Sensibles Thema: Border Collie-Haltung

  • Also hier leben auch zwei Border Collies und ich liebe diese beiden, aber es sind sicher nicht die perfekten Alltags-Familienhunde.

    Meine bekommen täglich 1-2Std Spaziergänge (morgens 30-45min und mittags 1-1,5Std), je nach dem wie viel Zeit ich habe. Aber das sind dann wirklich nahezu reine Spaziergänge mit ganz wenigen Übungen.
    Dream ist erst ein Jahr alt und da wird noch der Rückruf geübt oder auch mal 2min Unterordnung. Ansonsten entspannen wir.

    Tägliche Action gibt es hier nicht und von Agility, Flyball oder ähnlichem halte ich für den Border Collie nichts.
    Wir machen Geruchsdifferenzierung und Mantrailing. Also ruhige, konzentrierte Arbeit.
    Beide entspannen dabei komplett und nehmen diese Ruhe mit in den Alltag.

    Mantrailing gibt es 1x die Woche und Geruchsdifferenzierung max. 2x die Woche und das reicht auch.
    Weniger ist mehr, dass habe ich durch Eliot und Dream gemerkt.

    Wenn du wirklich einen Border Collie möchtest, empfehle ich dir Border Collie in Not. Über diese Organisation habe ich damals meinen Eliot gefunden und auch wenn wir anfangs unsere Probleme hatten (seine Vergangenheit war nicht die Beste) ist er der perfekte Hund für mich.

    Ich bin ehrlich, sollte hier nochmal ein Border Collie einziehen, dann nur einer von Border Collie in Not, wo ich genau weiß wie der Hund drauf ist und ob er zu mir passt.
    Dream ist ein Schatz und zum Glück ebenfalls nicht an Schafen interessiert, aber ihm gerecht zu werden ist schon etwas komplizierter. Denn der Pfad zwischen Genie und Wahnsinn ist sehr schmal. Das muss man sich echt bewusst machen. Und gerade in dem Alter kann man sich richtige Wracks ranziehen.

    Sind zumindest meine Erfahrungen und Eindrücke

  • Soweit ich weiß gehen die Border der Schäfer auch nicht jeden Tag an die Schafe, da ist auch mal eine Zeitlang null Programm.Das sagt schon alles.

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  • Mein Border Collie Rüde wird im April 3 Jahre alt. Bei uns wird unter der Woche im Haus fast nichts gemacht, er ist da ein sehr ruhiger Vertreter seiner Rasse. An Schafen hat er kein Interesse (Bekannte von mir haben Schafe, die findet er langweilig). Im Urlaub bei einem Spaziergang am Deich hat er sich auch nicht für Schafe interessiert.
    Am Wochenende machen wir dann entweder Dummy-Training, Zielobjektsuche oder üben Elemente aus dem Obedience. Schnelle Sachen wie Agility, Ballwerfen oder Frisbee gibt es bei uns nicht.
    Wir arbeiten auf den Spaziergängen sehr viel am Gehorsam wie z. B. Rückruf, Downpfiff oder dass er seinen Radius einhält. James ist zwar mein erster eigener Hund, ich habe aber mich aber vorher schon intensiv mit den beiden Spitzen von meiner Mutter beschäftigt. Bevor James eingezogen ist, habe ich vier Jahre lang überlegt, ob ich einem Border Collie gerecht werden kann.
    James dreht leider schnell auf, obwohl er seit Welpenzeit Ruhe gelernt hat. Er ist zwar mein absoluter Traumhund, aber er wird wohl auch mein letzter Border Collie sein. Bei mir wird in ein paar Jahren ein Retriever als Zweithund einziehen.

  • Klasse, vielen Dank für die fleißigen Antworten!! :smile:

    Dann ist es wohl doch nicht ganz unmöglich einen BC zu halten, auch wenn man keine Schafherde um die Ecke hat.

    Für mich ist es wirklich sehr interessant, was wieviel gemacht wird. Peppy87 vor allem dir ein großes Dankeschön für die genaue Beschreibung. Genau das ist es, was ich wissen wollte. Nicht die Auflistung, was man für eine Vielzahl von Beschäftigungen für den Hund hat, sondern WANN und WIEVIEL in der Woche, um einfach einen Überblick zu bekommen.

    Viele rappeln ja alles runter "Agility, Mantrailing, Clicker-Training, Tricks beibringen, Fahrrad fahren, Verein hier, Verein da, ...". Und wenn man das so liest, scheint es schier unmöglich dem Tagesbedarf eines Border Collies gerecht zu werden. Für arbeitende Menschen zumindest.

    Auch an alle anderen ein Dankeschön für eure Meinungen. Es ist sicher nicht der einfachste Hund und man muss gegebenenfalls Glück haben.

    Bei Border-Collie in Not habe ich schon auf der Internetseite geschaut. Und da muss man sagen, dass so gut wie alle Hunde da nicht an Anfänger vermittelt werden sollten. Da kann man sich eher einen BC holen, der noch kein Fehlverhalten aufweist. Oder nicht? Wenn ein BC schon nicht leicht für einen Anfänger ist, dann erst recht einer mit Verhaltensstörungen.

    Deswegen fällt das weg. :smile:

    Morgen hole ich evtl. den Border nach Hause... und bin sehr gespannt, wie sich das alles entwickelt. Kann einige gerne auf dem Laufenden halten ;)

    Liebe Grüße,
    Simon

  • Zitat


    Bei Border-Collie in Not habe ich schon auf der Internetseite geschaut. Und da muss man sagen, dass so gut wie alle Hunde da nicht an Anfänger vermittelt werden sollten. Da kann man sich eher einen BC holen, der noch kein Fehlverhalten aufweist. Oder nicht? Wenn ein BC schon nicht leicht für einen Anfänger ist, dann erst recht einer mit Verhaltensstörungen.

    Das sind in der Regel Hunde, die von Menschen gekauft wurden, die dachten, dass der Border Collie eine tolle Herausforderung für sie sein könnte und "man es schon schaffen wird"...

  • Ich würde dir auch eine andere Rasse empfehlen.
    Ich glaube zwar, dass man einen Border durchaus auch ohne Schafe gerecht werden kann, - ABER gerade als "Ersthund" solltest du erstmal gucken, in welche Richtung es geht.

    Mal andersrum gefragt - warum soll es denn ein Border sein?
    Und wo sind DEINE Interessen?

    Wir haben einen secondhand Border ohne Schafe, der uns als "völlig unproblematisch und anspruchsloser Anfängerhund" verkauft worden ist - die Realität sieht etwas anders aus. Ich mag Border, es sind "auch nur Hunde" - aber man kann sich das Leben auch bedeutend einfacher machen ...

    Es gibt zig Rassen, die sich für einen Ottonormalhalter besser eignen.

  • Zitat

    Viele rappeln ja alles runter "Agility, Mantrailing, Clicker-Training, Tricks beibringen, Fahrrad fahren, Verein hier, Verein da, ...". Und wenn man das so liest, scheint es schier unmöglich dem Tagesbedarf eines Border Collies gerecht zu werden. Für arbeitende Menschen zumindest.


    Ich habe das eher so verstanden, dass die meisten erfahrenen Hundehalter raten, eben NICHT zu viel zu machen; jedenfalls nichts, was den Hund hochpuscht.
    Hast du die Antworten nur überflogen?

  • Ich kann dich verstehen, Border Collies sind tolle Hunde!

    Aber hattest du schon mal einen Hund?
    Ich kann dir nämlich versprechen, das JEDER Hund eine Herausforderung ist, speziell für "Hundeanfänger".
    Und ein Border Collie ist selbst für Hundekenner eine große Aufgabe.
    Ich weiß ja nicht, ob du schon einen Hund hattest, aber als "Anfänger" wirst du mit jedem Hund anfangs etwas unsicher sein. Ein Hund der allerdings nicht zu Nervösität neigt und zumdem auch nicht so ein unfassbar guter Beobachter ist, würde es dir zwar leichter, aber garantiert auch nicht leicht machen.

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