Angemessene Härte der Bestrafung
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Ich muss sagen, mir ging es weniger um die pöbelnden Hunde und mehr um den Satz "Fuß gehen und den Hund nicht fressen und daher nicht an die Leine müssen". Mir ist nicht klar geworden, wie durch simples Anleinen dem Hund ein Alternativverhalten gegeben werden soll.
Linda, keine Motivation ist zu groß zum ändern. Diego reagierte bei uns in der Siedlung auch extremer, das brauchte einfach mehr zeit
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Das Alternativen in dieser Situation lernt mein Hund wenn wir an dem Pöbeln arbeiten. Nämlich ruhig neben mir her gehen. Das wird am Anfang natürlich aufgebaut. Man könnte es ja noch mit einem Ritualwort "z.b. nicht fressen" unterstützen. Später wenn mein Hund hier sicher ist und nur, weil er einen schlechten Tag hat, wieder pöbelt, gibts garkein Alternativverhalten. Dann kommt die Leine als Konsequenz dran und gegebenenfalls gibts auch verbales Gemecker von mir. Meine Hunde haben es bisher gut verstanden und nicht mehr mals hintereinander noch mals angefangen zu Pöbeln. Sollte der Hund das doch tuen, gehts eben wieder bedacht mit Plan in die Erarbeitungsphase. Dann ist man zu früh ein Stück weiter.
Generell war es bei uns aber bisher bei vielem so, dass wir ein Thema einfach nur mal klären mussten und das war für die nächsten Jahre ok, bis auf wenige Ausnahmen an schlechten Tagen... -
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Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was du mir sagen willst, du schreibst immer sehr abgehackt und wenn man nicht genau in deinen Gedanken ist, versteht man es nicht.Danke für den Hinweis. War mir gar nicht bewusst.
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Auch scheinst du massiv gegen Strafeinsatz zu sein, du strafst im lerntheoretischen Sinne aber sehr, nennst das aber Konsequenzen.Ich bin gegen Strafe. Ja. Dennoch habe ich schon positive Strafe bewusst genutzt. "SCHELLEN" als Durchsetzung nach verbalem Abbruchsignal. Also ein Schreckreiz.
Negative Strafe nutze ich auch. Ich glaube fast, dass es einfach zum normalen Leben dazugehört.
Aber ich baue meine Erziehung nicht darauf auf. Sondern eben auf positive Verstärkung. Und ich unterscheide, ja noch normales Leben, Erziehung und "Dressur" (Ausbildung)In der Ausbildung nutze ich absolut keine Strafe, um etwas zu trainieren. In der Erziehung nutze ich natürlich so gesehen negative Strafe, weil ich meinen Hund zum Beispiel nicht überall hinlasse und das mit dem Welpen sogar geübt habe, weil es eben zu meinem Leben gehört, dass ein kleine Welpe oder Junghund nicht alles das darf, was die grossen schon durften.
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Ist mir sehr symphatisch, Konsequenzen sind Sprachgebrauchlich einfach viel passender als das belastete Wort Strafe. Ist wie mit Prolet. Heute negativ besetzt wie sonstwas.Dein Beispiel ist süss
Mit dem Proleten.
Konsequenz ist eher gebräuchlich in der Pädagogik als der lerntheroetische Hintergrund. Nur, wenn jemand als Erzieher eh immer nur STRAFE als Mittel hat, ist die "Konsequenz" auch nicht besser....Also rücke ich gedanklich grad ab davon
LG
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Das Alternativen in dieser Situation lernt mein Hund wenn wir an dem Pöbeln arbeiten. Nämlich ruhig neben mir her gehen. Das wird am Anfang natürlich aufgebaut.Und wie werden diese Alternativen aufgebaut? Mit positiver Verstärkung?
Dann verstehe ich nicht, wieso du zustimmst, dass:
"Wenn du Fuß gehst und deinen Lieblingsfeind nicht frißt, kriegst du einen Keks"
schlechter ist als:
"Wenn du Fuß gehst und deinen Lieblingsfeind nicht frißt, mußt du nicht an die Leine"
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Ach, Liv, schnöde = einfache
Muß ich dir wirklich erklären, wie die geschriebene doppelte Verneinung im praktischen Umgang mit dem Hund funktioniert?
Ich gebe ja zu, manchmal spreche ich mit meinen Hunden in ganzen Sätzen, aber so weit geht es nun doch nicht
Gaby, ihre schweren Jungs und Finn
Aber SCHNÖDE konditionieren tust du auch, wenn du positiv verstärkst oder negativ
Und das mit dem doppeltet verneinen...wirklich, ich verstehe nicht, wie du das dem Hund begreiflich machst. Ernsthaft.
Kannst du mir das erklären? Ich habe da echt ein Brett vor dem Kopf. Ich habe das meinen Hunden noch nie so erklären können.LG
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Versteh ich nicht. Und was machst du, wenn der Hund an der Leine weiter pöbelt und nicht Fuß gehen MÖCHTE?Der Hund weiss doch dann, dass Frauchen das nicht will
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Aber SCHNÖDE konditionieren tust du auch, wenn du positiv verstärkst oder negativ
Und das mit dem doppeltet verneinen...wirklich, ich verstehe nicht, wie du das dem Hund begreiflich machst. Ernsthaft.
Kannst du mir das erklären? Ich habe da echt ein Brett vor dem Kopf. Ich habe das meinen Hunden noch nie so erklären können.LG
Liv, ich kopiere meinen Beitrag aus der vorherigen Seite der Einfachheit halber hier rein.
Dort beschreibe ich den Aufbau und warum der Hund lernt, es ist besser bei mir zu bleiben oder auf Rückruf zu kommen, da sonst der Leinenzwang droht.Das ich meine Hunde konditioniere habe ich doch nie bestritten
ZitatEs ist einfach nur Konditionierung.
Meine Hunde laufen in unserem Auslaufgebiet (Wald) grundsätzlich frei. Sie dürfen sich nach links, nach rechts, nach vorn entfernen oder hinter mir her bummeln. In der Regel kommt es zu zahlreichen Hundebegegnungen, das sind sie seit der Welpenzeit gewöhnt und meist trifft man ja immer wieder die selben Hunde.
Es entstehen "Freundschaften" aber auch "Feindschaften". Und dann gibt es ab und an noch den unbekannten Hund oder läufige Hündinnen, sehr kleine Hunde, ängstliche Hunde usw.
Den Rückruf habe ich seit der Welpenzeit geübt und der bei Befolgen sehr gelobt und bespaßt wird. Aber auch schon beim Welpen galt, muß ich dich holen, kommst du unweigerlich an die Leine. Hunde sind ja nicht doof und natürlich gab es die Phase, komm doch, ich renn weg, kriegst mich nicht. Na gut, dann eben nicht und ich laß den kleinen Scheißer allein. Sehr schnell waren sie wieder bei mir, was mich natürlich zu überschwänglicher Freude bewog
und Pimpf wurde mit "lauf" wieder in die Freiheit entlassen.
Das immer wieder geübt, zu mir rufen einfach nur so, oder aber auch mit Ablenkung durch andere Hunde, aus dem Spiel heraus oder aus dem intensiven Schnüffeln und immer mit ganz viel Lob und Spaß, bis es dann selbstverständlich wurde zu kommen, wenn ich rufe.
Jedenfalls zu 90 %. Und bei den restlichen 10 % setzt dann eben die Strafe ein. Leinenzwang!
Beim Welpen kurz, beim Junghund längere Zeit und beim adulten Hund, den Rest des Spaziergangs.Jana, bis jetzt haben alle meine Hunde gelernt, welche Konsequenz auf sie zu kommt, wenn sie mich ignorieren.
Gaby, ihre schweren Jungs und Finn
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Geht es jetzt allgemein um den Einsatz von Strafe als Hilfsmittel in der Ausbildung/Erziehung oder Strafe als Sanktion bei bereits Ausgebildeten/erzogenenen Hunden die erlerntes “hinterfragen“?
Das sind für mich völlig verschiedene Ansatzpunkte. Als Hilfsmittel im Aufbau würde ich Strafe nicht nutzen. Wenn mein Hund etwas erlernen soll, erfolgt das über positive Bestärkung bis er verstanden hat wie es funktioniert/was gewünscht ist. Stellt er es dann aber in Frage, wird das sanktioniert. Damit hat er eine genaue Abgrenzung zwischen dem erlernten richtigen/gewünschten Verhalten und dem von sich aus gezeigten falschen Verhalten. Das ist zumindest für meinen Hund viel klarer Verständlich, als wenn ich auf Strafe verzichte und darauf vertraue das sich eine Form der Belohnung herauskristallisiert, die für ihn höherwertiger ist, als das unerwünschte Verhalten auszuführen. Ich Strafe lieber im Ansatz des Verhaltens als das Risiko einzugehen, dieses Verhalten zu festigen, weil die gewählte Belohnungsform letztlich doch nicht höherwertig war. -
Wie sieht denn deine positive Bestärkung bei einem Junghund in der Lernphase aus, der auf Rückruf gar nicht reagiert und den Du abholen mußt?
Gaby, ihre schweren Jungs und Finn
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Ich baue die neuen Kommandos positiv auf. Bei meinem jetzigen Hund habe ich den Rückruf über Spielen und Leckerchen, Party usw. in störungsfreien Situationen aufgebaut bis er das Kommando mit dem zu mir kommen sicher und positiv verknüpft hatte. Wenn er dann anfing zu testen ob ich es denn auch wirklich so meine bin ich ruhig zu ihm hin habe ihn entweder, wenn er sich festgeschnüffelt hat angestupst und das Kommando wiederholt oder wenn er “fang mich doch“ spielen wollte habe ich ihn quasi “gestalkt“. Ich bin dann solange ruhig und ihn anstarrend hinterhergestiefelt, bis er beschwichtigend in meine Richtung kam. Dann habe ich ihn mit dem Rückrufkommando zu mir eingeladen und nach kurzem Körperkontakt (streicheln, loben) wieder mit “okay“ entlassen.
Das ist vielleicht etwas ungewöhnlich hat aber super funktioniert. Der Rückruf sitzt bei ihm wie eine 1. Da kann passieren was will. Und innerhalb kurzer Zeit. Das stalken brauchte ich nur zweimal, dann war das Thema durch.
Wichtig war mir, das ich ihn immer sofort zu mir eingeladen habe, sobald er Anzeichen von Beschwichtigen zeigte. Bei ihm war das ein senken des Kopfes und Schwanzwedeln während er sich leicht seitlich auf mich zu bewegte. Ich habe ihn nur kurz in dieser Situation gelassen und dann mit dem positiv belegtem Kommando aufgelöst, dann Körperkontakt, dann komplette Freigabe. Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich, ich hab's nicht so mit Theorie.
Ob ich das nun bei einem anderen Hund so machen würde? Kommt wohl auf den Hund an.
Bei Pino war es das richtige. -
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Jedenfalls zu 90 %. Und bei den restlichen 10 % setzt dann eben die Strafe ein. Leinenzwang!
Beim Welpen kurz, beim Junghund längere Zeit und beim adulten Hund, den Rest des Spaziergangs.
Ich schätze, dass Diego einfach zu oft an der Leine ist, um das angeleint werden als Strafe zu verstehen. Ich sehe vielmehr öfter den tiefen Seufzer der Erleichterung, wenn ich ihn eeendlich anleineGaby, was spricht denn für dich dagegen, den anderen Weg "wenn du brav bist, kriegste ne Belohnung" zu gehen?
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