Panik vor fremden Männern

  • Hallo zusammen,


    diesmal geht es nicht um meine Zera sondern um Pflegehund Mogli.


    Er ist jetzt 16 Monate alt und vor ca. 2 Monaten hierher gekommen aus Russland.


    Er entwickelt sich eigentlich toll.


    Er lernt gerne, hört gut, bleibt alleine, läuft mit und ohne Leine wirklich gut.


    Er beschützt Haus und Garten, auch sehr lautstark wenn ihm jemand unheimlich ist.


    Er verträgt sich mit allen Hunden die wir bisher getroffen haben.


    Rundum er ist ein Hund wie ich ihn immer wollte...so wie meine Zera auch. Die beiden harmonieren perfekt zusammen.


    Nun kam zur Sprache Mogli zu behalten. Und da kommt das Problem.


    Wir bekommen viel Besuch bzw feiern öfter mit der gesamten Familie zusammen. Leider kommt Mogli mit dem männlichen teil der Verwandschaft überhaupt nicht klar. Bei Frauen geht es nach kurzem kennenlernen mittlerweile sehr gut.


    Hauptproblem ist mein Schwiegervater. Er kann nicht aufhören Mogli zu bedrängen...es ging sogar schon so weit, das Mogli aus Panik nach ihm geschnappt hat. Ich schütze meinen Hund wo ich nur kann, aber es ist wirklich schwer für mich. Mein Schwiegervater ist 67....der lässt sich von mir jungem Huhn nichts vorschreiben...wenn wir dort zu Besuch sind schon 3mal nicht. So kann Mogli natürlich auch kein Vertrauen gewinnen.


    Wenn wir männlichen Besuch haben, rennt Mogli panisch meist im Garten auf und ab..hechelt breit..ist total im Wahn und in Panik. Ich zwinge ihn nicht die Nähe zum Besuch zu suchen. Ich weiß nicht wie ich am besten mit ihm umgehen soll in diesen Momenten. Er tut mir unheimlich Leid. In solchen momenten weicht er teilwiese auch vor mir etwas zurück...vertraut mir aber und kommt wenn ich ihn anspreche auch zu mir.


    Ich weiß nicht ob Mogli unter diesen Umständen hier gut aufgehoben ist. Einerseits für mich und meinen Mann ist er der perfekte Hund....aber wenn eben Fremde ins Spiel kommen ist das für ihn absoluter Horror. Aber eben nur bei Männern.


    Ich weiß nicht was er für Erfahrungen in Russland machen musste. Ich weiß dass er diese Panik nicht ohne Grund haben wird.


    Nur wie kann ich ihm helfen? Kann ich solche Situationen jemals für ihn erträglich machen und ihn so in unseren Alltag integrieren?


    Es würde mir das Herz rausreißen wenn ich ihn hergeben muss...aber es sind halt so ein paar Sachen die mich verunsichern.


    Da ich kein Auto habe bin ich mit Zera immer viel mit Bus und Bahn unterwegs. Mit ihm habe ich keine Ahnung ob das je möglich sein wird. Allerdings habe ich mich da noch nicht ran getraut und solange ich unsicher bin werde ich ihm das auch nicht antun.


    Auch ist mein Schwiegervater nach dem abschnappen sehr beleidigt und hetzt gegen den Hund. Der muss weg...den könnt ihr nicht behalten... und dergleichen.


    Mein Mann hört sehr auf seine Eltern und so wird es schwer werden ihn davon zu überzeugen ihn zu behalten (obwohl er auch schon darüber nachdenkt).


    Vielleicht hat hier jemand ein paar Tips was ich machen soll. Es tut mir weh wenn ich ihn so in Panik sehe...aber ich weiß das Mitleid ihm nicht helfen wird...nur was hilft dann? Klar fremde sollen ihn ignorieren...aber bis auf die eine Ausnahme halten sich auch alle daran....nur ist es bislang nicht besser geworden :hilfe:

  • Teilweise ja.


    Nun war es jetzt 2 mal so das der Besuch auf der Terasse gestanden hat.


    Ansonsten rennt er eben in der Wohnung auf und ab...jedenfall trabt er rastlos herum. Allerdings erträgt er es auch nicht sich in zB einen anderen Raum ohn Sichtkontakt zu legen...er hält schon alles im Auge...es ist schwer zu beschreiben da ich das so extrem noch nicht gesehen habe.

  • Was ist wenn du für solche Situationen eine Box anschaffst & diese in der Wohnung bei Besuch sein Rückzugsort wird? D.h. positiv aufbauen und ihn dann dort reinschicken? Soetwas wie "auf deinen Platz" nur als Höhle und Rückzugsort?
    Vielleicht wäre es dann auch möglich die Box z.b zu Besuchen bei deinen Schwiegereltern mitzunehmen & ihm so auch dort einen Rückzugsort in deiner Nähe zu bieten?

  • Wenn ich mich zu ihm setze beruhigt er sich etwas. Aber ich muss dazu weit weg von den fremden Menschen sein.


    Er hat ja seine Decke..wo ich ihn auch angeleint habe, damit er zur Ruhe kommt. Allerdings zittert er auch da und hechelt breit hat also richtig Stress. In ein anderes Zimmer...wo er uns nicht sehen kann will er nicht...da jault er permanent (nur wenn Besuch da ist). Er will den Besuch also irgendwie schon "kontrollieren" scheint mir...aber seine Panik steht ihm im Weg.


    Boxen finde ich persönlich furchtbar und würde nur eine verwenden wenn es wirklich der beste und einzige Weg wäre


    Wo es jetzt so extrem war, da haben wir im Gareten etwas aufgebaut wo ich helfen musste...da konnte ich mich nicht permanent zum Hund setzen...klar hatte ich ihn im Auge aber wir waren halt alle beschäftigt.

  • Hallo Angel,


    bei uns zuhause steht auch eine Hundebox und mein Hund fühlt sich da schon von Anfang an sehr wohl. Wenn wir auswärts übernachten, haben wir die Box dabei und auch Decken zum drauflegen. Mein Hund wählt zum Schlafen dann jedoch immer die Box. :smile: Natürlich ist so eine Box im Wohnzimmer nicht gerade ein Schmuckstück, doch gerade ängstliche Hunde (wozu meiner definitiv auch gehört) scheinen sich darin sicherer zu fühlen. Dummerweise, zieht sich mein Hund jedoch auch nicht in die Box zurück, wenn Besuch da ist ;)


    Die Situation mit Besuch, der leider meinen unsicheren Hund nicht ignoriert kenne ich auch. Da wird irgendwann halt doch gestreichelt und dann haben wir den Salat... :muede:


    Ich denke auch, dass es für einen gestressten Hund schwierig ist, irgendwo liegen zu bleiben. Wahrscheinlich baut Bewegung auch den Stress ab.


    Hättest du denn die Möglichkeit, mit deinem Hund nach draussen zu gehen bevor der Besuch (falls angekündigt) kommt? Meinem Hund zB hilft es, wenn ich den Besuch mit ihm zusammen draussen abhole und man geht dann gemeinsam ins Haus, evtl. auch der Besuch zuerst.


    Doch das Management, wie man eine entspannte Besuchssituation behält, ist immer eine Herausforderung. Einerseits möchte man Stress für Besuch und Hund vermeiden, andererseits möchte man dem Besuch auch nicht allzu deutlich sagen müssen, dass sie den Hund ignorieren und unter keinen Umständen streicheln sollen.


    Was die Panik vor fremden Männern betrifft, habe ich in einem Büchlein von Patricia McConnell etwas darüber gelesen. Einer ihrer Hunde hatte auch Angst vor Männern und sie lies ihren Besuch Leckerli schmeissen (ohne den Hund dabei anzusprechen oder anzuschauen).


    Sicherlich wird dein Hund auch unruhiger wenn Fremde (Männer) auf ihn zu kommen. Dazu hatte McConnell mal von einer interessanten wissenschaftlichen Studie berichtet. Nur mal vereinfacht und verkürzt zusammengefasst: scheinbar wird die Gangart von Frauen als wegbewegend empfunden und die Gangart von Männern als auf einen zubewegend. Und da ängstliche Hunde sowieso immer mehr Angst haben vor Dingen, die sich auf sie zubewegen, als vor Dingen, zu denen sie selber hingehen... das könnte erklären, warum unsichere Hunde gerade vor Männern Angst haben.


    Viele Grüsse,


    Ellen

  • hallo angel21


    ich kenne dein problem. unsere kleine verhält sich bei allen menschen so. bei männern (ausser den 2 herrchen) ist die angst am grössten. der hund wird langsam sicherheit bekommen.


    das wichtigste ist, und das musst du durchsetzen, männlicher besuch muss den hund 100% ignorieren. es ist ehrlich gesagt eine art von quälerei wenn der männliche besuch, trotz panik, deinen hund bedrängt.


    es wird aber einige zeit in anspruch nehmen den hund sicherer zu machen. einen schnellen weg gibt es da leider nicht.


  • Ich danke für die Tipps. Das Buch werde ich mir mal anschauen. Vielleicht hilft es uns. Ich denke er braucht einfach Zeit um Vertrauen zu fassen. Und die werde ich izhm beschaffen so gut ich kann

  • also bei uns hilft es immer wenn wir mit dem besuch zuerst gassi gehen. eventuell kannst du deinen schwiegervater überreden manchmal mit auf den spaziergang zu gehen.

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