Hunde gezielt verhaltensauffällig züchten?

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    Aber für die spezielle jagdlichen Leistungszucht muss das doch auf 3 Generationen zurückgehen? :???:

    Ja, spez. braucht auch noch jagdlich geführte Großeltern, mehr muss dann auch nicht sein, aber das weiß ich nicht genau. Aber daran sieht man doch wieder, dass Leistungszucht wieder was vollkommen verschiedenes bedeuten kann.
    Arbeitslinie kann sich ja nicht an Prüfungen definieren, ansonsten ist jeder Hochzucht-DSH der die SchH3 hat, eine Leistungszucht...

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    Arbeitslinie kann sich ja nicht an Prüfungen definieren, ansonsten ist jeder Hochzucht-DSH der die SchH3 hat, eine Leistungszucht...

    Ist er auch.

    So ziemlich jeder DSH stammt aus Kör- und Leistungszucht.
    Das macht die Blutlinie aber noch nicht zur Leistungslinie, das sind zwei paar Stiefel.

  • Zitat

    Ist er auch.

    So ziemlich jeder DSH stammt aus Kör- und Leistungszucht.
    Das macht die Blutlinie aber noch nicht zur Leistungslinie, das sind zwei paar Stiefel.

    :gut:

    Leistungszucht schließt für mich ja auch nicht aus, dass man gute Ausstellungsergebnisse erzielen kann.
    Der "gute Rassehund" ist doch der, der Leistung bringt und auch optisch zum Rassestandart passt.

    Extreme sind doch hier nur die Rassen wo sich beides weit voneinander entfernt hat ;)

  • Zitat

    Ja, spez. braucht auch noch jagdlich geführte Großeltern, mehr muss dann auch nicht sein, aber das weiß ich nicht genau. Aber daran sieht man doch wieder, dass Leistungszucht wieder was vollkommen verschiedenes bedeuten kann.
    Arbeitslinie kann sich ja nicht an Prüfungen definieren, ansonsten ist jeder Hochzucht-DSH der die SchH3 hat, eine Leistungszucht...

    Um das mal aufzudröseln :D
    Lilly kommt aus einer Leistungszucht ( grünes Papier) und ist aus einer Leistungslinie
    Joy kommt aus einer Kör und Leistungszucht ( rosa Papier) und kommt aus der Hochzucht

    Da gibts bei den DSHs noch nen "Split"
    Lillys Mutter ist z.B. Kör und Leistungszucht weil beide Eltern beides haben (min. SchH1 nebst Körung)
    Lillys Vater ist ebenfalls Kör und Leistungszucht, Lilly ist aber "nur" Leistungszucht weil Mutti keine Körung hat(te)

    Deswegen pochen wir Ballonseidefetischisten immer auf Leistungslinie und nicht auf Leistungszucht, das kann nämlich auch ein Hochzuchthund sein dessen Mutti keine Körung hatte

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    Jagdverhalten hat nichts mit Aggressionsverhalten zu tun. Das eine dient der Nahrungsbeschaffung, dass andere ist eine Form der Kommunikation. Mit Beute wird in der Regel nicht kommuniziert.


    Ich hab das aus "Das Aggressionsverhalten des Hundes". Ist das falsch? Veraltet? Sehr viel weiter bin ich noch nicht in dem Buch und ich merk ja hier im Thread, daß unter Aggression verschiedene Sachen verstanden werden..... den Teil mit Jagdverhalten = "kaltblütige" Aggression fand ich eigentlich ganz einleuchtend.

    Jetzt fällt mir gerade der Führen-mit-Körpersprache-Thread wieder ein - wird mit Beute vielleicht interagiert?

  • James O'Heare (Autor des genannten Buchs) kommt aus ner wissenschaftlich etwas anderen Denkungsrichtung, das darf man bei so was nicht vergessen. Behavioristen ordnen das bisserl anders ein.

    Es wird zwar oft von "Beuteaggression" gesprochen, ist aber fachlich eher falsch. Aggression hat zum Sinn Handlungsfreiräume zu erhalten, eine Platz zu sichern bzw sich Platz schaffen. Das alles trifft nicht auf Beute zu. Hund möchte nicht, dass der Hase seine Grenzen oder seine Ansprüche respektiert, sondern er will ihn schlicht fressen.

    Zur Leistungs XY Frage:

    Stark vereinfacht kann man beim Gebrauchshund sagen:
    XY ZUCHT definiert sich über die Ausbildungskennzeichen
    XY LINIE definiert sich über die blutliche Absatmmung

  • Quarus: sehr tolle Posts! :gut:

    Ich melde mich nochmal zu Wort mit dem Thema Aggression, und ob das ein Hund haben sollte, was ja wohl bei vielen kontroverse Emotionen auslöst - in beide Richtungen. Die Formulierungen, dass der Hund sich "Du Arsch!" denkt und "ich möchte einen aggressiveren Hund" lassen mir da keine Ruhe. Ist aber allgemein gemeint, also nicht persönlich nehmen, Helfstyna!

    Ich hab's mal mit meinem Dicken ausprobiert, weil mich die Diskussion hier beschäftigt hat. Beim Zergeln - was wir gerne und intensiv machen, ebenso wie "raufen" - fängt er, wenn ich ihn dabei ziemlich schubse und "bedrohe", an zu knurren und erst recht festzuhalten/sich reinzusteigern. Es stachelt ihn an und er hängt dann auch knurrend am Zergel in der Luft.

    Von einem, der damit ein Problem hat, könnte das falsch gedeutet werden mit: der ist aggressiv. Ist er aber nicht: der will nur spielen! ... wirklich. Dazu muss man ihn kennen und/oder Ahnung von Hunden haben, sonst deutet man das falsch, weil es sich ziemlich dunkel und "furchterregend" anhört und auch so aussieht für einen Aussenstehenden. Trotz seines weissen Schaffells...

    Der eine Hund macht genau dasselbe mit: "Du Arsch!" der andere mit: "ok, jetzt spielen wir richtig! Ich lasse sicher nicht los!". Auf mein "Aus!" lässt er sofort los, von Welpe an perfekt gelernt, das ist der sichere Abbruch, nicht aber mein Schubsen oder ähnliches. Seine Motivation dahinter ist: "wow, Geil! Du bist der beste Spielkumpel von Welt". Seine Motivation ist NICHT: "Du Arsch!".

    DAS ist für mich der Unterschied zwischen einem aggressive(re)n Hund und einem guten Sporthund, der sich durchsetzt und dies ist keine persönliche Definition. Beide wollen es wissen, aber aus anderen Motiven und mit anderem Hintergrund. Würde er das "persönlich" nehmen (so interpretiere ich "Du Arsch!"), wäre er nicht geeignet für diese Art von Sport, weil er dann auch nachfassen würde - in meinen Arm. Er wäre dann das, was man als "scharf" bezeichnet. Dann wäre es vielleicht ein guter Polizeihund - keine Ahnung, oder aber nur ein Problemhund einfach.

    Ich wüsste nicht, wozu ein Hundesportler solch einen aggressiveren Hund braucht.

    Für mich zumindest ist dieser Unterschied ein gewaltiger und entscheidender, wenn auch von aussen kaum zu sehen.

    Ich hoffe, ich konnte hier schlussendlich doch noch erklären, dass ich kein Problem mit einem durchsetzungsfähigen Hund habe, sondern damit, dass mir dieser Trend im Sport zu "Krachern" und deren Züchtungen nicht gefällt, solange nicht zwischen durchsetzungsfähig und aggressiv unterschieden wird.

  • Ziemlicher Blödsinn und zeigt, dass im Prinzip keinerlei wirkliche, reale Erfahrung in diesem Themenbereich vorhanden ist.

    Ein "Aus" ist eine reine Ausbildungssache und hat wenig mit der Motivation des Hundes zu tun und ein Hund der in der Beute knurrt ist meistens eher unsicher und im Konflikt, als besonders Durchsetzungsstark. Wird im Übrigen in Prüfungen auch negativ bewertet und fällt dort meist in den selben Bereich wie Griffunruhe.

    WO die ganzen "Fachleute" immer ihr angebliches Wissen über die "Trends in der Zucht" hernehmen, aber andererseits deutlichst zeigen, dass selbst die Basics fehlen, würde mich immernoch interessieren.
    Ach stimmt, die "kennen ja wen" und "haben schonmal zugeschaut"...


    Womit wir wieder bei dem Punkt sind, dass ich wieder mal sehr froh bin, dass ich mir noch den Hund kaufen kann, den ich will.

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