeiten, einen Zwischenschritt zwischen: "Ich sitze die ganze Zeit da" und "Ich bewege mich auch mal" zu finden, mit dem sie noch fein sein könnte. Bleibe ich einfach noch ne Weile auf dem jetzigen Schritt? Obwohl sie das auf der Entfernung schon seit ca 7-9 Trainingseinheiten ohne Probleme macht? Oder steigere ich, stehe auch 1-2 Mal pro Sitzung auf, und zeige ihr damit: Hey, ich komme wieder?

  • Ich kann empfehlen erstmal über Erwartungshaltung zu trainieren.

    Einfach mal ein Platz-Kommando geben und weiter entfernen, dann mal um die Ecke und sofort wieder kommen, Türe zu machen und sofort wieder auf und wenn ruhiges Platz noch gegeben ist belohnen.

    Statt mit Platz kann man es auch mit der Box machen. Ruhig liegen = Leckerlie.

    Wenn sie fiepen stehe ich in 3 Meter Entfernung und komme erst mit dem Leckerlie näher wenn sie ruhig sind.

    Dann lernen sie das ganz schnell.

    Klar werden sie dann warten „wann kommt er/sie endlich mit dem Leckerlie“ aber das kann man dann verlängern und ausschleichen.

    Wichtig ist erstmal die Verknüpfung „Besitzer weg = Ruhe“.

  • Ahja.. Du weißt aber schon, dass wir hier über besonders hartnäckige Fälle sprechen und nicht über "wie bringe ich meinem Hund das Alleinebleiben bei?". Die meisten Leute, die hier schreiben trainieren nicht mit ihrem unbeschriebenen Blatt, sondern mit handfester Trennungsangst. "Dann lernen sie das ganz schnell" funktioniert da leider nicht, sonst hätten wir wohl nicht so einen Aufriss an Trainingsprogrammen gestartet..

  • Ernalie

    Was genau machst du, wenn du im Flur sitzt? Ist da dein Büro? Ich habe das Gefühl, vom lesen, dass du dich währenddessen viel zu sehr auf das Verhalten/ Gefühl des Hundes fokussierst. Sitzt du nur während dieses Trainings im Flur?

    Mein Hund wäre da sehr skeptisch, weil der Flur plötzlich so ein spannendes Ding ist und würde auch gucken, was ich da treibe.

    Für klingt das nicht nach großen Stress. Ich würde anfangen normales Verhalten zu trainieren. Kurz in die Küche und zurück. Zeiten, einbauen in denen Hund keine Aufmerksamkeit bekommt, weil ich etwas "normales" mache. Ein wenig Fiepen kann auch beschweren sein. Da kommt es ein wenig auf den Hund an. Der Hund soll ja auch lernen Frust und negative Situationen auszuhalten und sich selbst zu beruhigen.

    Aber für mich liest sich euer Training sehr gekünstelt. Auch frustrierend für dich. Aber vielleicht hast du ja einen cooleren Flur als ich.

  • Ich sitze tatsächlich hier und arbeite (mit Laptop) und bin gar nicht auf den Hund fokussiert. Ich gucke sie nichtmal an. Ich kann eben nicht einfach mal normales Verhalten erzeugen, weil sie da die ersten Mal KOMPLETT durchgedreht ist, sobald ich in einem anderen Zimmer war. Wir verfolgen einen sehr kleinschrittigen Trainingsplan, der damit anfing, dass wir ganz unmittelbar hinter dem Gitter saßen. Anders war es für sie gar nicht aushaltbar. Inzwischen sitze ich am anderen Ende des Flurs und kann mir hier und da mal nen Kaffee machen, ohne dass sie komplett abtickt. Dass das nicht nach großem Stress klingt ist ein Ergebnis der letzten 10 Wochen. Vorher kam sie nichtmal mit klar, wenn ich 2 Meter weg war.

    Es gibt hier von je her Zeiten, in denen der Hund keine Aufmerksamkeit bekommt. Alleine durch unseren Alltag. Wir arbeiten ja auch und haben ein Kind. |)

  • Ich sitze tatsächlich hier und arbeite (mit Laptop) und bin gar nicht auf den Hund fokussiert.

    Das ist doch normales Verhalten. Aus Sitzen im Flur konnte ich das nicht herauslesen.

    Aber das klingt doch nach Fortschritten. Dann hast du dich ja schon weit weg bewegt. Ich würde aufpassen, da zeitliche Variationen einzubringen. Mal länger, mal kürzer und weitermachen. Kaffee holen musst du ja sowieso. Wenn du unsicher bist, gibt dir selbst mehr Zeit an dem Schritt, an dem ihr seid. Manchmal braucht der Mensch das langsamere Training, um sicher zu sein, dass es funktioniert.

    Irgendwann probierst du den Schritt weiter und wenn es doof lief, lief nur das doof. Die anderen Lernschritte sind dann nicht ausgelöscht. Ihr Beide lernt auch dank "Fehlern"

  • Fazit: „Wie bringe ich User dazu, möglichst nichts hilfreiches in diesem Forum zu schreiben“.

    Danke für deine hilfreiche Antwort.

  • Fazit: „Wie bringe ich User dazu, möglichst nichts hilfreiches in diesem Forum zu schreiben“.

    Danke für deine hilfreiche Antwort.

    Jeder User entscheidet beim Lesen von Beiträgen selbst, was hilfreich ist und was nicht. Das muss man nicht persönlich nehmen, wenn ein Vorschlag nicht angenommen wird. Es funktioniert nun mal nicht alles für jede Situation. Und wenn man sich seit Wochen kaum einen Meter aus dem Haus bewegen kann und ausgeklügelte Trainingspläne verfolgen muss, antwortet man vielleicht nicht immer voller Dankbarkeit auf jeden Beitrag. Da könnte man auch Verständnis zeigen.

    Hier ist nun mal der Bereich, mit den User-Hunden, wo es nicht so einfach funktioniert mit dem Alleinbleiben. Meinem Hund würden Leckerlis im Alleinsein-Training auch pushen und eine Erwartung erzeugen. Das Liegenbleiben würde damit ihr Job werden und nicht Entspannung bedeuten.

  • Richtig.

    Wenn es einem nichts nutzt, kommentiert man einfach garnicht oder gibt eine negative Reaktion.

    Nur weil es der einen Person nicht gefällt, muss es nicht auch allen anderen nicht gefallen.

    Deswegen redet man keine Beiträge pauschal schlecht.

    Dann kommen zukünftig nämlich garkeine Vorschläge mehr.


    Und nein, über Erwartungshaltung aufbauen ist nicht „klassisch allein bleiben üben“.

    Klassisch alleine bleiben wird über „nach und nach einfach rausgehen und wiederkommen als wäre es ganz normal“ trainiert.

    Zu Trainieren „boa wann kommt er denn endlich wieder“ ist nicht die erste Wahl, in diesen Fällen mMn. aber die richtige.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!