Korrigiert mein Hund andere?

  • Hallo Ihr Lieben,


    mein Hund ein 2 jähriger Labrador Rüde (unkastriert) neigt dazu hin und wieder auf andere Hunde zu stürmen und sie ziemlich stark runter zu beißen, drücken unterwerfen. Bei anderen Hunden ist er dann wieder sehr beschwichtigend, zurückhaltend und kümmert sich nicht um deren belange oder akzeptiert deren Wunsch nach Distanz.
    ich habe mal beobachtet in welchen Situationen er auf andere Hunde drauf geht. Meistens handelt es sich um Hunde, die sehr unsicher sind, aber dennoch recht dominant. (Hunde die nur ängstlich sind lässt er in ruhe!) ich habe das Gefühl, dass er diese korrigieren will, da ihm das unsichere dominante Verhalten missfällt. kann das sein und wenn ja, was macht/würdet ihr bei einer solchen Situation machen? ich versuche ihn vorher schon von dem anderen Hund fern zu halten und ihm zu zeigen, dass er nichts zu korrigieren brauch, indem ich den anderen Hund korrigiere und ihn auch von meinem Hund fern halte. nun merke ich sowas auch nicht immer sofort und dann ist es manchmal schneller in ner Kämpferei als man gucken kann....und nun?

  • Zitat

    Korrigiert mein Hund andere?


    In meinen Augen: nein. Er lässt sich provozieren und steigt seinerseits in das Machogehabe ein. Souveräne Korrektur hat mir "Runterbeißen", wie Du es nennst, gar nichts zu tun. Zudem ist es unter Hunden extrem unhöflich, auf den anderen zuzustürmen.


    Zitat

    was macht/würdet ihr bei einer solchen Situation machen?


    - verhindern, dass mein Hund auf andere Hunde zustürmt
    - lockere Gelassenheit bei Hundebegegnungen trainieren (natürlich insbesondere bei Hunden, auf die mein Hund stark reagiert)
    - Hundebegnungen nur nach Absprache mit dem anderen Hundebesitzer zulassen, und selbstverständlich nur dann, wenn der andere Hund in meinen Augen ebenso gelassen-entspannt ist

  • *zustimm*


    Es klingt mir so, als sei er selber nicht sicher bei Hundebegegnungen und nutzt die Gelegenheit, einen noch unsicheren zu finden, um rumzuprollen und sein eigenes Ego durch erfolgreiches Mobben und Raufen zu stärken.


    Nicht ganz unüblich bei jungerwachsenen Rüden.


    Ich würde das nicht einmal mehr zulassen und wie Rotbuche schrieb, vorgehen. Sonst zieht man sich einen netten Gewohnheitsraufer heran.

  • Zitat

    da ihm das unsichere dominante Verhalten missfällt


    Was genau verstehst du denn darunter?


    Zitat

    ass er nichts zu korrigieren brauch, indem ich den anderen Hund korrigiere


    Was genau korrigierst du denn an einem fremden Hund und warum? :???:


    Defacto, du hast nen pöbelnden/raufenden Hund, den du kontrollieren lernen musst. Hast du schon mal einen Trainer drüber schauen lassen? Scheinbar hast du zwar die richtige Einstellung, schaffst es aber nicht, diese auch korrekt umzusetzen.

  • Zitat

    ...... ich versuche ihn vorher schon von dem anderen Hund fern zu halten und ihm zu zeigen, dass er nichts zu korrigieren brauch, indem ich den anderen Hund korrigiere .....


    Na, da komm mal an den richtigen Halter, wenn Du dessen Hund korrigierst, statt Dich um Deinen Pöbelhund zu kümmern *gg Ich wäre da "not amused", denn wenn einer meinen Hund korrigiert, dann bin ich das! Körpersprachlich abblocken, weil ich mal net schnell genug geschaltet hab - ok. Aber ne Korrektur?


    Da mußt halt daran arbeiten, daß Du Deinen Hund unter Kontrolle behälst, z.B. ausweichen oder abblocken o.ä., und ihm eine Alternative gibst (Fußgehen am Anderen vorbei, im Bogen drumherumlaufen o.ä.). Einfach selbst ruhig bleiben, und damit dem Hund zeigen, wie man souverän durch so ne Situation durchkommt. Im Zweifel hilft es auch, den Halter des anderen Hundes rechtzeitig anzusprechen und zu bitten, daß er seinen Hund zurücknimmt. Wenn dieser nicht auf den Abruf hört, wiederum blocken und damit dem anderen Halter helfen (was ja wiederum Dir hilft, weil der Hund dann wegbleibt bzw. der Andere ihn "einsammeln" kann).


    Abgesehen davon: solange er auf Andere zustürmt UND der Abruf in der Situation nicht funktioniert, hat der Hund meines Erachtens nach ohne Leine unterwegs nix zu suchen..... Evtl. würde ich hier noch ein zusätzliches Abbruchsignal einführen, wenn der so losrennt. Denn wenn unter normalen Umständen das Abrufen funktioniert, nur hier nicht, könntest Du ihn dann evtl. mit dem Abbruchsignal stoppen (hilft aber natürlich nur, wenns absolut konsequent aufgebaut wird). Aber das kann man sich eigentlich sparen, wenn der Abruf selbst schon konsequent aufgebaut ist/wird und künftig durchgesetzt wird ;-)


    PS: Lesen des Hundes hilft hier auch ungemein weiter: wenn ein fremder Hund sich nähert, und Deiner ist gerade dabei, sich aufzubauen und lossprinten zu wollen (das sieht man, wenn man mal genau beobachtet, ganz gut), im dem Moment schon abrufen und ins Fuß bzw. an die Leine nehmen. Meist sind sie in dem Moment noch so weit im Kopf beim Hundeführer, daß man sie noch verbal beeinflussen kann. Wenn die erstmal am Rennen sind, ist es sehr schwierig, sie noch "einzufangen" mit nem Abruf. Voraussetzung: Du guckst unterwegs auf Deinen Hund, statt mit dem Nachbarn zu quatschen oder die Kopfhörer aufzusetzen und vor Dich hinzuträumen - nicht, daß ich Dich schonmal so gesehen hätte, aber solche HH begegnen mir in letzter Zeit zuhauf *gg Dann wundern die sich, wenn der Hund auf einmal verschwunden ist, weil sie vor lauter Musik nichtmal hören können, daß der Hund in der Zwischenzeit mit Hetzlaut hinterm Reh her abgehauen ist ;-) ;-)

  • Danke für die Antworten! Also zu meinem Hund nochmal. Zustürmen darf man nicht so verstehen das er auf alle hunde willkürlich zurennt und sie beißt. Wenn wir in einer Gruppe unterwegs sind oder stehen u der andere hund unsicher ist und selber wegbeißt o.ä. , dann rennt mmein hund dort hin und unterwirft den unsicheren oder beißt ihn von dem anderen hund den der unsichere maltretiert weg.
    Zu meiner Korrektur:. Wenn ich merke das mein hund sich aufbäumt dann rufe ich ihn oder gehe dazwischen und schick meinen hund weg. Wenn der andere wieder zu meinen hund will obwohl meiner hinter mir steht sorge ich dafür das der andere nicht zu meinem geht , da ja sonst der Spaß von vorne beginnt (das bedeutete "den anderen korrigieren")..an der leine geht mein hund an allen hunden lieb vorbei, außer an aufgeregten u unsicheren hunden . Ich trainiiere hier schon u versuche bei schlechten Begegnungen den Besitzer zu motivieren noch einmal dran vorbei gehen zu dürfen. Dies klappt dann auch nach einer korrektur meinerseits. Also das ist in Arbeit. Es geht mehr um Situationen in parks oder wo ich mich extra mit anderen treffe. In der gruppe mit der ich mich treffe, ist nämlich genau so ein unsicherer hund der alle weg beißt (also vorschnellt u erstmal alle hunde due ihn verunsichern "zurechtweißt") u auf nur diesen geht mein hund los u unterwirft ihn...

  • Im Grunde mobbt dein Hund gerne. Das musst du rigoros unterbinden. Ein unsicherer Hund, der sich andere vom Leib halten will und dafür noch Kloppe bekommt...nee muss ja nicht sein, oder?

  • Frau stinkstiefel hat sowas genau 2x gemacht.
    Bei dem sehr unsicheren hund einer freundin.
    Wenn der uns gesehen hat, hat er sich schon ganz klein gemacht u am boden gedrûckt als wir noch 100m weit weg waren.
    Durch madame's arschloch-verhalten wurde das natûrlich auch um nicht's besser!


    Beim 1.x hab ich einfach ûberhaupt nicht damit gerechnet, u beim 2.x hab ich nicht aufgepasst/bzw war ich mit meiner reaktion zu langsam.
    Wir sind schon weiter zusammen spazieren gegangen weil es ja nicht 'richtig bôse' war (im sinne von 'na wart nur, den mach ich alle'), sondern madame selbst sehr unsicher im umgang mit anderen hunden ist -sie hat es schlicht u einfach nie anstàndig gelernt- u daher nicht wusste wie sie mit jmd umgehen soll der sich nicht ganz genau so verhàlt, wie ihrer meinung nach 'normal' war. (Das gleiche hatte sie bei menschen aber auch.)
    Nachdem sie wusste 'drauf haun funktioniert', hat sie halt das gemacht.


    Also, erstmal musste sie an der langen leine bleiben - obwohl unser rûckruf gut funktioniert, weil man ganz einfach mehr einfluss hat, schneller reagieren kann usw (rufen-hund reagiert, das dauert einfach lànger als ihn sofort zurûck zu ziehen!).
    Sie durfte gehen wo sie wollte, sie durfte schnuppern, im gras wuzzln, usw. Das einzige was sie zu beachten hatte - vollkommen egal was der andere hund tut, dort wird nicht hin gegangen!! Hin schauen, hin schnuppern - alles ok, aber hin gehn ist absolut verboten!! Anfangs war mit 'hin gehen' ein abstand von ca 10m um den anderen hund gemeint.
    Durch die leine konnte ich das ja gut kontrollieren. Sie geht richtung hund, bei einem bestimmten abstand 'wehe dir!', meist hat sie sich dann selbst umgedreht/ist zu mir gekommen, wofûr's natûrlich ein ordentliches lob gab. Kam sie wirklich mal nicht, od wollte sogar noch weiter auf den hund zu, od den gar verhauen, kam ein sehr deutliches 'stop it! Verschwind dort!', u ich hab sie mit der leine zu mir geholt. Wenn sie dann bei mir u ordentlich war natûrlich wieder gelobt. Trotzdem musste sie dann ein stûck an der kurzen leine gehn, bzw bekam einen viel kleineren radius 'zugeteilt', der sich erst wieder nach u nach, je nach ihrem benehmen erweitert hat.
    Als das zu 120% geklappt hat haben wir das ganze ohne leine gemacht, u den abstand der zum anderen hund gehalten werden musste konnten wir auch verkleinern.
    1. Wusste madame dann eben ganz genau was geht u was nicht,
    2. War der andere hund dadurch auch nicht mehr so unsicher, weil er ja merkte es passiert ihm nix, er muss gar nicht 'ausflippen', weil ich eh dafûr sorge das madame nicht in seine nàhe kommt.
    (Gleichzeitig hat meine freundin aber natûrlich drauf geachtet das ihr hund auch frau stinkstiefel nicht zu nahe kommt!)
    Mittlerweile kônnen wir ohne irgendwelche probleme zusammen spazieren gehen, die hunde begrûßen sich sogar wenn wir uns treffen, ignorieren sich bei der runde dann aber die meiste zeit. Hin u wieder spielen sie sogar ein bisschen zusammen! (Naja, was heißt spielen? Es sind eher so zaghafte versuche, aber so wie's grad làuft bin ich doch recht zuversichtlich, daß das in diesem leben noch was werden kônnte! ;-) )


    Mit einem hund der sich so benimmt raus zu gehen ist mûhsam. Das will ich nicht, darum haben wir das auch geûbt! Jeden môgen muss sie ganz bestimmt nicht, aber zwischen 'den mag ich nicht' u 'ordentlich verhauen' ist ein großer unterschied!!
    VOR ALLEM:
    Wie kommt der andere dazu von deinem hund verprûgelt zu werden??
    Vollkommen egal warum er das macht!!
    Wobei es sich fûr mich nach 'jung-trottl-der-glaubt-er-ist-wichtig' liest. Ist kein drama, aber man muss halt was dagegen machen. So geht's halt auf keinen fall!

  • Ja genau also er soll auch niemanden korrigieren. Wenn überhaupt mach ich das. Ich habe mehrere hunde im Bekanntenkreis die das Verhalten was mein hund nicht mag an den tag legen....werde mal verstärkt mich an die Arbeit machen u das mit der leine probieren. Danke!

  • An deiner stelle wûrde ich damit beginnen, mit 'einfachen' hunden zu ûben.
    Also welche die das verhalten das deinen hund 'provoziert' nicht haben.
    So kannst du gut mit ihm ûben 'wenn ich sage dieser hund ist tabu, gehst du dort auch nicht hin, weil wenn ich xy sage bin ich auch so konsequent das durchzusetzen'. (Im grunde kannst du diese 'anfangsûbungen' auch mit einem stûck wurst oà machen das du am boden legst u er darf nicht dran, od er darf mal nur auf der linken seite vom weg laufen od od od. Es geht nur drum eine -halbwegs vernûnftige- regel aufzustellen u die dann auch einzuhalten!) Dabei kannst du lernen genau auf seine kôrpersprache zu achten, du kannst dein timing verbessern usw, u musst aber trotzdem keine angst haben das er sich auf den anderen drauf wirft wenn du wirklich mal zu langsam bist.
    U er lernt nebenbei 'wenn die was sagt meint sie es wirklich ernst!'.
    Dazu braucht man ûberhaupt nicht laut od gar grob oà werden, einfach nur konsequent sein u dem hund sagen/zeigen was man will u was nicht!
    Wie gesagt, ermahnen, hôrt er - supatollerwauwauohsofeingemacht!; hôrt er nicht, abholen/an der leine heranholen u er muss da bleiben. Wer nicht hôrt, od sich gar benimmt wie rotz, darf halt leider auch nicht frei herumrennen u 'machen was er will'!
    -> wenn das bei so kleinigkeiten nàmlich schon nicht funktioniert, kann es in 'ausnahmesituationen' natûrlich schon 3x nix werden!
    Wenn das mit 'uninteressanten' hunden gut klappt suchst du dir einen der ein bissl interessant ist u machst das gleiche. Klappt das wieder gut, suchst du einen der schon mehr in's bild der 'opfers' passt, usw usw.
    Da wûrd ich ihm dann zur sicherheit aber eventuell auch einen mk anziehen!
    1. Hat der andere hund einfach das recht nicht von ihm verletzt zu werden, u.
    2. Fûhlst du dich wieder sicherer weil du weißt es kann nix passieren!
    Dadurch bist du wieder entspannter, schlechte stimmung/unsicherheit oà kann sich nicht auf deinen hund ûbertragen, usw usf.


    Jetzt musst du halt ein bissl zeit in training investieren, dann bekommt ihr das auch hin! :smile:
    Der ist grad so wie ein 16jàhriger, der in wirklichkeit noch gar nix ist, noch nix kann, vor anderen aber trotzdem den 'großen mann' raus hàngen làsst! :roll:
    Mach dir keine sorgen, das wird schon!

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