Welpe aus Russland - Straßenhund

  • Raphaela hat es eigentlich auf den Punkt gebracht! Bei einem solchen "Überraschungspaket" ist alles möglich, deshalb solltet ihr die Erwartungen herunterschrauben und immer mit dem worst case rechnen. Kommt es dann anders, freut euch.


    Unser Zazi, eigentlich unser Pflegehund, kam abgemagert und voller Ungeziefer bei uns an. Er war nicht stubenrein, voller Panik und das Leben in einem Haus offensichtlich nicht gewöhnt. In den ersten Wochen haben wir uns voll und ganz auf ihn konzentriert, Zeit ist also auch ein wichtiger, nicht zu unterschätzender Faktor. Ein souveräner Ersthund ist auch eine große Hilfe, Zazi mochte z.B. in den ersten Wochen sein sicheres, neues Zuhause nicht verlassen, Gassigänge waren extrem schwierig. Er hat sich dann eng an Woody angeschlossen, der das, zum Glück, auch zugelassen hat.


    Inzwischen möchten wir den Räuber nicht mehr missen, er liebt Menschen, ist sozialverträglich mit allen Artgenossen, hat null Jagdtrieb und kann, mit Woody als Gesellschafter, mehrere Stunden alleinbleiben.


    Überlegt euch gut, ob eure Familie Stresskompatibel genug für die Aufnahme eines möglicherweise sehr hilfsbedürftigen Junghundes ist.


  • Also wenn wir einen Hund vom Züchter nehmen würden, hätten wir uns für einen Eurasier entschieden. Einen Begleithund also ohne viel Jagdinstinkt... :tropf:


    Und ja, ich muss zugeben, als erstes habe ich mich natürlich in das Bild verliebt, ist ja auch ein hübscher Kerl, doch das allein reicht ja nicht...
    Darum frage ich auch hier zuerst nach, was andere für Erfahrungen gemacht habe, obwohl jeder Fall anders ist, das weiß ich, nicht, dass wir vielleicht im nachhinein eine "böse" Überraschung erleben und wir nicht auf alles vorbereitet sind und nicht damit umgehen können. Das bringt weder uns, noch dem Hund etwas, es soll ja ein harmonisches miteinander werden.


    Könntest du mir vielleicht noch erzählen warum du mit der Orga keine guten Erfahrungen gemacht hast? Wäre toll zu wissen...

  • Zitat

    Raphaela hat es eigentlich auf den Punkt gebracht! Bei einem solchen "Überraschungspaket" ist alles möglich, deshalb solltet ihr die Erwartungen herunterschrauben und immer mit dem worst case rechnen. Kommt es dann anders, freut euch.


    Danke für eure vielen ehrlichen Rückmeldungen!


    Denn ich möchte wirklich alles "richtig" machen und dem Hund, den wir mal aufnehmen werden, auch gerecht werden!
    Wie schon gesagt, das bringt sonst weder uns noch dem Hunde etwas....


    Ich denke, wir werden uns das alles wirklich nochmal genau überlegen und uns auch mal in Tierheime etc. umschauen wo wir die Hunde auch schon kennen lernen können.
    Dann haben wir wenigstens einen kleinen Einblick....


    Obwohl Bekannte von uns einen Hund aus dem Tierheim haben, ihn dort auch schon öfters besucht haben und als er dann bei ihnen Zuhause war aus dem ruhigen, schüchternem Hund ein ziemlich temperamentvoller, rangverteidigender Hund wurde - somit auch ein Überraschungsei :smile:

  • Es ist richtig. Die Hunde könnten viele Probleme haben. Hier aber hat sich gezeigt: Es ist ein ganz "normaler" Hund. Klar er hat Angst in manchen Situationen aber es ist händelbar.


    Eine gute Orga steht auch nach der Vermittlung mit Rat und Tat zu Zeite und kann bei einigen Probleme helfen.


    Ich habe bevor Mogli kam auch hier im Forum um rat gefragt...und hatte danach eine Mordspanik. Letztend Endes war es nichtmal halb so schlimm wie hier geschrieben wurde.


    Es ist richtig man muss flexibel sein und sich mental ein einige Sachen vorbereiten. Ein Trainer in der Hinterhand ist auch sehr hilfreich.


    Es können Eigenschaften auftreten, die schwierig für euch sind.


    Wie gesagt Mittelding wäre ja auch, einen Hund zu nehmen, der zwar aus Russland kommt, aber schon hier in Deutschland gepflegt wird auf einer Stelle...da weißt du dann mehr, wie der Hund so tickt..


    Ich würde mich zwar, bestmöglich informieren und verschieden Dinge im Kopf durchspielen, ob ihr damit klarkommen könntet, aber ich würde mich auf gar keinen Fall irre machen lassen. Das ein Hund aus der gegend und in dem Alter nicht stubenrein ist halte ich für das normalste der Welt und kein Problem was abschrecken würde. Angst kann man auch in den Griff kriegen.


    Übverlegt es euch in Ruhe. Was ihr wollte oder ob ihr zu viele Dinge habt, die ihr gar nicht wollt und besser dann einen Hund sucht wo mehr bekannt ist.

  • Das kann man pauschal überhaupt nicht sagen ob der Hund schwierig ist wegen seinen "Altlasten" oder eben nicht. Das ist total unterschiedlich je nach Hund halt. Ich bin Pflegestelle für Auslandshunde und beim letzten Transport hatte ich auch einen Welpen, die war ganz normal, ohne Angst oder Ähnliches, sie war ein ganz normaler Welpe, andere Welpen die auch mitgefahren sind hatten enorme Probleme, sehr viel Angst vor Menschen, lauten Geräuschen etc..... Wir hatten aber auch erwachsene Hunde (denen man ja meist eher nachsagt dass sie schwierig sind bzgl. Angst und so) die total super waren, total lieb und sich innerhalb von wenigen Tagen total angepasst hatten.


    Grundsätzlich kann man aber denke ich schon sagen dass man gerade bei einem AUslandshund eher aufpassen muss, gerade die ersten Tage und erst mal checken muss wie der Hund so drauf ist. Welches Problem ich bisher bei allen Hunden hatte (egal ob Welpe oder erwachsen) dass sie in der Wohnung Besuch total freundlich empfangen haben, war nie ein Problem, die haben sich total gefreut aber draussen beim Spazierengehen waren sie fremden Menschen gegenüber sehr misstrauisch und unsicher! Daran muss man arbeiten und es dauert halt mitunter länger bis sie einem dann vertrauen. Auch der Jagdtrieb bei Hunden die auf der Straße gelebt haben ist manchmal nicht zu unterschätzen. Die meisten Hunde die ich hier hatte waren allerdings sehr unproblematisch und sind nach ein paar Wiochen auch frei gelaufen und waren abrufbar.


    Grundsätzlich denke ich aber schon, dass man das auch als Anfänger schaffen kann (ausser man holt sich jetzt einen totalen Angsthund oder so ins Haus), mit viel Liebe und Konsequenz!

  • Zitat

    Das kann man pauschal überhaupt nicht sagen ob der Hund schwierig ist wegen seinen "Altlasten" oder eben nicht. Das ist total unterschiedlich je nach Hund halt. Ich bin Pflegestelle für Auslandshunde und beim letzten Transport hatte ich auch einen Welpen, die war ganz normal, ohne Angst oder Ähnliches, sie war ein ganz normaler Welpe, andere Welpen die auch mitgefahren sind hatten enorme Probleme, sehr viel Angst vor Menschen, lauten Geräuschen etc..... Wir hatten aber auch erwachsene Hunde (denen man ja meist eher nachsagt dass sie schwierig sind bzgl. Angst und so) die total super waren, total lieb und sich innerhalb von wenigen Tagen total angepasst hatten.


    Grundsätzlich kann man aber denke ich schon sagen dass man gerade bei einem AUslandshund eher aufpassen muss, gerade die ersten Tage und erst mal checken muss wie der Hund so drauf ist. Welches Problem ich bisher bei allen Hunden hatte (egal ob Welpe oder erwachsen) dass sie in der Wohnung Besuch total freundlich empfangen haben, war nie ein Problem, die haben sich total gefreut aber draussen beim Spazierengehen waren sie fremden Menschen gegenüber sehr misstrauisch und unsicher! Daran muss man arbeiten und es dauert halt mitunter länger bis sie einem dann vertrauen. Auch der Jagdtrieb bei Hunden die auf der Straße gelebt haben ist manchmal nicht zu unterschätzen. Die meisten Hunde die ich hier hatte waren allerdings sehr unproblematisch und sind nach ein paar Wiochen auch frei gelaufen und waren abrufbar.


    Grundsätzlich denke ich aber schon, dass man das auch als Anfänger schaffen kann (ausser man holt sich jetzt einen totalen Angsthund oder so ins Haus), mit viel Liebe und Konsequenz!


    Bei meinem Russen ist es wieder genau umgekehrt: Der hat am Anfang totalen Radau gemacht, Besucher angekläfft mit stehender Bürste....sah aus als wäre er der Höllenhund persönlich. Auch wenn er schlichtweg die Hose voll hatte und dies überspielen wollte. Draußen waren im die Leute mehr oder weniger egal.


    Jeder absolut jeder Hund tickt anders....die Hunde die von da kommen können manchmal Unterschiedlicher nicht sein...sicherlich ist es so schwer eine Prognose zu treffen...aber wenn man will ist fast alles machbar. Man muss nur wissen wo man sich Hilöfe holen kann und viel geduld und starke Nerven haben..da kriegt man fast alles in den Griff

  • Zitat


    Könntest du mir vielleicht noch erzählen warum du mit der Orga keine guten Erfahrungen gemacht hast? Wäre toll zu wissen...


    Hast PN

  • Man muss eben gewillt sein das Leben auf den Hund auszurichten, wenn man einen solchen Hund haben möchte. Und das über die ganze Lebenszeit des Hundes. Es kann sein, dass er der fröhlich-unkomplizierte Geselle wird. Es kann aber auch ganz anders sein. Der Hund hat ja nun die wichtigsten Entwicklungsphasen schon hinter sich. Die sind auch nicht nachzuholen. Hier ein Beispiel wie weit man sich manchmal auf den Hund einstellen muss - auch die letzten Seiten lesen ;) : https://www.dogforum.de/topic53494.html

  • Hallo,


    ich habe jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, kann dir aber von meinen Erfahrungen berichten. Ich habe eine Hündin aus Rumänien. Sie war die ersten Monate dort im Tierheim und kam dann, mit etwa 4 Monaten auf eine Pflegestelle. Dort war sie 3 Wochen, bevor ich sie adoptiert habe. Beim ersten Besuch hat man schon gemerkt, dass sie sehr, sehr ängstlich ist und das ist auch bis heute tendentiell so geblieben. Allerdings hat sie sich, mit etwas Training, super entwickelt und ich könnte mir keinen besseren Hund wünschen. Sie kann immer ohne Leine laufen, auch Abends, da sie auf Rückruf sofort kommt und keinen Jagdtrieb hat. Die Ängstlichkeit in manchen Situationen ist geblieben, aber mittlerweile gut zu kontrollieren.
    Fazit: Ich würde es immer wieder so machen. Allerdings habe ich mich von Anfang an darauf eingestellt, dass es mitunter viel Arbeit sein KANN. Wenn man quasi auf den "worst case" vorbereitet ist und bereit ist, damit umzugehen, steht dem Ganzen nichts im Wege. Natürlich könnt ihr auch Glück haben und einen völlig unkomplizierten Hund "erwischen". Ich kenne viele "Auslandshunde", die keinerlei Probleme haben und nicht ängstlich etc. sind...


    Liebe Grüße und alles Gute für eure Entscheidung.

  • Hallo,


    ich muss zugeben, dass ich nicht alle Antworten gelesen habe. Dazu möchte ich mich auch kurz fassen und keine Details öffentlich Preis geben.


    Wir haben Anfang Dezember einen Hund aus Griechenland adoptiert und nach 7 wirklich qualvollen Wochen mussten wir ihn einschläfern lassen.


    Wenn Du den Hund vorher nicht kennenlernen kannst, dann würde ich Dir von einem Straßenhund abraten. Bei näherem Interesse kannst auch eine pn schreiben.


    Gruß Andre

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!