"Darf's auch einfach nur ein ganz normaler Hund sein?"
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Ich sehe das irgendwie gespalten... auf der einen Seite wollen die Leute immet anspruchsvollere Arbeitshunde. Bei meiner Trainerin in der Sozialiesierungsstunde und dem Einzeltraining wimmelt es von Jagdhunden, Malis und Hütehunden.
Die Menschen wollen immer mehr.Aber andererseits werden sich auch unglaublich viele Gedanken gemacht.
Meine Oma hatten immer Hunde. Auch Rassen wie Dalmatiner, Schäferhund und in den lezzten Jahren vorallem Schnauzer. Die wurden nie irgendwie besonders ausgelastet. Das waren Familienhunde. Gassi oder mit Opa uum Angeln war da an der Tagesordnung sonst nix. Und die waren alle ausnahmslos gelungen und immer zuverlässig.Manchmal frag ich mich wozu ich mir soo viele Gedanken mache. Aber ich habe mich da in den letzten Monaten auch selbst etwas gebremst. Lino geht Gassi mit uns. Ca 90 Minuten am Tag. Ein bis zweimal pro Woche gehen wir in die Spie/Sozialisierungsstunde und ab und zu fahren wir Fahrrad. That's it.
Ansonsten liegt er auf der Couch oder im Hof und schläft. Wir spielen und kuscheln. Und ich glaube wir sind zufrieden so.Ich persönlich wollte auch nichts anderes. Wenn nächstes Jahr ein Zweithund hier einzieht wird das auch was aus der Gruppe 9.
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@Schranktür: Hut ab für den unglaublich ehrlichen Beitrag.
Wie lordbao sagte, es geht auch oft nach der Optik. Ich hatte eine vernünftige Entscheidung getroffen (Bolonka Zwetna) und mich dann ich eine Foto aus ner Kleinanzeige verliebt.
Ich hatte gerade noch genug Verstand, keinen reinen Polenwelpen zu erwischen aber ansonsten habe ich einfach Glück gehabt.
Eine Bronchitis gleich nach dem Welpenkauf und das Dogforum haben dafür gesorgt, dass mein eher wesenschwacher Hund Ruhe und Alltag gelernt hat, statt Überforderung und Auslastung.Ich fand auch gut, was Helfestyna schreibt.
Irgendwie scheint sich die Konsumgesellschaftsmentatlität sehr stark auf die Hundehaltung übertragen zu haben. Höher, schneller, weiter. Und es muss natürlich immer das Besondere - weil man ja selber so eine 'special little snowflake' ist.Man muss allerdings in Verteidigung der Leute auch sagen, dass es gar nicht so einfach ist ein halbwegs anspruchslose Rasse zu finden, die grösser ist als 40cm. Die meisten Rassen ergeben sich ja historisch aus einem Arbeitskontext - und das merkt man dann auch.
Wenn ich noch mal einen Hund aussuchen müsste, hätte ich echt Probleme, aber immerhin weiss ich jetzt genug über Hunde, um bestimmte Probleme überhaupt einschätzen zu können, bzw wenigstens zu wissen, dass da welche kommen könnten.
Als wirklcih komplett ahnungsloser Hundeanfänger kann man sich gar nicht vorstellen, dass ganz einfach Dinge (im Restaurant sitzen, einen Bürgersteig entlang gehen, in ein Auto stiegen) unglaublich schwierig werden können. -
Sorry, aber was ist Gruppe 9?
Dass die Dame im Porsche vorgefahren ist, hat ja erstmal nichts zu sagen. Dass sie sich selbst als sportlich und aktiv bezeichnet mag ebenso stimmen.
Was kriegt der Hund denn jetzt an Auslastung im TH? Wohl auch nicht die drei Stunden täglich, die die Dame sich scheinbar mit ihm vorgenommen hat. Wandern, Radfahren und ein paar Tricks sind im TH auch meistens Ausnahmen, also wird das Freizeitprogramm der Frau vermutlich eine Verbeserung für seine jetzige Situation darstellen.Man muss solche Leute (wie eben diese Dame oder auch mich) ein bisschen anleiten, wie sie mit so einem Hund umzugehen haben. Dass man ihn nicht hochjagt, um letztendlich nur noch für den Hund und dessen Bedürfnisse zu leben.
Ich denke, für einmal die Woche Hundeschule, Spielstunden und regelmäßige Spaziergänge eignet sich so gut wie jeder Hund und wenn man nicht den absoluten Arbeitshund zur Seite hat, ist der auch damit glücklich. -
Zitat
Sorry, aber was ist Gruppe 9?
http://de.wikipedia.org/wiki/H…in_der_Systematik_der_FCI
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:FCI-Gruppe_9FCI Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde
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Zitat
Was kriegt der Hund denn jetzt an Auslastung im TH? Wohl auch nicht die drei Stunden täglich, die die Dame sich scheinbar mit ihm vorgenommen hat. Wandern, Radfahren und ein paar Tricks sind im TH auch meistens Ausnahmen, also wird das Freizeitprogramm der Frau vermutlich eine Verbeserung für seine jetzige Situation darstellen.Man muss solche Leute (wie eben diese Dame oder auch mich) ein bisschen anleiten, wie sie mit so einem Hund umzugehen haben. Dass man ihn nicht hochjagt, um letztendlich nur noch für den Hund und dessen Bedürfnisse zu leben.
Ich denke, für einmal die Woche Hundeschule, Spielstunden und regelmäßige Spaziergänge eignet sich so gut wie jeder Hund und wenn man nicht den absoluten Arbeitshund zur Seite hat, ist der auch damit glücklich.
Bei Hunden aus dem TH ist es immer noch schwieriger. Grundsätzlich kriegt ja jeder Mensch die Rasse, die er oder sie möchte, ganz egal ob vom Züchter oder wenn alle stricke reißen vom Vermehrer.
Vielleicht sollte man ihr einfach zeigen, wie der Hund ist, wie sie mit ihr umzugehen hat und ihr helfen, als direkt abzulehnen? Wenn es dann nicht passt merken die meisten Menschen es doch selbst.
Für den Hund ist es ja trotzdem eine Chance, falls es klappen würde.[Schwer, etwas zu der Beschreibung zu sagen, wenn man den Hund nicht persönlich kennt.]
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Zitat
FCI Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde
Ahhh - Danke!
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Hallo,
ich sehe eine Vermittlung eines solch aktiven Hundes an "ältere" Menschen auch teilweise problematisch.
Andererseits sollte man sich erst einmal ein Bild von jemandem machen und ihn nicht gleich verurteilen.
Außerdem gibt es viele aktive Menschen die schon die 60 überschritten haben und mehr drauf haben als so manch sportlicher Jungspunt. Sehr viele Menschen im Hundesport sind älteren Semesters und da staune ich oft nicht schlecht, egal ob bei Agility-Turnieren oder Schutzhundprüfungen.
Ich trage übrigens auch Markenklamotten, fahre ein ziemlich großes und neues Auto und habe die 50 schon hinter mir gelassen.
Mein jetziger Hund ist ein junger DSH und es klappt hervorragend. Abgeraten haben mir viele von dieser Rasse, vor allem in Wohnungshaltung. Ich bin alt genug, habe mehr Erfahrung als viele Jüngere und ich lass mich nicht unterkriegen von Kleinigkeiten die bei manchen gleich einen Problemhund ausmachen.LG Terrortöle
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Ich glaube, die wenigsten Leute wollen wirklich eine Herausforderung. Was sie in Wirklichkeit wollen ist eine erfolgreich gemeisterte Herausforderung... Sie wollen das Gefuehl, ueber sich hinaus zu wachsen und dafuer mit Erfolg belohnt zu werden.
Die Hundeerziehungssendungen machen es vor - da wird jeder Hund von der totalen Bratze zum angenehmen Familienhund. So einen Erfolg zu haben und den Hund "hinzukriegen" fuehlt sich sicher gut an. Was aber leider die Wenigsten dabei bedenken ist, dass eine Herausforderung immer auch mit dem Risiko verbunden ist, dass es nicht klappt.
Manchmal zerstoert der Hund halt trotzdem weiter die Wohnung, obwohl man monate- und jahrelang das Alleinbleiben geuebt hat (und dabei alles ausprobiert und "richtig gemacht" hat). Manchmal zerlegt der Hund trotz aller Anstrengungen immer noch andere Hunde. Das fuehlt sich dann ein bisschen weniger gut an.Ich habe bei meinem ersten Hund auch genau diese Fehler gemacht - eine Kombination aus "ich habe mich halt verliebt" und "das geht schon alles mit genug Arbeit und Konsequenz". Ich habe diesen Hund wirklich gern gehabt, aber nochmal machen wollte ich es dann doch nicht :). Jetzt bin ich mehr als zufrieden mit meinen (bewusst ausgesuchten) unkomplizierten Familienhunden, die nicht mehrmals woechentlich auf den Hundeplatz muessen.
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Off Topic...
@Schranktür
Selten einen so selbstkritischen, selbstironischen und ehrlichen Beitrag gelesen.
Das kann und das traut sich auch nicht jeder. Toll! -
Da muss ich an ein Erlebnis denken, 4-5 Jahre her. Ich hatte damals Praktikum im örtlichen Tierheim, da bekommt man so einiges mit...
Fall 1: Ein ziemlich überdrehter, hysterischer Kläffer (Jack-Russel-Mix aus schlechter Haltung), 8 Monate alt und schwer zu händeln. Eine junge Familie ohne Hundeerfahrung, dafür mit ca. 4 Jähriger Tochter diskutierte mit seiner Pflegerin, dass sie ausgerechnet IHN haben wollen, weil er so hübsch ist, die Tochter ja nicht umschubsen kann und sich sicher schnell ans Leben im 10-Familien-Wohnblock gewöhnt! Sie hätten ja auch schon eine Flexi gekauft, dann geht das!
Fall 2: Ein Mali-Mix, der abgegeben wurde, weil er sich gern stark Körperlich durchgesetzt hat, wenn ihm was nicht passte (mehrere Beissunfälle in der Familie beim Vorbeigehen, Wegschicken, Sofaräumen), viel Energie und Arbeitswille, aber wirklich nicht ohne. Ein Mann Mitte 30 interessierte sich für ihn als Zweithund, hatte wohl schon einen DSH-Rüden. "Der ist jetzt zu alt für'n Platz und war mir immer zu lahm. Der mag zwar keine Rüden, aber dann kommt halt n Maulkorb drauf. Ich will DEN für den Sport, der hat ja ordentlich feuer! Und die Kinder freuen sich auch über nen Zweiten!"
Da wurde mir ganz anders...!
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