Der erhobene Zeigefinger

  • Toller Beitrag! :)
    Ich gehöre tatsächlich zu den Menschen dir 24/7 bei ihrem Hund sind. Außer, wenn ich einkaufen oder mal zum Arzt gehe und dann ist mein Freund da. Also die Realität kann so aussehen.
    Habe mir aber auch total unerfahren (hab mein Wissen besser eingeschätzt) eine Hund geholt. Einen aus dem Tierschutz den ich nur mit Herz und dem Verstand auf offline ausgesucht habe. Naja jetzt wohnt er hier und wir arbeiten eben dran. Und die Anschaffungskosten die ich mir gespart habe, stecke ich jetzt in Trainer und verhaltensmedizinische Gutachten :D
    Es gibt ja sowieso kein richtig oder ideal. Gerade bei der Fütterung. Die einen raten bei dem mäckeligen Hund der sein Trofu nicht mehr mag dazu zu barfen. Ob ich das gutheisen kann bei jemd. der völlig ahungslos in Sachen Ernährung ist? Ich denke manche Hund-Mensch Team sind mit Trofu andere mit Barf am besten bedient. Es muss immer zur Situation passen.

    Hab aber auch hier im Forum oft das Gefühl, dass alle super prima perfekte Hunde habe und nur meiner spinnt und ich nichts auf die Reihe bekomme.
    Mir hat dieser Satz von Labradora sehr viel zum Nachdenken und Verändern gegeben

    Zitat

    Meine größte Erkenntnis: beim Streben nach dem perfekt erzogenen Hund, bleibt die Freude und die Leichtigkeit auf der Strecke und der Hund wird zum persönlichen Egoprojekt.
    Von daher: Erziehung wird heutzutage echt überbewertet und übertrieben.


    Meine Trainerin sagt: "Ihr habt ein ganzes Hundeleben lang um zu lernen" und so hab ich ein bisschen den Zeitdruck raus, wenn es heute nicht klappt, dann evtl morgen oder in einem Monat.

    In dem Sinne: Machen wir uns alle keine Stress, Gibt sowieso kein Richtig oder Falsch. Es muss einfach passen!

  • Zitat

    Hach ja... um einen Hund zu halten muss man an sich nur sein Leben umkrempeln. Mit der Anschaffung ist der erste Grundstein gelegt: man holt den Hund natürlich von einem namenhaften Kennel oder hat sich ein Herz gefasst und sucht einen armen Tierschutzhund. Man darf nicht mehr zur Arbeit, damit Wuffi nicht allein ist, man füttert ausschließlich nur und das beste BARF, man lastet den Hund immer artgerecht und besonders rassegerecht aus... Und der Hund? Hört perfekt, ist mit allen verträglich, hat keine Macken und ist überhaupt der besterzogenste Hund von Welt. Und die Leute, die das nicht schaffen, werden mit einem Nasenrümpfen als unwissende Kreaturen abgestempelt...

    Es ist wirklich der Wahnsinn, aber überall begegnet man diesen Hundehaltern mit dem moralisch erhobenen Zeigefinger. Und das auch besonders in Foren. Bei diversen Fragen wird sofort der Zeigefinger gezeigt und dem armen Wicht erstmal klar gemacht, dass derjenige so oder so keine Ahnung hat und der ARME HUND echt zu leiden hat. Das man - etwas übertrieben beschrieben - am Untergang des vernünftigen Hundes schuld sei und man egal was man tue, so oder so grob fahrlässig sei.

    Sagt mal, was machen denn diese Moralapostel im wahren Leben?? In der Realität, wo man Geld verdienen MUSS um dem Hund was schönes geben zu können? In der Realität, wo der Hund auch an manchen Tagen zu kurz kommt, weil man anderweitig beschäftigt ist (Kind krank, Stress auf der Arbeit, was auch immer...)? Wie sind diese Moralapostelhunde??

    Ich oute mich als eine, die sich einen Hund angeschafft hat ohne Hundeerfahrung. Die sich einen Hund von einer Familie geholt hat, weil die Welpen dort super behandelt wurden - zwar mit wenig KnowHow aber mit Liebe. Ich oute mich dafür, dass mein Hund an manchen Tagen Langeweile schieben muss, da das Leben nicht immer Rücksicht auf Hundefreundlichkeit legt. Ich oute mich als jemand, die einen Hund hat, der so manche Baustellen hat. Und ich oute mich als jemand, die ihren Hund richtig lieb hat. Und die weiß, dass der Hund zu einem gehört und er sich wohl fühlt. Ich bin weit entfernt von einem perfekten Hundehalter.

    Warum ich das hier schreibe? Weil mir hier so häufig auffällt, wie in diversen hilfesuchenden Threads nur noch der moralische Finger gezeigt wird, statt dem Frager zu helfen. Leider auch oft mit Anklagen. Habt ihr denn nie klein angefangen? Und hattet ihr immer das Geld für das Superduperfutter??Oder für einen tollen Hundetrainer?

    Zum Glück MUSS ja niemand Mitglied eines Hundeforums sein.... alles freiwillig, gell? Und wenn man sich zu einer Mitgliedschaft entschließt sollte man sich hüten, jede Aussage auf die Goldwaage zu legen.

  • Ich kann deinen Unmut teilweise verstehen...
    ..teilweise ist es aber auch echt nötig mal Klartext zu sprechen...

    Jeder zieht sich den Schuh an, der ihm passt!

    Wenn sich hier jemand über Vollzeit-berufstätige mit Hund auslässt oder über nicht Barfer, fühle ich mich trotzdem nicht angesprochen.
    Niemand, der mich, meine Hunde und mein Umfeld nicht kennt, kann urteilen .- falsch, kann schon bzw wird hier oft so gemacht, aber was gibt man auf solche vermeintlichen Urteile?

  • Ich bin voll berufstätig, habe 3 Hunde und finde nichts verwerflichese daran, mitzuteilen, dass es eben nicht immer leicht ist.

    Wenn es denn schief läuft mit der Variante: Ich gehe in der Pause Gassie...dann geht die Welt nicht unter, aber leiden tud erst mal der Hund.
    Auch und GERADE dann, wenn der Hund nicht einfach ist (ich hatte bisher zwei Problemhunde von Vieren) ist es nicht einfach damit getan, den Hund in einer der raren Hundetagesstätte anzumelden. Und auch an Freunde zu geben, kann schnell scheitern, weil diese mit dem Hund nicht zurechtkommen und plötzlich behauptet wird, das sei ein PROBLEMHUND...Gell "der Carlos",
    Du als Treaderstellerin hast doch auch die Erfahrungen gesammelt, dass es nicht immer einfach ist. Ortswechsel, Kind, Flüge, Hund in Pflege geben....Du hast uns an deinem Leben teilhaben lassen.
    Solange alles wunderbar läuft ist das auch einfach. Du hast dann auch von gehabten und überwundenen Schwierigkeiten berichtet.

    Wer kratzt dich denn mit erhobenem zeigefinger?

    Ich habe deine Threads immer gerne gelesen und nichts "erhobenes" im Kopf.

    Ich für meinen Teil gehe davon aus, es hier mit erwachsenen Menschen zu tun zu haben, die nicht glich psychisch in sich zusammenfallen, wenn ich mal anmerke, dass eine Vollzeitberufstätigkeit für eine alleinstehende Person, einen recht hohen Aufwand beinhalten kann. Wenn ich das einem Menschen schreibe, der noch keinen Hund hat, kann der darauf rumdenken oder auch nicht.

    Ich möchte keinen Problemhund haben und alleinstehend sein und 40 Stunden arbeiten genhen.

    Das impliziert nicht, dass man nicht einen vorhandenen Hund durch veränderte Lebenssituationen schifft. Und den NATÜRLICH NICHT!!! sofort abgeben muss, wenn sich das Leben mal ändert.

    Jeder versteht auch dass, wo er grad empfindlich drauf ist.
    Ob man nun barft oder nicht...ist doch wurscht. Aber sich einerseits aufregen, dass manche nur Barf toll finden...was soll das? Soll ich lügen? Und sagen: Barf ist blöd. Für mich ist Barf die einzig gute Ernährungsart für meine Hunde. Und dennoch habe ich gerade einen Sack Trofu hier, weil ich wegen hoher Arbeitsbelasstung eben mal wenig Zeit habe und den Kopf voll. Und da nutze ich sehr gerne eine gutes Fertigfutter.

    Genauso wie ich dann eben mal die berühmte Tiefkühlpizza zum Mittag "koche" statt ein biologisch ökologich einwandfreies Menü.

    Fazit: du dramatisierst oder bist grad etwas sensibel, weil du evt. grad Probleme hast mit deinem Hund.

  • Der erhobene Zeigefinger funktioniert ja in alle Richtungen.

    Und hier wird er gerade ebenso eifrig wedelnd und anklagend erhoben, in die Gegenrichtung. Scheint also recht menschlich zu sein. :D

  • Zitat

    Der erhobene Zeigefinger funktioniert ja in alle Richtungen.

    Und hier wird er gerade ebenso eifrig wedelnd und anklagend erhoben, in die Gegenrichtung. Scheint also recht menschlich zu sein. :D

    :gut: :gut: :gut:

    Der Eingangsbeitrag ist sehr gut, ohne Frage.

    Aber man sollte Geschriebenes in einem Forum auch nicht unbedingt auf die Goldwaage legen.
    Ich hab auch ne Zeit gebraucht, mir nur das für mich Wichtige aus den Foren zu filtern.
    Aber wenn man das einmal begriffen hat, kann man über so manch erhobenen Zeigefinger einfach nur schmunzeln.

    Mein Hund ist übrigens ein Familienhund. Sie muss mit zur Arbeit und begleitet uns auch sonst so oft es geht. Wird allerdings nicht dauerbespaßt und ist auch kein Marathonspaziergänger. Ich wage trotzdem zu behaupten, dass mein Hund bei uns sehr glücklich ist.

  • Zitat

    Der erhobene Zeigefinger funktioniert ja in alle Richtungen.

    Und hier wird er gerade ebenso eifrig wedelnd und anklagend erhoben, in die Gegenrichtung. Scheint also recht menschlich zu sein. :D

    So ist es.

    Wobei ich den Thread nicht so richtig nachvollziehen kann.

    Muß man sich jeden Schuh anziehen? Muß man Forumsmeinungen überbewerten?

    Ich denke mal, nein!

    Mehr Gelassenheit wäre hilfreich. Man sucht sich das Passende raus und den Rest vergißt man ganz schnell ;)

    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Ich glaube dafür war der Thread auch wirklich nicht gedacht :)

    Es ist nur schön, gerade für mich als noch-nicht-HH das zu lesen...
    Und für jmd der sich gern mal leicht beeinflussen lässt, vllt noch keine Erfahrung hat etc. PP sowieso.
    Woher soll jemand, der ja ne Frage hat (sprich keine Antwort weiß) wissen, worauf er nun hören muss? ;-)

  • Zitat


    Und für jmd der sich gern mal leicht beeinflussen lässt, vllt noch keine Erfahrung hat etc. PP sowieso.
    Woher soll jemand, der ja ne Frage hat (sprich keine Antwort weiß) wissen, worauf er nun hören muss? ;-)

    Hören müssen?

    Das wage ich ja nun stark zu bezweifeln. Als erwachsener Mensch kann ich mir einen Rat annehmen oder nicht. Müssen muß ich gar nichts.

    Informieren kann ich mich gut, wenn nicht sogar besser, durch einschlägige Fachliteratur.
    Gute Informationsquellen sind auch die Rassehundezuchtvereine, bzw. deren Züchter und Halter der Rasse, die man sich anschaffen möchte. Besuch die Treffen und die wirst gerne informiert.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • @Liv: Öhm nö... Mit Carlos läuft gerade alles Bestens. Das ist nicht der Grund.


    Meine Intention ist eine andere: Ich bin jetzt seit über 3 Jahren hier. Und am Anfang war es so, dass man (allgemein!!) eine Frage gestellt und dann eine vernünftige Antwort bekommen hatzwischen ist es so, dass ich immer wieder Threads lese, wo die Threadersteller richtig in der Luft zerrissen werden und die Nettiquette echt vernachlässigt wird (NEIN, ich meine nicht meine Threads). Und das immer wieder. Sei es um Fressensfragen, um die Frage, wie man im Berufsalltag mit Hund umgeht, etc. Und das nervt zum Teil. Mensch, hier stellen z.T. Anfänger Fragen und die werden an den Pranger gestellt. Und das weil sie Fragen stellen. Das verschreckt doch nur.

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