Vorsicht bissig

  • Hi hi
    habe gemerkt das hier echt ein paar leute sind die richtig ahnung haben, deshalb frag ich einfach mal ob ihr helfen könnt......habe meine maus mit 5 monaten bekommen (jetzt 2) da habe ich schon gemerkt das sie ihrer umwelt gegenüber sehr aufmerksam ist und bin dierekt zur hundeschule worauf sich das denn auch alles gelegt hat. Aber schon bei der zweiten läufigkeit ging das beissen los am liebsten auf unsichere weibchen. Und teilweise auch immer dieselben. Nach dem dritten Zyklus hat sie denn einmal so tief gebissen das der chip kaputt gegangen ist daraufhin habe ich sie denn kastrieren lassen. meine Trainerin hat auf diesem gebiet leider keine erfahrung und kann also auch nicht helfen. Ich mein ich arbeite selbst auf unseren hudeplatz aber halt nur als agi-trainerin und da kriegt man auch nicht wirklich was mit denn bei uns hat keiner dieses Problemchen.Habt ihr ein paar tipps???


    LG Claudi und anhang :help: :help:

    • Neu

    Hi


    hast du hier Vorsicht bissig* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • hi,


      da hilft nur desensibilisieren und gegenkonditionieren, dh. gemeinsame spaziergänge mit den opfern, (angeleint, ohne wildes toben), hund für jeden blickkontakt, ruhiges verhalten weiter laufen etc belohnen und stets alternbativen anbieten


      stürzt sie sich bereits prinzipiell drauf, wenn sie die opfer sieht? hat sie ein schema, was sie verfolgt?, ist der andere hund dann neben dir oder ihr oder weit weg? wie kommt es zu den vorfällen? was habt ihr bisher dagegen getan? clickerst du sie


      fragen über fragen


      lg katrin

    • Tipps, hm, let's see...


      Also, ich würde zunächst erst mal alles lesen, was Du so über Desensibilisierung und Gegenkonditionierung und Clickertraining in die Finger bekommen kannst.


      Du hast den großen Vorteil, dass Du weißt, auf welche Hündinnen sie stark reagiert, und daher kannst Du genau hier mit dem Training ansetzen.


      Zunächst würde ich es bis auf weiteres zu KEINEM Kontakt mehr kommen lassen, bis Du nach erfolgreichem Training wirklich 100%ig sicher bist, dass sie nicht mehr beißen wird. Denn mit jedem Mal "übt" sie dieses Verhalten und festigt es somit!! Und genau das willst Du nicht!!


      Trainiere sie an der Schleppleine - so kannst Du sicherstellen, dass sie nicht zu den Hündinnen gelangen kann, aber sie hat trotzdem etwas "Raum", in dem Du mit Ihr üben kannst:


      Ich würde zunächst mal heraus finden, wie groß der Abstand zwischen ihn und den anderen Hunden sein muß, damit sie noch überhaupt gar nicht auf diese reagiert. Das ist Dein anfänglicher Trainingsabstand!
      Dann würde ich den "Anblick der anderen Hündin" als Signal für "Party bei Frauchen" konditionieren. Also Deinem Hund mit "Schau da kommt die Susi" den Hund ankündigen und dann markieren und belohnen und zwar so großartig, wie es nur geht: Du willst, dass sie den Anblick der anderen Hündin aller angenehmst verknüpft, also mußt Du die großen Kanonen aufbieten!
      Wenn sie Leckerchen annehmen kann und trotzdem weiterhin die andere Hündin ansieht ist das zunächst okay.
      Wenn sie die Leckerchen nicht frisst, bist Du zu dicht dran, vergrößere den Abstand zur anderen Hündin - geh einfach einige Schritte rückwärts und nimm Deinen Hund mit. Versuch das Leckerchen erneut zu geben. Wenn sie es nimmt, stimmt der Abstand.
      WICHTIG: der Abstand muß wirklich groß genug sein, so dass sie entspannt bleiben kann, denn das willst Du ja genau verknüpfen: ruhige Emotionen beim anblick der anderen Hündin.


      Wenn Dein Hund viele Tricks kann (oder schnell neue lernt) kannst Du diese in dem "guten" Abstand üben.
      Damit hältst Du einerseits ihre Aufmerksamkeit bei Dir, zusätzlich belohnst Du sie für wünschenswertes Verhalten, generalisierst ihre "Trickfähigkeiten" und verstärkst das "wenn ich diese andere Hündin sehe, macht Frauchen total tolle Sachen mit mir"-Effekt.
      Zwischen den Tricks kannst Du immer mal wieder ein "Schau da kommt die Susi" einbauen.
      Mit dem Ankündigen kannst Du ihr wirklich helfen. Denn wenn ihr mal unerwartet auf einen "Feind" trefft und Du diesen Feind zu erst siehst, kanns Du sie schnell mit einem "Schau da kommt die Susi" vorbereiten und sie erschreckt nicht (und explodiert...).
      Mit der Zeit wird sie Dir zeigen, dass sie die Signale richtig verknüpft hat: sie wird beim Anblick von "Susi" nämlich Dich ansehen und fragen, wo den ihre Belohnung bleibt. Auf dieses Erste mal würde ich extrem Ausschau halten - wenn Du es nämlich schaftst, dieses erste mal mit einem Riesenjackpot zu belohnen, hast Du es quasie geschaft, denn dann hat sie verstnden, dass "Anblick von Susi" die Ankündigung von Belohnung bedeutet.
      Ab da kannst Du LANGSAM versuchen, den Abstand zu "Susi" zu verringern. Wenn sie also problemlos an "Susi" vorbei gehen kann,
      startest Du ein neues Trainingsprogramm mit einer anderen Feindin. Mit "Luna" durchläufst Du das ganze Programm erneut. Was womöglich schneller geht, denn sie hat ja schon die Erfahrung gemacht, dass es angenehm ist einer "Feindin" zu begegnen.
      Wenn Ihr mit "Luna" durch seid, kommt die nächste Feindin dran.
      Wenn Du wirklich konsequent bist, nichts überstürzt und Deinem Hund die Zeit läßt, die sie braucht, wirst Du bemerken, dass die mit jeder Hündin schneller generalisiert.
      Das wichtigste ist das Fundament ("Susi"!!). Sei lieber VIEL zu vorsichtig, als das Du "mutig" einen Rückschritt (wütendes in die Leine springen oä) provozierst.

    • Morgen :kaffe:


      Katrin
      Also ja ich clicker sie klappt wunderbar, und auch die schleppleine ist generell dran und auch zu aller sicherheit der maulkorb. Bei fremden hunden ist die entfernung relaziv nahe bevor sie anstalten macht, wenn sie denn welche macht. Und bei den speziellen weibsen reicht es schon aus wenn sie auf den hundeplatz kommen, sprich von weitem. :( :(


      Shoppy
      die vorschläge sind echt klasse...danke...aber ich weiss nicht so recht wie ich es anfangen soll denn die beiden speziellen weibsen können auch noch 20m entfernt sein da dreht sie schon durch. Meinst das klappt mit dem"schau da ist..."? Weil ich dachte der hund darf sie denn garnicht erst anschauen damit sie nicht fixieren kann :ka:


      LG Claudi

    • Zitat

      Shoppy[/user]
      die vorschläge sind echt klasse...danke...aber ich weiss nicht so recht wie ich es anfangen soll denn die beiden speziellen weibsen können auch noch 20m entfernt sein da dreht sie schon durch. Meinst das klappt mit dem"schau da ist..."? Weil ich dachte der hund darf sie denn garnicht erst anschauen damit sie nicht fixieren kann :ka:


      LG Claudi


      Es gibt zwei Ansätze. Der eine ist, gar nicht erst anschauen lassen, das ist dann einfache Ablenkung.


      Der andere ist, anschauen, aber lernen, das "alles gut ist". Das fällt dann unter Gegenkonditionieren und Desensibilisierung. Das steckt schon im Begriff:
      Im Moment hat Dein Hund folgendes konditioniert: Anblick von "Susi" = "totale Scheiße, muß vernichtet werden, Angriiiiiiiff!"
      Das Signal ist "Susi" und das Verhalten ist "durchdrehen".
      Du möchtest nun, dass das Signal "Susi" zum Verhalten "Partymachen mit Frauchen" oder "Frauchen anschauen" oder "Locker neben Frauchen herlaufen" wird. Dazu muß sie das Signal ("Susi") eben erst mal wahrgenommen haben.
      Die Reihenfolge ist wichtig: erst das Signal, dann das Verhalten und dann die Konsequenz, also "Susi" --> Aufmerksamkeit auf Frauchen richten --> dicke Belohnung kassieren.
      Natürlich klappt das nicht automatisch - das muß erst konditioniert werden. Daher: "Schau, da kommt Susi" --> Hund schaut "Susi" an und im gleichen Moment Riesenparty.
      Im Grunde konditionierst Du so den Anblick von "Susi" genau wie das "Click" beim Clickern.
      Der Trick ist, dass sie, obwohl sie "Susi" gesehen hat, dann sofort wieder auf Dich konzentrieren kann - daher ist der Abstand so wichtig - und das Du sie mit tollen, spaßigen, toll belohnbaren Sachen beschäftigst. Das gibt Sicherheit, denn der Hund lernt, dass es eine alternative zu der Verhaltenskette "Susi sehen und durchknallen" gibt.


      Ganz furchtbar grob vereinfacht, "läuft" das Gehirn nämlich zweigleisig, einmal auf dem "Eidechsengehirn", das u.a. für die Gefühle zuständig ist - hier wird "entschieden", ob in einer bestimmten Situation, mit Angriff, Verteidigung oder Flucht reagiert wird - zum anderen mit dem "Einsteingehirn". Das Einsteingehirn "denkt" tatsächlich darüber nach, welche Strategie die richtige wäre und reagiert nicht einfach nur "instinktiv" wie das Eidechsenhirn.
      Das Problem an dem Zweigleissystem ist, dass, wenn das Eidechsengehirn "an" ist, Einstein gar nicht erst gefragt wird.
      Mit der Gegenkonditionierung/Desensibilisierung arbeitest Du daran, dass Dein Hund lernt, dass sie das Einsteinhirn benutzen kann, auch wenn "Susi" auftaucht! "Einstein" lernt, dass man statt "angreifen" diverse andere Verhalten zeigen kann, die wesentlich weniger stressig sind - im Gegenteil, sie werden von Frauchen großzügigst belohnt.
      Der Abstand zu "Susi" bewirkt also, dass Dein Hund im "Einsteinmodus" bleiben kann und nicht auf "Eidechse" umschaltet. Denn nur im "Einsteinmodus" wird gedacht und, hier sehr wichtig GELERNT!!



      Wenn 20 Meter zu dicht ist, dann fang eben bei 30 oder 40 oder 50 oder nötigenfalls Hundert Metern an. Dein Hund gibt die Distanz vor! Wenn 25,378 Meter genug Abstand sind, dann fängst Du eben bei 25,378 Metern an.

    • Shoppy... Du bist ab sofort mein Ultra-super-gut-erklär-Bär :gut: wirklich klasse erklärt.
      Das werd ich jetzt auch mal bei Stanley versuchen, der bellt und knurrt ja auch sofort alles an, was nach Hund aussieht.
      Ich werd dann mal berichten, allerdings erst nach meiner Kur *hmmm*


      Aber ehrlich, solche klasse Erklärungen les ich tausend mal lieber als ein Buch. Toll, wie Du aufs Problem eingehst. :gut: :gut: :gut:

    • Ja finde die Erklärung auch super. Hab nämlich das gleiche Problem mit meinem Rüden.


      Kann man damit nur erreichen das man halt mit Leine ohne zerrenden und knurrenden hund an dem anderen hund vorbeilaufen kann, oder kann man damit auch erreichen das gonso nicht mehr hunde anknurrt bzw. angreift. da es ja leider immer mal geschiet das andere hundehalter ihren unangeleinten hund einfach zu meinem lassen, obwohl mein hund an der leine ist. *nerv* :dagegen: und dann bin ich immer die doofe wenn gonso das überhaupt nicht gefällt und er dann stress macht.


      Gruß Esi :winken:

    • Hi Shoppy , toll erklaert..
      Ich moechte aber noch ergaenzen, dass die zwei wahrscheinlich nie zusammen auskommen werden...
      Deine Huendin verhaelt sich ganz natuerlich. aber wenn huendinnen hassen..... ... dann kann man nur "oberflaechlichen" Frieden wahren.


      Klar kannst du sie umkonditionieren doch wuerde ich immer ein sehr gutes auge auf sie haben auch wenn ander schwaechere Huendinnen auftauchen.

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