Labrador anschaffen? Bedenken...

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    Aber mal ganz ehrlich, würde ich nicht arbeiten gehen könnte ich mir (bzw. wir uns) gar keine Hund finanzieren, ist ja nicht unbedingt günstig. Da frag ich mich, wie machen es die Leute die eben nicht arbeiten gehen?


    Hund und Vollzeitarbeit geht schon, machen hier ja viele. Aber viele haben das eben so organisiert, dass der Hund nicht den ganzen Tag alleine bleiben muss. Entweder wird er von irgendjemanden anderen in der Familie zeitweise betreut, Hund kommt mit auf Arbeit, sie arbeiten mit dem Partner in Schichten zeitversetzt, arbeiten von zu Hause aus oder lassen den Hund in einer Tagesbetreuung. Bei mir ist es ein Mix aus 5,5 Stunden allein bleiben, Home Office und 2 x die Woche Hundetagesstätte.


    Könntet ihr euch vorstellen, den Hund wenigstens 2x pro Woche in eine Ganztagsbetreuung zu bringen? So müsste er nur noch 3 Tage die Woche so lange alleine bleiben. Ob er das kann, ist aber auch eine Fragen gerade bei einem jungen Labbi hab ich da so meine Bedenken. Ich habe einen sehr ruhigen Hund mit keinem allzu hohen Aktivitätslevel, aber selbst bei ihr ist bei mir nach 6 Stunden meine persönliche Grenze erreicht, dann wird ihr einfach auch langweilig. Sie macht zwar nichts kaputt, bellt nicht, jault nicht, sie würde es sicher hinnehmen, aber es wäre sicher nicht schön für sie. Ich habe mir vor der Hundeanschaffung auch gedacht, wenn so viele Hunde 8 Stunden alleine bleiben können, ist das doch sicher kein Problem und meiner kann das dann bestimmt auch, die schlafen doch eh so viel am Tag. Aber jetzt wo sie da ist, sehe ich das anders und ich persönlich würde mir keinen Hund anschaffen, wenn ich ihn täglich 8 Stunden alleine lassen müsste. Ich bin auch froh, dass sie 2x die Woche in die Betreuung geht, es würde schon sehr an mir zehren, wenn ich jeden Tag nach der Arbeit das mega Auslastungsprogramm fahren müsste, damit der Hund das lange Allein sein wegsteckt. Man muss ja einfach auch mal Dinge nach der Arbeit erledigen, wo der Hund nicht mit kann. Das lege ich dann auf die Tage, wo sie in der Betreuung war und abends eh müde ist, wenn ich sie abhole.


    Edit: Achso, wegen Urlaub mit Hund, wir fahren 2 mal im Jahr in den Urlaub. Einen Kurzurlaub in den Bergen, da wird der Hund mit kommen und eine Fernreise, da kommt der Hund selbstverständlich nicht mit und wird in der Hundebtreuung bleiben.


  • Also wenn der Hund alleine sein kann bzw. ihr für die ersten Wochen einen Plan B habt, sehe ich da kein Problem.

  • Es wäre doch überhaupt kein Problem, wenn ihr das so löst, dass der Hund vormittags die 5 Stunden alleine zuhause ist und nachmittags (von wem auch immer; wenn man will, findet sich schon was ;) ) betreut wird.

  • Ich wundere mich auch dass ihr einen Tierschutzhund bekommen habt :???: .


    Ich bin alleine und arbeite Vollzeit und mir wollte weder ein Tierheim noch eine Orga einen Hund geben. Zum Glück gibt es bei noch andere Alternativen "Gebrauchthunde" zu sich zu nehmen.
    Mein Hund ist im Schnitt 2 x die Woche für 6 Stunden alleine zuhause. Mittags kommt aber eine Freundin und geht ausgiebig Gassi. Die anderen Tage ist sie ganztägig bei meinen Eltern.
    Ich habe meine Arbeitszeit so gelegt dass ich um 4 zuhause bin, und den ganzen Nachmittag/Abend mit dem Hund verbringe. Das ist deutlich mehr als die Familie aus der sie kommt und sich nicht gekümmert hat (obwohl arbeitslos).
    Trotzdem hätte ich keinen Hund bekommen, ich finde das eine ziemlich arrogante Einstellung :verzweifelt: .


    Was ich damit sagen will. In eurer Konstellation ist es schon möglich einen Hund zu halten, aber euer Plan ist nicht ausgereift. Wie die meisten hier schrieben wird der Hund sich an die neue Umgebung erstmal gewöhnen müssen, und je mehr Wechsel da drin ist (Tagesstätte, Betreuer, Bruder) desto länger dauert der Prozess.
    Also müsst ihr euch wirklich deutlich länger freinehmen und das alleine bleiben trainieren. Klar kann das alles gut klappen, aber wenn nicht, habt ihr ein riesen Problem. Außerdem muss er erstmal eine Bindung zu EUCH aufbauen, und nicht zu eurem Bruder oder sonst wem.


    Und ein Zeitgefühl hat ein Hund aufjedenfall. Sonst würde meine Hündin nicht jeden Tag (wenn sie bei meinen Eltern ist) eine halbe Stunde vor meiner Ankunft aufstehen und zur Tür dackeln. Und sie würde auch nicht um 8 Uhr vor meiner Badtür stehen (ihr Futter ist im Bad) und jammern.


    Also ich würde mir definitv viel länger Urlaub nehmen, wenn das nicht geht dann die Aufnahme des Hundes auf einen passenderen Moment verschieben .

  • Ich habe mir nun nicht jeen Beitrag durchgelesen, möcht dir aber auch gerne mit was auf den Weg geben.


    Wir haben uns vor einem Jahr einen älteren Wuffi angeschafft.
    Wir sind beide Vollzeit arbeiten und es war die Voraussetzung, dass ich meinen Hund mitnehmen darf!
    Auch ich wohne zwar nur 3 Minuten von zu Hause und hätte eine Stunde Zeit zum Gassi gehen... Aber ich hätte mir keinen Hund angeschafft:
    Was ist, wenn ich mittags doch mal nicht pünktlich Pause machen kann? Der Hund muss pinkeln...
    Was ist, wenn mein Hund Durchfall hat und doch mal alle 2 Stunden raus MUSS?
    Was ist, wenn er vor Langeweile alles zerstört?


    Es gibt so viele Punkte, die es schwierig machen- vor allem, das alleine bleiben.
    Mein Hund kann es nicht-außer im Büro-und somit hätten wir anfangs ein großes Problem (evtl auch mit dem Vermieter und Nachbarn!?) gehabt.
    Ein so junger Labi braucht Auslauf- 20 Minuten mittags sind echt arg wenig- und Beschäftigung. Sonst suchen die sich ganz flott was anderes zu Hause und das könnte böse enden.


    Mein Labrador ist schon älter, ist für einen Labbi sehr ruhig und mag keine großen Spaziergänge. Aber auch wir sind morgens vor der Arbeit schon 2 mal Gassi, mittags um die 40 Minuten (plus zusätzlich Zeit zum umziehen von Drecksachen, Hund evtl saubermachen, Fütterung, streicheln etc. ) und direkt nach dem Feierabend unterwegs.
    Und ich muss sagen, es ist wunderschön, aaaaber auch stressig und einschränkend. Gerne möchte ich auch mal in Ruhe mittagessen und nicht bei Wind und Wetter raus.
    Also ich hätte mir einfach keinen Hund angeschafft, wenn ich nicht wüsste, dass er mit zur Arbeit darf. Wer hat denn wasdvon? Der Hund nicht, da er meistens alleine ist. Du nicht, da du selten da bist und mit Sicherheit oftmals ein schlechtes Gewissen hast.


    Habt ihr nicht eine Hundetagesstätte oder einen Dogsitter, dem du vertraust und der sich tagsüber kümmern kann?


    Halte uns doch auf dem laufenden. ürd emich interessieren, wie ihr euch entscheidet! Viel Glück!

  • Bei uns war das mit dem Alleine bleiben auch so ähnlich- ich musste noch 3 Monate Vollzeit arbeiten gehen, bis ich auf Teilzeit wechseln konnte (Wechsel wg. unserer Tochter). Unser Hund konnte lt. Vorbesitzern 4h allein bleiben, wir sind einfach ins kalte Wasser gesprungen- er war nach 2 Tagen 8h alleine, mit Gassi in der Mittagspause (nach 5h)- das hat geklappt- er war leise und hat nichts zerstört. Puh- Glück gehabt. An eurer Stelle würde ich den Bruder erstmal fest einplanen. Ich glaube, dass die wenigsten Hunde das kommentarlos mitmachen.


    Von meinem Bauchgefühl ausgehend finde ich eure Variante besser als Tierschutz- klar, das wird schon klappen! Ich meine, der Hund hat es doch gut- er hat ein warmes Zuhause, Menschen, die ihn liebhaben, lange Spaziergänge- dagegen an 5 Tagen 8h alleine zu sein, ist doch ein Witz. Im Leben muss eben jeder mal Abstriche machen, und nicht alles läuft immer optimal. Ein Kauknochen wird es schon richten, wenn ihr ihn an die Zeit gewöhnt habt :) Es gibt sicher viele Hundebesitzer, die zwar nicht arbeiten, aber auch nicht mehr als 10 Minuten pro Gassigang gehen. Dann nutzt dem Hund das auch nichts.

  • 1 Woche finde ich als Eingewöhnungszeit auch eher kurz, aber da ihr ja einen Plan B habt (der Bruder) und der Hund schon 2 Stunden alleine bleiben kann, sehe ich keine Probleme.



    Zitat

    Und selbst wenn ein Hund, ohne die Hütte abzubauen oder die ganze Welt zusammenzuheulen das Alleinebleiben akzeptiert


    Das ist ein bisschen pauschal, oder? Es gibt tatsächlich auch Hunde, die gar kein Problem, mit dem alleine bleiben haben!


    8 Stunden mit Unterbrechung zum lösen finde ich - je nach Hund - vollkommen in Ordnung. Diego war auch so lange alleine und der hat, wenn ich nach Hause gekommen bin, nur müde den Kopf gehoben und hat weiter geschlafen. Wichtig ist aber ein ausreichendes Training, so dass der Hund wirklich entspannt sein kann.

  • Zitat

    Also ich hätte mir einfach keinen Hund angeschafft, wenn ich nicht wüsste, dass er mit zur Arbeit darf.


    Dem kann ich nur zustimmen.


    Ich habe mich auf Anhieb in meine Kleine verliebt, ich wollte sie unbedingt - aber hätte mir mein Chef nicht erlaubt den Hund mitzunehmen hätte ich schweren Herzens "nein" sagen müssen.


    Aber zum Glück habt ihr ja noch eine Alternative :smile:

  • Gut, ich leg mal einen Gang zu, nimms nicht übel, aber ich kenne einfach zuviele Hunde, die den ganzen Tag alleine rumhocken müssen und deren Halter im Lauf der Zeit die Begeisterung für den Bewegungsdrang und die sonstigen Ansprüche ihrer Hunde verloren haben ... Und Bewegungsdrang heißt nicht, dass er es toll findet, mit Dir ne Stunde lang zu joggen. Labbis sind auch keine "Laufhunde" ... die wollen spielen und toben, apportieren, rangeln mit anderen Hunden, schwimmen ... draußen sein.


    Zitat


    Eine HuSchu ist für mich Pflicht und gehört dazu, denn auch hier wird ein Hund gefördert und gefordert.


    In einer guten Hundeschule bekommst Du NUR gezeigt, wie Du mit Deinem Hund am besten umgehst, wie er am besten lernt, Grundkommandos usw. ÜBEN musst Du das aber zuhause - täglich, immer wieder zwischendurch. Die eine Stunde Übung in der Hundeschule einmal die Woche kannst Du nicht als "Auslastung" ansehen ...


    Wenn Du Deinen Hund tagsüber körperlich und geistig nicht ordentlich auslasten kannst, kannst Du auch nicht erwarten, dass er dann abends große Lust zu lernen hat - er will dann endlich mal raus, schnüffeln, toben, im Freilauf rennen und er braucht und möchte dann auch Kontakt zu anderen Hunden ... Bis er mal soweit ist, dass er aufmerksam gegenüber Dir ist und bereit ist zu hören und zu lernen, würdest Du wahrscheinlich am liebsten wieder auf dem Sofa liegen ...


    Denn: Morgens, mittags und abends an der frischen Luft zu sein, sich mit dem Hund aktiv zu beschäftigen, dumm rumzustehen, wenn er mit anderen Hunden tobt, macht MÜDE, nicht unbedingt den Hund, aber Dich - garantiert. In der feuchten Jahreszeit musst Du ihn auch immer erst einigermaßen säubern, bevor Du ihn reinlassen kannst ... das kann länger dauern, als der gesamte Gassigang. Von der zusätzlichen Hausarbeit, weil aber auch gerade zu in der kleinsten Ritze nun neben den Katzenhaaren auch noch die kurzen Labbihaare zu tausenden dazugekommen sind, will ich erst gar nicht sprechen ... Und natürlich musst Du früh raus für die ersten Geschäfte und spät abends muss das auf jeden Fall auch noch mal sein ... das schlaucht ... Wie oft sind wir um 21 Uhr schon fix und alle ... aber nein, schlafen ist noch nicht, der Hund muss ja später noch raus ...


    Kino, Restaurants, Schwimmbad, Besuch bei Freunden ... kannst Du auch vergessen, DEIN HUND BRAUCHT DICH ja in Deiner Freizeit, wenn er schon die ganze Woche über zuhause alleine ausharren muss ...


    Ach ja, und SPORT mit einem Hund, der überwiegend in der Bude sitzt, kannst Du auch haken. Labbis eignen sich meist weder für Laufsport noch für Agility ...


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    Die Katzen tun Hunden nichts zu leide und wenn es mal einen Kratzer auf die Nase gibt, wird das schon seinen grund haben und ist dann eben so. Hunde haben vor Katzen meist mehr respekt (So kenne ich es zumindest).


    Hunde und Katzen, die nicht von klein auf zusammen aufgewachsen sind, kann man nicht nach einer Woche schon so lange zusammen unbeaufsichtigt alleine in einer Wohnung lassen - kann so was von schief gehen ...


    Und wie Du angedeutet hast ... Sich einen Hund anzuschaffen, bloß weil man sich abends mit dem Partner auf dem Sofa langweilt und dann "was zu tun haben will" ... sorry, da halt ich jetzt besser den Mund.

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    1 Woche finde ich als Eingewöhnungszeit auch eher kurz, aber da ihr ja einen Plan B habt (der Bruder) und der Hund schon 2 Stunden alleine bleiben kann, sehe ich keine Probleme.


    KEINE? ... na dann ...
    Na ja, so manche Eltern verlassen sich ja auch lieber auf Fremde, als sich selbst um ihre Schützlinge zu kümmern ... kein Wunder, dass ihnen dann irgendwann die Kontrolle über den Nachwuchs entgleitet ...


    Sorry, mir fehlt jedes Verständnis dafür, Verantwortung offenen Auges und bewusst "abzuschieben".


    Zitat

    Und selbst wenn ein Hund, ohne die Hütte abzubauen oder die ganze Welt zusammenzuheulen das Alleinebleiben akzeptiert


    Zitat

    Das ist ein bisschen pauschal, oder? Es gibt tatsächlich auch Hunde, die gar kein Problem, mit dem alleine bleiben haben!


    Ja ja schon klar ... die haben ein ganz tolles "Hundeleben" :schweig:


    Zitat

    8 Stunden mit Unterbrechung zum lösen finde ich - je nach Hund - vollkommen in Ordnung. Diego war auch so lange alleine und der hat, wenn ich nach Hause gekommen bin, nur müde den Kopf gehoben und hat weiter geschlafen.


    Ja, so mancher Hund verschläft sein Leben, was bleibt ihm auch übrig???? Er hat ja keinen Haustürschlüssel ...


    Pfff ... ich finde es verantwortungslos der TS ihre Bedenken zu nehmen, denn sie sind berechtigt.

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