Fördert Dummytragen " schnullern"?

  • Hallo zusammen.
    Ich hab ja mittlerweile einen Retriever hier sitzen, der in seinen ersten 3 Lebensjahren einige " Dinge" tun durfte, die ich ihm hier bei uns untersage.

    Ein Phänomen war, dass er ständig beim Vorbeigehen, bei Aufregungen a) über die Hände leckt und oderb) die Hände in sein Maul nahm.

    Dieses an den Händen knibbeln hat Ex Frauchen ihm nie abgewöhnt.
    Ausserdem hatte er ständig Spielzeug zur Verfügung, welches er rumgetragen hat.

    Dieses Verhalten hat nun deutlich nachgelassen.
    Ich hab ihn ja an den Dummy herangeführt und den bringt er mir auch schön.
    Gestern hatten wir den Dummy mit auf dem Spaziergang und er durfte ihn eine Zeitlang tragen. Auf dem Hin und Rückweg.

    Als wir zu Hause waren, hatte ich den Eindruck, dass er durch das Tragen irgendwie wieder " stimuliert " wurde und nun das Bedürfnis an den Händen zu lecken / knibbeln zugenommen hatte.

    Kann es da einen Zusammenhang geben?

  • Da kann ich dir nicht helfen, da keiner meiner Retriever je Hände geknabbert hat. Aber Dinge tragen beruhigt und nimmt Stress raus - vielleicht hat der Hund gelernt, dass er auch Hände "tragen" kann dazu. Wenn er immer was rumtragen durfte und das auch exzessiv tat, war das vielleicht eine Art der Stressverarbeitung, die du ihm vermutlich jetzt genommen has. Dann muss halt Ersatz ran - die Hände.

    Ihn nix mehr tragen zu lassen wäre reine Symptombekämpfung, die das Grundproblem vermutlich verschlimmern würde. Wenn er aktuell einen Schnuller braucht, gib ihn ihm, und erforsche die Ursachen. Hat er ein echtes Problem, oder ist es bloss eine Gewohnheit? Und was ist so schlimm daran, dem Hund in Stresssituationen einen Schnuller zu geben? Meine holen sich einen, wenn ich nach Abwesenheit heimkomme, und alle sind zufrieden....

  • Mein Labbi Ches trägt auch gerne Sachen durch die Gegend - die Treppe rauf und wieder runter, er sucht immer geradezu aktiv irgendwas, was er mitschleppen kann, durchs Treppenhaus zumindest - auch Bälle und Spielzeug aus dem Garten nach oben usw. Auch hat er mindestens einmal täglich den Fimmel, dass er seine Sachen (Kissen, Schlange, Stofftier, Knochen, Decke) von einem seiner Betten ins andere trägt, dort trapiert und dann mittendrin zufrieden einpennt ... Ein Labbi trägt halt gerne Zeugs und ist ganz stolz, wenn man ihn dafür bewundert. Lass ihm doch die Freude, fördere sie.

    Das Händelecken (mag ich auch nicht und wehre es meist ab) und zart beknabbern ist eine Art Liebesbezeugung (zumindest bei Welpen wäre das so, habe ich nachgelesen) - sie versichern sich auch damit die Gunst ihres Menschen, ihres Rudelführers - man sollte es eigentlich nicht abwehren, da es den Hund mit diesem Hintergrund verunsichert und wenn man es nicht haben will, sollte ihn zumindest dann streicheln und ihm deutlich machen, dass er dazu gehört und er ein toller Hund ist. Du bist neu in seinem Leben, wenn ich das richtig verstehe? - vielleicht kommt daher dieses welpische Verhalten noch mal zurück?

  • Kann das von naijra nur bestätigen.
    Ohne "Schnuller" Bellt mein Rüde, die Anspannung muss raus. Mit Schnuller knabbert er drauf rum, wir gehen raus und ich sammeln den "schnuller" draussen wieder auf, aber der Hund ist ruhiger und entspannter.

    Es ist eine Form der Stress Bewältigung. Bei mir liegts daran das ich zulang weg bin. Bald komme ich wieder zur Mittags Pause nachhause und als ich das schon mal konnte, brauchte mein Rüde keinen Schnuller.

    Achja und Hände in den Fang nehmen, macht mein Rüde auch wenn ich ihm seinen Schnuller nehme.


    Also die beste Möglichkeit, gucken wo das Problem liegt.

    Ich sag mir jeden Tag "Bald haben wir es geschafft und du liegst unter meinem Bürotisch und bist nur zum Einkaufen allein."

  • Ich glaub ihr habt mich falsch verstanden.

    Das Händeknabbern hat sich bei uns verringert, weil ich ihn so strukturiere, dass er nicht mehr so extrem in diese Stresssituationen kommt.

    Ich verbiete es nicht einfach, sondern ich löse seinen Stress durch klare Strukturen.
    So geh ich zumindest vor.

    Die Beobachtung, die ich machte, war, dass sich das Bedürfnis des Knabberns und Leckens nach dem Dummytragen verstärkt hat.
    Und das " zärtliche " Knabbern ist was anderes und darf er im Rahmen unserer Kuschelrunden, das ist aber etwas anderes und das meinte ich auch nicht.

  • Zitat

    Ein Labbi trägt halt gerne Zeugs und ist ganz stolz, wenn man ihn dafür bewundert. Lass ihm doch die Freude, fördere sie.


    Dafür machen wir Dummytraining.

    Er darf auch das Handtuch, mit dem ich ihn am Auto sauber rubble, ins Haus tragen. Er hat aber kein Spielzeug zur Verfügung, weil er sonst ständig " was zu tun hätte" .
    Er würde damit nicht zur Ruhe gekommen. Nach ca 6 Wochen beobachte ich nun , dass er sich besser selbst regulieren kann.

  • war bei summer, meine letzten pflegehündin auch so, sie hatte dauernd was im maul, hat da auch richtig dran rumgenuckelt.
    sie lief damit rum, nuckelt sich in den schlaf...hatte sie mal nix, lief sie die ganze zeit rum und suchte nach was...egal was das in dem moment dann war.
    dabie zitterte ihre augen, sie sabberte ohne ende...war einfach unruhig.

    draussen das gleiche spiel, sie hatte nur ihren ball im sinn..das die mal an nem grashalm gerochen hat oder sich für ihre umwelt interessierte...fehlanzeige.

    bei uns hatte sie nix mehr an spielzeug zu verfügung, erst nach 3-4 wochen haben wir ihr ab und an nen ball gegeben, nie für lange weil sie dann wieder ins gleiche "muster" gefallen ist.
    erst nach 2 wochen fing sie langsam an sich für dinge draussen zu interessieren, schnupperte etc. ohne eben nach irgendwas zu suchen, was sie ins maul nehmen konnte (sie hat ja auch an steinen gelutscht, was wir net wussten).

  • Zitat


    Dafür machen wir Dummytraining.

    Er darf auch das Handtuch, mit dem ich ihn am Auto sauber rubble, ins Haus tragen. Er hat aber kein Spielzeug zur Verfügung, weil er sonst ständig " was zu tun hätte" .
    Er würde damit nicht zur Ruhe gekommen. Nach ca 6 Wochen beobachte ich nun , dass er sich besser selbst regulieren kann.

    Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch oder bin zu unbedarft? Was ist falsch daran, wenn sich ein Tier auch mal alleine beschäftigt? Auch wir machen Dummytraining mit unserem Hund auf dem Feld, am Wasser, in der Hundeschule - aber das ist doch was ganz anderes ... er ist darauf angewiesen, dass wir die Zeit haben, den Dummy füllen, ihn werfen usw. Zuhause, wenn wir eben uns nicht mit ihm beschäftigen, ist es doch schön, wenn er etwas findet, was ihn "beschäftigt". Ist ja nicht so, dass er deshalb keine Ruhe findet oder ständig was hin und her schleppen muss ... ich sehe ihn ein wenig, wie ein Kind, das spielt, wenn es etwas Langeweile hat - oder vor dem Dösen/Schlafen noch etwas Spaß haben will ... und das ist doch in Ordnung - oder?

    Grübel :???: ... auf "Stressbewältigung" oder "keine Ruhe finden" käme ich in dem Zusammenhang gar nicht ...

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