Hunde gezielt verhaltensauffällig züchten?

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    :gut: Das klingt gut, Network.

    Aber wozu braucht das Ottonormalbürger, wenn er nicht Hundeführer bei der Polizei ist?

    Ottonormalbürger könnte sich bei so mancher Entscheidung VOR der Anschaffung (s)eines Hundes die Frage stellen, ob er ihn braucht ;)

    Es geht doch nicht nur um Dienstgebrauchshunde, was ist z.B. mit Jagdhunden? Ein Jagdterrier z.B. ohne Raubwildschärfe? Muss nicht sein, oder :lol:

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    Also mein Hund ist sehr, sehr gut im Sport. Er ist hart, aber er ist nicht scharf. Meines Wissens ist das sogar verboten, oder? Beim VPG z.B.


    Falbala, beim trailen sind etwas andere Eigenschaften gesucht als beim VPG. ;) Es heisst zwar immer, heute würden die Hunde nur über Spiel- und Beutemotivation gearbeitet, um den Vorwurf zu entkräften, dass dieser Sport Aggressionen fördere, aber so ganz ohne Aggression geht es wohl doch nicht - was ich verstehen kann.

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    Ich habe es mal fett gemacht, da man anscheinend nur das liest, was man lesen will :roll:
    Mir ging es im Übrigen nicht um solche Hunde, sondern das, was in einigen Threads ua. von fyling-paws gepostet wurde - dass ihre Border, die ja nunmal am Vieh arbeiten und - davon gehe ich mal aus - aus ner ordentlichen Zucht stammen dennoch Ticks haben wie Wassertropfen fangen etc.
    Dass es Aussies gibt, die jede Parkbank, auf der man sich 5 Minuten aufhält, als ihrs ansehen und verteidigen.
    Dass es Chesapeakes gibt, die im Wasser ertrinken, weil sie "Spaß" daran haben, dass das Wasser aufspritzt.

    Border Collies sind so drauf spezialisiert worden, mit wenig Aufwand viel an und in einer Schafherde zu bewegen, aber teilweise können sie nicht mehr vernünftig mit ihren Artgenossen kommunizieren.
    Diensthunde müssen Höchstleistungen erbringen können, dafür gibt es eben kein Abschalten mehr bei denen.
    So etwas meinte ich, aber anscheinend ist es ja interessanter, mal wieder über Dinge zu spekulieren, die man nicht kennt.

    Und ich sage es dir gerne nochmal, ein einzelnes übersteigertes Verhalten irgendeines Hundes, das aus dem Gesamtkonzept der Gebrauchshundeeigenschaften herausgelöst wurde, hat nichts mit gezieltem züchten von Verhaltensauffälligkeiten zu tun. Kein Züchter bei klarem Verstand wird eine einzelne Eigenschaft herausgreifen und diese bis an die Decke schrauben, ohne das Drumherum anzupassen.

    Und der Vorletzte Satz ist schlicht Unsinn.
    Ein Diensthund der nicht abschalten kann ist binnen kürzester Zeit ausgebrannt und nix mehr wert. Hier werden einfach zu oft Klischees und "ich hab mal gehört" Wissen für bare Münze genommen.

    Die hysterischern Hibbler die in allen Rassen nach dem modernwerden - sei es Mali, DSH oder Dobi - auftauchen haben nichts mit der gezielten und beabsichtigten Zucht zu tun. Sie sind einfach Nebenprodukte wenn Züchter mal übers Ziel hinausschießen oder nicht wissen, was sie da eigentlich treiben.

    Denn weder der Diensthundeführer noch der Sportler können mit solchen Hunden etwas anfangen. Denn mit dem kreischenden Mali/Dobi der schon Durchfall bekommt wenn er auf einer fremden Gassistrecke unterwegs ist und vor Stress hyperventiliert gewinnt man nicht mal in der OG Prüfung einen Blumentopf.

    Natürlich haben Gebrauchshunde durch ihre Veranlagung ein höheres Risiko, dass man sie in der Ausbildung und der Junghundzeit komplett überdreht und "deppert" macht. Aber da sind wir wieder beim Punkt, da kann die Zucht nichts dafür, da müssen sich die Halter an die Nase greifen.

  • Gut, ich mache nur sowas Harmloses wie Mantrailing, auch, wenn ich Schutzdienst nicht abgeneigt wäre, wenn ich einen g'scheiten Verein fände (den es hier nicht gibt), auch, weil mir gesagt wurde, dass mein Hund dafür gut geeignet wäre und ich es gerne ausprobieren würde, ob das stimmt ;) . Aber die Beschreibung von Dir, Helfstyna, lässt mich daran zweifeln. Ich glaube, DAS mag ich nicht fördern bei meinem Hund, denn das bedeutet auch eine grosse Verantwortung.

  • Zitat

    Gut, ich mache nur sowas Harmloses wie Mantrailing, auch, wenn ich Schutzdienst nicht abgeneigt wäre, wenn ich einen g'scheiten Verein fände (den es hier nicht gibt), auch, weil mir gesagt wurde, dass mein Hund dafür gut geeignet wäre und ich es gerne ausprobieren würde, ob das stimmt ;) . Aber die Beschreibung von Dir, Helfstyna, lässt mich daran zweifeln. Ich glaube, DAS mag ich nicht fördern bei meinem Hund, denn das bedeutet auch eine grosse Verantwortung.

    farinelli machts ja, soweit ich das im vpg thread gelesen hab.

    ich denke es auch nicht weniger oder mehr verantwortung als nen anderen hund zu führen. nur die meisten hundesportler, hier vpgler, wissen eben was sie da an der leine haben und wie sie damit umgehen müssen.

    was ich z.b bei den haltern der zwei strassehunde aus spanien (schäferhund-mixe) mir wünschen würde. bevor es irgendwann zu einem ernsten zwischenfall kommt.
    wenn man die nämlich so sieht, wie die ausrasten wenn sie meine knödel sehen, dann fragt man sich welcher art von hund aggressiver ist...

  • Night, wenn Diensthunde nicht abschalten koennen wie kommt es dann dass Hunde teilweise noch mit 10 Jahren aktiv im Dienst laufen? Und zwar nicht als Spuerhund, sondern als 'Zugriffshund'!!

    Wieviele wirkliche Diensthunde kennst du um sowas zu behaupten?

    Diese Hunde 'gehen an' und sie 'gehen aus'. Anders waere es unmoeglich sie ueber einen laengeren Zeitraum einzusetzen!!


    Falbala, welche Verantwortung denn? Wo im Alltag gibt es eine Situation in der irgendwer den Hund schubst und der schubst dann zurueck? Mit dem Typ Hund den Raphaela meint muss man im Alltag nicht mehr oder weniger aufpassen als mit anderen Hunden auch. Die Situationen in denen man aufpassen muss, sind ggf. andere, aber das war's auch schon.

  • Nochmal kurz zur Erklärung meines Gedankenganges:
    Ich stelle mir einen (raub)wildscharfen Jagdhund vor. Die Schärfe richtet sich wie gesagt gegen Wild, er scheut auch die Auseinandersetzung mit einem wehrhaften Fuchs nicht mit dem Ziel das Wild abzutun.
    Gegen was richtet sich die Schärfe dann bei einem zB Schäferhund? Gegen sein Gegenüber, den Mensch? (Für mich die logische Konsequenz)
    Beim Jagdhund (nicht jagdlich geführt) entsteht keiner Fremdperson ein Nachteil aus der Wildschärfe. Beim Schäferhund? Mannscharfe Jagdhunde (siehe Weimaraner) führen bekanntlich oft genug zu Problemen im Alltag, weswegen man versucht die (Mann)Schärfe wieder raus zu züchten (weil es heute nicht mehr benötigt wird). Bei anderen Rassen selektiert man danach um im Sport mehr Pokale abzuräumen?
    Warum reichen Beutetrieb und Härte nicht?
    Ich will niemanden provozieren, mein Schutzhundehorizont ist tatsächlich so beschränkt....

  • Darum mag ich das Wort "Schärfe" nicht so, weil bei den meisten dann gleich "scharf machen" durch den Kopf schießt.

    Mal stark vereinfacht beschrieben, bei der Belastungsphase gibt es drei Sorten Hunde:
    Sorte eins denkt sich "Meine Beute, meine Beute, meine Beute, meine Beute.... egal was der Typ macht"
    Sorte zwei denkt sich "Alter haste noch alle, nicht mit mir, ich lass net los, jetzt erst recht nicht du Arsch"
    Sorte drei denkt sich "Autsch nix wie weg"

    Und ich würde gern eine ordentliche Mischung aus eins und zwei haben, damit ich mich nicht drauf verlassen muss, dass die Beutegier immer groß genug ist, um den Hund im Arm zu halten.
    Das ändert nix am Alltag, denn die Situation, dass ein Passant versucht meinen Hund gewaltsam von einem Spielzeug zu trennen, wird sich nie ergeben und falls doch, hat der Passant ein größeres Problem mit mir als mit dem Hund.


    Zitat

    Mannscharfe Jagdhunde (siehe Weimaraner) führen bekanntlich oft genug zu Problemen im Alltag, weswegen man versucht die (Mann)Schärfe wieder raus zu züchten (weil es heute nicht mehr benötigt wird).

    Und wieso macht es Ärger?
    Nicht weil die Hunde nicht mehr in der ursprünglichem Form gebraucht werden, da gäb es noch genug Jäger für...
    Aber weil eben Hinz und Kunz meint, so ein hübsches Tierchen für den Sonntagsbummel zu brauchen

  • Ich kenne keinen Jaeger der ernsthaft versuchen wuerde dem Weimaraner die Mannschaerfe abzuzuechten. Weil eben nicht nur diese eine Punkt verloren geht und die Hunde im schlimmsten Fall nichts mehr taugen..
    Es ist etwas zu einfach gedacht, wenn man meint 'Och Merkmal z mag ich nicht, das zuechte ich weg. Die Merkmale a-y bleiben ja erhalten!'..

    Und seit wann sind Jagdhunde in Privathaenden das was eine Rasse braucht bzw. seit wann sind sie das Ideal, dem die Rasse entsprechen soll?

    Der DJT eines Freundes geht auf alles und jeden los, der es wagt sich der Sau zu naehern. Ausser auf Herrchen (das hat er aber nicht freundlich gelernt). Und das stoert KEINEN! Das Frau Mueller aus der Blumenstrasse 5 so einen Hund nicht fuehren kann ist klar. Muss sie auch nicht. Aber es gibt mehr als genug Leute die es koennen!

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